DE3816371A1 - Verfahren zum herstellen einer duennwandigen huelse - Google Patents
Verfahren zum herstellen einer duennwandigen huelseInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
einer dünnwandigen Hülse, bei dem eine Rohhülse spanabhebend
bearbeitet wird.
Eine dünnwandige Hülse wird zum Beispiel bei einer an sich
bekannten Reibschlußkupplung zum Verbinden zweier zylindrischer
Wellenenden miteinander verwendet (DE-GM 70 18 465). Die bekannte
Reibschlußkupplung hat eine dickwandige Außenhülse mit einer
kegeligen Bohrungspaßfläche, die im Reibschlußkontakt mit einer
konformen kegeligen Mantelpaßfläche der dünnwandigen Innenhülse
gebracht wird. Mit Hilfe eines hydraulischen Öldruckes werden
die zwei Hülsen mit ihren Paßflächen aufeinander festgesetzt.
Eine andere Anwendung ist gegeben, wenn ein Ringelement auf einer
Welle mit einer Hülse, bestehend aus einer dickwandigen Außenhülse
und einer in dieser eingebauten dünnwandigen Innenhülse, auf einer
Welle axial festgesetzt wird. Der Innenring dieser Vorrichtung muß
mit äußerst hoher Genauigkeit bearbeitet werden, damit dieser trotz
relativ dünner Wandstärke die erforderliche Formgenauigkeit
aufweist.
Dünnwandige Hülsen werden im allgemeinen ausgehend von
einer Rohhülse spanabhebend fertig bearbeitet. Dabei wird die Hülse
zwischen Spitzen oder dgl. festgehalten und zentriert und
zunächst grob bearbeitet, bis diese eine dünne Wandung aufweist.
Dann wird die Hülse zur Herstellung ihrer endgültigen Abmessungen
einer Feinbearbeitung unterzogen.
Dieses herkömmliche Verfahren hat den Nachteil, daß beim
spanabhebenden Bearbeiten der Hülse mit einem Drehstahl oder mit
einer Schleifscheibe relativ hohe Drücke ausgeübt werden, welche
die Hülse bei ihrer Bearbeitung verformen, so daß die angestrebte
Formgenauigkeit nicht hergestellt werden kann.
Für den Fall, daß bei der Bearbeitung eine Haltevorrichtung
verwendet wird, welche die Hülse über ihre gesamte Länge stützt
und zentriert, ergeben sich erhebliche Kostensteigerungen, wenn
Hülsen mit relativ großer Länge in der Haltevorrichtung
aufgenommen und bearbeitet werden müssen.
Bei anderen Verfahren zum Herstellen einer dünnwandigen Hülse
wird diese während ihrer Bearbeitung in einem Futter eingespannt.
Beim Ausspannen der Hülse nach der Bearbeitung werden aber
Spannkräfte frei, welche die Hülse verformen. Im übrigen ist es
dann meistens notwendig, die spanabhebende Bearbeitung in äußerst
kleinen Bearbeitungsschritten (kleine Schnittiefe) vorzunehmen,
so daß herkömmlicherweise eine relativ lange Arbeitszeit zur
Herstellung der Hülse benötigt wird. Die herkömmlichen Verfahren
zum Herstellen einer dünnwandigen Hülse sind also noch aufwendig
und teuer.
Der in Anspruch 1 gekennzeichneten Erfindung liegt demgegenüber
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem eine
dünnwandige Hülse in einer relativen kurzen Bearbeitungszeit
auch dann mit hochgenauigen Abmessungen hergestellt werden kann,
wenn diese eine große Länge aufweist.
Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 1
gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die Mantelfläche einer
Rohhülse in dickwandigem, steifen Zustand grob und fein
bearbeitet und somit auf vorgeschriebene Abmessungen auf ihrer
Mantelfläche gebracht. Danach wird die Innenhülse in der Bohrung
einer dickwandigen Außenhülse, welche als Stützelement dient,
eingebaut und in einer bestimmten Stellung relativ zur Außenhülse
festgehalten. Ein Ringraum zwischen den beiden Hülsen wird mit
einem flüssigen aushärtbaren Kunststoff gefüllt. Durch Aushärten
des Kunststoffes wird die Innenhülse auf einem großen Teil ihrer
Länge mit der Außenhülse fest verbunden. Während der Grob- und
Feinbearbeitung der Rohhülse zu einer dünnwandigen Innenhülse
wird diese in der Außenhülse mit hoher Steifigkeit festgehalten,
so daß Roh- bzw. Innenhülse auch durch größere Kräfte der
spanabhebenden Bearbeitung, z. B. Schnittkräfte eines Drehstahls,
nicht oder nur unwesentlich verformt wird. Beim Bearbeiten können
auch hohe Schleifdrücke angewendet werden, so daß die
Bearbeitungszeit verkürzt wird. Die Rohhülse kann deshalb mit
hoher Formgenauigkeit in eine dünnwandige Hülse wirtschaftlich
hergestellt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen einer dünnwandigen
Hülse, bei dem eine Rohhülse spanabhebend bearbeitet wird, soll
nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert
werden.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Rohhülse während der
Fertigbearbeitung ihrer Mantelfläche,
Fig. 2 eine fertig hergestellte Außenhülse der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Schale mit in dieser
eingesetzten Rohhülse und Außenhülse,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine Rohhülse mit einer
in dieser über einen ausgehärteten Kunststoff
fest verbundenen Außenhülse, wobei die Außenhülse
auf ihrer Mantelfläche von einem Spannfutter M
festgehalten wird, und
Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine zu einem Innenring
fertig bearbeitete Rohhülse mit zugehöriger
Außenhülse in einer Ausstoßvorrichtung.
Fig. 1 zeigt eine Rohhülse 1, also eine noch nicht fertig
bearbeitete Innenhülse, während der Fertigbearbeitung ihrer
Mantelfläche 12. Die Rohhülse 1 hat einen noch nicht
abgearbeiteten dicken Wandflächenabschnitt. Während der
Fertigbearbeitung der Mantelfläche wird an einem der beiden
Enden der Rohhülse 1 eine Referenzmantelfläche 13 angeformt. Die
Rohhülse 1 hat eine Bohrungsfläche 11 mit einem kleinen
Durchmesser d′. Wegen der großen Wanddicke besitzt die Rohhülse
eine relativ hohe Steifigkeit, die erst dann verschwindet, wenn
die Rohhülse 1 als dünnwandige Innenhülse mit einem größeren
Durchmesser d in ihrer zylindrischen Bohrung spanabhebend
bearbeitet worden ist. Beim Fertigbearbeiten ihrer Mantelfläche 12
wird die Rohhülse 1 in an sich bekannter Weise zwischen zwei
Aufnahmescheiben J festgehalten. Im vorliegenden Fall ist die
Mantelfläche 12 der Rohhülse 1 schwach kegelig ausgebildet. Das
Ende der Rohhülse 1 mit dem größeren Manteldurchmesser besitzt
eine radiale Stufe mit der zylindrischen Referenzmantelfläche
13, die einen vorbestimmten Durchmesser aufweist.
Aus der Darstellung in Fig. 2 ist zu ersehen, daß die
dickwandige Außenhülse 2 nach ihrer Herstellung eine
zylindrische Mantelfläche 21 sowie in ihrer Bohrung
eingearbeitete Führungsflächen 22 und 23 aufweist. Die beiden
Führungsflächen 22 und 23 sind jeweils in der Nähe eines der
beiden Enden der Außenhülse 2 angeordnet. Der Durchmesser der
Führungsflächen 22, 23 ist etwas größer als der Durchmesser der
kegeligen Mantelfläche der Rohhülse an den betreffenden Stellen.
Zwischen den beiden Führungsflächen 22, 23 ist in der Bohrung
der Außenhülse 2 eine konzentrische radiale Vertiefung 24
eingearbeitet, so daß der Durchmesser der Bohrungsfläche der
Vertiefung 24 größer als der Durchmesser der Führungsflächen 22, 23
ist. Die am Ende des großen Durchmessers in der Bohrung der
Außenhülse 2 angeordnete Führungsfläche 23 ist mit einer
Ringnut 25 versehen. In diese Ringnut 25 kann ein O-Ring aus
Gummi oder dgl. eingesetzt werden. Ein Entlüftungsloch 26 ist
durch die Wandung der Außenhülse 2 radial hindurchgebohrt,
dieses mündet an der Stelle der Ringnut 25 in die Bohrung der
Außenhülse 2.
Die Außenhülse 2 besitzt übrigens zwei radial durchgehende
Gewindelöcher 27, die auf der in der Zeichnung (Fig. 2) linken
Seite in die Vertiefung 24 münden. Diese Gewindelöcher 27
dienen, wie weiter unten näher erläutert wird, der Befestigung
von Anschlußrohren (nicht gezeigt) zum Einführen einer flüssigen
Kunststoffmischung zwischen die Außenhülse 2 und die Rohhülse 1.
In Fig. 3 ist eine Schale 3 gezeigt, die zum Halten der
Rohhülse 1 und der Außenhülse 2 während des Einfüllens des
flüssigen Kunststoffs verwendet wird. Diese Schale 3
besitzt in ihrer Bohrung zwei konzentrische zylindrische
Schalenflächen 31, 32, welche axial nach innen jeweils
durch eine anschließende radiale Schulter begrenzt sind.
Die beiden Schalenflächen 31, 32 stehen vertikal und sind
nach oben offen. Sie sind derart ausgebildet, daß diese
die Referenzmantelfläche 13 der Rohhülse 1 bzw. die
Referenzmantelfläche 21 der Außenhülse 2 genügend eng umfassen
können. Die Höhe der Schalenflächen 31, 32 ist so groß, daß die
Rohhülse 1 und die Außenhülse 2 nach ihrem Einsetzen in die
Schale 3 mit Sicherheit eine konzentrische Stellung in einer
vorgeschriebenen gegenseitigen axialen Lage einnehmen.
Die Rohhülse 1 und die Außenhülse 2 stehen dann senkrecht in der
Schale 3. Auf der Mantelfläche der Rohhülse 1 ist ein an sich
bekanntes Entformungsgleitmittel aufgebracht.
An in der Zeichnung (Fig. 3) unteren Ende, also am Ende des
großen Durchmessers der Mantelfläche 12, ist in der Bohrung der
Außenhülse 2 eine Ringnut 25 eingearbeitet. In dieser Ringnut
sitzt ein elastischer O-Ring. Die Rohhülse 1 und die Außenhülse 2
werden in der Schale 3 miteinander fluchtend und konzentrisch
gehalten, so daß zwischen den Führungsflächen 22, 23 der
Außenhülse 2 und der kegeligen Mantelfläche 12 der Rohhülse ein
ringförmiger Spalt gebildet wird. Zwischen der Mantelfläche 12
der Rohhülse 1 und der Vertiefung 24 der Außenhülse 2 wird ein
Ringraum gebildet.
In dieser vorgeschriebenen Stellung der Rohhülse 1 und der
Außenhülse 2 in Fig. 3 wird in jedes Gewindeloch 27 jeweils ein
Anschlußrohr (nicht gezeigt) für eine flüssige Kunststoffmischung,
bestehend aus einem normalen warmaushärtbaren Kunstharz mit
zugehörigem flüssigen Aushärter, eingeschraubt. Als flüssige
Kunststoffmischung kommt ein warmaushärtendes Epoxidharz in
Frage, dessen hauptsächliche Komponente Amine sind. Ein
derartiges Expoxidharz stellt nach seiner Aushärtung einen sehr
festen Werkstoff dar, der für die Herstellung von reibungsarmen
Gleitflächen besonders geeignet ist.
Beim Einfüllen des flüssigen Kunststoff in den Ringraum wird
der Ringspalt zwischen der Mantelfläche 12 der Rohhülse 1 und
der Bohrung der Außenhülse 2 allmählich mit Kunststoff gefüllt.
Dabei gelangt der Kunststoff auch an das in der Zeichnung (Fig. 3)
untere Ende der beiden Hülsen, in dem ein O-Ring 28 eingebaut
ist. Dieser O-Ring 28 verhindert, daß flüssiger Kunststoff zum
unteren Ende der Außenhülse 2 strömt und dort nach außen tritt.
Die Luft des Ringraumes wird beim Einfüllen des flüssigen
Kunststoffs aus dem Entlüftungsloch 26 entlassen, welches sich
im Bereich des O-Ringes 28 in der Außenhülse 2 befindet. Auf
diese Weise kann der flüssige Kunststoff den Zwischenraum
zwischen der Rohhülse und der Außenhülse 2 gleichmäßig und dicht
ausfüllen, ohne daß sich im Ringraum schädliche Luftblasen bilden.
Das Ausströmen der Luft wird überprüft. Erst dann, wenn sämtliche
Luft aus dem Ringraum entwichen ist, wird das Entlüftungsloch 26
mit einem Verschlußstopfen geschlossen. Das Einfüllen des
Kunststoffes wird aber weiter fortgeführt.
Am in der Zeichnung oberen Ende der beiden Hülsen 1, 2 ist ein
ringförmiger Spalt zwischen der Führungsfläche 22 der Außenhülse 2
und der Mantelfläche 12 der Rohhülse 1 vorhanden. Durch diesen
ringförmigen Spalt entweicht weitere Luft nach oben. Wenn der
Ringraum vollständig mit Kunststoff ausgefüllt ist, wird dieser
ausgehärtet. Es bildet sich somit ein harter Kunststoffabschnitt 29,
der die Rohhülse 1 und die Außenhülse 2 zu einer festen Einheit
zusammenhält.
Die mit der Außenhülse 2 vereinigte Rohhülse 1 wird anschließend
aus der Schale 3 herausgenommen, zu einer Bearbeitungsstation
gebracht und in einem Spannfutter M eingespannt (Fig. 4). Das
Spannfutter M greift am Mantel der Außenhülse 2 an und hält die
Außenhülse 2 fest. Die Bohrung der Rohhülse 1 wird in der
betreffenden Bearbeitungsmaschine dann fertig geschliffen, so daß
diese den Durchmesser d erhält. Falls notwendig, werden auch die
beiden Stirnflächen 15, 16 der Innenhülse bzw. Rohhülse 1 fertig
bearbeitet, damit die Rohhülse 1 nunmehr in eine dünnwandige
Innenhülse umgewandelt ist, deren beiden Stirnflächen 15, 19
genau senkrecht auf der Achse ihrer Bohrung stehend angeordnet
sind.
Nach dieser Fertigbearbeitung der Rohhülse 1 zu einer
dünnwandigen Innenhülse werden Innen- und Außenhülse 1, 2 in
eine Ausstoßvorrichtung 4 gebracht (Fig. 5). In dieser
Ausstoßvorrichtung 4 stützt sich die Stirnfläche der Außenhülse 2
am Ende ihres großen Bohrungsdurchmessers auf den Rand einer
Öffnung 41 einer Ausstoßvorrichtung ab. Es wird eine in der
Zeichnung (Fig. 5) von oben nach unten wirkende Ausstoßkraft P auf
das obere Ende der Innenhülse 1 aufgebracht. Da die Mantelfläche 12
der Innenhülse 1 eine Entformungsgleitmittelschicht aufweist,
löst sich die Innenhülse 1 vom Kunststoffabschnitt 29 der
Außenhülse 2 relativ leicht ab. Der Kunststoffabschnitt 29
bildet nunmehr eine kegelige Bohrungsfläche in der Außenhülse 2,
welche der kegeligen Mantelfläche 12 der Innenhülse 1 äußerst
genau angepaßt ist.
Vor dem Trennen der Innenhülse von der Außenhülse 2 können
Positionsmarkierungen am Umfang der beiden Hülsen angebracht
werden, welche die gegenseitige verdrehungsmäßige Stellung
der Innenhülse 1 in der Außenhülse 2 anzeigen und fixieren. Nach
dem Ausstoßen der Innenhülse 1 aus der Bohrung der Außenhülse 2
dienen diese Markierungen als Montagehilfe zum Wiedermontieren
der beiden Hülsen in der richtigen relativen Drehstellung.
Die Innenhülse 1 mit der zugehörigen Außenhülse 2 können dazu
verwendet werden, ein ringförmiges Element auf eine Welle
derart festzusetzen, daß dieses ohne Schiefstellung, also
mit in einem rechten Winkel zur Wellenachse stehenden ebenen
Stirnflächen, auf der Welle festgehalten wird.
Bei diesem Festsetzen wird zunächst die Innenhülse in die
Außenhülse 2 gesteckt. Dann werden beide Hülsen auf die
Welle aufgesetzt, so daß die Stirnfläche 15 der Innenhülse
mit der gegenüberliegenden Stirnfläche des ringförmigen
Elementes in Berührung kommt. Dann wird die Außenhülse 2
auf die Innenhülse zum großen Durchmesser hin aufgepreßt.
Dieses Aufpressen kann durch geeignete Andrückmittel erfolgen,
während gleichzeitig eine weitere Kraft in axialer Richtung
auf die gegenüberliegende Stirnfläche 16 der Innenhülse
ausgeübt wird. Auf diese Weise entstehen zwischen der
Außenhülse 2 und der Innenhülse infolge Keilwirkung der
kegeligen Paßflächen radiale Kräfte, welche die Innenhülse
radial zusammendrücken und auf der Welle mit Reibschluß
festhalten.
Bei der axialen Anstellung der Außenhülse 2 zum großen
Durchmesserende hin wird zwischen den kegeligen Paßflächen ein
Druckölfilm aufrechterhalten. Der hydraulische Druck zwischen
den Paßflächen bewirkt, daß die Außenhülse 2 in ihrem
Durchmesser etwas vergrößert und die Innenhülse in ihrem
Durchmesser etwas verkleinert wird. Nach Wegnahme des Öldruckes
spannt der Außenring 2 die Innenhülse gegen die Mantelfläche
der Welle und setzt die Innenhülse somit auf der Welle fest.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens haben die Innenhülse und die Außenhülse 2 kegelige
Paßflächen. Es ist jedoch möglich, daß diese Hülsen 1, 2
konzentrisch zylindrische Paßflächen haben, die nicht kegelig
ausgebildet sind. In diesem Fall würde die dünnwandige Innenhülse
zusammen mit der zugehörigen dickwandigen Außenhülse ebenfalls
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden können.
Es ist auch möglich, daß die dünnwandige Hülse ohne Zuhilfenahme
der oben beschriebenen Schale 3 hergestellt wird, und zwar dann,
wenn die Außenhülse einen Stützschalenabschnitt aufweist, also
einstückig mit der Schale ausgebildet wird. Beim Herstellen der
Außenhülse können die Führungsflächen der Außenhülse dann als
Schalenfläche für die Referenzmantelfläche der Rohhülse dienen.
Die entsprechenden Verfahrensschritte sind dann folgende:
- - Fertigbearbeiten der Mantelfläche der Rohhülse mit einem noch nicht abgearbeiteten dicken Wandflächenabschnitt, wobei an mindestens einem der beiden Enden der Rohhülse einer Referenzmantelfläche angeformt wird,
- - Herstellen einer Außenhülse mit zwei im axialen Abstand voneinander liegenden Führungsflächen für die Mantelfläche der Rohhülse und einer konzentrischen Vertiefung im verbleibenden Bereich in ihrer Bohrung und mit einer Schale, so daß die Außenhülse einen einstückig verbundenen Schalenabschnitt mit einer konzentrischen Schalenfläche mit Stützschulter zum engen Umfassen und axialen Abstützen der Referenzmantelfläche des betreffenden Endes der Rohhülse aufweist,
- - Einpassen der Rohhülse mit ihrer Referenzmantelfläche in die Schalenfläche, so daß die Rohhülse in einer vorbestimmten axialen Lage in der Bohrung der Außenhülse konzentrisch festgehalten und zwischen der Mantelfläche der Rohhülse und der Vertiefung der Außenhülse ein konzentrischer Ringraum gebildet wird,
- - Einfüllen eines aushärtbaren flüssigen Kunststoffs in den Ringraum zwischen der Rohhülse und der Außenhülse,
- - Aushärtenlassen des Kunststoffs im Ringraum mit entsprechend fester Vereinigung der Rohhülse mit der Außenhülse,
- - Grob- und Feinbearbeiten der Bohrung der Rohhülse, so daß eine fertig bearbeitete dünnwandige Hülse entsteht, und
- - Trennen der dünnwandigen Hülse von der Außenhülse durch axiales Ausstoßen.
Während der Bearbeitung der Bohrung der Rohhülse 1 wird diese
in der Außenhülse 2 gestützt und besitzt dementsprechend eine
hohe Steifigkeit. Trotz hoher Bearbeitungskräfte oder etwaiger
Spannkräfte eines Spannfutters wird die Rohhülse bei jeder der
Bearbeitungsstufen nur unwesentlich verformt. Die am Ende der
Bearbeitung hergestellte dünnwandige Hülse hat dementsprechend
äußerst genaue Abmessungen. Beim Bearbeiten kann ein
Grobschleifen mit hohen Schleifdrücken und anschließendes
Feinschleifen durchgeführt werden, so daß die Bearbeitungsdauer
relativ kurz ist und sich die Kosten zum Herstellen der
dünnwandigen Hülse reduzieren.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen einer dünnwandigen Hülse, bei dem
eine Rohhülse spanabhebend bearbeitet wird, gekennzeichnet
durch
- - Fertigbearbeiten der Mantelfläche der dickwandigen Rohhülse mit noch nicht fertig bearbeiteter Bohrung, wobei an mindestens einem der beiden Enden der Rohhülse eine Referenzmantelfläche angeformt wird,
- - Herstellen einer Außenhülse mit zwei im axialen Abstand voneinander liegenden Führungsflächen für die Mantelfläche der Rohhülse und einer konzentrischen Vertiefung im verbleibenden Bereich in ihrer Bohrung,
- - Verbinden der Außenhülse mit einer Schale, welche eine konzentrische Schalenfläche mit Stützschulter zum engen Umfassen und axialen Abstützen der Referenzmantelfläche des betreffenden Endes der Rohhülse in ihrer Bohrung aufweist,
- - Einpassen der Rohhülse mit ihrer Referenzmantelfläche in die Schalenfläche, so daß diese in einer vorbestimmten axialen Lage in der Bohrung der Außenhülse konzentrisch festgehalten und zwischen der Mantelfläche der Rohhülse und der Vertiefung der Außenhülse ein Ringraum gebildet wird,
- - Einfüllen eines aushärtbaren flüssigen Kunststoffs in den Ringraum zwischen der Rohhülse und der Außenhülse,
- - Aushärtenlassen des Kunststoffs im Ringraum mit entsprechend fester Vereinigung der Rohhülse mit der Außenhülse,
- - Grob- und Feinbearbeiten der Bohrung der Rohhülse, so daß eine fertig bearbeitete dünnwandige Hülse entsteht, und
- - Trennen der dünnwandigen Hülse von der Außenhülse durch axiales Ausstoßen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schale mit der Außenhülse einstückig verbunden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Herstellen der Außenhülse die Führungsflächen in
der Rohhülse als Schalenfläche für die Referenzmantelfläche
der Rohhülse angeformt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- - daß beim Herstellen der Außenhülse an ihrem einen Ende eine Referenzmantelfläche angeformt wird und
- - daß die Außenhülse über eine weitere Schalenfläche der Schale, welche die Referenzmantelfläche des betreffenden Endes der Außenhülse eng umfaßt und axial abstützt und welche in einem bestimmten axialen Abstand zur Schalenfläche für die Referenzmantelfläche der Rohhülse in der Bohrung der Schale konzentrisch angeordnet ist, mit der Schale verbunden wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Herstellen der Außenhülse zumindest
an einem ihrer beiden Enden eine Ringnut in ihrer Bohrung
als auch ein durch die Außenhülse bis zur Ringnut radial
hindurchgehendes Entlüftungsloch eingearbeitet und in diese
Ringnut zur Abdichtung zwischen der Mantelfläche der
Innenhülse und der Bohrung der Außenhülse beim Einfüllen
des flüssigen Kunststoffs ein elastischer O-Ring eingesetzt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem Trennen der dünnwandigen Hülse
von der Außenhülse jeweils eine ebene Stirnfläche an beiden
Enden der dünnwandigen Hülse fertig bearbeitet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem Einfüllen des flüssigen
Kunststoffs auf die Mantelfläche der Rohhülse ein
Entformungsgleitmittel aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Einfüllen des flüssigen Kunststoffs
in vertikaler Stellung der Rohhülse und Außenhülse in der
Schale erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem Einfüllen des flüssigen
Kunststoffs ein in die Vertiefung der Außenhülse ragender
Stempel oder dgl. eingebracht wird, der nach dem Trennen
der dünnwandigen Hülse von der Außenhülse zum Herausbrechen
des in der Vertiefung verbliebenen, ausgehärteten
Kunststoffes hin und her bewegt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als aushärtbarer flüssiger Kunststoff
eine Mischung aus einem flüssigen wärmeaushärtenden
Kunstharz und einem flüssigen Aushärtemittel verwendet
wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3816371A Withdrawn DE3816371A1 (de) | 1987-05-14 | 1988-05-13 | Verfahren zum herstellen einer duennwandigen huelse |
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