DE3834994A1 - Einrichtung zur erfassung der drehzahl einer welle - Google Patents
Einrichtung zur erfassung der drehzahl einer welleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Erfassung der
Drehzahl einer Welle nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie
sie beispielsweise aus "Elektronisches Messen mechanischer
Größen", Albert Haug, 1969, Carl Hanser Verlag München, Seite
187 bis 188 als bekannt hervorgeht.
Bei einer Einrichtung nach der eingangs erwähnten
Literaturstelle dient ein mit einer Welle mitrotierender
Permanentmagnet zur Erzeugung eines wechselnden Magnetfeldes im
Bereich einer Induktionsspule. Aufgrund des sich ändernden
magnetischen Flusses wird in der Induktionsspule eine
periodische Folge von Spannungsimpulsen induziert, aus denen
sich mittels einer geeigneten Auswerteschaltung die Drehzahl der
Welle ableiten läßt. Bei ausreichendem Bauraum wird die
Induktionsspule in unmittelbarer Nähe des Permanentmagneten
angeordnet, da dann die induzierten Spannungsimpulse am
stärksten sind. Wegen der ständig vorhandenen magnetischen
Störfelder und der daraus in der Induktionsspule resultierenden
Induktionsströme ist der Meßbereich der Einrichtung aber
eingeschränkt. Bei niedrigen Drehzahlen kommt der Pegel der aus
den magnetischen Störfeldern herrührenden Spannungsimpulse in
den Bereich des Pegels der durch den rotierenden
Permanentmagneten induzierten Spannungsimpulse, so daß die
Erfassung sehr niedriger Drehzahlen nicht mehr möglich ist. Noch
schwächer wird das Nutzsignal, wenn die Induktionsspule in
größerem Abstand zum Permanentmagneten liegt. Eine
meßstellenferne Anordnung muß jedoch häufig gewählt werden, wenn
der Bauraum unmittelbar an der Welle beschränkt ist, oder
größere Einbauten dort aus sonstigen Gründen nachteilig sind.
Bei einem Abgasturbolader nach dem JP-Abstract 56-8 552 würde
sich der Einbau der Induktionsspule im Strömungsraum des
Verdichters in unmittelbarer Nähe der Verdichterwelle in
ungünstiger Weise auf die Strömungsausbildung auswirken. Der
Anbau der Induktionsspule außerhalb des Strömungsgehäuses im
Abstand zur Verdichterwelle, auf der der Permanentmagnet
befestigt ist, schränkt jedoch den Meßbereich für niedrige
Drehzahlen ein.
Aus der FR-PS 14 21 256 ist eine Einrichtung zur Messung der
Verschiebung einer Zahnstange bekannt. Die Lücken zwischen den
Zähnen und die Zahnbreiten sind dabei jeweils gleich groß. Da
die Kernstücke zweier Induktionsspulen in einem der Zahnbreite
entsprechenden Abstand oder einem Vielfachen davon zueinander
angeordnet sind, erfolgen bei einer Verschiebung der Zahnstangen
gegensätzliche, jedoch betragsmäßig gleich große Flußänderungen
in den Induktionsspulen. Die Induktionsspulen sind derart in
Serie geschaltet, daß die induzierten Spannungen addiert werden
und damit die Empfindlichkeit der Meßeinrichtung verdoppelt
wird. Magnetische Störfelder oder Vibrationen der Zahnstange,
die gleichgerichtete Flußänderungen in den Induktionsspulen
bewirken, werden kompensiert.
Aus einem Artikel "Elektronische Drehzahlmessung" von Bruno
Braun, in der DE-Z "Messen und Prüfen", September 1970, Seite
738, wird darauf hingewiesen, daß ein Wechselspannungsgenerator
als Impulsquelle für die elektronische Drehzahlmessung
eingesetzt werden kann.
Aus "Wie funktioniert das?" Meyers erklärte Technik, Band I,
herausgegeben von der Fachredaktion Technik des
Bibliographischen Instituts, Mannheim/Zürich, 1963, Seite 94 bis
95, ist ein Wechselstromgenerator dargestellt, wie er jedoch
nicht zur Drehzahlmessung vorgeschlagen wird. In einer
feststehenden, gegensinnig gewickelten Ankerwicklung wird durch
einen rotierenden Permanentmagneten mit mehreren Polen eine
Wechselspannung induziert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur
Messung von Drehzahlen aufzuzeigen, die unempfindlich gegen
magnetische Störfelder ist, und deshalb starke störsignalfreie
Meßsignale liefert, so daß der Meßbereich der Einrichtung sich
insbesondere auch auf niedrigste Drehzahlen erstreckt, oder eine
meßstellenferne Anordnung der magnetischen Aufnehmer ermöglicht
wird, ohne daß der Meßbereich empfindlich dadurch eingeschränkt
würde.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 oder 2 gelöst. Bei
Verwendung eines Permanentmagneten mit diametral angeordneten
Polen gleicher Polarität ergeben sich gleichgerichtete
Spannungsimpulse und damit eine Verdopplung des Meßsignals in
zwei radial zur Welle gerichteten Induktionsspulen, wenn diese
in Reihe geschaltet sind und der Umlaufsinn der Windungen der
hintereinandergeschalteten Induktionsspulen unterschiedlich ist,
da der vom Magnetfeld des Permanentmagneten herrührende Fluß in
den Induktionsspulen zwar betragsmäßig gleich ist, aber
unterschiedliches Vorzeichen besitzt. Spannungsimpulse aufgrund
von Störfeldern werden bei dieser Spulenschaltung kompensiert,
da ein magnetisches Störfeld beide Induktionsspulen in gleicher
Richtung durchsetzt.
Zur Kompensation der von Störfeldern herrührenden
Spannungsimpulse bei einer Meßanordnung mit nur einer
Induktionsspule mit radialer Erstreckungsrichtung eignet sich
eine Schaltung mit einer weiteren Induktionsspule, die mit
gleicher Erstreckungsrichtung wie die erste Induktionsspule
angeordnet ist, jedoch tangential zur Drehrichtung der Welle.
Bei Hintereinanderschaltung der Induktionsspulen mit
unterschiedlichem Umlaufsinn der Windungen werden die in den
beiden Induktionsspulen aufgrund von Störfeldern induzierten
Spannungsimpulse subtrahiert. In einer weiteren Ausgestaltung
nach einem Unteranspruch wird die Empfindlichkeit der
Meßanordnung verdoppelt, wenn jeweils zwei Spulenpaare verwendet
werden. Bei Verwendung eines Permanentmagneten mit diametral
angeordneten Polen unterschiedlicher Polarität werden in zwei
sich radial erstreckenden Induktionsspulen erzeugte
Spannungsimpulse addiert, wenn sie mit gleichem Umlaufsinn der
Windungen hintereinander geschaltet sind. Da dann jedoch auch
von externen Störfeldern hervorgerufene Spannungsimpulse addiert
werden, ist zu deren Kompensation mit dem ersten Paar von
Induktionsspulen ein weiteres Paar Induktionsspulen mit
gegenüber dem ersten Paar unterschiedlichem Umlaufsinn der
Windungen in Reihe geschaltet. Das zweite Paar ist ebenso wie
das erste Paar ausgerichtet, liegt jedoch tangential zur
Drehrichtung der Welle, so daß im zweiten Spulenpaar im
wesentlichen nur Spannungsimpulse durch Störfelder erzeugt
werden. Da mit den Meßeinrichtungen störspannungsfreie
Meßsignale erhalten werden, erstreckt sich deren Meßbereich auch
auf niedrigste Drehzahlen, wobei auch eine meßstellenferne Lage
der magnetischen Aufnehmer keine empfindliche Einschränkung
hinsichtlich des Meßbereichs bringt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben; es
zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze der Meßanordnung mit einem
Permanentmagneten mit diametral angeordneten Polen
gleicher Polarität;
Fig. 2 eine Prinzipskizze der Meßanordnung mit einem
Permanentmagneten mit diametral angeordneten Polen
unterschiedlicher Polarität und zwei Paaren von
Induktionsspulen, von denen ein Spulenpaar zur
Kompensation von Störimpulsen dient;
Fig. 3 die Meßanordnung nach Fig. 1 in Anwendung auf einen
Abgasturbolader.
In der in Fig. 1 in einer Prinzipskizze dargestellten
Meßanordnung ist ein als Magnetscheibe ausgebildeter
Permanentmagnet 1 mit vier magnetischen Polen der Welle
zugeordnet, deren Drehzahl gemessen werden soll. Gleichartige
Pole liegen einander dabei jeweils diametral gegenüber.
Ebenfalls diametral angeordnet sind zwei Induktionsspulen 3, 4,
die auf gleichem Abstand zum rotierenden Permanentmagneten 1
liegen. Die beiden Induktionsspulen 3, 4 sind mit
unterschiedlichem Umlaufsinn der Windungen in Reihe geschaltet,
und besitzen dasselbe Produkt aus Windungszahl und
Querschnittsfläche jeder Drahtwindung. Dabei spielt es keine
Rolle, ob die Induktionsspulen 3, 4 gleich- oder gegensinnig
gewickelt sind. Die Induktionsspulen 3, 4 sind mit einer nicht
näher dargestellten Auswerteeinrichtung 5 verbunden, die aus den
Spannungsimpulsen eine entsprechende Drehzahl ermittelt. Der in
den Induktionsspulen 3, 4 aufgrund des vom Permanentmagneten 1
erzeugten Magnetfelds auftretende magnetische Fluß besitzt
jeweils gleichen Betrag aber unterschiedliches Vorzeichen. Durch
den unterschiedlichen Umlaufsinn der Windungen induzieren
Magnetflußänderungen, welche in beiden Induktionsspulen 3, 4 in
diametral entgegengesetzten Richtungen erfolgen,
Spannungsimpulse, die sich addieren. Magnetflußänderungen, die
von einem magnetischen Störfeld herühren, sind aber in beiden
Induktionsspulen betrags- und vorzeichenmäßig gleichgerichtet,
weshalb sich die dadurch induzierten Spannungen subtrahieren.
Auf diese Weise ergibt sich eine Meßeinrichtung, bei der sich
die Nutzsignale addieren und die Störsignale externer Störfelder
kompensiert werden. Da auf diese Weise starke, von Störimpulsen
nicht überlagerte Meßsignale erhalten werden, können auch
niedrige Drehzahlen der Welle erfaßt werden, auch wenn die
Induktionsspulen auf Abstand zum Permanentmagneten 1 liegen.
Anstelle eines Permanentmagneten 1 mit vier Polen kann auch ein
Permanentmagnet beispielsweise mit acht Polen verwendet werden.
Es können dann vier Induktionsspulen verwendet werden, die zur
Verstärkung des Meßsignals hintereinandergeschaltet sind. Um
induzierte Spannungsimpulse aus Störfeldern zu kompensieren,
sind dann die Induktionsspulen wieder mit entsprechendem
Umlaufsinn der Windungen hintereinandergeschaltet, besitzen das
gleiche Produkt aus Windungszahl und Querschnittsfläche der
Drahtwindungen, liegen auf gleichem Abstand zum
Permanentmagneten, und sind paarweise diametral angeordnet.
Bei der Meßanordnung nach Fig. 2 weist der Permanentmagnet 1
zwei diametral gegenüberliegende Pole unterschiedlicher
Polarität auf. Der in den radial ausgerichteten Induktionsspulen
3, 4 auftretende magnetische Fluß ist betragsmäßig jeweils
gleich und besitzt auch gleiches Vorzeichen. Bei gleichem
Umlaufsinn der Windungen der beiden Induktionsspulen 3, 4 werden
die induzierten Spannungsimpulse addiert und damit die
Empfindlichkeit der Meßanordnung verdoppelt. Die von externen
Störfeldern herrührenden Spannungsimpulse werden bei derart
geschalteten Induktionsspulen jedoch ebenfalls addiert und somit
dem Meßsignal überlagert. Zur Kompensation der Spannungsimpulse
aus externen Störfeldern ist zu dem ersten Paar von
Induktionsspulen 3, 4 ein weiteres, zweites Paar von
Induktionsspulen 12, 13 in Reihe geschaltet, jedoch mit
unterschiedlichem Umlaufsinn der Windungen gegenüber dem ersten
Paar. Das zweite Paar von Induktionsspulen 12, 13 ist
hinsichtlich des Spulenaufbaus identisch zum ersten Paar
ausgebildet. Auch die Erstreckungsrichtung der Induktionsspulen
(3, 4, 12, 13) ist gleich. Da auch die Nutzsignale sich aufheben
würden, wenn das zweite Spulenpaar ebenso wie das erste radial
ausgerichtet wäre, ist das zweite Spulenpaar tangential zur
Drehrichtung der Welle angeordnet. Es wird erreicht, daß die von
Störfeldern herrührenden Spannungsimpulse des ersten und zweiten
Paares subtrahiert werden. Eine Kompensation der Störspannungen,
jedoch ohne Verdoppelung des Nutzsignals wird auch erreicht,
wenn nur zwei Induktionsspulen, beispielsweise die
Induktionsspulen 3 und 12 mit unterschiedlichem Umlaufsinn in
Reihe geschaltet werden, wobei die Erstreckungsrichtungen gleich
sind, jedoch die eine Induktionsspule 3 radial und die andere
Induktionsspule 12 tangential zur Welle liegt.
Fig. 3 zeigt eine Anwendung der Meßanordnung an einem Verdichter
eines Abgasturboladers. Es ist ein Längsschnitt durch den
Verdichter dargestellt. Auf der Laufradwelle 6 ist der
Permanentmagnet 1 befestigt. Auf dem Einströmstutzen 7 des
Verdichtergehäuses ist ein Ring 8 aufgeschoben, der Aussparungen
für die Aufnahme der Induktionsspulen 3, 4 enthält. Im Bereich
einer Induktionsspule ist eine Gerätedose 9 zur Aufnahme einer
nicht weiter dargestellten Auswerteeinrichtung 5 angeordnet. Bei
einer solchen Anordnung bleibt der Strömungsraum 10 des
Verdichters frei von sperrigen Einbauten, die die Strömung
stören würden.
Claims (3)
1. Einrichtung zur Erfassung der Drehzahl einer Welle, mit
einem mit der Welle mitrotierenden radial magnetisierten
Permanentmagneten, und einer im Magnetfeld des Permanentmagneten
angeordneten Induktionsspule mit radialer Erstreckungsrichtung,
in der infolge der Änderungen des magnetischen Flusses bei
Rotation des Permanentmagneten Spannungsimpulse induziert
werden, die zur Ermittlung der Drehzahl der Welle einer
Auswerteeinrichtung zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Permanentmagnet (1) mit wenigstens zwei Polen gleicher
Polarität ausgebildet ist und die Pole gleicher Polarität
jeweils symmetrisch zur Wellenachse und diametral zueinander
liegend angeordnet sind, und wenigstens eine weitere
Induktionsspule (3 oder 4) mit radialer Erstreckungsrichtung
vorgesehen ist, und die Induktionsspulen (3 und 4) mit
unterschiedlichem Umlaufsinn der Windungen in Reihe geschaltet
sind, wobei die Induktionsspulen (3 und 4) jeweils das gleiche
Produkt aus Windungszahl und Querschnittsfläche jeder
Drahtwindung aufweisen und derart angeordnet sind, daß sie in
periodischem Wechsel jeweils gleichzeitig zwei verschiedenen
Polen gleicher Polarität im gleichen Abstand gegenüberliegen.
2. Einrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Induktionsspule (3 oder 4) mit einer
weiteren Induktionsspule (12 oder 13) mit gleicher Windungszahl
mit unterschiedlichem Umlaufsinn der Windungen in Reihe
geschaltet ist, wobei die Induktionsspule (12 oder 13) mit
gleicher Erstreckungsrichtung wie die Induktionsspule (3 oder 4)
angeordnet ist, jedoch tangential zur Drehrichtung der Welle.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Permanentmagnet (1) mit wenigstens zwei Polen
unterschiedlicher Polarität ausgebildet ist, und die Pole
unterschiedlicher Polarität jeweils symmetrisch zur Wellenachse
und diametral zueinander liegend angeordnet sind, und zwei
weitere Induktionsspulen vorgesehen sind, und die
Induktionsspulen (3, 4 und 12, 13) einander jeweils paarweise
diametral gegenüberliegend angeordnet sind, wobei die
Induktionsspulen (3, 4, 12, 13) jeweils das gleiche Produkt von
Windungszahl und Querschnittsfläche jeder Drahtwindung
aufweisen, und die Induktionsspulen (3, 4) des ersten Paares,
die mit gleichem Umlaufsinn hintereinander geschaltet sind,
radial ausgerichtet sind, und symmetrisch zur Wellenachse
liegen, und die Induktionsspulen (12, 13) des zweiten Paares,
die ebenfalls mit gleichem Umlaufsinn hintereinander geschaltet
sind, mit gleicher Erstreckungsrichtung wie die Induktionsspulen
(3, 4) des ersten Paares angeordnet sind, jedoch tangential zur
Drehrichtung der Welle, und die Induktionsspulen (3, 4) des
ersten Paares jeweils mit unterschiedlichem Windungssinn zu den
Induktionsspulen (12, 13) des zweiten Paares in Reihe geschaltet
sind.
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Publications (2)
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