DE3836816C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kniegelenkstütze mit gelenkig
verbundenem Oberschenkel-, Unterschenkel- und Fußteil.
Es ist bekannt, daß es an Kniegelenken durch Beinfrakturen,
Kreuzband- und Innenband- oder Außenbandverletzungen zu
Veränderungen kommen kann, die eine X- oder O-Bein-Bildung
zur Folge haben. Durch solch eine X- oder O-Bein-Bildung
kann eine zunehmende relative Verschiebung zwischen
Ober- und Unterschenkel erfolgen, die zu einer einseitigen
Kniegelenkbelastung führt.
Wenn derartige Schäden operativ, ggf. unter Verwendung
von Prothesen, nicht behoben werden können und/oder die
Erfolgsaussichten nicht ausreichend groß sind, ist die
Verwendung eines Gehapparates bekannt (US-PS 25 78 108).
Bei diesem Gehapparat besteht das Ober- und das Unter
schenkelteil jeweils aus zwei seitlichen, gelenkig
verbundenen Schienen, und das Fußteil aus einer U-förmigen,
einen Schuh begrenzt schwenkbar tragenden Schiene. Das
Ober- und das Unterschenkelteil sind jeweils mit einer
Manschette am Bein befestigbar. Ein derartiger Gehapparat
hat eine Reihe von Nachteilen. Der Gehapparat selbst ist
voluminös und als solcher am Träger erkennbar. Durch den
relativ festen Sitz der Manschetten kommt es zu
Blutstauungen und Venenentzündungen. Aufgrund der starren
Achse, um die das Ober- und Unterschenkelteil schwenkbar
sind, kann nur eine einzige Schwenkbewegung durchgeführt
werden, die der natürlichen Kniegelenkbewegung, die eine
relativ komplizierte Abwälzbewegung ist, nicht entspricht.
Die kann zusätzlich zu Arthritis führen und zumindest teil
weise eine Versteifung des Kniegelenks zur Folge haben.
Schwierigkeiten ergeben sich auch dadurch, daß der Fuß nur
eine einzige Schwenkbewegung durchführen kann, so daß das
Gehen insbesondere bei unebenem Boden erschwert wird.
Die erfindungsgemäße Kniegelenkstütze benötigt weder am
Ober- noch am Unterschenkel festsitzende Manschetten oder
Klettbänder, so daß die zuvor beschriebenen Beschwerden
nicht auftreten können. Die Ober- und Unterschenkelstütz
schalen geben eine ausreichende Bewegungsfreiheit, d.h.
daß beim Entlasten bzw. Anheben des Beins Ober- und Unter
schenkel jeweils freigegeben werden. Der Klettbandverschluß
der Unterschenkelstützschale übt einen das Kniegelenk in
seine ursprüngliche Lage vorspannenden Druck aus. Die
Verschwenkbarkeit des Fersenstiftes ermöglicht es, den
Fuß in allen Richtungen zu drehen, so daß alle Bewegungs
arten möglich sind. Normales Gehen, Fahrradfahren, Ein- und
Aussteigen bei Kraftfahrzeugen, Treppengehen und Gehen im
Gelände sind auch während sich über Stunden erstreckender
Zeiträume möglich, wie die Praxis gezeigt hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kniegelenk
stütze zu schaffen, die leicht anlegbar ist und keine
zusätzlichen Schäden hervorruft.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die
im Anspruch 1 angegebenen Merkmale. Zweckmäßige Ausge
staltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Kniegelenkstütze ist in Minuten
anlegbar und abnehmbar, und zwar auch durch ein Hosenbein.
Im angelegten Zustand gibt sie dem Träger größtmögliche
Bewegungsfreiheit und ist vor allem äußerlich nicht erkennbar.
Durch die verschiedenen Freiheitsgrade der Ober- und Unter
schenkelschiene und der Unterschenkelstützschale ist
eine individuelle Anpassung ohne weiteres möglich. Vor
allem kann diese Anpassung vom Träger selbst nach den
jeweiligen Bedürfnissen durchgeführt werden. Auch ist die
Kniegelenkstütze universell, d.h. sowohl an der Beinaußen-,
als auch -innenseite je nach Knieinstabilität anwendbar.
Das Gelenk zwischen Ober- und Unterschenkelschiene und
zwischen Unterschenkelschiene und Fersenstift kann unter
Verwendung von Kunststoffzwischenscheiben z.B. aus Tetra
fluoräthylen mit einem eingebetteten Bronzegewebe so ausge
bildet werden, daß im Gegensatz zu den bekannten Gelenken
keine Schmierung erforderlich ist, bei denen normalerweise
alle sechs Monate eine solche Schmierung erforderlich ist,
die, wenn sie unsachgemäß durchgeführt wird, zu einer
Verschmutzung der Bekleidung führen kann. Unter Verwendung
solcher Kunststoffscheiben gefertigte Gelenke sind
praktisch abrieb- und damit wartungsfrei, so daß ein
Träger unter Berücksichtigung von ein bis zwei Millionen
Be- und Entlastungsvorgängen, wie sie normalerweise pro
Jahr an einem Knie auftreten, größtmögliche Bewegungsfrei
heit hat.
Die erfindungsgemäße Kniegelenkstütze ist auch wirtschaftlich
äußerst günstig herstellbar, da sie nur aus einfachen Teilen
besteht, die vom Träger nach Bedarf einstellbar sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Fig. 1 bis 3
beispielsweise erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Aufsicht der Kniegelenkstütze,
Fig. 2 eine Seitenansicht des unteren Endes des Unter
schenkelteils, und
Fig. 3 eine Seitenansicht des Kniestützgelenks.
Die in Fig. 1 bis 3 gezeigte Kniegelenkstütze gemäß der
Erfindung ist insbesondere hinsichtlich der Abmessungen
nur schematisch dargestellt. Die Kniegelenkstütze besteht
aus einem Oberschenkelteil in Form einer Oberschenkelschie
ne 11, einem Unterschenkelteil in Form einer Unterschen
kelschiene 12 und einem Fußteil in Form eines Fersenstiftes
23, die jeweils gelenkig verbunden sind. Die Ober- und die
Unterschenkelschienen 11 und 12 bestehen jeweils aus zwei
Rohrstücken 17, 18 bzw. 19, 20, die entsprechend dem
Pfeil B bzw. F teleskopisch verstellbar und mittels eines
oberen Arretierrings 21 bzw. eines unteren Arretierrings
22 in der jeweils den Größenverhältnissen eines Trägers
angepaßten Stellung mittels schematisch angedeuteter
Arretiermuttern 24 arretierbar sind. Da die Ober- und
Unterschenkelschienen 11 und 12 jeweils aus Rohrstücken
bestehen, sind sie zur individuellen Anpassung auch
entsprechend den Pfeilen A und G relativ verdrehbar. Zu
sätzlich sind die Ober- und Unterschenkelschienen 11 und
12 durch das sie verbindende Kniestützgelenk 15 entsprechend
dem Pfeil C verschwenkbar. Auch der rechtwinklig zur
Unterschenkelschiene 12 verlaufende, sich nach vorne
konisch verjüngende Stift 23 ist entsprechend dem Pfeil H
um eine horizontale Achse in seinem Fersenstiftgelenk 16
begrenzt schwenkbar.
Am oberen Ende der Oberschenkelschiene 11 befindet sich
eine etwa U-förmige Oberschenkelstützschale 13.
Auch die Unterschenkelschiene 12 hat eine etwa U-förmige
Unterschenkelstützschale 14, die in einen Längsschlitz
der Schiene 12 eingesetzt ist. Diese Art der Halterung
ermöglicht eine Verschwenkung der Stützschale 14 um eine
horizontale Achse entsprechend dem Pfeil D sowie eine
Querverschiebung entsprechend dem Pfeil E.
Auch hierdurch kann eine individuelle Einstellung erreicht
werden. Die Unterschenkelstützschale 14 ist durch ein
nicht gezeigtes zweiteiliges Klettband verschließbar, durch
das auf das Kniegelenk ein seitlicher Druck ausgeübt werden
kann.
Fig. 3 zeigt den Aufbau des Kniestützgelenks 15. Das untere
Ende der Oberschenkelschiene 11 und das obere Ende der
Unterschenkelschiene 12 ist durch eine Quetschvorgang abge
flacht. An der Innenseite der Unterschenkelschiene 12 ist
eine Lagerscheibe 25 aus Metall befestigt. Entsprechende
Lagerscheiben sind an der Innen- und Außenseite der Ober
schenkelschiene 11 befestigt. Zwischen der Ober- und der
Unterschenkelschiene befindet sich eine Zwischenscheibe 26
aus Kunststoff. Eine entsprechende Zwischenscheibe 25
befindet sich an der Außenseite der Oberschenkelschiene 11
zwischen der einen Lagerscheibe 25 und einer weiteren
außenliegenden Lagerscheibe 25 aus Metall. Alle Scheiben
sitzen auf einer gemeinsamen Achse 27 und werden mittels
einer auf die Achse aufschraubbaren Mutter 28 unter
einem bestimmten Axialdruck gehalten. Um die axiale
Abmessung des Gelenks zu verringern, kann statt der
Mutter 28 auch eine schematisch angedeutete Feststell
schraube 29 verwendet werden, die senkrecht zur Achse 27
in der äußeren Lagerscheibe sitzen kann.
Der Fersenstift 23 kann seitlich in eine Hülse eingesetzt
werden, die sich im Absatz eines Schuhs befindet. Da der
Stift 23 um eine horizontale Achse schwenkbar ist, hat der
Fuß eine größtmögliche Bewegungsfreiheit. Der Stift 23
ist nur begrenzt schwenkbar, damit das Einführen in die
Absatzhülse erleichert wird.
Claims (13)
1. Kniegelenkstütze mit gelenkig verbundenem
Oberschenkel-, Unterschenkel- und Fußteil, von denen
das Oberschenkelteil aus einer einzigen Oberschenkel
schiene (11) und einer etwa U-förmigen seitlichen Ober
schenkelstützschale (13), das Unterschenkelteil aus
einer einzigen Unterschenkelschiene (12) und einer etwa
U-förmigen, durch ein Klettband verschließbaren seitlichen
Unterschenkelstützschale (14) und das Fußteil aus einem
rechtwinklig zur Unterschenkelschiene (12) verlaufenden
und um eine horizontale Achse schwenkbaren Fersenstift (23)
besteht, der in eine, in einen Schuhabsatz seitlich einge
setzte Hülse einschiebbar ist, besteht.
2. Kniegelenkstütze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberschenkelstützschale (13) am oberen Ende der Ober
schenkelschiene (11) und die Unterschenkelstützschale (14)
unterhalb des diese verbindenden Kniestützgelenks (15)
befestigt ist.
3. Kniegelenkstütze nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ober- und die Unterschenkelschiene (11, 12) aus
je zwei teleskopisch längsverstellbaren und relativ
verdrehbaren Rohrstücken (17 bis 20) besteht.
4. Kniegelenkstütze nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die am Kniestützgelenk (15) liegenden Enden der Ober-
und Unterschenkelschienen (11, 12) durch Quetschen abge
flacht sind.
5. Kniegelenkstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterschenkelstützschale (14) um eine horizontale
Achse schwenkbar gelagert ist.
6. Kniegelenkstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterschenkelstützschale (14) quer zur Unterschenkel
schiene (12) verschiebbar gelagert ist.
7. Kniegelenkstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Kniestützgelenk (15) und/oder das Fersenstiftgelenk (16)
wenigstens eine Zwischenscheibe (26) aus Kunststoff
aufweist.
8. Kniegelenkstütze nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Kniestützgelenk (15) aus einer an der Innenseite der
Unterschenkelschiene (12) befestigten Lagerscheibe (25) aus
Metall, der Zwischenscheibe (26), einer an der Innenseite
der Oberschenkelschiene (11) befestigten Lagerscheibe (25)
aus Metall, einer an der Außenseite der Oberschenkelschiene
(11) befestigten Lagerscheibe (25) aus Metall, einer
weiteren Zwischenscheibe (26) aus Kunststoff und einer
weiteren Lagerscheibe (25) aus Metall besteht, die auf
einer gemeinsamen Achse (27) sitzen.
9. Kniegelenkstütze nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lager- und die Zwischenscheiben (25, 26) mittels
einer Feststellmutter (28) auf der Achse (27) unter
einem bestimmten Axialdruck gehalten sind.
10. Kniegelenkstütze nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lager und die Zwischenscheiben (25, 26) durch
eine senkrecht zur Achse (27) in der weiteren Lagerscheibe
(25) sitzende Feststellschraube (29) unter einem bestimmten
Axialdruck gehalten sind.
11. Kniegelenkstütze nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zwischenscheibe oder -scheiben aus Polytetrafluoräthylen
material mit einem eingebetteten Bronzegeflecht bestehen.
12. Kniegelenkstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fersenstift (23) nach vorne verjüngt ist.
13. Kniegelenkstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fersenstift (23) begrenzt schwenkbar ist.
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Free format text: DAWIDOWSKI, GERHARD, 8170 BAD TOELZ, (VERSTORBEN), DE |
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