Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art sowie eine Vor
richtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der Herstellung von Zigaretten, Zigarren und
anderem strangförmigen Rauchmaterial werden häufig
Aromastoffe in den Tabak eingegeben. Ein üblicher
Aromastoff ist Menthol, das in einem leichtflüchtigen
Alkohol gelöst ist. Ein bekanntes Verfahren, von dem
der Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ausgeht, ist in
DE-PS 22 54 063 beschrieben. Bei diesem Verfahren wird
die den Aromastoff enthaltende Flüssigkeit auf den
Tabak aufgesprüht, bevor dieser Tabak den Saugförderer,
auf dem ein Tabakstreifen erzeugt worden ist, verläßt.
Kurz nach dem Besprühen erfolgt das Umhüllen des Tabak
stranges mit Zigarettenpapier. Die den Aromastoff ent
haltende Flüssigkeit wird dem fertigen Tabakstrang un
mittelbar vor der Wickelstelle zugeführt, damit der
Verteiler nicht mit der Flüssigkeit durchtränkt wird.
Bei dem bekannten Verfahren besteht die Gefahr, daß die
Flüssigkeit, die außen auf den Tabakstrang gesprüht
wird, Flecken auf dem Zigarettenpapier bildet, weil sie
beim Umwickeln des Tabakstranges mit dem Zigaretten
papier noch nicht weit genug in den Tabakstrang ein
gedrungen ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß
die Flüssigkeit bei der Zerstäubung mit Luftdruck zum
Kristallisieren neigt, so daß in dem Tabakstrang feste
Kristalle enthalten sind, in denen der Aromastoff ge
bunden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Art zu schaffen, bei dem sichergestellt ist, daß die
Umhüllung nicht mit der Flüssigkeit durchtränkt ist und
bei dem somit keine Flecken entstehen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 an
gegebenen Merkmalen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Flüssig
keit nicht auf die fertige Tabakschicht aufgesprüht,
sondern in einem Zwischenbereich in die unfertige Tabak
schicht eingegeben, auf den anschließend noch weiterer
Tabak aufgetragen wird. Auf diese Weise befindet sich
die Flüssigkeit im Inneren des Tabakstranges, von wo
sie sich anschließend nach außen verteilen kann. In
keinem Fall gelangen größere Flüsigkeitsansammlungen an
die Außenseite des Tabakstranges. Die Umhüllung, z.B.
das Zigarettenpapier, wird daher nicht mit der Flüssig
keit durchtränkt.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich in erster
Linie für die Herstellung von Zigaretten, jedoch ist
sie hierauf nicht beschränkt. Auch Zigarren, Zigarillos
und anderes Rauchmaterial können auf diese Weise her
gestellt werden. In gleicher Weise ist das erfindungs
gemäße Verfahren nicht auf die Einbringung von Menthol
in den Tabak beschränkt, sondern es lassen sich auch
andere geschmacks- oder geruchsbestimmende Komponenten
in flüssiger Form in den Tabak einbringen.
Die Flüssigkeit wird vor der Fertigstellung des Tabak
stranges in einen Bereich eingebracht, der später den
Mittenbereich des Tabakstranges bildet. Aus diesem
Mittenbereich diffundiert das Aroma gleichmäßig durch
den gesamten Tabakstock.
Das Einbringen der Flüssigkeit in den Tabakstrang er
folgt vorzugsweise in dünnem unversprühtem Strahl, also
ohne den Einsatz von Druckluft. Dadurch wird eine
Kristallbildung vermieden.
Generell ist es bekannt, den Druck, mit dem die
Flüssigkeit dem Druck einer Injektionsvorrichtung zum
Aussprühen der Flüssigkeit auf den Tabak zugeführt
wird, in Abhängigkeit von der Arbeitsgeschwindigkeit
einer Zigarettenmaschine zu steuern bzw. zu regeln.
Eine solche Regelung arbeitet aber mit einer erheb
lichen Zeitverzögerung, weil das Leitungssystem, das
von der Druckquelle zur Injektionsvorrichtung führt,
ein großes Flüssigkeitsvolumen enthält. Dadurch wird
bei einer Änderung der Arbeitsgeschwindigkeit der
Zigarettenmaschine ein erheblicher Teil des Tabak
materials mit der für diese Arbeitsgeschwindigkeit
falschen Flüssigkeitsmenge versehen. Gemäß einer be
vorzugten Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
hat die von der Pumpe zur Injektionsvorrichtung
führende Flüssigkeitsleitung einen Innendurchmesser von
weniger als 1 mm, vorzugsweise von etwa 0,5 mm. Dadurch
wird erreicht, daß die Flüssigkeitsleitung ein geringes
Flüssigkeitsvolumen enthält, mit der Folge, daß die
Mengenanpassung der Flüssigkeit an die Arbeitsgeschwin
digkeit der Maschine mit kurzer Reaktionszeit erfolgt.
Da eine derartig enge Flüssigkeitsleitung einen hohen
Druckverlust verursacht, muß die Pumpe zum Zuführen der
Flüssigkeit einen hohen Druck in der Größenordnung von
50 bar liefern. Die Injektionsvorrichtung weist keine
Düse oder Verengung auf, so daß die injizierte Flüssig
keitsmenge dem Lieferdruck proportional ist.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Teils einer
Zigarettenmaschine,
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt entlang
der Linie II-II von Fig. 1, und
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III von
Fig. 2.
Die dargestellte Zigarettenmaschine weist einen Saug
förderer 10 auf, dessen Untertrum 11 zur Ablagerung
einer Tabakschicht 15 benutzt wird. Das Förderband des
Saugförderers 10 ist als Saugband 13 ausgebildet,
dessen Innenseite eine Saugkammer begrenzt, welche an
eine (nicht dargestellte) Saugvorrichtung angeschlossen
ist. Unter dem Untertrum 11 des Saugförderers 10 be
findet sich ein Schacht 14, dem Tabak in aufgelockerter
Form von unten zugeführt wird. Der Schacht 14 ist seit
lich durch Wände 14 a begrenzt und er ist am oberen Ende
durch das den Untertrum 11 bildende Saugband 13 be
grenzt. Auf diese Weise wird der im Schacht 14 befind
liche Tabak nach oben hin angesaugt, so daß der Tabak
an der Unterseite des Saugbandes 13 eine Tabakschicht
15 bildet, die durch die Saugwirkung des Saugbandes 13
festgehalten wird. Die Anlagerung des Tabaks erfolgt
über eine Anlagerungsstrecke AS, die der Länge des
Schachtes 14 (in Förderrichtung des Saugbandes 13)
entspricht.
Im Endbereich der durch den Untertrum 11 gebildeten
Förderstrecke befindet sich ein Trimmer 16 in Form
einer rotierenden Scheibe, der die Tabakschicht auf ein
vorgegebenes Zigaretten-Tabakgewicht trimmt.
Von dem Saugband 13 wird die Tabakschicht 15 auf einen
Bandförderer 17 abgelegt, dem außerdem die Umhüllung 18
in Form des Zigarettenpapiers zugeführt wird. Die Um
hüllung 18 wird von einer Vorratsrolle 19 abgezogen und
läuft über mehrere Umlenkrollen auf den Bandförderer
17, wobei zuvor eine Bedruckung in einer Druckvorrich
tung 20 erfolgt. In einer Auftragsstation 21 wird Kleb
stoff auf eine Längskante des Zigarettenpapiers auf
getragen und in einer Verschließstation 22 wird der mit
dem Zigarettenpapier umhüllte Tabakstrang verschlossen.
Anschließend werden die einzelnen Zigaretten von einer
Schneidvorrichtung 23 auf Länge abgeschnitten.
Ein Drehimpulsgeber 24 ermittelt die Arbeits
geschwindigkeit der Zigarettenmaschine durch Messung
der Rollendrehzahl. Das Signal des Drehimpulsgebers 24
wird einer stoßfrei arbeitenden Hochdruckpumpe 25 zu
geführt, welche die den Aromastoff enthaltende Flüssig
keit aus einem Vorratsbehälter 26 ansaugt und diese
Flüssigkeit einer Flüssigkeitsleitung 27 zuführt,
welche zu der Injektionsvorrichtung 28 führt.
Die Injektionsvorrichtung 28 befindet sich im Inneren
des Schachts 14 und besteht aus dem Auslaß eines
Kapillarrohres 30, das mit der Flüssigkeitsleitung 27
verbunden ist. Die Injektionsvorrichtung 28 ist etwa am
Ende des ersten Drittels der Länge der Anlagerungs
strecke AS angeordnet, wo die Dicke der Tabakschicht
15 a, die sich am Saugband 13 angelagert hat, etwa die
Hälfte der Dicke der endgültigen Tabakschicht 15 be
trägt.
In Fig. 2 bezeichnet 15 a den an der Stelle der Injek
tionsvorrichtung 28 bereits angelagerten Tabak, 15 die
endgültige Tabakschicht beim Verlassen der Anlagerungs
strecke AS und 15 b den im Schacht 14 schwebenden, noch
nicht angelagerten Tabak.
Wie Fig. 3 zeigt, ist die Injektionsvorrichtung 28
schräg in Transportrichtung des Saugbandes 13 nach oben
gerichtet, wobei sie sich etwa in der Mitte der Breite
des Schachtes 14 befindet. Aus der Injektionsvorrich
tung 28 wird ein luftfreier konzentrierter Flüssig
keitsstrahl gegen den Tabak gespritzt, so daß keine
Kristallisationsgefahr besteht. Durch die beschriebene
Anordnung der Injektionsvorrichtung werden außerdem
Tabakstauungen im Saugkanal verhindert. Anschließend an
die Flüssigkeitsinjektion wird im weiteren Verlauf der
Anlagerungsstrecke AS weiterer Tabak angelagert, so daß
die im Tabak enthaltene Flüssigkeit von dem weiteren
Tabak überdeckt wird.
Beim Betrieb der Zigarettenmaschine saugt das Saugband
13 Tabak aus dem Schacht 14 an. Dieser Tabak wird an
das Saugband 13 von unten her angelagert und bildet
eine stetig in der Höhe wachsende Tabakschicht 15 a.
Sobald diese Tabakschicht etwa die Hälfte der end
gültigen Größe erreicht hat, wird die Flüssigkeit gegen
die Unterseite der Tabakschicht gespritzt. Die fertige
Tabakschicht wird am Ende des Saugförderers 10 durch
den Trimmer 16 getrimmt, auf Zigarettenpapier gelegt,
rundgeformt und schließlich wird das Zigarettenpapier
geschlossen und verklebt und dann werden die einzelnen
Zigarettenlängen abgeschnitten.
Der Druck der Hochdruckpumpe 25 wird durch den Dreh
impulsgeber 24 entsprechend der Arbeitsgeschwindigkeit
der Zigarettenmaschine gesteuert, so daß die injizierte
Flüssigkeitsmenge pro Längeneinheit der Tabakschicht
konstant bleibt. Um kurze Antwortzeiten dieses Regel
systems zu erhalten, hat die Flüssigkeitsleitung 27
einen sehr geringen Durchlaßquerschnitt.
Neben der beschriebenen kontinuierlichen Arbeitsweise
des Flüssigkeitseintrags kann auch ein diskontinuier
licher Flüssigkeitseintrag erfolgen.