DE3836714A1 - Stanzwerkzeuge - Google Patents
StanzwerkzeugeInfo
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Classifications
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Landscapes
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- Length Measuring Devices By Optical Means (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug bestehend aus
einem Ober- und Unterwerkzeug zum Stanzen, Schnei
den und gegebenenfalls Umformen von Werkstücken,
deren Halbfabrikat dem Werkzeug in Form von Band-
oder Flachmaterial zugeführt wird.
Werkstücke, die während ihres Herstellungsprozesses
gestanzt, geschnitten oder umgeformt werden müssen,
werden oft in Werkzeugen bearbeitet, die zumindest
während des Bearbeitungsvorganges Bestandteil von
Pressen sind. Haben die Werkstücke eine komplizierte
Gestalt, müssen sie hierzu viele einzelne Bearbeitungs
gänge durchlaufen. Bei solchen Werkstücken wird für
jeden Bearbeitungsvorgang ein einzelnes Sonderwerk
zeug benötigt. Sind die Werkstücke Kleinteile, wer
den die einzelnen Sonderwerkzeuge in einem Folge
verbundwerkzeug zusammengefaßt. Dabei sind die Son
derwerkzeuge der einzelnen Bearbeitungsstufen in
chronologischer Reihenfolge der Bearbeitungsvor
gänge in dem Folgeverbundwerkzeug angeordnet. Nun
werden die Werkstücke bei jedem Pressenhub um eine
Vorschublänge weitergeteilt. Somit wird dem ersten
Sonderwerkzeug des Folgeverbundwerkzeuges ein Halb
fabrikat zugeführt, während am letzten Sonderwerk
zeug das fertig bearbeitete Werkstück einzeln oder
am Band hängend ausgestoßen wird.
Als Halbfabrikat wird dazu meist Endlosmaterial
(Bandmaterial) verwendet, aus dem die Werkstücke
herausgearbeitet werden. Während dem Vorgang des
Herausarbeitens wird darauf geachtet, daß die Werk
stücke je nach Bearbeitungsgrad über eine mehr oder
weniger breite Anbindung mit einem verbleibendem,
durchgehenden ("endlosen") Steg verbunden sind. Auf
diese Weise sind die Werkstücke auf einem endlosen
Band aufgereiht. Dieses endlose Band dient dabei
als Transporthilfe in und außerhalb des Werkzeuges.
Die Aufreihung auf Bändern ist besonders wichtig für
Kleinteile, die nach der mechanischen Bearbeitung
eine Oberflächenveredelung oder sonstige Weiterbe
arbeitung erfahren sollen. Dies gilt beispielsweise
für Kleinteile der Elektroindustrie (Steckhülsen,
Kabelschuhe, Flachstecker, Lötstifte usw.), die
galvanisch versilbert oder vergoldet werden müssen.
Hierzu werden die Endlosbänder kontinuierlich durch
chemische Bäder geschleust.
Bei der mechanischen Herstellung werden also die in
Bandform vorliegenden Halbfabrikate in Bänder umge
formt, die aus durchgehenden Stegen mit daran ange
bundenen Werkstücken bestehen. Um nun die Fertigungs
qualität der Werkstücke zu prüfen, wurden bisher
Werkstücke am Anfang und am Ende eines jeden Bandes
geprüft. Von dem dabei erhaltenen Prüfergebnis wurde
auf die Qualität der Teile innerhalb des Bandes ge
schlossen. Stellte man dann später bei der Montage
fest, daß sich zwischen den Meßstellen mangelhafte
Teile befanden, so mußte teilweise die ganze Charge,
deren Werkstücke beispielsweise schon vergoldet oder
versilbert waren, als Ausschuß beseitigt werden.
Traten während der mechanischen Bearbeitung augen
fällige Störungen auf, wurde das Band aufgeschnitten
und es wurden die Ausschußteile herausgenommen. Dazu
mußte die Presse stillgesetzt werden. Erst nach dem
Verbinden der Bandenden (Verschweißen, Verkleben,
Vernieten usw.) an der Schnittstelle ging der Fer
tigungsprozeß weiter, wobei allerdings die Verbin
dungsstelle im weiteren automatischen Fertigungs
prozeß immer wieder zu Störungen führte.
Auch wenn die Qualitätsprüfung während des Ferti
gungsprozesses erfolgte, bliebe das Problem des
Aufschneidens des Bandes, um den Ausschuß zu ent
fernen. Dabei hätte man zum Beispiel beim Messen
außerhalb des Werkzeugs noch zusätzlich das Pro
blem der Synchronisation zwischen der Presse und
dem Prüfgerät.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, im
Werkzeug die mit Meßabweichungen behafteten Werk
stücke ohne Unterbrechung des Fertigungsprozesses
auszusondern oder zu markieren, wozu zuvor die
Meßdaten im Werkzeug möglichst vibrationsfrei er
faßt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß im Werkzeug mindestens eine Einrichtung zur
Erfassung werkstückspezifischer Meßdaten angeord
net ist, daß im Werkzeug dieser Einrichtung in Vor
schubrichtung eine Einheit zum Aussondern oder Mar
kieren der Werkstücke nachgeschaltet ist und daß
diese Einheit bei Abweichungen der Meßdaten von
einem Sollwert betätigbar ist. Im einzelnen wer
den hierzu während des Fertigungsprozesses zum
Beispiel Bauteilmessungen, Materialstärken, Festig
keitswerte (Steck- und Abziehkräfte) und andere
Meßgrößen erfaßt. Die Meßgrößen können dabei nach
einzelnen Bearbeitungsstufen oder erst am fertigen
Teil innerhalb des Werkzeuges abgegriffen werden.
Die Meßwerte werden unmittelbar nach dem Erfassen
in einer Auswerteinheit mit vorgegebenen Toleranz
werten verglichen. Liegen einer oder mehrere Meß
werte eines Werkstückes außerhalb der Fertigungs
toleranz, so wird dieses Werkstück noch innerhalb
des Werkzeugs ausgesondert oder markiert.
Um eine gute Basis für das Messen zu schaffen wird
dafür gesorgt, daß die Meßdatenerfassung im Bereich
der Bewegungsumkehr des Werkzeuges durchführbar ist.
Das heißt, die Freigabe der Meßwerterfassung erfolgt
in dem Zeitbereich, in dem die Bewegungsrichtung des
Pressenschlittens, der den beweglichen Teil des Werk
zeuges trägt, umgekehrt wird. Dies ist am unteren
und am oberen Totpunkt des Pressenhubs der Fall. Zu
diesen Zeitpunkten ist die Schlitten- bzw. die Werk
zeuggeschwindigkeit gleich Null.
Die Meßdatenerfassung am unteren Totpunkt des Werk
zeuges - also wenn das Werkzeug geschlossen ist -
ist besonders geeignet für eine störungsarme Mes
sung. Zwischen Ober- und Unterteil des Werkzeuges
sind die einzelnen Werkstücke spielfrei eingeklemmt.
Auch das Nachbeben der Presse aufgrund der trägen
Massen der bewegten Teile wirkt sich kaum störend
aus, da die im Ober- und/oder Unterteil des Werk
zeuges sitzenden Sensoren gegenüber sich oder gegen
über den Werkstücken im Zeitpunkt der Meßwerterfas
sung keinerlei Relativbewegungen ausführen können.
Genau reproduzierbare Meßergebnisse sind die Folge
dieser erfinderischen Maßnahme.
Die Meßdatenerfassung erfolgt mittels Lichtschranken
nach dem Prinzip der Lichtmengenmessung. Hierfür
wird vom Sender der Lichtschranke paralleles Licht
(Infrarotlicht) zum Empfänger geschickt. Der Licht
strahl hat hierbei einen durch eine Blende festge
legten Querschnitt. Der Empfänger mißt nun die bei
ihm ankommende Lichtmenge. Wird ein Teil des Licht
strahls durch das zu messende Werkstück verdeckt,
wird aus der erfaßten Lichtmenge des Reststrahls
ein Längenmeßwert errechnet.
Bei Werkstücken, die ein Klemmteil (Federteil) auf
weisen, wird die Haltekraft des Klemmteiles mittels
eines an eine Druckmeßdose gekoppelten Klemmschiebers
erfaßt. Hierzu wird zwischen die Klemmelemente des
Klemmteiles ein Klemmschieber geschoben. Nach dem
Erreichen seiner Einstecktiefe wird dieser zurück
gezogen. Dabei erfassen im oder am Klemmschieber
sitzende Sensoren den Betrag der Steck- und/oder
Haltekraft, der für das Hineinschieben und Zurück
ziehen benötigt wird.
In Weiterbildung der Erfindung werden im Werkzeug
Verstellantriebe zur Nachstellung von wenigstens
einem Einzelbestandteil des Werkzeuges integriert,
die durch die Meßdatenabweichung gesteuert nach
regelbar sind. Auf diese Weise wird eine Möglich
keit geschaffen, einzelne Fertigungsschritte zu
beeinflussen. So können z. B. ausgebogene Laschen,
z. B. Rastsicherungen, die aufgrund von Blech
stärkenschwankungen unterschiedliche Biegewinkel
aufweisen, durch elektromotorisch bewegte Zusatzwerk
zeuge nachgebogen werden. Als Verstellantriebe können
hierzu z. B. Schrittmotoren eingesetzt werden. Hydrau
lische und pneumatische Antriebe sind auch denkbar.
Das erfindungsgemäße Werkzeug ist sowohl für die Be
arbeitung von Einzelwerkstücken als auch für die Be
arbeitung von Werkstücken, die über einen verbleiben
den durchgehenden Steg des Halbfabrikates verbunden
sind, geeignet. Gehören die Werkstücke zur letzteren
Gruppe, so ist es besonders zweckmäßig, die mit Meßab
weichungen behafteten Werkstücke durch die nachge
schaltete Einheit im Werkstück vom Steg abzutrennen.
Zu Werkstücken, die mit Meßabweichungen behaftet sind,
zählen auch solche Werkstücke, denen Teile fehlen. Mit
dem oben genannten Vorgang sind mehrere Vorteile ver
bunden. Zum einen werden während des Fertigungspro
zesses alle Teile geprüft (Hundertprozentkontrolle)
und jedes mit Meßabweichungen behaftete Teil vom
Steg des Bandes abgestanzt. Somit verläßt das Werk
zeug ein bearbeitetes Band, an dem ausschließlich
qualitätsgeprüfte Werkstücke angebunden sind. Zum
anderen wird der Ausschuß aus dem bearbeitenden Band
beseitigt, ohne die Kette zu unterbrechen oder den
Fertigungsprozeß zu stören oder gar anzuhalten.
Überschreitet allerdings die Zahl der Ausschußteile
eine vorgegebene Grenze, z. B. in einer Geister
schicht, wenn die Maschine unbeaufsichtigt produ
ziert, wird die Maschine abgeschaltet.
Des weiteren können die abgetrennten Werkstücke über
eine Umlenkeinrichtung separat abgeführt werden. Dies
ist dann denkbar, wenn nach dem Messen verschiedene
Qualitätsstufen aussortiert werden sollen. Dazu kann
man sich z. B. einer mechanischen Weiche bedienen,
die die Teile in einzelne Auffangbehälter sortiert.
Anstelle des Aussonderns der mit Meßabweichungen be
hafteten Werkstücke können diese Werkstücke oder der
Steg in der Nähe der Verbindung Steg/Werkstück durch
die Einheit markiert werden. Dabei kann die Markierung
eine Kerbe, eine Einfärbung oder Farbmarkierung sein.
Das Ausschußwerkstück bleibt also in dem Band. Dies
hat den Vorteil, daß das fertig bearbeitete Band beim
Aufrollen auf die Transportrolle sauber zum Liegen
kommt.
Eine Kerbe im Steg ist bei der Weiterverarbeitung des
Bandes hilfreich, denn sind die Werkstücke beispiels
weise Kabelschuhe, an die maschinell Kabel angeklemmt
werden müssen, verbleiben die Kabelschuhe bis nach
dem Anklemmen am Steg. Ist nun der Steg mit einer
Markierungskerbe oder einem Farbfleck versehen, be
deutet dies für die Anklemmaschine, die dann solche
Markierungen abfragt, das Auslassen des schadhaften
Teils in der Nähe der Kerbe.
Selbstverständlich können mit den oben genannten Werk
zeugen auch Werkstücke bearbeitet und geprüft werden,
die nicht über ein durchgehendes Band miteinander ver
bunden sind.
Zusammenfassend kann man abschließend feststellen,
daß durch die erfinderischen Maßnahmen die Wirt
schaftlichkeit der Fertigung von Stanz- und Biege
teilen erheblich verbessert wird. So werden nun
diese Teile in einem Werkzeug kontinuierlich ge
fertigt, einer Hundertprozentkontrolle unterworfen
und die Teile minderer Qualität der weiteren Bear
beitung außerhalb des Werkzeugs entzogen.
Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Zeichnungen:
Fig. 1 Seitenansicht eines Werk
zeuges zum Stanzen, Schneiden, Um
formen und Messen,
Fig. 2 Draufsicht auf das Unter
werkzeug aus Fig. 1,
Fig. 3 Ausschnitt aus der Meßein
richtung des Werkzeuges,
Fig. 4 Blockschaltbild zu dem Aus
sonderungswerkzeug.
Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Werkzeug, das zum
Herstellen bei gleichzeitiger Maßkontrolle von
kleinen Stanz- und Biegeteilen dient. Dabei ist
das Werkzeug selbst Teil einer Presse. Als Halb
fabrikat werden dem Werkzeug Endlosmetallbänder
zugeführt. Sie werden von links her in das Werk
stück eingebracht, um es von links nach rechts
in Streifenführungen geführt zu passieren. Dabei
durchläuft jedes Teil innerhalb des Werkzeuges
einzelne Stationen zum Schneiden, Stanzen, Biegen,
Messen und Aussortieren vereinzelter Ausschuß
teile. Jede dieser Stationen mit Ausnahme der
Station zum Aussondern der Ausschußteile wird bei
jedem Arbeitshub einmal aktiv. Nach jedem Arbeits
hub werden die Werkstücke, die je nach Bearbeitungs
grad an einem mehr oder weniger breiten Steg des
Halbfabrikates hängen, um einen Takt weitergeteilt.
Das gesamte Stanzwerkzeug besteht aus einem Ober-
und Unterwerkzeug 1 und 2.
Beide Werkzeugteile besitzen dabei eine Grundplatte
5 und eine Kopfplatte 4, auf denen die einzelnen
Sonderwerkzeuge 3 aufgebaut sind.
Die Grundplatte 5 und die Kopfplatte 4 werden durch
Präzisionskugelführungen, deren Führungssäulen 6
in Fig. 1 und 2 dargestellt sind, parallel geführt.
Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Werkzeug umfaßt
vier Stationen 10, 20, 30 und 40.
Die Station 10 dient dem Schneiden bzw. dem Stanzen
des Halbfabrikates. Ein Schneidstempel 11 und eine
gehärtete Schneidbuchse 12 bilden die Kernstücke
dieser Baugruppe. Die Schneidplatte 12 ist dazu in
einer Rahmenplatte 13, die auf einer Druckplatte 14
gelagert ist, eingesetzt. Die drei Teile sind starr
mit der Grundplatte 5 verbunden. Der Schneidstempel
11 sitzt in einer Halteplatte 15, die wiederum über
eine obere Druckplatte 16 mit der Kopfplatte 4 ver
schraubt ist. In einer Zwischenebene zwischen der
Rahmenplatte 13 und der Halteplatte 15 befindet sich
eine Führungsplatte 17, die zum Niederhalten des
Werkstückes während des Stanzvorganges dient. Sie
ist über separate Kugelführungen, deren Führungs
säulen 9 in der Führungsplatte 17 befestigt
sind, geführt.
Die Durchgangsbohrung 18 in der Grundplatte 5, unter
halb der gehärteten Schneidplatte 12, dient der Ab
führung des Ausschnitts.
Die Baugruppe 20, die in Vorschubrichtung der Bau
gruppe 10 nachgeschaltet ist, ist mit Umformwerk
zeugen ausgerüstet. Sie bewerkstelligen mit dem Bie
gestempel 21 und 22 und ihren Biegeeinsätzen 23 und
24 zwei aufeinanderfolgende Biegevorgänge. Dazu sitzen
die Biegesätze 23 und 24 in der Rahmenplatte 25, die
über die Druckplatte 26 auf der Grundplatte 5 befes
tigt ist. Die Biegestempel 21 und 22 sitzen in der
Halteplatte 27, die wiederum über die obere Druck
platte 28 an der Kopfplatte 4 angebracht sind. Auch
hier hilft eine Führungsplatte 29 zum Niederhalten
der umgeformten Werkstücke.
Die Baugruppe 30, die in Vorschubrichtung hinter der
Baugruppe 20 angeordnet ist, ist eine Meßstation. In
ihr können zwei geometrische Maße mit Hilfe von Licht
schranken erfaßt werden. Dabei bilden die Lichtschran
kenteile 31 und 32 die Sender und die Teile 33 und 34
die Empfänger der Lichtschranke. Die Sender sitzen
in einem Trägerteil 35, das in der Aufnahmeplatte 36
integriert ist. Die Aufnahmeplatte 36 ist über die
Druckplatte 37 auf der Grundplatte 5 befestigt.
Gegenüber den Sendern sind die Empfänger 33 und 34
im Trägerteil 38 eingelassen, das sich auf dem Träger
teil 35 abstützt.
Auf die Meßstation folgt die Baugruppe 40, die dem
Aussondern bzw. Abtrennen der Ausschußteile dient.
Die mit Meßabweichungen behafteten Werkstücke wer
den in dieser Station von dem durchgehenden Steg,
der die einzelnen Werkstücke miteinander verbindet,
abgetrennt. Für den Abtrennvorgang benutzt man eine
Schneidvorrichtung bestehend aus einem Schneidstempel
41 und einer Schneidplatte 42. Die Schneidplatte 42
ist über die Druckplatte 43 mit der Grundplatte 5
verschraubt. Der Schneidstempel 41 wird in der Halte
platte 44 geführt, die über die obere Druckplatte 45
an der Kopfplatte 4 befestigt ist. Innerhalb der Halte
platte 44 befindet sich eine Ausnehmung, in der ein
Keilschlitten 48 geführt ist. Dieser Keilschlitten 48
wird von einem Hubmagnet 47 angetrieben, und zwar
dann, wenn ein Ausschußteil ausgestanzt werden soll.
Hierzu wird der Keilschlitten 48 (in Fig. 1 und 4)
nach links verschoben, wodurch der Schneidstempel 41
in Richtung Schneidplatte 42 zugestellt wird. Nun
stützt sich der Schneidstempel 41 über den Keilschlit
ten 48 und die obere Druckplatte 45 an der Kopfplatte 4
ab. Bei dieser Einstellung kommen bei einem Pressen
hub die Teile 41 und 42 zum Eingriff. Die abgestanzten
Ausschußteile verlassen über die Bohrung 46 in der
Grundplatte 5 den Werkzeugbereich. Folgt auf ein Aus
schußteil ein Gutteil, so zieht der Hubmagnet 47
(z. B. mittels Federkraft) den Keilschlitten 48 zurück,
wodurch eine in Federführungen 49 a gelagerte Blatt
feder 49 den Schneidstempel 41 über einen Bolzen 50
nach oben schiebt, bis sich der Schneidstempel 41
wieder an der Ausrichtplatte 45 abstützt.
Die Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf das Unterwerk
zeug 2. Im hinteren Teil der Grundplatte 5 erkennt man
die Führungssäulen 6 der Präzisionskugelführungen. Vor
diesen zentralen Führungselementen befinden sich die
Unterteile der Baugruppen 10, 20, 30 und 40. Die Bau
gruppen-Unter- und Oberteile sind zusätzlich über
separate Kugelführungen miteinander einzeln geführt
verbunden. In den Baugruppen 10 und 20 erkennt man
hierzu die Führungsbohrungen 7 mit ihren Kugelkäfigen
8. Bei den Baugruppen 30 und 40 sind nur die Führungs
säulen 9 dargestellt.
Zur Führung des Halbfabrikates bzw. der Werkstücke
sind auf allen vier Baugruppen die Führungsleisten
91, 92, 93 und 94 angebracht.
Die Fig. 3 zeigt eine im Werkstück integrierte Meß
anordnung zur Erfassung werkstückspezifischer Größen
am Beispiel einer Kabelklemme 51. Die im Werkzeug fer
tig bearbeiteten Kabelklemmen sind fest verbunden mit
einem verbleibenden Steg 52. Dieser Steg ist in der
Höhe der Kabelklemmen mit Indexbohrungen 53 versehen.
Die Lichtschranke, bestehend aus einem Sender 54 und
einem Empfänger 55, erkennt die genaue Lage des bear
beiteten Enlosbandes innerhalb des Werkzeuges. Erst
wenn der Empfänger 55 die vorgeschriebenen Lichtmenge
des vom Sender 54 emittierten Lichts empfängt, wird der
nächste Steuervorgang freigegeben. Die einzelnen Meß
vorgänge werden durch eine Markierung auf der 360°-
Kodierscheibe der Presse eingeleitet.
Insgesamt sind hierzu die Meßstationen 60, 70 und 80
dargestellt. In den Stationen 60 und 70 werden geo
metrische Größen direkt erfaßt, während in der Meß
station 80 die Steck- und Abziehkraft der Kabelklemme
ermittelt wird. Die Station 60 verfügt über eine x-
förmige angeordnete Lichtschrankenkombination 62, 63,
64, 65, mit der der Öffnungswinkel des hinteren Crimp
bereichs 61 ermittelt wird. Der hintere Crimpbereich
umfaßt nach dem Anbringen der Litze die Ummantelung
derselben.
In der Meßstation 70 wird die Höhe eines aufgebogenen
Lappens 71 mit Hilfe einer Lichtschranke 72 gemessen.
Der Empfänger der Lichtschranke ist nicht dargestellt.
Der Lappen 71 bildet den Widerhaken, mit dem die Kabel
klemme in ihrer isolierenden Ummantelung gehalten wird.
Die Meßstation 80 dient dem Erfassen der Steck- und
Abziehkräfte der Federschenkel 81 und 82. Hierzu
wird zwischen die Federschenkel 81 und 82 ein Steck
messer 83 eingeschoben. Nach Erreichen der Einsteck
tiefe wird das Steckmesser wieder zurückgezogen.
Während der Steck- und Abziehbewegung werden die
Größen Steck- und Abziehkräfte bestimmt, die ein
Maß für die Haltekraft der Federschenkel der Ka
belklemme darstellen.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3
werden somit an der Kabelklemme 51 alle funktionswe
sentlichen Meßwerte eines jeden Werkstückes erfaßt.
Fig. 4 zeigt die Verknüpfung der Lichtschranken
teile 31-34 mit dem Hubmagnet 47. Die Empfänger
teile 33 und 34 geben ihre empfangenen Signale an
eine Meßelektronik 56 weiter, in der aus den Si
gnalen Meßwerte generiert werden, die Ist-Werte dar
stellen. Die Ist-Werte werden einem Vergleicher 57
zugeführt, dem ein Soll-Wert vorgegeben ist. Liegt
ein Ist-Wert außerhalb des vorgegebenen Soll-Wertes,
so wird der Hubmagnet 48 betätigt.
Claims (11)
1. Werkzeug bestehend aus einem Ober- und Unter
werkzeug zum Stanzen, Schneiden und gegebenenfalls
Umformen von Werkstücken, deren Halbfabrikat dem
Werkzeug in Form von Band- oder Flachmaterial zu
geführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Werkzeug (1, 2, 3) mindestens eine Einrich
tung zum Erfassen (30-37, 54-83) werkstückspe
zifischer Meßdaten angeordnet ist, daß im Werkzeug
dieser Einrichtung in Vorschubrichtung eine Einheit
zum Aussondern oder Markieren (40-50) der Werk
stücke nachgeschaltet ist, und das diese Einheit
bei Abweichungen der Meßdaten von einem Sollwert
betätigbar ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßdatenerfassung im Bereich der Bewegungs
umkehr des Werkzeuges durchführbar ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßdatenerfassung im Bereich der Bewegungs
umkehr des Werkzeugs im unteren Totpunkt durchführ
bar ist.
4. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßdaten mittels Lichtschranken (31-34) nach dem
Prinzip der Lichtmengenmessung erfaßbar sind.
5. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Werkstücken, die ein Klemmteil (81, 82) auf
weisen, die Haltekraft des Klemmteils mittels eines
an eine Druckmeßdose gekoppelten Klemmschiebers (83)
erfaßbar ist.
6. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Werkzeug Verstellantriebe zur Nachstellung von
wenigstens einem Einzelbestandteil des Werkzeugs in
tegriert sind, die durch die Meßdatenabweichung ge
steuert nachregelbar sind.
7. Werkzeug nach Anspruch 1, wobei die Werkstücke
über einen verbleibenden, durchgehenden Steg des
Halbfabrikates verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit Meßabweichungen behafteten Werkstücke
durch die nachgeschaltete Einheit (40-50) vom
Steg (52) abtrennbar sind.
8. Werkzeug nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die abgetrennten Werkstücke über eine Umlenk
einrichtung separat abführbar sind.
9. Werkzeug nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit Meßabweichungen behafteten Werkstücke
oder der Steg in der Nähe der Verbindung Steg/Werk
stück durch die Einheit markierbar sind.
10. Werkstück nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Markierung eine Kerbe ist.
11. Werkzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Markierung eine Einfärbung oder Farbmarkie
rung ist.
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