DE3828097A1 - Verfahren zur gewinnung von verwertbaren substanzen aus naturprodukten und verwendung einer vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von verwertbaren substanzen aus naturprodukten und verwendung einer vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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- B01D11/0226—Moving bed of solid material with the general transport direction of the solids parallel to the rotation axis of the conveyor, e.g. worm
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von ver
wertbaren Substanzen aus Naturprodukten und die Verwendung
einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Oft muß die Extraktion von "verwertbaren", in Pflanzen
und/oder Tiergewebe enthaltenen Substanzen durchgeführt
werden. Die "verwertbaren" Substanzen können beispielsweise
Wirkstoffe, die in der Pharmazie oder Kosmektik verwendet
werden, Farbstoffe, Aroma, Harze oder Polymere sein.
In den bekanntesten Verfahren wird ein richtiges Extrak
tionsverfahren durchgeführt, d.h., das Ausgangsmaterial wird
zuerst zerkleinert und dann mit einem flüssigen oder gasför
migen Lösungsmittel in Berührung gebracht. Dieses Lösungs
mittel (oder Lösungsmittelgemisch) soll in die Hohlräume des
die verwertbare Substanz enthaltenden Ausgangsmaterials
eindringen, die Substanz lösen und sie aus den Hohlräumen
mitnehmen. Da die Wände der Hohlräume, in denen sich die
verwertbare Substanz befindet, sehr häufig aus einer mehr
oder weniger porösen Membran bestehen, kann das verwendete
Lösungsmittel verschiedene Substanzen enthalten, die den
Durchgang des Lösungsmittels durch die Membran begünstigen.
So kann das verwendete Hauptlösungsmittel beispielsweise
Wasser, ein organisches Lösungsmittel, ein Gemisch von Was
ser und eines Lösungsmittels oder Kohlendioxid unter über
kritischen Bedingungen sein.
Diese Extraktionsverfahren weisen im großtechnischen Maßstab
verschiedene Schwierigkeiten auf, wovon die wichtigsten die
Verwendung von beträchtlichen Mengen an Lösungsmittel, die
sehr hohen Behandlungskosten, die Notwendigkeit, die Extrak
tion während einer relativ langen Zeit durchführen zu müs
sen, und eine niedrige Produktivität sind, was darauf zu
rückzuführen ist, daß durch diese Extraktionsverfahren nur
ein Teil der theoretisch zur Verfügung stehenden Menge an
verwertbarer Verbindung gewonnen werden kann.
Um diese Schwierigkeiten zu beheben, wurde schon vorgeschla
gen, vor dem eigentlichen Extraktionsverfahren auf das Aus
gangsmaterial (das vorzugsweise vorher zerkleinert worden
ist) einen enzymatischen Komplex einwirken zu lassen, der
bis zu einem gewissen Grad die Struktur der Hohlraumwände
zerstören soll, die die verwertbare Verbindung enthalten,
und auch das Eindringen sowie das Austreten des Lösungsmit
tels aus den Hohlräumen begünstigt.
Dieses enzymatische Verfahren bedeutet einen Fortschritt in
bezug auf Ausbeute und Extraktionsgeschwindigkeit im Ver
gleich zu den oben beschriebenen klassischen Extraktionsver
fahren; es weist jedoch bedeutende Nachteile auf, insbeson
dere was die Notwendigkeit der genauen Anpassung der enzyma
tischen Wirkung an die gewünschte Substanz und die zusätz
lichen Schwierigkeiten der Gewinnung der reinen verwertbaren
Verbindungen betrifft.
Es wurde nun festgestellt, daß es durch mechanische Wirkun
gen möglich ist, die Struktur des Ausgangsmaterials (Pflan
zen und/oder Tiergewebe) so zu zerstören, daß die Wände der
Hohlräume, in denen sich die verwertbaren Substanzen befin
den, diese Substanzen freisetzen.
Da die verwertbare Substanz durch die mechanische Wirkung
der Strukturzerstörung "freigesetzt" wird folgt daraus, daß
ein einfaches In-Berührung-Bringen des zerstörten Ausgangs
produkts mit einer Flüssigkeit die Entfernung dieser ver
wertbaren Substanz verursacht. Die Wirkung der Flüssigkeit
ist daher eher eine Wasch- als eine Extraktionswirkung, wie
sie herkömmlicherweise verstanden wird. Das hat zwei Folgen:
- 1. Die Entfernung der verwertbaren Verbindung erfolgt we sentlich schneller als bei der Extraktion und
- 2. die zur Durchführung der Waschvorgänge verwendeten Flüs sigkeiten können identisch oder verschieden von denen für die Extraktion sein.
Außerdem wurde festgestellt, daß die Zeiten, die zur Gewin
nung der verwertbaren Substanz(en) aus dem zerstörten Aus
gangsmaterial notwendig sind, von der gleichen Größenordnung
sind, wie die Zeiten zur Durchführung dieser Strukturzerstö
rung.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Verfahren zur Gewin
nung von verwertbaren Substanzen aus Naturprodukten, wie
Pflanzen und/oder Tiergewebe, anzugeben, bei dem in ein- und
derselben Vorrichtung kontinuierlich nacheinander die
Struktur des Ausgangsmaterials zerstört und die verwertbare
Substanz gewonnen werden kann.
Die Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst durch ein Verfahren
zur Gewinnung von verwertbaren Substanzen aus Naturproduk
ten, wie Pflanzen und/oder Tiergewebe, das dadurch gekenn
zeichnet ist, daß die Struktur des Ausgangsprodukts konti
nuierlich und in ein- und derselben Vorrichtung durch inten
sive Scherung unter starker Verdichtung mechanisch zerstört
wird und die zerstörten Produkte mit einer Flüssigkeit, die
die Entfernung der gewünschten verwertbaren Substanz gewähr
leistet, in Berührung gebracht wird.
Die Erfindung betrifft außerdem die Verwendung einer Vor
richtung, die an sich für andere Anwendungen bekannt ist,
zur Durchführung der Strukturzerstörung und der Entfernung
der verwertbaren Substanz. Diese Vorrichtung ist vorzugs
weise ein Extruder, insbesondere mit zwei Schnecken, in dem
das Ausgangsprodukt mindestens einer intensiven Scherung
unter starker Verdichtung unterworfen und das zerstörte
Produkt mit einer geeigneten Trägerflüssigkeit in Berührung
gebracht werden kann.
Obwohl es in diesem Fall schwierig ist, die genaue Intensi
tät der Scherung anzugeben, ist eine Scherung, die durch eine mechani
sche Wirkung von etwa 50 bis 100 W/h/kg des behandelten
Produkts während 1 bis 30 s, erhalten wird.
Durch starke Verdichtung wird eine Verdichtung von etwa 25
bis 225 bar verstanden.
Der geeignete Schergrad und der Verdichtungsgrad werden je
nach Ausgangsprodukt gewählt, wobei ggf. die notwendigen
Vorversuche durchgeführt werden.
Nachdem die maximalen Mengen an verwertbaren Substanzen, die
je Einheit an Ausgangsprodukt extrahiert werden können,
festgestellt worden sind, wird das Ausgangsprodukt intensi
ven mechanischen Behandlungen unterworfen, wie sie im Labo
ratoriumsmaßstab durchgeführt werden können. Die Menge an
verwertbarer, durch diese mechanischen Behandlungen freige
setzte Substanz wird bestimmt, um Anhaltspunkte zu haben,
die die Wahl der Scherungs- und Verdichtungsdaten der in dem
Extruder zu verwendenden Schnecke ermöglichen.
Es versteht sich, daß das Ausgangsprodukt mehreren Zersto
rungsbehandlungen durch intensive Scherung unter starkem
Druck unterworfen werden kann; diese aufeinanderfolgenden
Maßnahmen werden in ein- und derselben Vorrichtung durchge
führt.
Die Entfernung der gewünschten verwertbaren Substanz nach
ihrer Freisetzung durch Zerstörung der Struktur des Natur
produkts ist sehr einfach. Diese Entfernung kann eine ein
fache bläschenartige Mitnahme oder ein Lösen der gewünschten
Substanz in der Trägerflüssigkeit sein. Im allgemeinen wird
die Trägerflüssigkeit vorzugsweise stromabwärts in den Ex
truder eingeführt, so daß sie im Gegenstrom in dem Extruder
zirkuliert. Mehrere Entfernungsstufen sind oft wünschens
wert.
Das Ausgangsprodukt kann vorher aufbereitet worden sein
(durch Zerkleinern oder Verdichten), so daß einerseits eine
leichte Versorgung des Extruders möglich ist und anderer
seits die Strukturzerstörung erleichtert ist. Festzustellen
ist außerdem, daß erfindungsgemäß gleichzeitig mit dem Aus
gangsprodukt, d.h. in den Fülltrichter des Extruders, die
ganze Menge oder ein Teil der verwendeten Trägerflüssigkeit
und ggf. verschiedene Zusatzstoffe (beispielsweise basische
oder saure) zugegeben werden können, die die Durchführung
der mechanischen Zerstörung erleichtern.
Moderne Extruder sind mit Heiz-, Kühl- oder Aufbereitungs
vorrichtungen sowie Filtern ausgerüstet, die erfindungsgemäß
zur Optimierung der angestrebten Ergebnisse eingesetzt wer
den können.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung einer an sich
bekannten Vorrichtung, d.h. eines Extruders, insbesondere
eines Extruders mit zwei Schnecken, zur Durchführung der
Strukturzerstörung durch intensive Scherung unter starkem
Druck und zur Aufnahme einer Flüssigkeit, die mit dem zer
störten Produkt in Berührung gebracht wird, um die verwert
baren Substanzen aus den sie enthaltenden Naturprodukten,
wie Pflanzen und/oder Tiergewebe, zu gewinnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist im Vergleich zu bekann
ten Verfahren viele wichtige Vorteile auf, wovon die wich
tigsten sind:
- - Die Extraktionsgeschwindigkeit ist beträchtlich erhöht (von 15 bis 40 s gegenüber 1 bis 2 h),
- - die Extraktionsausbeute ist stark erhöht (von 2- bis 5 mal gegenüber statischen klassischen Verfahren),
- - der Energieverbrauch ist um einen Faktor von 5 bis 20 vermindert,
- - das Verfahren kann bei genau geregelter Temperatur, insbe sondere bei niedriger Temperatur, durchgeführt werden, wodurch ein unerwünschter Abbau der gewünschten Substanz vermieden wird,
- - die Kosten für Arbeitskräfte sind wesentlich niedriger als die bei bekannten klassischen Verfahren.
Die Erfindung wird durch die Figur erläutert, die einen
Extruder mit zwei Schnecken darstellt.
In der Figur ist
- - 1 das Gehäuse, das die beiden parallelen Schnecken 2 umgibt; die beiden Schnecken sind identisch, rasten zusam men ein und werden in der gleichen Richtung durch einen Motor (mit Reduktionsgetriebe, nicht dargestellt) gedreht,
- - das durch den Fülltrichter 3 eingeführte Ausgangsmaterial wird je nach Form, Orientierung und Anordnung der Schnecken entlang des Gehäuse verdichtet, geschert, ent spannt und vermischt. In der beschriebenen und in den Beispielen verwendeten Vorrichtung wird die intensive Scherung unter hohem Druck insbesondere im Teil A der Vorrichtung durchgeführt, die Scherung entspricht einer Wirkung von etwa 75 W/h in 10 s, der Druck beträgt 75 bar.
- - Der Extruder wird in 4 mit der Trägerflüssigkeit versorgt, die auf verschiedenen Stufen 5, 6 und 7 entnommen und in 8 oder 9 wieder eingeführt wird. Mit verwertbarer Substanz beladene oder nicht beladene Flüssigkeit kann in den Füll trichter über die Leitung 10 wieder eingeführt werden;
- - die mit verwertbarer Substanz beladene Flüssigkeit wird in 11 entnommen,
- - das zerstörte und von der im Extruder gewonnenen, verwert baren Substanz freie Ausgangsprodukt wird in 12 abgeführt.
Die Erfindung wird durch die Beispiele erläutert.
In einen Extruder mit zwei sich gleichzeitig drehenden
Schnecken mit einem Achsenabstand von 45 mm, die sich mit
200 U/min drehen und zwei Arbeitszonen umfassen, werden am
Kopf 200 kg Pfefferminzblätter der Art Milly und Mitchasu
(Mentha piperita) eingeführt.
- - Vor dem Einführen wurde die Pfefferminze durch zweistün diges Einlegen in kaltes Wasser vorimprägniert. Die Pfef ferminzblätter werden einfach durch leichtes Drücken ver dichtet;
- - die Versorgung der Doppelschnecke mit Pfefferminzblättern und das Einspritzen eines Wasser-Alkohol-Gemisches auf der Höhe der zweiten Stufe der Doppelschnecke erfolgt gleich zeitig;
- - eine Flüssigkeit, die sehr wenig feine feste Teilchen enthält, wird unter dem Filter der ersten Arbeitszone gesammelt;
- - die für eine vollständige Entfernung notwendige Menge an Wasser-Alkohol-Gemisch kann zwei- bis sechsmal höher als die Masse der eingeführten Pfefferminzblätter (je nach Qualität der verwendeten Pfefferminze) sein;
- - die Extraktionsausbeute beträgt dann über 90%.
Durch Destillation der gesammelten Flüssigkeit wird ein
Gemisch erhalten, das eine Terpenfraktion, Menthol und Men
thon enthält, wobei die mittlere Verweilzeit in der Vorrich
tung 35 s beträgt. Die Gesamtmenge von 200 kg Ausgangsmate
rial (angegeben in Trockenmaterial) wird in1 h 10 min
behandelt.
Erdrauchblätter, die vorher gehackt und leicht gedrückt
wurden, werden in die Vorrichtung nach einstündigem Einlegen
in kaltem Wasser eingeführt.
100 kg Erdrauch werden in 50 min behandelt. Gekühlt wird
durch einen Wasserstrom im Doppelmantel des Gehäuses der
Vorrichtung.
Die Ausbeute an Fumarin und Fumarsäure, die die gewünschten
verwertbaren Produkte sind, beträgt 310%, bezogen auf die
durch klassische Wasserdampfextraktion erhaltene Maximalaus
beute. Die Ausbeute ist praktisch quantitativ in bezug auf
die an der Pflanze durchgeführten Analysen.
Hopfenaroma wird viel in der Brauerei verwendet, erhalten
wird es durch Extraktion mit Kohlendioxid unter überkriti
schen Bedingungen.
Die vorhergehende Zerstörung der Struktur des Hopfens im
erfindungsgemäßen Verfahren gestattet eine Ausbeuteverbesse
rung um fast das Doppelte und eine Verminderung der Kapazi
tät des Behandlungsreaktors mit CO2 von 5 auf 1. Unter
Berücksichtigung der Tatsache, daß dieser Reaktor bei einem
Druck von 60 bis 100 bar betrieben wird, ist die Ersparnis
der Investition beträchtlich. Die Extraktionsdauer selbst
ist um etwa zwei Drittel der Normalzeit vermindert.
Die Produktivität des klassischen sauren Hydrolyseverfahrens
von in Zuckerrohrstengeln enthaltenen Pentosanen wird durch
die Diffusion der sauren Reagenzien durch die Pflanzenmem
branen, die die Pentosane enthalten, begrenzt. Die Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht es, diese Pro
duktivität ohne zusätzliche Investition (außer der Doppel
schnecke) zu verdoppeln.
Kastanienbaumspäne werden feucht in eine Doppelschnecke
eingeführt. In der Arbeitszone (Strukturzerstörung) kann die
Temperatur des Materials etwa 80 bis 90°C erreichen. Es
werden vier Arbeitszonen eingesetzt. Die Entfernung der
Tannine, die mit Wasser durchgeführt wird, erreicht einen
Extraktionsgrad von 95%. Gewonnen werden einerseits die
Tannine und andererseits die Zellulosefasern.
Das erfindungsgemäße Verfahren bringt außer der Extraktion
der Tannine noch folgende Vorteile:
- - Die Qualität der am Ausgang der Vorrichtung erhaltenen Fasern ist wesentlich besser als die, die in klassischen Extraktionsverfahren mit heißem Wasser unter Druck erhal ten werden;
- - diese Fasern werden im allgemeinen zur Herstellung von Faserplatten verwendet;
- - die Verbesserung der physikalischen und mechanischen Eigenschaften ist bedeutend.
Kieferspäne (Landes) werden feucht in die Doppelschnecke
eingeführt. In den Arbeitszonen kann die Temperatur 90°C
erreichen.
In einer Vorrichtung mit vier Arbeitszonen kann praktisch
die Gesamtmenge des ursprünglich im Holz enthaltenen Harzes
ohne Verluste oder Abbau der Terpenverbindungen (α- und β-
Pinene, Caren und Myrcen) gewonnen werden. Am Ausgang der
Vorrichtung wird Holzzellstoff erhalten, dessen Fasern von
hoher mechanischer Qualität praktisch keine Harzreste auf
weisen.
In diesem Fall sowie im vorhergehenden Beispiel muß bei
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die mit den
"feuchten" Kieferspänen eingeführte Wassermenge ausreichend
sein, um die gewünschten Verbindungen mitzunehmen.
Gemäß der Arbeitsweise der Beispiele 1 bis 6 werden folgende
Naturprodukte behandelt:
- - Immergrünblüten zur Extraktion von Vincristin,
- - Roggen-Mutterkorn,
- - Rauwolfia serperitina zur Extraktion von Reserpin,
- - Riesenalgen (Mavrocystis pyrefera) zur Extraktion von Alginaten,
- - Purpurkörner der Klasse Rhodophycae zur Extraktion von Agar-Agar,
- - Schalen von Zitrusfrüchten und Preßrückstände von Äpfeln zur Extraktion von Pektin und
- - Tierrückstände, insbesondere Häute, zur Extraktion von Gelatine.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur
Extraktion von Heparin durch Behandlung von Tiergeweben, die
nach dem Schlachten anfallen. Rinderlebern und -lungen sind
die geeignetsten Heparinquellen. Das erfindungsgemäße Ver
fahren ermöglicht außer einer sehr einfachen Extraktion eine
Produktivitätssteigerung von 300% und eine wesentlich höhe
re Ausbeute als mit klassischen Verfahren.
Claims (4)
1. Verfahren zur Gewinnung von verwertbaren Substanzen aus
Naturprodukten, wie Pflanzen und/oder Tiergewebe,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Struktur des Ausgangsprodukts kontinuierlich und in
ein- und derselben Vorrichtung durch intensive Scherung,
die durch eine mechanische Wirkung von etwa 50 bis 100
W/h/kg des behandelten Produkts während etwa 30 s er
halten wird, bei einem Druck von 25 bis 225 bar zerstört
wird und
die erhaltenen zerstörten Produkte mit einer Flüssigkeit,
die die Entfernung der gewünschten verwertbaren Substan
zen gewährleistet, in Berührung gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Vorrichtung ein Extruder mit mindestens einer Zone
intensiver Scherung unter starkem Druck und mindestens
eine Berührungszone des Produkts mit dem Lösungsmittel
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Vorrichtung ein Extruder mit zwei Schnecken ver
wendet wird.
4. Verwendung eines Extruders mit mindestens einer Zone
intensiver Scherung unter starkem Druck und mindestens
einer Berührungszone des Produkts mit einer Flüssigkeit
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1.
Applications Claiming Priority (1)
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FR (1) | FR2619514B1 (de) |
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1987
- 1987-08-18 FR FR8711690A patent/FR2619514B1/fr not_active Expired - Fee Related
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1988
- 1988-08-18 DE DE19883828097 patent/DE3828097A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Publication date |
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FR2619514B1 (fr) | 1991-10-04 |
FR2619514A1 (fr) | 1989-02-24 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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