DE3819566C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spaltdichtung zum Ab
dichten des Innenraumes in einem Gehäuse gegen die Außenseite,
wobei in das Gehäuse eine sich drehende Welle führt mit den
Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Die bekannten, z.B. bei Verdichtern eingesetzten doppelt wir
kenden Wellendichtungen bestehen aus einem mit der Welle um
laufenden planparallelen Ring, dem stirnseitig jeweils ein
feststehender, mit dem Gehäuse verbundener Dichtring, durch
einen sehr dünnen radialen Gasfilm bzw.-spalt getrennt, gegen
übersteht. In der Mitte des feststehenden Dichtringes wird das
Sperrgas zur Erzeugung des Gasfilmes zugeführt, von wo es ra
dial nach außen abströmt. Bei einer Dichtung gemäß des DE-PS
26 10 045 wird die verfahrensgasseitige Wellendichtung mit dem
gleichen Gas versorgt, das z.B. als leichtes Zusatzgas in
einem Fördergut vorhanden ist. In dem Raum zwischen beiden
Wellendichtungen kommt es zu einer Vermischung von Sperrgas
jeweils aus der verfahrensseitigen und aus der atmosphä
renseitigen Wellendichtung. Das Gasgemisch wird dann aus
diesem Raum entfernt und ins Freie geleitet, was einen
kontinuierlichen Bedarf an Sperrgas bedeutet.
Der Nachteil bei den bekannten Bauweisen von Wellendichtungen
mit Dichtspalten ist der relativ große Sperrgasverbrauch, der
in einem Fall, bei welchem Helium als Sperrgas verwendet wird,
einen nicht zu vernachlässigenden Kostenfaktor darstellt.
Außerdem kann die durch den Sperrgaseinstrom bedingte Verun
reinigung oder Konzentrationsänderung des Föderguts eine Ver
ringerung des Sperrgasverbrauches wünschenswert erscheinen
lassen. Außerdem neigen die Anlaufringe zu Taumelbewegungen,
die durch den in radialer Richtung unsymmetrischen Druckaufbau
zu Instabilitäten im Dichtspalt führen.
Da nun der Sperrgasverbrauch proportional zur dritten Potenz
der Spalthöhe ist, besteht die wirkungsvollste Möglichkeit zur
Verringerung des Gasverbrauches in der Verkleinerung der
Spalthöhe des Gasfilms zwischen dem feststehenden Dichtring
und dem mit der Welle umlaufenden Ring. Diesem sind jedoch
durch die Taumelbewegungen Grenzen gesetzt.
Soll die Betriebssicherheit auch bei verkleinerter Spalthöhe
gewährleistet sein, so sind folgende Voraussetzungen zu
beachten:
Die Steifigkeit des Gasfilms im Dichtspalt muß ausreichend
hoch sein; d.h. daß über dem ganzen Drehzahlbereich einer
betriebsbedingten Verkleinerung der Spalthöhe durch einen
genügend steilen Druckanstieg im Gasspalt entgegengewirkt
werden kann.
Aus der DE-PS 23 20 681 ist eine gattungsgemäße Spaltdichtung
bekannt, bei welcher das Gas von innen nach außen gefördert
wird, d.h. der Druckaufbau vollzieht sich nach außen gegen
einen unspiralten Rand hin. Das Gas im Spalt kann nicht
definiert zugeführt werden, evtl. kontaminiertes Gas wird von
außerhalb der Dichtung wieder in den Dichtspalt zurückgeführt.
Für kontaminierte Gase ist so eine Gasmischung ungeeignet. Da
sich der Druckaufbau bei dieser Art von Dichtung nur in einer
Zone abspielt, neigen solche Spaltdichtungen zu
Instabilitäten.
Eine weitere Spaltdichtung ist aus der DE-OS 24 44 544
bekannt. Auch bei dieser Spaltdichtung baut sich der Druck in
der Mitte der Ringnut auf, in einem Bereich, bei dem eine
evtl. Taumelbewegung des Umlaufringes nicht vollständig
ausgeglichen werden kann. Die Kraft wird nicht im Außenbereich
der Dichtung aufgebaut. Das Sperrgas wird von außen und innen
geholt und innen vermischt, was aus den bereits genannten
Gründen nicht gewünscht wird.
Weitere Spaltdichtungen sind aus dem EP 00 97 802 und der DE-PS
32 21 380 bekannt. Auch bei diesen Entgegenhaltungen erfolgt
überall eine Vermischung des Sperrgases. Es ist keine saubere
Trennung von Atmosphäre und Verfahrensgas bzw. umgekehrt
möglich. Auch bei diesen Spaltdichtungen führt der einseitige
Druckaufbau im Spalt bei den nicht zu vermeidenden
Taumelbewegungen zu Instabilitäten der Dichtung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, eine gasge
sperrte, berührungsfreie Wellendichtung für Verfahrensdrücke
unter Atmosphärendruck zu schaffen, die im Vergleich zu den
vorhandenen Wellendichtungen einen deutlich kleineren Sperr
gasverbrauch bzw. einen kleineren Sperrgaseinstrom in das För
dergut aufweist. Die Dichtung sollte auch wie bisher beim An
fahren und Abfahren bis zum Stillstand berührungsfrei arbei
ten.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt nun die vorliegende Erfin
dung die Merkmale vor, die im Kennzeichen des Anspruches 1
aufgeführt sind. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Er
findung ergeben sich aus den Merkmalen, die in den Kennzeichen
der Unteransprüche angegeben sind.
Die erfindungsgemäße Spaltdichtung vereinigt die Vorteile
sowohl der dynamisch arbeitenden Wellendichtung als auch die
der statisch arbeitenden. Bei der erfindungsgemäßen Spaltdich
tung übernehmen im Betrieb die im feststehenden Ring symme
trisch nach innen und außen fördernden spiralförmigen flachen
Taschen (Spiralnuten) im wesentlichen den Druckaufbau, wobei
das Maximum jeweils in den Randzonen innen und außen auftritt.
Da betriebsbedingte Spaltweitenveränderungen hauptsächlich am
Innen- und Außenrand einer Spaltdichtung auftreten, muß die
radiale Druckverteilung dort ihr Maximum haben. Dies wird
durch die erfindungsgemäße Anordnung der Spiralnuten erreicht.
Die Sperrwirkung wird durch die Gaszufuhr in die konzentri
sche, in der Ringmitte angeordnete flache Ringnut gewährlei
stet. Beim An- und Abfahren entfällt der Druckaufbau in den
Spiralnuten. In diesem Fall sorgt die Sperrgaszuführung für
den Aufbau eines Gaspolsters in der Ringnut und in den Spiral
nuten, d.h. die Dichtung arbeitet in diesem Fall als statische
Dichtung. Natürlich können die Spiralnuten und die konzentri
sche Ringnut anstelle im feststehenden Ring auch in den Um
laufring eingebracht werden. Neu ist bei der erfindungsgemäßen
Wellendichtung die symmetrische Anordnung der Spiralnuten von
der Ringmitte jeweils nach außen und innen gegen einen Damm
fördernd, wobei die Spiralnuten jeweils voneinander weglaufen.
Weiterhin neu ist die Sperrgaszuführung über die Ringnut in
Kombination mit den daran anschließenden Spiralnuten. Dadurch
wird erreicht, daß die Dichtung bei rotierender als auch bei
stehender Welle berührungsfrei ihre Sperrfunktion erfüllt. Der
Vorteil der neuen erfindungsgemäßen Wellendichtung gegenüber
den bekannten Bauformen beteht in einem deutlich geringeren
Sperrgasverbrauch und damit einem kleineren Sperrgaseinstrom
in dem Verfahrensraum.
Letztlich besteht die Möglichkeit durch unsymmetrische
Aufteilung des eintretenden Sperrgasstromes im Gasspalt den in
den Förderraum strömenden Teilstrom (Verunreinigung des
Fördergutes) als auch den zur Atmosphärenseite strömenden
Teilstrom (Sperrgasverlust) möglichst klein zu halten.
Weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung werden im fol
genden anhand der Figuren näher erläutert:
Es zeigt die
Fig. 1 einen Schnitt durch die gesamte Anordnung der
Spaltdichtung und die
Fig. 2 den Schnitt AB in der Fig. 1 bzw. die Draufsicht auf
die Spiralnuten.
Gemäß der Fig. 1 soll der Innenraum 5 eines Gehäuses 6 gegen
über dem Raum 7 abgedichtet werden, von welchem aus eine Welle
1 in das Gehäuse 6 führt. In dem Innenraum 5 besteht ein Ver
fahrensdruck, der Atmosphärendruck sein kann. Auf der Welle 1,
z.B. eines Strömungsverdichters, sitzt ein sich mitdrehender
Umlaufring 2, der eine Dichtspaltfläche 8 aufweist, die senk
recht zur Drehachse steht. Dieser sich drehenden Fläche 8
steht die Lagerfläche 9 eines feststehenden Dichtringes 3 ge
genüber, wobei zwischen den Flächen 8 und 9 der Dichtspalt 4
gebildet wird. Der feststehende Dichtring 3 wird durch Druck
federn 10 gegen den Umlaufring 2 gedrückt, wobei sich die Fe
dern 10 in Bohrungen 13 eines Einbauringes 11 befinden, in
welchem der Dichtring 3 mittels seines Bundes 12 mit Spiel ge
lagert ist. Die Federn 10 stützen sich auf einem Haltering 14
ab, der fest mit dem Gehäuse 6 verbunden ist. In den Einbau
ring 11 sind innerhalb des Bundes 12 noch gehärtete Verdrehsi
cherungen in Form von eingeschraubten Stehbolzen 15 eingebaut,
die in weitere Bohrungen 16 in Dichtring 3 eingreifen und im
Falle eines Reibschlusses zwischen feststehendem Dichtring 3
und sich drehendem Umlaufring 2 eventuell vorhandene Diag
nostikeinrichtungen oder ähnliches vor Zerstörung schützen.
Zwischen dem festehenden Dichtring 3 bzw. seinem Bund 12 und
der Innenfläche des Einbauringes 11 befindet sich ein Radial
dichtring 17, der folgende Aufgaben hat:
Abdichtung zwischen dem Verfahrensgas und der Atmosphäre, Auf
nehmen der Wärmedehnung während des Betriebs, sofortige Dämp
fung bei Einsetzen von Instabilitäten. Als Lagerelement kann
auch ein nicht dargestellter Faltenbalg dienen, der die Funk
tionen von Lagerung, Abdichtung und der Federkraft vereinigt.
Die Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt des feststehenden Dicht
ringes 3 vom Dichtspalt 4 her mit Blick auf die dem drehenden
Umlaufring 2 gegenüberliegende, genutete Stirn- bzw. Lagerflä
che 9. Der Umlaufring 2 rotiert während des Betriebes mit kon
stanter Umfangsgeschwindigkeit und definierter Spalthöhe über
dem in der Lagerfläche 9 mit Spiralnuten 18, 19 versehenen
feststehenden Dichtring 3. Damit die Spiralnuten 18, 19 auf
der Eingangsseite des feststehenden Dichtringes 3 gleichmäßig
mit Sperrgas versorgt werden, ist eine flache Ringnut 20 ein
gearbeitet, die von Drosseln 21 gespeist wird. Das Sperrgas
strömt nun radial von der Ringnut 20 zu den nach innen und
außen fördernden Spiralnuten 18 bzw. 19.
Die Druckerhöhung in der Sperrgasschicht entsteht aufgrund der
an den rechtwinklig abgesetzten Spiralnutenstegen 22 gestauten
azimutalen Gasförderung durch die Schleppwirkung des Umlauf
ringes 2.
Wird die Gasförderung in den Spiralnuten 18, 19 am Ende der
Spiralnuten behindert, indem sich ein unspiralter, kreisring
förmiger Damm innen 23 und außen 24 anschließt, so überlagert
sich dem azimutalen Druckaufbau ein zusätzlicher Druckaufbau
in radialer Richtung. Kräftegleichgewicht herrscht dann, wenn
die entstehende Druckkraft im Dichtspalt mit den von oben an
greifenden Druckkräften einschließlich der Federschließkraft
der Federn 10 übereinstimmt und sich eine konstante Arbeits
spalthöhe im Dichtspalt 4 zwischen feststehendem Dichtring 3
und Umlaufring 2 einstellt.
Die Ringnut 20 beschickt die Spiralnuten 18 und 19, wobei
diese in der ringförmigen Lagerfläche 9 von der Ringnut 20 aus
- in Laufrichtung 25 des Umlaufringes 2 gesehen - symmetrisch
sowohl im Bereich der Ringfläche außerhalb der Ringnut 20 als
äußere Spiralnuten 19, als auch in dem von der Ringnut 20 ein
geschlossenen Ringbereich als innere Spiralnuten 20 bezogen
auf ihre Krümmungsrichtung jeweils symmetrisch gegen die als
Dämme wirkenden unspiralten Ränder 23 und 24 hin verlaufen.
Die Ringnut 20 kann, wie dargestellt zusammen mit den Spiral
nuten 18 und 19 in derselben Fläche 8 oder 9 angeordnet sein,
sie kann jedoch auch von diesen getrennt in der jeweils
gegenüberliegenden Fläche liegen.
Im Stillstand und beim An- und Abfahren (niedrige Drehzahl)
eines beispielsweise zu der Welle 1 gehörigen Strömungsver
dichters arbeitet die Spaltdichtung aufgrund der nach innen
und außen verlaufenden Spiralnuten 18, 19 bei gegenüber dem
Betriebszustand erhöhten Sperrgaseinspeisedruck statisch. Da
bei wirken die gleichmäßig und symmetrisch z.B. auf dem
feststehenden Dichtring 3 verteilten Spiralnuten 18, 19 als
Gastaschen.
Claims (4)
1. Spaltdichtung zur Abdichtung des Innenraumes in einem Ge
häuse gegen die Außenseite, wobei in das Gehäuse eine sich
drehende Welle führt, mit den folgenden Merkmalen:
- a) Auf der Welle (1) sitzt ein sich mitdrehender Umlaufring (2) dessen Dichtspaltfläche (8) senkrecht zur Drehachse steht,
- b) am Gehäuse (6) ist unter Federkraft ein stationärer Dichtring (3) beweglich abgestützt,
- c) der Dichtring (3) ist in einem zum Gehäuse (6) gehörigen Lagerelement (11) geführt,
- d) der Dichtring (3) weist eine Lagerfläche (9) auf, zwi schen welcher und der Dichtspaltfläche (8) der ring förmige Dichtspalt (4) gebildet wird,
- e) in eine der Begrenzungsflächen (8, 9) des Dichtspaltes (4) sind Spiralnuten (18, 19 ) eingebracht, die am inneren und am äußeren Rand jeweils einen unspiralten Damm (23, 24) freilassen,
- f) im Bereich der Spiralnuten (18, 19) ist eine diese be schickende Ringnut (20) eingebracht, welche mit Sperrgas beaufschlagbar ist,
gekennzeichnet durch die weiteren Merkmale:
- g) In der ringförmigen Begrenzungsfläche (8, 9) verlaufen die Spiralnuten (18, 19) von der Ringnut (20) aus - in Laufrichtung gesehen - sowohl im Bereich der Ringfläche radial außerhalb der Nut (20) als auch in dem von der Nut (20) eingeschlossen, radialinneren Ringbereich bezogen auf ihre Krümmungs richtung symmetrisch jeweils gegen den als Damm wirken den unspiralten Rand (23, 24) weg.
2. Spaltdichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch das
weitere Merkmal:
- h) Die Spiralnuten (18, 19) und die Ringnut (20) sind ge meinsam oder voneinander getrennt in die Lagerfläche (9) des Dichtringes (3) oder die Dichtspaltfläche (8) des Umlaufringes (2) eingebracht.
3. Spaltdichtung nach einem der Ansprüche 1 oder Anspruch 2,
gekennzeichnet durch die weiteren Merkmale:
- i) Das Lagerelement für den Dichtring (3) besteht aus einem koaxial zur Welle (1) bzw. zum Dichtring (3) im Gehäuse (6) eingebauten Einbauring (11),
- j) in einer Eindrehung des Einbauringes (11) greift der Dichtring (3) mit einem bundförmigen Fortsatz (12) als Lagerung ein,
- k) am Einbauring (11) sind stationäre Bolzen (15) über den Umfang verteilt angebracht, die als Verdrehsicherung mit Spiel in Bohrungen (16) des Lagerringes (3) eingreifen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |