DE3817680A1 - Umformungsverfahren fuer werkzeuge - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Umformungsverfahren, insbesondere
zur Herstellung von Bohr- und Meißelwerkzeugen, mit einem
Nuten aufweisenden Einsteckende.
Werkzeuge, wie sie mittels einem Umformungsverfahren der vor
genannten Art hergestellt werden, sind beispielsweise aus
der DE-PS 25 51 125 bekannt und werden insbesondere für die
Gesteinsbearbeitung verwendet. Zu diesem Zweck werden die
Werkzeuge in eine Aufnahme eines Antriebsgerätes eingesetzt,
wobei diese Aufnahme feststehende oder radial ausrückbare
Verriegelungselemente aufweist, die formschlüßig in die
Nuten des Einsteckendes der Werkzeuge eingreifen. Über
diese Verriegelungselemente kann einerseits ein Drehmoment
auf das Werkzeug übertragen und andererseits ein Heraus
stoßen des Werkzeuges aus der Aufnahme verhindert werden.
Die genannten, der formschlüssigen Halterung in der Aufnahme
dienenden Nuten des Einsteckendes sind auf verschiedene Ar
ten herstellbar. So ist es beispielsweise bekannt, die Nuten
spanabhebend herzustellen. Diese spanabhebende Herstellung
weist die an sich bekannten Nachteile, wie hoher Zeitaufwand
und ungünstige Beeinflußung des Werkstoffes durch Unterbre
chung des Faserverlaufes auf. Das weiterhin bekannte Präge
verfahren entsprechend DE-OS 30 15 893 konnte die Nachteile
insbesondere hinsichtlich Zeitaufwand ebenfalls nicht voll
umfänglich beseitigen. Darüber hinaus ist aufgrund der bei
diesem Umformungsverfahren auftretenden hohen Kräfte ein
relativ großer apparativer Aufwand erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Umformungsver
fahren zu schaffen, das eine einfache und rationelle Herstel
lung der Nuten in Einsteckenden von Werkzeugen ermöglicht.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die
Nuten mittels sich in Achsrichtung am Einsteckende abwäl
zenden Segmenten in das Einsteckende eingewalzt werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden die Nuten
beim Abwälzen der Segmente kontinuierlich hergestellt, was
einerseits kleinerer Umformkräfte bedarf und andererseits
ein besseres Fließen des Werkstoffes ermöglicht. Dieses
Fließen des Werkstoffes ergibt einen günstigen Faserverlauf
des Werkstoffes im Bereich des Einsteckendes. Das Walzen der
Nuten kann vom freien Ende des Einsteckendes oder vom ent
gegengesetzten Ende her, d.h. direkt ins Volle erfolgen.
Die Nuten werden zweckmäßigerweise in einem Durchgang
auf die volle Tiefe eingewalzt. Dieses Einwalzen der
Nuten auf die volle Tiefe wird insbesondere durch die kon
tinuierliche Umformung des Werkstoffes und den gegenüber
einem reinen Prägevorgang geringeren Kraftbedarf ermöglicht.
Das Einwalzen der Nuten in einem Durchgang ermöglicht
eine rationelle Fertigung und eine hohe Oberflächengüte im
Bereich der Längsnuten. Die Nuten können eine in Längsrich
tung oder in Umfangsrichtung des Einsteckendes verlaufende
Längserstreckung aufweisen.
Bei der Herstellung des Einsteckendes werden vorteilhaft
mehrere Nuten gleichzeitig eingewalzt. Durch das gleichzei
tige Einwalzen mehrerer symmetrisch angeordneter Nuten
können die beim Walzen entstehenden seitlichen Kräfte aus
geglichen werden. Werden alle Nuten gleichzeitig eingewalzt,
so können nachträgliche Querschnittsveränderungen der be
reits hergestellten Nuten vermieden werden. Aus der Sicht
der Anordnung der Nuten sind dem Verfahren keine Grenzen
gesetzt. So können beispielsweise zwei Nuten einander dia
metral gegenüberliegen oder es können drei symmetrisch ver
teilt angeordnete Nuten vorgesehen sein. Anstelle von ein
zelnen axialen Nuten können auch ganze Gruppen von bei
spielsweise axial hintereinander angeordneten Nuten in
das Einsteckende eingewalzt werden.
Es hat sich gezeigt, daß bei der Anordnung von relativ
vielen, über den Umfang verteilten Nuten auch eine Längen
änderung des Einsteckendes stattfindet. Diese Längenänderung
tritt insbesondere ab drei Nuten maßgebend in Erscheinung
und hat zur Folge, daß der Querschnitt des Einsteckendes
insbesondere an den Übergängen zu den Nuten eine Redu
zierung erfährt. Diese Reduzierung wirkt sich dahingehend
nachteilig aus, daß sich die zum Übertragen des Drehmo
mentes erforderliche, im wesentlichen radial verlaufende
Fläche der Nuten reduziert, so daß die verbleibenden Wan
dungsteile der Nuten eine Überbeanspruchung erfahren und
dadurch ein vorzeitiger Verschleiß sowohl an den Ein
steckenden als auch an den aufnahmeseitigen Verriegelungs
elementen auftritt. Unter der Voraussetzung, daß eine sol
che nachteilige Querschnittsreduzierung nur durch Unterbin
dung der Längenänderung vermieden werden kann, wird gemäß
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgeschlagen,
bei wenigstens einem Teil der Nuten am Nutengrund eine Pro
filierung mit im wesentlichen in Achsrichtung wirkenden An
schlagflächen einzuwalzen. Eine solche Profilierung schafft
während dem Abwälzvorgang zwischen Segment und Einsteckende
eine Art momentanen Formschluß, welcher ein Fließen des
Werkstoffes in Längsrichtung dank der in Achsrichtung wir
kenden Anschlagflächen der Profilierung blockiert. Der Werk
stoff wird damit gezwungen, auch bei einer durch Anordnung
einer Vielzahl von Nuten hervorgerufenen starken Verformung
radial ausreichend zu fließen, so daß selbst im Bereich
der Übergänge zu den Nuten keine Querschnittsreduzierungen
auftreten. Anstelle einer Profilierung am Nutengrund kann
das Werkstück beispielsweise auch durch axiale Anschläge
eingespannt und beim Walzen der Nuten somit in seiner Län
genausdehnung begrenzt werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zeichnet sich vorteilhaft dadurch aus, daß die
Segmente um eine zur Achsrichtung des Einsteckendes im we
sentlichen senkrecht stehende Achse schwenkbar angeordnet
sind. Beim Schwenken der Segmente um die zur Achsrichtung
des Einsteckendes im wesentlichen senkrecht stehende Achse
wälzen sich die Segmente somit in Achsrichtung am Einsteck
ende ab. Die Relativbewegung zwischen den Segmenten und dem
Einsteckende kann durch axiales Verschieben der Achse der
Segmente oder durch eine Vorschubbewegung des Einsteckendes
zustande kommen.
Die Segmente sind zweckmäßigerweise an einem um eine zur
Achsrichtung des Einsteckendes im wesentlichen senkrecht
stehende Achse drehbar gelagerten Hebel angeordnet. Die
Segmente können mit dem Hebel lösbar verbunden und somit
leicht auswechselbar sein. Der Hebel ist vorzugsweise zwei
armig mit einem vom Segment wegragenden Betätigungsarm ausge
bildet.
Für das Verdrehen des Hebels ist vorteilhaft ein Arbeits
zylinder vorgesehen. Der Arbeitszylinder kann beispiels
weise mittels Druckluft oder zweckmäßigerweise mittels
einer hydraulischen Flüssigkeit betrieben werden. Da bei
relativ geringem Weg verhältnismäßig hohe Kräfte notwendig
sind, eignen sich als Arbeitszylinder insbesondere hydrau
lisch betriebene Zylinder, welche auch einen guten Gleich
lauf mehrerer gleichzeitig miteinander zu betätigender Zy
linder ermöglichen.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der sie beispiels
weise wiedergebenden Zeichnungen näher erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrich
tung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, zu Beginn des Walzvorgan
ges;
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1, am Ende des
Walzvorganges;
Fig. 3 einen Schnitt durch die in Fig. 1 darge
stellte Vorrichtung, entlang der Linie
III-III;
Fig. 4 einen Ausschnitt der in Fig. 2 dargestell
ten Vorrichtung, in stark vergrößertem
Maßstab.
Die aus Fig. 1 bis 4 ersichtliche Vorrichtung zur Herstel
lung eines Einsteckendes 1 weist Segmente 2 auf, die an
einem Hebel 3 angeordnet sind. Der Hebel 3 ist um eine zur
Achsrichtung des Einsteckendes 1 im wesentlichen senkrecht
stehende Achse 4 drehbar gelagert. Die Hebel 3 sind zwei
armig ausgebildet und an dem den Segmenten 2 gegenüberliegen
den Ende über Bolzen 5 mit einer Schubstange 6 verbunden.
Die Schubstange 6 steht über einen Kugelkopf 6 a in Verbin
dung mit einem Ringkolben 7, der in einem Arbeitszylinder 8
in Achsrichtung des Einsteckendes 1 verschiebbar ist. Das
Verschieben des Ringkolbens 7 erfolgt mittels einer Hydrau
likflüssigkeit 9, welche dem Arbeitszylinder 8 über einen
Anschlußstutzen 10 zugeführt wird.
In der in Fig. 1 dargestellten Ausgangslage wird das
Einsteckende 1 zwischen die Segmente 2 zugeführt. Durch
die symmetrische Anordnung der Segmente 2 wird das Einsteck
ende 1 dabei gleichzeitig zentriert. Durch Betätigung des
Arbeitszylinders 8 wird nun der Ringkolben 7 in die in
Fig. 2 dargestellte Endstellung bewegt. Die mit den Hebeln
3 verbundenen Segmente 2 wälzen sich dabei in Achsrichtung
am Einsteckende 1 ab und walzen Nuten 1 a in die Ober
fläche des Einsteckendes 1 ein. Die Hebel 3 werden dabei
vom Ringkolben 7 über die Schubstange 6 um die Achse 4
gedreht. Nach dem Walzvorgang wird das Einsteckende 1 frei
gegeben und die Hebel 3 können durch den Ringkolben 7 wie
der in die in Fig. 1 dargestellte Ausgangslage zurückge
dreht werden. Damit ist die Vorrichtung wiederum zur Her
stellung der Nuten 1 a an einem weiteren Einsteckende 1 be
reit.
Wie Fig. 3 zeigt, sind über den Umfang des Einsteckendes 1
insgesamt vier mit Hebeln 3 verbundene Segmente 2 angeordnet.
Die Hebel 3 sind über die Achsen 4 mit Konsolen 11 verbun
den. Die Konsolen 11 sind auf einer in Fig. 1 und 2 nicht
dargestellten Planscheibe 12 befestigt. Anstelle von vier
Konsolen 11 können jedoch auch zwei, drei oder sechs Kon
solen 11 auf der Planscheibe 12 angeordnet werden. Wie aus
Fig. 3 deutlich ersichtlich ist, wird das Einsteckende 1
von den Segmenten 2 über den gesamten Umfang umgeben. Dadurch
wird beim Walzen der Nuten 1 a die Erzielung eines prä
zisen Querschnittes des Einsteckendes 1 gewährleistet.
Wie die aus Fig. 4 ersichtliche, im Maßstab vergrößerte
Darstellung zeigt, sind die Nuten 1 a am Nutengrund mit einer
Profilierung 1 b versehen, welche im wesentlichen in Achs
richtung wirkende Anschlagflächen 1 c aufweist. Die Profi
lierung 1 b wird gleichzeitig mit den Nuten 1 a durch die am
Hebel 3 angeordneten Segmente 2 in die Oberfläche des Ein
steckendes 1 eingewalzt. Die Segmente 2 sind zu diesem
Zwecke mit einer der Profilierung 1 b entsprechenden Ge
genprofilierung 2 a versehen. Die Profilierung 1 b verhindert
beim Walzen der Nuten 1 a eine zu starke Längenänderung des
Einsteckendes und ermöglicht dabei die Ausbildung eines kan
tigen Profils des Einsteckendes 1. Eine durch die Längenän
derung des Einsteckendes 1 zustande kommende Querschnitts
veränderung wird dadurch vermieden.
Claims (7)
1. Umformungsverfahren, insbesondere zur Herstellung von
Bohr- und Meißelwerkzeugen, mit einem Nuten (1 a) auf
weisenden Einsteckende (1), dadurch gekenn
zeichnet, daß die Nuten (1 a) mittels sich in
Achsrichtung am Einsteckende (1) abwälzenden Segmenten
(2) in das Einsteckende (1) eingewalzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die volle Tiefe der Nuten (1 a) in einem Durchgang ein
gewalzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß mehrere Nuten (1 a) gleichzeitig eingewalzt
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei wenigstens einem Teil der Nuten
(1 a) am Nutengrund eine Profilierung (1 b) mit im wesent
lichen in Achsrichtung wirkenden Anschlagflächen (1 c)
eingewalzt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Segmente (2) um eine zur Achsrichtung des Einsteck
endes (1) im wesentlichen senkrecht stehende Achse (4)
schwenkbar angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (2) an einem um eine zur Achsrichtung
des Einsteckendes (1) im wesentlichen senkrecht stehen
de Achse (4) drehbar gelagerten Hebel (3) angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Verdrehen des Hebels (3) ein Arbeitszylinder
(8) vorgesehen ist.
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: TER MEER, N., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. MUELLER, F., |
|
8141 | Disposal/no request for examination |