DE3822968A1 - Kippstaenderanordnung fuer motorraeder - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kippständeranordnung für Motorräder nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.

Eine gattungsgemäße Kippständeranordnung für Motorräder ist aus der DE-OS 34 01 740 bekannt. Diese Druckschrift zeigt eine Anordnung, bei der eine über einen Elektro­ motor angetriebene Schnecke in einem rahmenfesten Gehäuse ein Schneckenrad antreibt. Dieses steht in weiterer Antriebsverbindung mit einer Spindel, die am Gehäuse hubbeweglich geführt ist. Am Ende dieser Spindel wird ein daran befestigter Kippständer mitbewegt. Eine derartige Kippständeranordnung beansprucht in nachtei­ liger Weise einen großen Bauraum.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Kippständeranordnung so weiterzuentwickeln, daß gegen­ über dem Stand der Technik ein geringerer Bauraum beansprucht wird.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die erfindungsgemäße Kippständeranordnung besitzt ein die Getriebeglieder umschließendes Gehäuse, das drehbar am Rahmen eines Motorrades gelagert ist und einen angeformten Kippständer aufweist. Dadurch verringert sich in vorteilhafter Weise das Gewicht und der Bauraum der gesamten Kippständeranordnung.

Bei einem Ausgestaltungsbeispiel der Erfindung befindet sich zusätzlich zu den Getriebegliedern der gattungs­ gemäße Elektromotor zum Antrieb des Kippständers inner­ halb des Gehäuses. Dadurch läßt sich eine sehr kompakte Bauweise erzielen.

Eine weitere vorteilhafte, platzsparende Ausführungsform der Erfindung sieht eine der Lagerstellen des Gehäuses auf demjenigen Getriebeglied vor, das sich rahmenfest abstützt. Zweckmäßigerweise wird hierzu das Abtriebs­ element vorgesehen.

In einer anderen Ausgestaltung des Erfindungsgegenstan­ des wird der Kippständer durch eine lösbare Verbindung des Abtriebselementes am Rahmen des Motorrades in vorteilhafter Weise als vorgefertigte Baueinheit mon­ tierbar. Auch kann durch das Lösen dieser Verbindung der Kippständer im Notfall ohne Hilfskraft des Elektromotors noch mittels Muskelkraft betätigt werden.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird eine erhöhte Kraftübertragung zur Betä­ tigung des Kippständers dadurch erreicht, daß mehrere drehmomenterhöhend wirksame Getriebeglieder innerhalb des Gehäuses angeordnet sind.

Zur Bedienungsvereinfachung des Kippständers ist bei einer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ein Näherungsschalter vorgesehen, der die Endpositionen des Kippständers festlegt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß an einem derartigen Schalter kein Verschleiß entsteht.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung näher dargestellt. Es zeigen

Fig. 1 die Anordnung des Kippständers am Rahmen eines Motorrades,

Fig. 2 den Kippständer aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung und im Schnitt.

Ein Kippständer 1 eines lediglich durch einen Rahmen 2 wiedergegebenen Motorrades ist an zwei Teilabschnitten 2 a und 2 b des Rahmens 2 drehbar befestigt. Der Kipp­ ständer 1 befindet sich nach Fig. 1 in einem ausge­ schwenkten Zustand.

Wie in Fig. 2 zu sehen ist, besteht der Kippständer 1 aus einem Gehäuse 3 mit den Gehäusehälften 3 a und 3 b, die über nicht näher dargestellte Befestigungsmittel verbunden sind. Das Gehäuse 3 ist im rechten Teilab­ schnitt 2 a des Rahmens 2 durch ein Nadellager 4 radial gelagert. Die linke Gehäusehälfte 3 b ist über ein Kugellagerpaar 5 radial und axial auf einem Wellenstumpf 6 gleichachsig zum Nadellager 4 gelagert. Der Wellen­ stumpf 6 wird an einem Ende von dem Teilabschnitt 2 b aufgenommen und über eine Schraubverbindung 7 daran be­ festigt.

Innerhalb des Gehäuses 3 befindet sich ein in beiden Drehrichtungen wirksamer Elektromotor 8, der über nicht dargestellte elektrische Leitungen gesteuert und ge­ speist wird. Ihm ist antriebsmäßig nachgeschaltet ein Schneckengetriebe 9 mit einer Schnecke 9 a und einem Schneckenrad 9 b. Dieses ist gleichachsig und umfangsfest verbunden mit einem strichliert wiedergegebenen Zahnrad 10 a, das mit einem hierzu achsparallel angeordneten Zahnrad 10 b kämmt. Letzteres sitzt drehfest auf einer Welle 11 mit einer Schneckenverzahnung 11 a, die im Eingriff steht mit einem Schneckenrad 11 b. Das Schneckenrad 11 b ist einstückig an dem Wellenstumpf 6 angeformt und nimmt ein Ende der Schneckenwelle 9 a lagernd auf.

Die Bewegungsübertragung, die vom Elektromotor 8 ausgeht und sich über die beschriebenen Getriebeglieder fort­ setzt, läßt sich jedoch nicht auf das Schneckenrad 11 b übertragen. Denn dieses ist über die Schraubverbindung 7 drehfest am Rahmen 2 angeordnet. Die Bewegungsüber­ tragung, die an der Schneckenverzahnung 11 a entsteht, vollzieht sich an den in der Fig. 2 nicht dargestellten Lagerstellen der Welle 11 im Gehäuse 3. Auf diese Weise wird das Gehäuse 3 um die gemeinsame Achse des Kugella­ gerpaares 5 und des Nadellagers 4 3 geschwenkt. Das Gehäuse 3 besitzt, wie Fig. 1 zeigt, zwei angeformte Stützen 12 a und 12 b, auf denen sich der Rahmen 2 und damit das Motorrad in Parkstellung abstützt.

Ein Näherungsschalter 13 innerhalb des rahmenfesten Schneckenrades 11 b erkennt die beiden Endstellungen des Kippständers 1 über einen entsprechend am Gehäuse 3 angeordneten ferromagnetischen Schaltkörper 14.

Die Schneckenverzahnung 11 a ist auf Selbsthemmung ausgelegt, so daß die Lage des Kippständers 1 nicht gesichert werden muß.

Die Getriebeverhältnisse sind so gewählt, daß eine große Drehmomentübersetzung erfolgt, und demzufolge der Elektromotor 8 für eine große Drehzahl und ein geringes Antriebsmoment in vorteilhafter Weise ausgelegt werden kann.

Im Notfall. z. B. bei Ausfall des Elektromotors 8, läßt sich der Kippständer 1 durch Lösen der Schraubverbindung 7 in herkömmlicher Weise mit Muskelkraft bedienen.

Claims (6)

1. Kippständeranordnung für Motorräder mit einem Elektromotor, der treibend mit einer in einem Gehäuse gelagerten Getriebeanordnung verbunden ist, die ein Antriebselement und ein über mindestens ein weiteres Getriebeglied hiermit zusammenwirkendes Abtriebselement aufweist zur Betätigung eines am Motorradrahmen beweglich angeordneten Kippständers, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebselement (Schneckenrad 11 b) rahmenfest gehalten, sowie das Gehäuse (3) drehbar am Motorradrahmen (Rahmen 2) gelagert ist und mit wenigstens einer gehäusefesten Stütze (12 a, 12 b) den Kippständer (1) ausbildet.

2. Kippständeranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Elektromotor (8) innerhalb des Gehäuses (3) befindet.

3. Kippständeranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (3) eine Lagerstelle an dem Abtriebselement (Wellenstumpf 6) aufweist.

4. Kippständeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebselement (Wellenstumpf 6) lösbar am Motorradrahmen (Rahmen 2) befestigt ist.

5. Kippständeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement als Teil (Schneckenwelle 9 a) eines Schneckenge­ triebes (9) ausgebildet ist und über einen Stirn­ radsatz (Zahnräder 10 a, 10 b) mit dem ebenfalls als Teil (Schneckenrad 11 b) eines weiteren Schnecken­ getriebes (Schneckenverzahnung 11 a) ausgeführten Abtriebselement treibend verbunden ist.

6. Kippständeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einem Endschalter zum Abstellen des Elektro­ motors, dadurch gekennzeichnet, daß der Endschalter als Näherungsschalter (13) ausgelegt ist.