DE3814269A1 - Kolbenmaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kolbenmaschine der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Eine bekannte Kolbenmaschine, bei der das Arbeitsmittel durch
das Kurbelgehäuse hindurchleitbar ist, wäre z.B. ein 2-Takt-
Sternmotor. Ausgangspunkt der Erfindung war es aber nicht, ei
ne verbesserte Verbrennungskraftmaschine zu schaffen. Es ging
vielmehr darum, eine verbesserte Arbeitsmaschine zu schaffen,
die auch als Kraftmaschine einsetzbar ist. Ein bekannter Vertreter
einer solchen Arbeitsmaschine ist ein Hubkolbenverdichter. Der
ist allerdings nicht als Arbeitsmaschine betreibbar, ohne daß
umfangreiche konstruktive Änderungen am Gesamtaufbau des Ver
dichters vorgenommen würden. Weiter wird bei Verdichtern üb
licherweise mit Ventilsteuerung gearbeitet. Eine Ventilsteue
rung ist verschleißanfällig und läßt aufgrund der bewegten Mas
sen nur begrenzte Drehzahlen zu. Weiter haben alle bekannten
Arbeitsmaschinen, die mit Ventilsteuerung arbeiten, konstruk
tionsbedingt einen Schadraum überall dort, wo Ventile oder Ven
tilplatten den Kolbenarbeitsraum abschließen und stets so ge
staltet sind, daß sie gleichzeitig als Rückschlagventil wirken.
Der Schadraum bedingt einen schlechten Wirkungsgrad, weil in
ihm komprimiertes Arbeitsmittel stets im Arbeitsraum zurück
bleibt, letzterer also nie ganz geleert werden kann. Das er
gibt selbstverständlich eine Verschlechterung des Wirkungsgra
des.
Hubkolbenkompressoren, die heutzutage in Kälteanlagen einge
setzt werden, haben den Nachteil, daß die Gefahr starker Be
schädigung besteht, wenn im Kältemittelkreislauf Flüssigkeit
auftritt, die in den Kompressor gelangt. Üblicherweise entste
hen durch den Flüssigkeitsschlag Beschädigungen an den Ventil
platten. Zur Vermeidung dieses Nachteils und weiterer Nachteile
ist man bereits dazu übergegangen, Lamellenkompressoren einzu
setzen, d. h. Kompressoren, die nur nach dem Verdrängerprinzip
arbeiten. Die haben aber ebenfalls Nachteile, nämlich hoher
Verschleiß an den Lamellen wegen starker Flächenpressung zwischen
Lamellen und Gehäuseinnenwand an den Dichtstellen. Weiter wer
den bereits Taumelscheibenkompressoren eingesetzt, die haben
aber den Nachteil, daß in ihnen große Reibungsverluste auftre
ten, was ebenfalls einen schlechten Wirkungsgrad bedingt.
Alle nach dem Verdrängerprinzip arbeitenden Rotationskolben
arbeitsmaschinen können auch als Kraftmaschinen betrieben wer
den. So ist es beispielsweise bekannt, Lamellenkompressoren
als Lamellenmotoren laufen zu lassen (z.B. in Pneumatikwerk
zeugen als Antriebsmotoren). Die Nachteile, die solche Maschi
nen als Arbeitsmaschinen haben, haben sie aber gleichermaßen
auch als Kraftmaschinen. Darüber hinaus haben solche Kraftma
schinen einen sehr hohen Verbrauch an Arbeitsmittel, also
auch von daher einen schlechten Wirkungsgrad.
Schließlich haben bekannte Kolbenmaschinen schlechte Größe/
Leistung-Verhältnisse.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Kolbenmaschine der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art bei einfache
rem Aufbau und kompakterer Baugröße und stark verringertem
Arbeitsmittelverbrauch den Wirkungsgrad beträchtlich zu stei
gern.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Bei der Kolbenmaschine nach der Erfindung wird das Innere des
Kurbelgehäuses als dritter Arbeitsraum herangezogen. Das Ar
beitsmittel, das in einem der beiden Kolbenarbeitsräume ver
dichtet oder expandiert worden ist kann daher zusätzlich in
dem dritten Arbeitsraum Arbeit verrichten. In dem dritten Ar
beitsraum entsteht eine oszillierende Arbeitsmittelsäule, die
gegen beide Kolbeninnenseiten drückt und an dem Kolben, der
mit der einen Arbeitsmittelöffnung verbunden ist, Druck er
zeugt, der bei herkömmlichen Kolbenmaschinen an dieser Stelle
nicht auftritt. Das aus den beiden Pleueln bestehende Pleuel
system, das sich an seiner Anlenkstelle an dem Kurbelzapfen
knickt und streckt, erzeugt die oszillierende Arbeitsmittel
säule und ermöglicht die erwähnte Ausnutzung des zusätzlichen
Druckes.
Wenn die Kolbenmaschine als Kraftmaschine betrieben wird
(also z.B. als mit Druckgas betriebener Expansionsmotor) ,
addiert sich der genannte zusätzliche Druck zu dem im Arbeits
raum des anderen Kolbens durch Expansion des Arbeitsmittels
erzeugten Druck. Wenn die Kolbenmaschine nach der Erfindung als
Arbeitsmaschine betrieben wird (also z.B. als Kompressor),
wird das im Arbeitsraum des einen Kolbens verdichtete Arbeits
mittel anschließend in den dritten Arbeitsraum geleitet, wo
sein Druck den einen Kolben bei dessen nächstem Verdichtungs
hub unterstützt und gleichzeitig durch das Strecken des
Pleuelsystems den anderen Kolben bei dessen Saughub unter
stützt, so daß in diesem Fall die zusätzliche Entlastung durch
den Druck im dritten Arbeitsraum zur gewünschten Wirkungsgrad
verbesserung führt.
Die bei der Kolbenmaschine nach der Erfindung eingesetzte
Schiebervorrichtung ist dem ersten und zweiten Arbeitsraum
nicht direkt zugeordnet, so daß Schadräume in diesen vermie
den werden. Die Öffnungs- und Schließzeiten sind wesentlich
exakter steuerbar als mittels der im Stand der Technik verwen
deten Rückschlagventile, weil letztere durch Resonanzschwin
gungen zum Öffnen gebracht werden können.
Der Arbeitsmittelverbrauch ist bei der Kolbenmaschine nach der
Erfindung beträchtlich geringer als im Stand der Technik, weil
für die gleiche Leistung weniger Arbeitsmittel benötigt wird,
da zusätzliche Energie aus dem dritten Arbeitsraum bezogen
wird. Da zur Erzeugung derselben Leistung gegenüber dem Stand
der Technik weniger Arbeitsmittel benötigt wird, können der
erste und der zweite Arbeitsraum entsprechend kleiner gemacht
werden. Dadurch ergibt sich eine wesentlich kompaktere Bau
größe der Kolbenmaschine nach der Erfindung bei gleicher Lei
stung.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bilden den Gegen
stand der Unteransprüche.
In der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 3 hat die
Schiebervorrichtung einen sehr einfachen Aufbau und gewähr
leistet trotzdem eine sehr exakte Steuerung. Die Anzahl der
Einzelteile ist gering, da nicht nur die Kurbelwelle selbst
den Drehschieber bildet, sondern darüber hinaus lediglich der
Kurbelzapfen und die beiden Pleuel mit ihren Kolben und
Kolbenbolzen als bewegte Teile vorhanden sind.
In der Ausgestaltung nach Anspruch 5 bildet die Kolbenmaschine
einen Außenläufer. In dieser Ausgestaltung läuft die Kolbenma
schine sehr ruhig, weil sie als bewegte Massen lediglich die os
zillierenden Kolben enthält. Der umlaufende Rotor hat eine
große Masse und speichert demgemäß eine große Energie, die den
ruhigen Lauf der Kolbenmaschine unterstützt.
In der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 6 bewirken
die verschiebbaren Zylinderlaufbüchsen mit ihrem Kopfteil eine
gute und verschleißarme Abdichtung.Sollte der Druck zwischen
Kolben und Stator einen bestimmten Wert übersteigen, beispiels
weise weil beim Komprimieren eine Flüssigkeit vorhanden ist,
kann die Zylinderlaufbüchse nach innen ausweichen und somit zur
Druckentlastung beitragen. Wenn ein bekannter Hoch
druckkompressor längere Zeit stillsteht,
bildet sich in dem Arbeitsraum des Kolbens, der sich am unteren
Totpunkt befindet, erfahrungsgemäß Kondensat. Bei der Inbe
triebnahme des Hochdruckkompressors hat das fast immer zur
Folge, daß die Ventilplatten zu Bruch gehen (bedingt durch
den oben erwähnten Flüssigkeitsstoß). Wenn die Kolbenmaschine
nach der Erfindung als Hochdruckkompressor eingesetzt wird,
ist diese Gefahr beseitigt, weil die Zylinderlaufbüchsen am
Anfang beim Hochlauf der Kolbenmaschine noch nicht mit
hohem Druck an der Innenwand des Stators anliegen und daher
Kondensat ohne weiteres in die dritte Arbeitskammer entwei
chen lassen, die es mit dem Arbeitsmittel verläßt.
Die in der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 8 vorge
sehenen Rückschlagventile sind nur bei manchen Arbeitsmitteln
erforderlich, die aufgrund ihrer geringen Dichte zur Leckage
neigen. Die Steueröffnungen haben einen Umfangsabstand,
der gleich der Bogenlänge des Arbeitsraums am Statorinnen
umfang ist. Daher wird eine gute Abdichtung durch den Kopf
teil jeder Zylinderlaufbüchse erzielt, und das Gehäuse braucht
keine Dichtfunktion im Bereich außerhalb des Kopfteils zu
erfüllen.
In der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 9 ist der
sichelförmige Zwischenraum als vierter Arbeitsraum vorgese
hen (unterteilt durch den Kopfteil der Zylinderlaufbüchse).
Arbeitsmittel, das in dem ersten oder zweiten Arbeitsraum
verdichtet oder zur Expansion gebracht worden ist, wird in
dem sichelförmigen Zwischenraum an den tangentialen Arbeits
flächen für zusätzlichen Druck bzw. Entlastung sorgen.
In der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 13 läßt
sich die Dreheinstellung der Kurbelwelle beispielsweise mit
tels des Kältemitteldruckes in einer Kälteanlage leistungs
abhängig erzielen. Mit steigendem Arbeitsmitteldruck, der
auf die Zahnstange einwirkt, wird die Lage des Kurbelzapfens
so verändert, daß beispielsweise die Füllzeit vergrößert
wird. Auf diese Weise läßt sich die Förderleistung der als
Kältemittelkompressor eingesetzten Kolbenmaschine nach der
Erfindung automatisch dem Kältebedarf anpassen.
In der Ausgestaltung der Kolbenmaschine nach Anspruch 14 be
steht deren Verschleißbereich aus Keramik. Wenn die so ausge
staltete Kolbenmaschine nach der Erfindung als Kraftmaschine
eingesetzt wird, eignet sie sich bestens als Kältemittelkom
pressor. Sie kommt nämlich ohne Ölschmierung aus.
Die Vorteile der Kolbenmaschine nach
der Erfindung, daß diese statt Ventilen mit einer Schie
bervorrichtung versehen ist und, wie oben dargelegt, keinen
Schadraum aufweist, sind weitere Faktoren, die sie für die
Verwendung als Kältemittelkompressor bestens geeignet machen.
Die Schiebersteuerung weist keine hin- und herbewegten Teile
auf, ist daher wesentlich verschleißärmer als Ventile,
wegen des fehlenden Schadraums können der erste und der zwei
te Arbeitsraum immer vollständig entleert werden und außerdem
kann das Arbeitsmittel in ihnen immer vollständig verdichtet
werden.
Bei der Verwendung der Erfindung nach Anspruch 15 läßt sich
eine Kolbenmaschinenbaugruppe beliebiger Zylinderzahl einfach
durch Aneinanderreihung gleicher Kolbenmaschinen in einem ge
meinsamen Gehäuse mit gemeinsamer Kurbelwelle erzielen, ohne
daß die einzelnen Kolbenmaschinen an sich modifiziert zu wer
den brauchen. In dieser Ausgestaltung der Erfindung können ei
nige der Kolbenmaschinen als Arbeitsmaschinen und die übrigen
als Kraftmaschinen betrieben werden oder aber es können alle
als Arbeitsmaschinen oder alle als Kraftmaschinen betrieben
werden.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es
zeigt
Fig. 1 eine Längsschnittansicht einer er
sten Ausführungsform der Kolbenma
schine nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Querschnittansicht der Kolben
maschine nach der Linie II-II in
Fig. 1,
Fig. 3a eine Querschnittansicht einer zwei
ten Ausführungsform der Kolbenma
schine nach der Erfindung,
Fig. 3b eine Längsschnittansicht der Kol
benmaschine nach der Linie IIIb-
IIIb in Fig. 3a,
Fig. 3c die zweite Ausführungsform der Kol
benmaschine nach der Erfindung in
einer Stellung, in der das Kurbel
gehäuse gegenüber der Darstellung
in Fig. 3a um 90° versetzt ist,
Fig. 4 eine Querschnittansicht einer drit
ten Ausführungsform der Kolbenma
schine nach der Erfindung, und
Fig. 5 eine Kolbenmaschinenbaugruppe, die
mehrere Kolbenmaschinen nach Fig. 3
in Reihenanordnung und mit gemein
samer Kurbelwelle aufweist.
Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Kolbenmaschine, die als
Kompressor (d.h. als Arbeitsmaschine) oder als Expansionsmotor
(d.h. als Kraftmaschine) einsetzbar ist, wird im folgenden
ausführlich in bezug auf ihren Einsatz als Kompressor beschrie
ben, woran sich aber jeweils noch eine kurze Darlegung in bezug
auf ihren Einsatz als Expansionsmotor anschließt.
Die Fig. 1 und 2 zeigen im Längs- bzw. Querschnitt eine erste
Ausführungsform der Kolbenmaschine, die in ihrer Gesamtheit mit
der Bezugszahl 10 bezeichnet ist. Sie weist ein Ringgehäuse 12
auf, das durch einen kegelstumpfförmigen Deckel 12 a und einen
kreisscheibenförmigen Deckel 12 b verschlossen ist, die mit dem
Ringgehäuse an Flanschen 12 c und 12 d dicht verbunden sind. Bei
der Verwendung als Kältemittelkompressor wird diese dichte Ver
bindung vorzugsweise durch Hartlöten oder Schweißen herge
stellt. Bei Verwendung der Kolbenmaschine als Kompressor für
andere Zwecke kann die dichte Verbindung auch mittels Schrau
ben und O-Ringen (nicht dargestellt) hergestellt werden. Das
durch die Deckel 12 a, 12 b verschlossene Ringgehäuse 12 hat le
diglich zwei Arbeitsmittelöffnungen 14, 16, an die Arbeitsmit
telleitungen 15 bzw. 17 angeschlossen sind.
Das Ringgehäuse 12 enthält ein Kurbelgehäuse 18, an welchem
zwei diametral entgegengesetzte Zylinder 20, 22 angeformt
sind. Die Zylinder enthalten jeweils eine Zylinderlaufbüchse
21 bzw. 23. Die beiden Zylinder sind außen jeweils durch eine
Platte 24 bzw. 26 verschlossen. Gemäß der Darstellung in Fig.
2 sind die Platten 24, 26 an dem Kurbelgehäuse 18 mittels
Schrauben 28 befestigt. Weiter ist in Fig. 2 zu erkennen, daß
das Kurbelgehäuse 18 einen im Querschnitt im wesentlichen zy
lindrischen inneren Teil aufweist, an welchem oben und unten
die beiden Zylinder 20 bzw. 22 angeformt sind. Die äußeren En
den der Zylinder sind durch bogenförmige Teile des Kurbelge
häuses miteinander verbunden, die innen durch diametral entge
gengesetzte Rippen mit dem zylindrischen inneren Teil ein
stückig verbunden sind,wie es in Fig. 2 gestrichelt dargestellt ist.
Gemäß der Darstellung in Fig. 1 schließt sich an den zuvor be
schriebenen Teil des Kurbelgehäuses, der sich im wesentlichen innerhalb
des Ringgehäuses 12 befindet, nach rechts ein nabenförmi
ger Teil an, der sich im wesentlichen innerhalb des kegel
stumpfförmigen Deckels 12 a befindet und am übrigen Kurbelgehäu
se 18 ebenfalls angeformt ist. In diesem nabenförmigen Teil
des Kurbelgehäuses 18 ist eine Kurbelwelle 30 mittels Kugella
gern 32, 34 drehbar befestigt. Am linken Ende in Fig. 1 trägt
die Kurbelwelle 30 einen Kurbelzapfen 36, an dem zwei Pleuel
38, 40 an ihren inneren Enden drehbar angelenkt sind. Zwei in
den Zylindern 20, 22 verschiebbar angeordnete Kolben 42, 44
sind mit den äußeren Enden der Pleuel 38, 40 durch Kolbenbol
zen 46 bzw. 48 drehbar verbunden. Die Pleuel 38, 40 und der
Kurbelzapfen 36 sind also Teil eines Kurbeltriebs, der die
Kolben 42, 44 mit der Kurbelwelle 30 verbindet. Zwischen der
Stirnseite der Kolben 42, 44 und der gegenüberliegenden Platte
24 bzw. 26 ist jeweils ein Arbeitsraum 50 bzw. 52 gebildet, in
welchem das Arbeitsmittel im Falle des Kompressors verdichtet
und im Falle des Expansionsmotors entspannt wird. Der Raum in
dem Kurbelgehäuse 18 zwischen der Kurbelwelle 30 und dem Deckel
12 c sowie zwischen den Innenseiten der Kolben 42, 44 bildet
einen dritten Arbeitsraum 54, der mit der Arbeitsmittelleitung 15 verbunden ist.
Bei der Kolbenmaschine nach den Fig. 1 und 2 ist die Kurbelwel
le 30 als Drehschieber ausgebildet, der den Strom des Arbeits
mittels innerhalb der Kolbenmaschine 10 zwangssteuert. Zu diesem
Zweck weist die Kurbelwelle zwei winkelversetzte Steuerbohrungen
56, 58 auf. Die Steuerbohrung 56 führt von dem dritten Arbeits
raum 54 zu einem Kanal 60 in der Kurbelgehäusewand, der mit dem
Arbeitsraum 50 verbunden ist. Die Steuerbohrung 58 führt von ei
nem Kanal 62 in der Kurbelgehäusewand, der mit dem Arbeitsraum
52 verbunden ist, zu der Arbeitsmittelöffnung 16. Die gegensei
tige Winkelversetzung (in Drehrichtung der Kurbelwelle 30) ist
dabei so gewählt, daß, wenn die Steuerbohrung 56 den Arbeitsraum
50 mit dem Arbeitsraum 54 verbindet, die Steuerbohrung 58
gleichzeitig oder später den Arbeitsraum 52 mit der Arbeitsmit
telöffnung 16 verbindet.
Der Kurbelzapfen 36 ist in eine Sackbohrung 37 der Kurbelwelle
30 eingesetzt. Eine diametral gegenüberliegende weitere Sack
bohrung 39 nimmt ein nicht dargestelltes Auswuchtgewicht auf.
Wenn die Drehrichtung der Kolbenmaschine umgekehrt werden soll,
wird der Kurbelzapfen 36 in die Sackbohrung 39 und das Aus
wuchtgewicht in die Sackbohrung 37 eingesetzt. Am rechten Ende
trägt die Kurbelwelle 30 einen mit ihr fest verbundenen Eisenkern 64, der
Teil einer ansonsten nicht dargestellten und außerhalb des Au
ßengehäuses 12 vorgesehenen Magnetkupplung ist. Dieser nicht
dargestellte Teil der Magnetkupplung sitzt auf einem Kugellager
66 und wird durch einen ebenfalls nicht dargestellten Elektro
motor od.dgl. angetrieben. Bei erregter Magnetkupplung wird da
her der Eisenkern 64 mitgenommen und so die Kurbelwelle 30 in
Drehung versetzt. Auf diese Weise läßt sich der Kompressor an
treiben, ohne daß Wellendurchführungen und dgl. erforderlich
sind. Sämtliche Teile der Kolbenmaschine 10, die aufeinander
gleiten, und allgemein alle Verschleißteile der Kolbenmaschine
sind mit Keramik (z.B. Oxidkeramik) beschichtet. Die Kolbenma
schine bedarf daher keiner Schmierung durch übliche Schmiermit
tel wie Öl od.dgl.
Bei der Verwendung der Kolbenmaschine nach den Fig. 1 und 2 als
Kältemittelkompressor wird das das Arbeitsmittel bildende Käl
temittel über die Arbeitsmittelleitung 15 angesaugt. Das Kälte
mittel durchströmt den dritten Arbeitsraum 54, gelangt über die
Steuerbohrung 56 und den Kanal 60 in den Arbeitsraum 50 und
wird darin verdichtet. Gleichzeitig ist der zweite Arbeitsraum
52 von dem dritten Arbeitsraum 54 wegen der Winkelversetzung
der Steuerbohrung 58 getrennt. Die Steuerbohrung 58 ver
bindet zu diesem Zeitpunkt oder später aber den zweiten Ar
beitsraum 52 mit der Arbeitsmittelöffnung 16, über die verdich
tetes Kältemittel austritt. Die Verbindung zwischen der
Steuerbohrung 58 und der Arbeitsmittelöffnung 16 besteht dabei
über den Innenraum des Außengehäuses 12. Die Kolben 42, 44 sind
wie dargestellt über die Pleuel 38 bzw. 40 mit demselben exzen
trischen Kurbelzapfen 36 verbunden, weshalb sich der eine Kol
ben am oberen Totpunkt befindet, wenn sich der andere Kolben am
unteren Totpunkt befindet, und umgekehrt. Das im Arbeitsraum 50
des Kolbens 42 verdichtete Kältemittel gelangt anschließend in
den dritten Arbeitsraum 54, wo der Kältemitteldruck den einen Kolben bei
seinem nächsten Verdichtungshub unterstützt und gleichzeitig
durch das Strecken des aus den beiden Pleueln 38, 40 bestehen
den Pleuelsystems den anderen Kolben bei dessen Saughub unter
stützt.
Wenn die Kolbenmaschine 10 nach den Fig. 1 und 2 als Kraftma
schine betrieben wird, also als mit Druckgas betriebener Expan
sionsmotor, gelangt das Druckgas über die Arbeitsmittelleitung
15 in den dritten Arbeitsraum 54, wobei sich der Druck des
Druckgases zu dem Druck im Arbeitsraum des anderen Kolbens
addiert, der durch Expansion des Druckgases im Arbeitsraum erzeugt wird.
Die Kolbenmaschine kann also wahlweise als Kraft- oder als Ar
beitsmaschine betrieben werden, ohne daß bauliche Modifizierun
gen erforderlich sind. Bei dem Betrieb als Expansionmotor
treibt das Druckgas über die Kolben 42, 44 und die Pleuel 38,
40 die Kurbelwelle 30 an, die über den Eisenkern 64 und
den übrigen Teil der nicht dargestellten Magnetkupplung den
dann als Generator laufenden Elektromotor (ebenfalls nicht dar
gestellt) antreibt. Die gleichzeitige Verwendung von solchen
Kolbenmaschinen als Arbeitsmaschinen und Kraftmaschinen in ei
ner Kolbenmaschinenbaugruppe wird weiter unten unter Bezugnahme
auf Fig. 5 beschrieben.
In den Fig. 3a-3c tragen gleiche Teile wie in den Fig.
1 und 2 jeweils um 300 erhöhte Bezugszahlen. Die Fig. 3a-3c zeigen
eine insgesamt mit 310 bezeichnete zweite Ausführungsform der Kolbenmaschi
ne, bei der die Schiebervorrichtung zwar ebenfalls ein Drehschieber
ist, jedoch der Rotor des Drehschiebers durch das Kurbelge
häuse 318 gebildet ist, der Stator des Drehschiebers das Ring
gehäuse 312 ist und die Kurbelwelle 330 feststehend ist. Die
Zylinderlaufbüchsen 321 und 323 sind pilzförmig ausgebildet
und im Kurbelgehäuse 318 verschiebbar angeordnet. Die Platten
24, 26 der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 sind bei der
Ausführungsform nach den Fig. 3a-3c nicht vorhanden.
Die Kopfteile der Zylinderlaufbüchsen 321, 323 haben innen
parallele ebene Flächen, mit denen sie sich an benachbarte
Schultern des Kurbelgehäuses 318 anlegen können, und außen Zy
linderflächen, welche die gleiche Krümmung wie die Innenwand
des Ringgehäuses 312 haben. Die Zylinderlaufbüchsen 321, 323
sind in ihre Zylinder 320 bzw. 322 mit Gleitsitz eingepaßt,
so daß sie sich bei rotierendem Kurbelgehäuse 318 durch Flieh
kraft an die Innenwand des Ringgehäuses 312 anlegen und die
Arbeitsräume 350 bzw. 352 stirnseitig abdichten. Das den Sta
tor bildende Ringgehäuse 312 ist in ein Außengehäuse 370 ein
gesetzt und weist, wie dargestellt, zwei bogenförmige Ausneh
mungen 372, 374 am Innen- bzw. Außenumfang auf. Die Ausnehmung
372 am Innenumfang ist mit dem dritten Arbeitsraum 354 über
einen Spalt 380 verbunden, der zwischen einem Abschlußdeckel
381 und dem Kurbelgehäuse 318 gebildet ist. Die Kurbelwelle
330 hat eine Bohrung 356, die über einen neben dem Kugellager
332 vorgesehenen Spalt mit dem Spalt 380 in Verbindung steht.
Die Bohrung 356 der Kurbelwelle mündet an der rechten Kurbelwan
ge über eine Öffnung 356 a direkt in den dritten Arbeitsraum 354.
Die bogenförmige Ausnehmung 372 erstreckt sich umfangsmäßig über
eine Bogenlänge von ca. 160° und axial von einer Stelle rechts
von der Mittelebene des Schnittes in Fig. 3b bis zur Innenseite
des Abschlußdeckels 381.
Die bogenförmige Ausnehmung 374 am Außenumfang ist eine äußere
Nut, die sich umfangsmäßig über eine Bogenlänge von ca.180°
erstreckt und über in dem Ringgehäuse 312 gebildete Steuer
öffnungen 376 mit der Innenseite des Ringgehäuses 312 in Ver
bindung steht. Der gegenseitige Umfangsabstand der Steuer
öffnungen 376 ist größer als die oder gleich der Bogenlänge
jedes Arbeitsraums 350, 352. Andererseits ist die Ausnehmung
374 mit der Arbeitsmittelöffnung 316 in dem Außengehäuse 370
über einen als Bohrung ausgebildeten Kanal 360 in Verbindung.
Die Steueröffnungen 376 sind mit von innen nach außen aufdrück
baren Rückschlagventilen 378 versehen.
Auch bei der Ausführungsform nach den Fig. 3a-3c sind alle
aufeinander gleitenden Teile und allgemein alle Verschleißbe
reiche mit Keramik (z.B. Oxidkeramik) beschichtet oder aus
Keramik hergestellt.
Bei der Verwendung der Kolbenmaschine nach den Fig. 3a-3c als
Kältemittelkompressor wird das das Arbeitsmittel bildende Käl
temittel über die in der Kurbelwelle 330 gebildete Bohrung 356
und die Öffnung 356 a in den dritten Arbeitsraum 354 gesaugt. Aus dem dritten
Arbeitsraum 354 gelangt dieses Kältemittel über den Spalt 380
und die ringförmige Ausnehmung 372 in den Arbeitsraum 350, in
welchem es verdichtet wird. Gleichzeitig ist der zweite Ar
beitsraum 352 von dem dritten Arbeitsraum 354 wegen der gegen
seitigen Winkelversetzung der bogenförmigen Ausnehmungen 372,
374 getrennt. Die Ausnehmung 374 verbindet zu diesem Zeitpunkt
oder später über eine der Steueröffnungen 376 den zweiten Ar
beitsraum 352 mit der Arbeitsmittelöffnung 316, über die ver
dichtetes Kältemittel austritt. Auch bei der Ausführungsform
nach den Fig. 3a-3c sind die Kolben 342, 344 wie dargestellt
über die Pleuel 338 bzw. 340 mit demselben exzentrischen Kur
belzapfen 336 verbunden, weshalb sich der eine Kolben am
oberen Totpunkt befindet, wenn sich der andere Kolben am un
teren Totpunkt befindet, und umgekehrt. Das im Arbeitsraum
350 des Kolbens 342 verdichtete Kältemittel gelangt anschlie
ßend in den dritten Arbeitsraum 354, wo der Kältemitteldruck
den einen Kolben bei seinem nächsten Verdichtungshub unter
stützt und gleichzeitig durch das Strecken des aus den bei
den Pleueln 338, 340 bestehenden Pleuelsystems den anderen
Kolben bei dessen Saughub unterstützt.
Wenn die Kolbenmaschine 310 nach den Fig. 3a-3c als Kraft
maschine betrieben wird, arbeitet sie analog der Kolbenmaschi
ne nach den Fig. 1 und 2, weshalb auf die obige Beschreibung
verwiesen wird.
Die in Fig. 4 dargestellte dritte Ausführungsform der Kolbenma
schine, die insgesamt mit 410 bezeichnet ist, hat grundsätzlich
im wesentlichen den gleichen Aufbau wie die zweite Ausführungs
form nach den Fig. 3a-3c (der Übersichtlichkeit halber ist von
den beiden bogenförmigen Ausnehmungen nur die Ausnehmung
474 in Fig. 4 dargestellt worden). Es werden daher nur die
wesentlichen Unterschiede beschrieben, wobei gleiche Teile wie
in den Fig. 3a-3c jeweils um 100 erhöhte Bezugszahlen tragen.
Das Kurbelgehäuse 418 hat einen kleineren Durchmesser als das
Ringgehäuse 412. Die Kurbelwelle 430 ist exzentrisch befestigt,
so daß ein sichelförmiger Zwischenraum 480 zwischen dem Ring
gehäuse 412 (Stator) und dem Kurbelgehäuse 418 (Rotor) gebil
det ist. Die Kopfteile der Zylinderlaufbüchsen 421, 423 haben
Arbeitsflächen A. In der in Fig. 4 dargestellten Stellung des
Kurbelgehäuses 418 wird der sichelförmige Zwischenraum 480
durch den Kopf der Zylinderlaufbüchse 423 gerade hälftig ge
teilt, so daß die eine Arbeitsfläche A die eine Hälfte und
die andere Arbeitsfläche A die andere Hälfte des Zwischen
raums 480 begrenzt.
Das Außengehäuse 470 enthält oben eine Kammer 485, in der ein
Rollmembrankolben 486 wie dargestellt befestigt ist. Der Raum oberhalb des
Rollmembrankolbens 486 ist ein Druckraum, der bei Verwendung
der Kolbenmaschine als Kältekompressor mit Kältemitteldruck
beaufschlagt ist. Diesem Druck wirkt eine unter dem Roll
membrankolben 486 angeordnete Schraubenfeder 487 entgegen. Die
Zylinderlaufbüchsen 421 und 423 sind durch Stangen 492, 494
starr miteinander verbunden und im Zylinder 420 somit nur ge
meinsam verschiebbar. Eine Kolbenstange 488 des Roll
membrankolbens 486 ist als Zahnstange ausgebildet, die mit
einem mit der Kurbelwelle 430 drehfest verbundenen Ritzel 489
kämmt. Die Zahnstange ist durch Beaufschlagung des Rollmembrankol
bens 486 mit dem Kältemitteldruck in der Kammer 485 betätigbar.
Auf diese Weise ist die Kurbelwelle 430 dreheinstellbar.
Die Kolbenmaschine ist in Fig. 4 in der Mittelstellung dar
gestellt, die für normalen Druck gilt. Wenn der Kältemittel
druck in der Kammer 485 steigt, wird die Kurbelwelle 430 ver
dreht und dadurch die Steuerzeit so geändert, daß der Ar
beitsraum über einem der beiden Kolben 442, 444, in den ein
gesaugt wird, nicht mehr vollständig gefüllt wird. Dadurch
sinkt die Förderleistung entsprechend. Dadurch wiederum wird
der Kältemitteldruck in der Kammer 485 geringer, so daß die
Kurbelwelle wieder in Richtung ihrer für normalen Druck gel
tenden (dargestellten) Stellung verdreht wird. Bei gegenüber
dieser Stellung in der Kammer 485 sinkendem Druck spielt
sich der umgekehrte Vorgang ab.
Bei der Kolbenmaschine nach Fig. 4 dient der sichelförmige
Zwischenraum 480 als vierter Arbeitsraum, und zwar jeweils
nur einer der beiden Teile des Zwischenraums, die den Arbeits
flächen A zugewandt sind. Eine Überströmbohrung 490, die in
dem Ringgehäuse 412 an der in Fig. 4 dargestellten Stelle ge
bildet ist, steht über die bogenförmige Ausnehmung 474 am
Außenumfang des Ringgehäuses 412 mit dem Arbeitsraum 452
über eine der Steueröffnungen 476 in Verbindung. Wenn die
Zylinderlaufbüchse 423 ihre in Fig. 4 gezeigte Stellung er
reicht hat, gelangt das in dem Arbeitsraum 452 komprimierte
Kältemittel auf dem vorstehend beschriebenen Weg in den in
Fig. 4 linken Teil des Zwischenraums 480. Das Kurbelgehäuse
dreht sich in Fig. 4 in diesem Fall im Gegenuhrzeigersinn.
Das komprimierte Kältemittelgas expandiert nun in diesem Teil
des Zwischenraums 480 und treibt die Zylinderlaufbüchse 423
durch Beaufschlagung von deren linker Arbeitsfläche A zu
sätzlich an, bis der Arbeitsraum 452 mit der Arbeitsmittel
öffnung 416 in Verbindung kommt, die nach außen führt und
über die dann der genannte Teil des sichelförmigen Zwischen
raums 480 entleert wird. Dabei unterstützt der Kopf der Zy
linderlaufbüchse 421 das Ausschieben des Kältemittels über
die Arbeitsmittelöffnung 416.
Fig. 5 zeigt die Verwendung von vier Kolbenmaschinen 510 a-
510 d in einem gemeinsamen Außengehäuse 570 und mit einer ge
meinsamen Kurbelwelle 530. Die Kurbelwelle 530 besteht aus
Segmenten 530 a-530 e, die miteinander verschraubt sind. Zwi
schen dem Kolbenmaschinenpaar 510 a, 510 b einerseits und dem
Kolbenmaschinenpaar 510 c, 510 d andererseits ist eine Magnet
kupplung 502 angeordnet. Die Kolbenmaschinen 510 a-510 d haben
den gleichen Aufbau wie die Kolbenmaschine 310 nach den Fig. 3a-
3c. Das Kolbenmaschinenpaar 510 a, 510 b arbeitet auf die glei
che Arbeitsmittelöffnung 516. Gleiches gilt für das Kolben
maschinenpaar 510 c, 510 d. Die Arbeitsmittelöffnung 516 des
einen Paares ist mit der des anderen Paares durch eine Über
strömleitung 504 verbunden, und beide Arbeitsmittelöffnungen
516 sind als das Außengehäuse 570 umfangsmäßig durchsetzende
Ringkanäle ausgebildet. Die dritten Arbeitsräume 554 a-554 d der
Kolbenmaschinen sind durch eine die Kurbelwelle 530 auf ihrer
gesamten Länge durchsetzende Bohrung 556 miteinander verbun
den. Am linken Ende ist die Bohrung 556 mit der Arbeitsmittel
öffnung 514 verbunden, am anderen Ende ist sie durch einen
Stopfen 505 verschlossen. Die Magnetkupplung 502 hat zwei
strichpunktiert angedeutete Trennebenen T 1, T 2. Wenn die Mag
netkupplung nicht erregt ist, sind das linke und das rechte
Kolbenmaschinenpaar unabhängig voneinander betreibbar, und
zwar jeweils als Expansionsmotor oder als Kompressor. Wenn
das linke Kolbenmaschinenpaar als Expansionsmotor arbeitet,
kann das rechte Kolbenmaschinenpaar durch Erregen der Magnet
kupplung wahlweise zugeschaltet werden. Gleiches gilt, wenn
das linke Kolbenmaschinenpaar als Kompressor arbeitet, wobei
dann das rechte Kolbenmaschinenpaar als weiterer Kompressor
zugeschaltet werden kann. Die Überströmleitung 504 ist mit
einer Sammelleitung über einen Anschluß 506 verbunden. Wenn
alle Kolbenmaschinen als Kompressor arbeiten, wird Arbeitsmit
tel über die Arbeitsmittelöffnung 514 angesaugt, und über den
Anschluß 506 wird komprimiertes Arbeitsmittel abgeleitet. Wenn
alle Kolbenmaschinen als Expansionsmotor arbeiten, wird über
den Anschluß 506 Druckgas zugeführt, das dann über die Arbeits
mittelöffnung 514 austritt.
Wenn das eine Kolbenmaschinenpaar als Expansionsmotor und das
andere Kolbenmaschinenpaar als Kompressor betrieben werden
soll, wird die Überströmleitung 504 versperrt (z.B. durch einen
nicht dargestellten Schieber). Ebenso wird die Bohrung 556 in
der Kurbelwelle 530 im Bereich zwischen den beiden Trennebenen
T 1 und T 2 versperrt (z.B. durch einen gestrichelt angedeuteten
Pfropfen 507). Dann arbeiten beide Kolbenmaschinenpaare auf
weiter oben mit Bezug auf die Fig. 3a-3c beschriebene Weise un
abhängig voneinander.
Wenn z.B. das rechte Kolbenmaschinenpaar 510 c, 510 d als Ar
beitsmaschine d.h. als Kompressor, betrieben wird, ist neben
dem Abschlußdeckel 591 so wie bei der Ausführungsform nach
Fig. 1 eine weitere Magnetkupplung (nicht dargestellt) vorge
sehen, die mit einem Drehantrieb versehen ist und durch den
Abschlußdeckel 581 hindurch einen Eisenkern 564 mitnimmt, der
mit dem Kurbelgehäuse 518 drehfest verbunden ist. Der Einfach
heit halber ist in Fig. 5 statt eines gesonderten Eisenkerns
564 wenigstens der rechte Teil des Kurbelgehäuses 518 aus Ei
sen hergestellt.
Claims (15)
1.Kolbenmaschine mit zwei Kolben (42, 44) mit zwei Zylin
dern (20, 22), in denen die Kolben (42, 44) hin- und herbe
wegbar angeordnet und in ihrem ersten bzw. zweiten Arbeits
raum (50, 52) durch ein Arbeitsmittel beaufschlagbar sind,
das über wenigstens zwei Öffnungen (14, 16) zugeführt bzw.
abgeleitet wird, und mit einem Kurbelgehäuse (18), durch das
das Arbeitsmittel hindurchleitbar ist und in dem ein Kurbel
trieb (36, 38, 40) angeordnet ist, der über Pleuel (38, 40)
und Kurbelzapfen (36) die Kolben (42, 44) mit einer Kurbel
welle (30) verbindet, dadurch gekennzeich
net, daß das Innere des Kurbelgehäuses (18) als dritter
Arbeitsraum (54) gestaltet ist, daß beide Pleuel (38, 40) an
ein und demselben Kurbelzapfen (36) drehbar angelenkt sind
und daß eine durch den Kurbeltrieb (36, 38, 40) gesteuerte
Schiebervorrichtung vorgesehen ist, die den ersten Arbeits
raum (50) mit dem dritten Arbeitsraum (54) und gleichzeitig
oder später den zweiten Arbeitsraum (52) mit einer der Ar
beitsmittelöffnungen verbindet, und umgekehrt.
2. Kolbenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schiebervorrichtung einen Drehschieber aufweist.
3. Kolbenmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurbelwelle (30) selbst den Drehschieber bildet.
4. Kolbenmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Drehschieber zwei winkelversetzte Steuer
bohrungen (56, 58) aufweist, von denen die eine vom dritten
Arbeitsraum (54) zu einem ersten Kanal (60) in der Kurbel
gehäusewand, der mit dem ersten Arbeitsraum (50) verbunden
ist, und die andere von einem zweiten Kanal (62) in der
Kurbelgehäusewand, der mit dem zweiten Arbeitsraum (52)
verbunden ist, zu der einen Arbeitsmittelöffnung führt.
5. Kolbenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schiebervorrichtung ein Drehschieber ist, dessen Ro
tor durch das Kurbelgehäuse (318) gebildet und dessen Sta
tor ein Ringgehäuse (312) ist, und daß die Kurbelwelle (330)
im Betrieb feststehend ist.
6. Kolbenmaschine nach Anspruch 5, gekennzeichnet
durch im Kurbelgehäuse (330) verschiebbar angeordnete,
den ersten bzw. zweiten Arbeitsraum (350, 352) umschließen
de Zylinderlaufbüchsen (321, 323), die zur stirnseitigen Ab
dichtung mit ihrem Kopfteil an der Innenwand des Ringgehäu
ses (312) anliegen.
7. Kolbenmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stator (312) in ein Außengehäuse (37 C) eingesetzt
ist und zwei bogenförmige Ausnehmungen (372, 374) am Außen
bzw. Innenumfang aufweist, von denen die am Innenumfang mit
dem dritten Arbeitsraum (354) und die am Außenumfang einer
seits über Steueröffnungen (376) mit der Innenumfangsfläche
und andererseits mit der einen Arbeitsmittelöffnung in Ver
bindung ist.
8. Kolbenmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steueröffnungen (376) mit von innen nach außen auf
drückbaren Rückschlagventilen (378) versehen sind.
9. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kurbelwelle (43) exzentrisch be
festigt ist, so daß ein sichelförmiger Zwischenraum (480)
zwischen Stator (412) und Rotor (418) gebildet ist, und daß
die Kopfteile der Zylinderlaufbüchsen (421, 423) Arbeits
flächen (A) haben, die in dem sichelförmigen Zwischenraum
(480) abwechselnd mit Arbeitsmitteldruck beaufschlagbar sind.
10. Kolbenmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Zylinderlaufbüchsen (421, 423) starr miteinan
der verbunden sind.
11. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kurbelwelle (330; 430) dreheinstellbar
ist.
12. Kolbenmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Dreheinstellung der Kurbelwelle (430) eine Zahnstange
(488) vorgesehen ist, die mit einem mit der Kurbelwelle (430)
drehfest verbundenen Ritzel (489) kämmt.
13. Kolbenmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zahnstange (488) durch Beaufschlagung mit dem Arbeits
mittel betätigbar ist.
14. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest alle aufeinander gleitenden Tei
le der Kolbenmaschine (10; 310; 410; 510) mit Keramik be
schichtet oder aus Keramik hergestellt sind.
15. Verwendung von mehreren Kolbenmaschinen (510 a-510 d)
nach einem der Ansprüche 7 bis 10 in einem gemeinsamen Außen
gehäuse (570) und mit gemeinsamer Kurbelwelle (530).
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