DE3824524A1 - Panzerbrechendes geschoss - Google Patents
Panzerbrechendes geschossInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein panzerbrechendes Geschoß
mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1. Die Entwicklung reaktiver Panzerung hat dazu
geführt, daß die Wirkung von Hohlladungsgeschossen für
den Durchschlag moderner Panzerung nicht mehr ausreicht,
während die reaktive Panzerung gegen sogenannte "KE-
Geschosse", die auch als "Wuchtgeschosse" bezeichnet
werden, weniger wirksam ist.
Derartige Wuchtgeschosse,
also Geschosse, die keinen Sprengstoff enthalten und am
Ziel nur durch ihre kinetische Energie wirken, sind an
sich bekannt und beispielsweise in Rheinmetall "Waffen
technisches Taschenbuch, 5. Auflage 1980" beschrieben.
Es muß jedoch damit gerechnet werden, daß auch die
bekannten hochleistungsfähigen Wuchtgeschosse mittels
modernerer Panzerungsmethoden aufgehalten werden können
und daß eine Verbesserung der Leistung derartiger Wucht
geschosse nur durch eine deutliche Anhebung ihrer An
fangsgeschwindigkeit zu erzielen sein wird.
Dabei sind der Anhebung der Anfangsgeschwindigkeit durch
längere Rohre, größere Ladungsräume und mehr Treibla
dungspulver physikalische Grenzen gesetzt.
Es sind sogenannte RAP-Geschosse (Rocket-Assisted-Pro
jektil) bekannt, bei denen im Geschoß für die zusätz
liche Beschleunigung ein Raketenantrieb installiert ist.
Derartige Geschosse sind im Bereich der Artillerie, wo
es auf hohe Einzeltreffgenauigkeiten nicht ankommt, ein
setzbar, sind aber bisher für den Einsatz der hochge
nauschießenden Panzerkanonen nicht realisierbar gewesen,
weil die Streuung der Geschosse mit Nachbrenner deutlich
größer als die herkömmlicher Wuchtgeschosse ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein panzer
brechendes Geschoß mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 zu schaffen, bei dem durch eine
erhöhte Beschleunigung eine wesentlich höhere Endge
schwindigkeit (über 2000 m/sek.) und damit eine höhere
Durchschlagsleistung am Ziel bei gleichzeitig hoher
Treffgenauigkeit und geringer Streuung erreicht wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den Merkmalen aus dem kennzeichnenden Teil des Patentan
spruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Geschosses sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Mit dem erfindungsgemäßen Geschoß wird erreicht, daß
unter Verwendung einer neuartigen Munition auch bei
Verschuß aus herkömmlichen Panzerkanonen und bei einem
gleichen querschnitt herkömmlicher KE-Geschosse eine
deutlich höhere Anfangsgeschwindigkeit erreicht und
damit die Durchschlagsleistung der Geschosse erhöht
wird.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, daß aus
der Panzerkanone ein aus der kalibergleichen Hülse und
dem KE-Penetrator aufgebautes Spezialprojektil ver
schossen wird, das im Prinzip eine fliegende Kanone
darstellt, aus welcher durch den zusätzlichen Treibla
dungssatz beschleunigt, der endgültig für das Ziel
bestimmte KE-Penetrator verschossen wird. Es handelt
sich also um eine Art "Tandem-Treibladung", wodurch
analog zum Prinzip der Stufenrakete sich die mit den
beiden Treibladungssätzen erzeugten Geschwindigkeiten
addieren, wodurch eine höhere Endgeschwindigkeit und
Durchschlagsleistung erzielt wird.
Die verzögerte Zündung der zusätzlichen Treibladung und
gegebenenfalls einer weiteren zusätzlichen Treibladung
(Anspruch 5) erfolgt durch besondere Zündvorrichtungen,
die für die notwendige Verzögerung sorgen. Diese Zünd
vorrichtungen können in verschiedener Weise, beispiels
weise auch als elektrische Zündvorrichtungen, ausgebil
det sein. Es hat sich aber als besonders einfach und
zuverlässig erwiesen, wenn die Zündvorrichtungen gemäß
den Ansprüchen 8 und 9 als die verschiedenen Zündräume
miteinander verbindende Bohrungen ausgebildet sind,
wobei Länge und Durchmesser der Bohrung die Verzögerung
des Zündens bestimmen.
Im folgenden werden anhand der beigefügten Zeichnungen
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Geschosses
näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 zur Darstellung des Grundprinzips in einer
schematischen Schnittdarstellung eine Panzer
kanone mit einem diese verlassenden Geschoß;
Fig. 2 im Längsschnitt ein Ausführungsbeispiel für
ein panzerbrechendes Geschoß im Zustand vor
dem Abschuß;
Fig. 3 in einer perspektivischen Darstellung das
Geschoß nach Fig. 2 beim Austritt des KE-
Penetrators aus der Hülse;
Fig. 4 in einer Darstellung analog Fig. 3 den Aus
tritt des KE-Penetrators in einem gegenüber
Fig. 3 späteren Stadium;
Fig. 5 in einer Darstellung analog Fig. 3 und 4 den
Austritt des KE-Penetrators des Gechosses
nach Fig. 2 bis 4 nach dem vollständigen
Austritt aus der Hülse;
Fig. 6 im Längsschnitt eine zweite Ausführungsform
eines panzerbrechenden Geschosses im Zustand
vor dem Abschuß;
Fig. 7 in einer perspektivischen explodierten Dar
stellung den Austritt des Geschosses nach
Fig. 6 aus der Panzerkanone;
Fig. 8 im teilweisen Längsschnitt eine dritte Aus
führungsform eines panzerbrechenden Geschosses;
Fig. 9 in einer Prinzipdarstellung analog Fig. 1 die
Vorgänge beim Abschuß eines Geschosses nach
Fig. 8;
Fig. 10 in einer perspektivischen explodierten Dar
stellung das Geschoß nach Fig. 8 nach dem
Austritt aus der Panzerkanone.
Fig. 1 illustriert die Vorgänge beim Abschuß des panzer
brechenden Geschosses aus einer Panzerkanone 1 mit einem
Bodenstück 2, einem Verschluß 3, einer Treibladungs
kammer 4 und einem Geschützrohr 5. Das abzuschießende
Geschoß besteht im Prinzip aus einer an ihrem Boden
verschlossenen Hülse 6, in der gegenüber der Innenwand
der Hülse abgedichtet, ein KE-Penetrator 7 angeordnet
ist.
Der Abschuß der Hülse 6 aus der Panzerkanone 1 erfolgt,
indem zunächst in der Treibladungskammer 4 eine herkömm
liche Treibladung gezündet wird, die die Hülse 6 aus dem
Geschützrohr 5 heraustreibt, wobei, wie weiter unten
näher beschrieben, die heißen Treibladungsgase 8 durch
eine geeignet ausgeführte Bohrung im Boden der Hülse 6
in diese eintreten und dort eine zusätzliche Treibladung
9 mit leichter Verzögerung zünden, wodurch schließlich
der KE-Penetrator 7 aus der Hülse 6 herausgetrieben
wird. Hierbei addieren sich die durch das zweimalige
Zünden von Treibladungen erzeugten Geschwindigkeiten
teilweise, wobei jedoch zu berücksichtigen ist, daß beim
zweiten Schuß der erzeugte Impuls in beiden Richtungen
wirkt und somit nur ein Teilbetrag zur Erzeugung einer
zusätzlichen Geschwindigkeitskomponente in Vorwärtsrich
tung zur Verfügung steht. Wenn die Hülse 6 und der KE-
Penetrator 7 in etwa die gleiche Masse besitzen, steht
etwa die Hälfte der zusätzlich erzeugten Geschwindig
keitskomponente in Vorwärtsrichtung zur Verfügung.
Es muß dabei allerdings berücksichtigt werden, daß die
aus der Haupttreibladung abgeleitete Anfangsgeschwindig
keit niedriger als bei herkömmlichen Geschossen sein
wird, weil die Masse des aus der Hülse 6 und dem KE-
Penetrator 7 bestehenden Projektils größer als die Masse
eingeführter Geschosse sein wird. Ferner ist zu berück
sichtigen, daß die Rohrlänge der Hülse 6 kürzer ist als
die Länge eines herkömmlichen Waffenrohres. Insgesamt
ist jedoch ein Zuwachs an Endgeschwindigkeit je nach
Auslegung des Systems von 20 bis 30% gegenüber bisher
möglichen Endgeschwindigkeiten zu erreichen.
Im folgenden wird anhand der Fig. 2 bis 5 ein erstes
Ausführungsbeispiel für ein panzerbrechendes Geschoß
und die bei seinem Abschuß ablaufenden Vorgänge näher
erläutert.
Das in Fig. 2 dargestellte Geschoß besitzt eine mit dem
nicht dargestellten Geschützrohr kalibergleiche rohrför
mige Hülse 10 mit Führungsbändern 11 an der Außenwand
10.1, die an ihrem hinteren Ende mit einem Bodenstück
10.2 verschlossen ist, durch das eine Zündkanalbohrung
12 in den Innenraum der Hülse 10 hineingeführt ist. Ein
herkömmlicher KE-Penetrator 15 ist über seine ganze
Länge innerhalb der Hülse 10 angeordnet, wobei er an der
Innenwand der Hülse 10 über einen Treibkäfig 16 geführt
ist, der an seinem hinteren Ende eine dem Bodenstück
10.2 gegenüberliegende Druckaufnahmeplatte 14 aufweist.
Zwischen dem Bodenstück 10.2 und der Druckaufnahmeplatte
14 ist eine zusätzliche Treibladung 13 angeordnet. Der
KE-Penetrator 15 besitzt an seinem hinteren Ende ein
Stabilisierungsleitwerk 17.
Beim Verschuß des Geschosses aus einer nicht dargestell
ten Panzerkanone mit einer herkömmlichen Treibladung
wird die Hülse 10, geführt durch die Führungsbänder 11,
durch das Geschützrohr getrieben, wobei gleichzeitig die
heißen Gase der Treibladung des Geschützrohres durch den
Zündkanal 12 auf die zusätzliche Treibladung 13 treffen
und diese mit leichter Verzögerung zünden. Die dabei
entstehenden Gasschwaden treffen auf die Druckaufnahme
platte 14 und treiben den KE-Penetrator 15, geführt
durch den Treibkäfig 16, aus der Hülse 10 heraus.
In den Fig. 3 bis 5 sind die Vorgänge beim Abschuß
genauer dargestellt.
In der in Fig. 3 dargestellten Anfangsphase des Austre
tens liegen die aus Kunststoff bestehenden Führungs
elemente 16.1, 16.2 und 16.3 des Treibkäfigs 16 noch eng
am KE-Penetrator 15 an, während sie beim weiteren Aus
treten, wie in Fig. 4 dargestellt, aufgrund der angrei
fenden Luftkräfte und wegen der Elastizität des Kunst
stoffes sich nach außen wegbiegen und schließlich, wie
in Fig. 5 dargestellt, sich gänzlich vom KE-Penetrator
15 lösen. Dabei reißen die Führungselemente 16.1, 16.2
und 16.3 von ihrer Klebung an der Druckaufnahmeplatte 14
ab. Die Druckaufnahmeplatte 14 ist in an sich bekannter
Weise aus einer hochfesten Aluminiumlegierung herge
stellt. Durch die Herstellung der Führungselemente 16.1
bis 16.3 des Treibkäfigs 16 aus Kunststoff wird eine
erhebliche Gewichtsverminderung des Gesamtgeschosses
erreicht. Durch die Trennung des Treibladungsraums vom
Treibkäfig 16 mittels der Druckaufnahmeplatte 14 wird
erreicht, daß sich die thermisch bedingte Verformung des
Kunststoffes in vertretbaren Grenzen hält.
Der Wirkungsgrad dieses Geschosses hängt neben der Art
des verwendeten Treibladungspulvers auch von der Länge
der verwendeten Hülse 10 ab. Aufgrund der Gegebenheiten
in Kampffahrzeugen, insbesondere Kampfpanzern und deren
automatischen Ladern, dürfte die Länge der Hülse 10 nur
wenig größer als 1000 mm sein. Weil dadurch der im Rohr
mögliche Beschleunigungsweg begrenzt ist, wird im fol
genden ein anderes Ausführungsbeispiel anhand der Fig. 6
und 7 dargestellt, indem der Beschleunigungsweg ver
größert wird.
Das in Fig. 6 dargestellte Geschoß besitzt ebenfalls
eine mit dem nicht dargestellten Geschützrohr kaliber
gleiche Hülse 10′ mit Führungsbändern 11 und einem
Bodenstück 10.2′ am hinteren Ende, durch das der Zündka
nal 12 geführt ist. Der KE-Penetrator 15′ ist in diesem
Fall innerhalb eines Abschußrohres 22 angeordnet, das
koaxial in einem zusätzlichen Treibkolben 18 angeordnet
ist, der in der Hülse 10′ liegt und an der Hülseninnen
wand 10.1′ geführt ist. Dieser zusätzliche Treibkolben
18 ist als Hohlzylinder ausgebildet, der an seinem
hinteren Ende offen und an seinem vorderen Ende mit
einem Abschlußstück 18.2 verschlossen ist, während das
Abschußrohr 22 ein am vorderen Ende offenes Rohr 22.1
aufweist, das am hinteren Ende mit einem Boden 22.2
abgeschlossen ist, durch den ein zusätzlicher Zündkanal
20 hindurchgeführt ist. Das offene Ende des Treibkolbens
18 liegt dem Bodenstück 10.2′ der Hülse 10′ unmittelbar
gegenüber und eine erste zusätzliche Treibladung 13′ ist
in dem ringzylindrischen Raum zwischen dem Rohr 18.1 des
Treibkolbens 18 und dem Rohr 22.1 angeordnet. Eine
zweite zusätzliche Treibladung 19 ist im Abschußrohr 22
hinter dem KE-Penetrator 15′ angeordnet. Letzterer ist
kalibergleich mit dem Abschußrohr 22, was zur Folge hat,
daß an seinem Ende kein übliches Stabilisierungsleitwerk
angeordnet sein kann. Aus diesem Grunde wird ein an sich
bekanntes sogenanntes Wickelleitwerk 21 verwendet.
Dieses Wickelleitwerk besteht aus elastischen Feder
stahlblechen, die in einer eingearbeiteten Ringnut des
KE-Penetrators 15′ zusammengewickelt Platz finden und
erst beim Austreten des KE-Penetrators 15′ aus dem
Abschußrohr 22 sich entfalten.
Beim Abschuß des Geschosses nach Fig. 6 aus einer her
kömmlichen Panzerkanone 5 (s. Fig. 7) wird durch die
heißen Gasschwaden der primären Treibladung zunächst
über den ersten Zündkanal 12 (Fig. 6) die erste zusätz
liche Treibladung 13′ gezündet. Dadurch wird aus der
schon beschleunigten Hülse 10′ der Treibkolben 18 ausge
trieben, der innerhalb der Hülse 10 durch Führungsbänder
11′ gestützt wird. Indem sich nun der Treibkolben 18 aus
der Hülse 10 teleskopartig herausschiebt, vergrößert
sich die geführte Länge des "Rohres" um fast 100% gegen
über der Ausführungsform gemäß Fig. 5. Dadurch kann eine
höhere Endgeschwindigkeit des Treibkolbens 18 erzielt
werden. Durch die heißen Gasschwaden der Treibladung 13′
wird über den zweiten Zündkanal 20 die zweite zusätz
liche Treibladung 19 gezündet, wodurch der KE-Penetrator
15′ aus dem Treibkolben 18 ausgestoßen wird, was einer
dritten Stufe entspricht. Aus dieser "dritten Stufe"
wird nur ein geringer Geschwindigkeitszuwachs des Ge
samtsystems erwartet. Die zweite zusätzliche Treibladung
19 hat vor allem den Zweck, den KE-Penetrator 15′ aus
dem Abschußrohr 22 herauszutreiben, weil die sonst
übliche Herauslösung des KE-Penetrators aus einem Treib
käfig durch Aufsplitterung in beispielsweise drei Seg
mente wegen der notwendigen Abdichtung des Treibkolbens
18 gegenüber den Gasschwaden der Treibladung 13 nicht
möglich ist.
Nach dem endgültigen Austritt des KE-Penetrators 15′
befindet sich das Wickelleitwerk 21 in der in Fig. 7
dargestellten Stellung.
In den Fig. 8 und 9 ist ein Ausführungsbeispiel für ein
Geschoß dargestellt, bei dem versucht wird, die Masse des
Gesamtgeschosses so klein wie möglich zu halten und
trotzdem eine Nachbeschleunigung durch eine zusätzliche
Treibladung zu erzielen.
Das in Fig. 8 dargestellte Geschoß besitzt eine über
Führungsbänder 11 im Geschützrohr 5 geführte Hülse 10′′,
die etwas kürzer ausgebildet ist als die Hülse gemäß dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2. Im Bodenstück 10.2′′ der
Hülse 10′′ ist wiederum ein Zündkanal 12 angeordnet. Der
KE-Penetrator 15′′ befindet sich nur mit seinem hinteren
Ende innerhalb der Hülse 10′′. Mit den außerhalb der
Hülse 10′′ angeordneten Teilen stützt sich der KE-Pene
trator 15′′ über einen Treibkäfig 24 an der Wand des
Geschützrohres 5 direkt ab. Am hinteren Ende des Treib
käfigs 24 ist eine das offene Ende der Hülse 10′′ ver
schließende Treibplatte 23 angeordnet.
Das Wirkungsprinzip dieses Ausführungsbeispiels ist aus
Fig. 9 zu erkennen. Wie zu erkennen, erfolgt die
Trennung zwischen dem KE-Penetrator 15′′ und der Hülse
10′′ bereits innerhalb des Geschützrohres 5, das als
überlanges Rohr ausgebildet ist.
Zunächst wird in der Panzerkanone 1 eine herkömmliche
Treibladung in der Treibladungskammer 4 gezündet, wo
durch die Hülse 10′′ aus dem Geschützrohr 5 getrieben
wird. Durch die heißen Gasschwaden der primären Treibla
dung wird über den Zündkanal 12 die zusätzliche Treibla
dung 13 in dem Augenblick gezündet, in dem die Hülse 10′′
etwa die Hälfte ihres Weges durch das Geschützrohr 5
gemacht hat, so daß die zusätzliche Treibladung 13
additiv zur schon erhaltenen Beschleunigung den KE-
Penetrator 15′′ nachbeschleunigt. Durch eine geeignete
Auslegung des Zündkanals 12 kann der genaue Zeitpunkt
der Zündung der zusätzlichen Treibladung 13 so festge
legt werden, daß sich ein Optimum an Geschwindigkeitszu
wachs für den KE-Penetrator 15′′ ergibt.
In Fig. 10 ist der Abschußvorgang noch einmal als Explo
sionszeichnung dargestellt, wobei die Hülse 10′′ beim
Verlassen des Geschützrohres 5 erkennbar ist, sowie das
Ablösen der Elemente des Treibkäfigs 24 vom KE-Penetra
tor 15′′.
Claims (9)
1. Panzerbrechendes Geschoß mit einem unterkalibrigen
KE-Penetrator, der mit einer sich spätestens nach dem
Verlassen des Geschützrohres ablösenden Fünrungsvorrich
tung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsvorrichtung als rohrförmige, kalibergleiche
Hülse (G, 10) ausgebildet ist, die am hinteren Ende mit
einem Bodenstück (10.2) abgeschlossen und am vorderen
Ende offen ist, wobei der KE-Penetrator (7, 15) minde
stens auf einem Teil seiner Länge innerhalb der Hülse
(6, 10) und gegen die Innenwand der Hülse abgedichtet
angeordnet ist und zwischen dem KE-Penetrator und dem
Bodenstück (10.2) der Hülse (10, 6) eine zusätzliche
Treibladung (9, 13) angeordnet ist, die durch eine am
Geschoß angeordnete Zündvorrichtung (12) gegenüber dem
Abschuß verzögert zündbar ist.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der KE-Penetrator (15) auf seiner ganzen Länge innerhalb
der Hülse (10) angeordnet ist, wobei er auf einem Teil
seiner Länge innerhalb der Hülse (10) durch einen Treib
käfig (16) geführt ist, der an seinem hinteren Ende eine
zwischen dem KE-Penetrator (15) und der zusätzlichen
Treibladung (13) angeordnete Druckaufnahmeplatte (14)
aufweist.
3. Geschoß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Treibkäfig (16) mehrere in Längsrichtung des KE-
Penetrators (15) angeordnete Führungselemente (16.1,
16.2, 16.3) aus Kunststoff aufweist, die durch Klebung
mit der metallenen Druckaufnahmeplatte (14) verbunden
sind.
4. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der KE-Penetrator (15′′) mit seinem hinteren Teil inner
halb der Hülse (10′′) angeordnet ist und an dem außerhalb
der Hülse (10′′) angeordneten Teil über einen Treibkäfig
(24) an der Innenwand des Geschützrohres (5) geführt
ist, wobei am hinteren Ende des Treibkäfigs (24) eine,
das offene Ende der Hülse (10′′) verschließende Treib
platte (23) angeordnet ist.
5. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb der Hülse (10′) ein an der Hülseninnenwand
geführter Treibkolben (18) angeordnet ist, der als am
hinteren Ende offenes und am vorderen Ende verschlosse
nes Rohr ausgebildet ist und in dem koaxial ein am
hinteren Ende mit einem Boden (22.2) verschlossenes und
am vorderen Ende offenes Abschußrohr (22) angeordnet ist
und der KE-Penetrator (15′) mit dem Abschußrohr (22)
kalibergleich und auf seiner ganzen Länge im Abschußrohr
(22) angeordnet ist und eine erste zusätzliche Treibla
dung (13′) zwischen dem Treibkolben (18) und dem Boden
stück (10.2′′) der Hülse (10′) und eine zweite zusätz
liche Treibladung (19) zwischen dem hinteren Ende des
KE-Penetrators (15) und dem Boden (22.2) des Abschuß
rohres (22) angeordnet sind, wobei durch eine erste, an
der Hülse (10′) angeordnete Zündvorrichtung (12) die
erste zusätzliche Treibladung (13′) gegenüber dem Ab
schuß verzögert zündbar ist, während durch eine zweite
am Abschußrohr (22) angeordnete Zündvorrichtung (20) die
zweite zusätzliche Treibladung (19) gegenüber der ersten
zusätzlichen Treibladung (13′) verzögert zündbar ist.
6. Geschoß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Treibkolben (18) auf seiner ganzen Länge innerhalb
der Hülse (10′) angeordnet ist, wobei sein offenes
hinteres Ende unmittelbar vor dem Bodenstück (10.2′) der
Hülse (10′) liegt und die erste zusätzliche Treibladung
(13′) im Ringraum zwischen der Treibkolbenaußenwand
(18.1) und der Wand (22.1) des Abschußrohres (22) ange
ordnet ist.
7. Geschoß nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß der KE-Penetrator (15′) an seinem hinteren Ende
mit einem Wickelleitwerk (21) versehen ist.
8. Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zündvorrichtung bzw. die erste
Zündvorrichtung als durch das Bodenstück (10.2, 10.2′)
der Hülse (10, 10′) geführte, den Raum der zusätzlichen
Treibladung (13) bzw. der ersten zusätzlichen Treibla
dung (13′) mit dem Raum innerhalb des Geschützrohres
verbindende Bohrung (12) mit vorgegebenem Durchmesser
ausgebildet ist.
9. Geschoß nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Zündvorrichtung als durch
den Boden (22.2) des Abschußrohres (22) geführte, den
Raum der zweiten zusätzlichen Treibladung (19) mit dem
Raum der ersten zusätzlichen Treibladung (13′) verbin
dende Bohrung (20) mit vorgegebenem Durchmesser ausge
bildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883824524 DE3824524A1 (de) | 1988-07-20 | 1988-07-20 | Panzerbrechendes geschoss |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883824524 DE3824524A1 (de) | 1988-07-20 | 1988-07-20 | Panzerbrechendes geschoss |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3824524A1 true DE3824524A1 (de) | 1990-02-08 |
Family
ID=6359068
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883824524 Withdrawn DE3824524A1 (de) | 1988-07-20 | 1988-07-20 | Panzerbrechendes geschoss |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3824524A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0764826A1 (de) * | 1995-09-22 | 1997-03-26 | DIEHL GMBH & CO. | Trägergeschoss, das ein einziges Penetratorgeschoss tragt |
US7377204B2 (en) * | 2002-02-21 | 2008-05-27 | John C. Simmons | Safer munitions with enhanced velocity |
US8037830B2 (en) | 2005-10-13 | 2011-10-18 | Udo Winter | Cartridge |
DE102022108567A1 (de) | 2022-04-08 | 2023-10-12 | Rheinmetall Waffe Munition Gmbh | Wuchtgeschoss in Form eines Treibkäfiggeschosses |
-
1988
- 1988-07-20 DE DE19883824524 patent/DE3824524A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |