DE3807161C2

DE3807161C2 - Werkzeug zum Herstellen von Bohrungen mit von der Kreisform abweichendem Querschnitt

Info

Publication number: DE3807161C2
Application number: DE19883807161
Authority: DE
Inventors: Peter Rabenseifner
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1988-03-04
Filing date: 1988-03-04
Publication date: 1997-11-27
Anticipated expiration: 2008-03-05
Also published as: DE3807161A1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug zur Erzeugung von koaxialen runden und unrunden Bohrungen in einem Arbeitsgang, bestehend aus einem Bohrer, auf dem stirnseitig mit Schneiden versehenes Schneidwerkzeug drehbeweglich gelagert ist, wobei die Schneiden gemäß einer Reuleaux'schen Figur angeordnet sind.

In der Kleinserienanfertigung werden Innenprofile in Werkstücken, wie z. B. Holz, durch Stoßen, Fräsen oder Räumen hergestellt. Werden verschiedene Profile für die zu erzeugenden Bohrungen benötigt, z. B. runde, viereckige oder sechseckige Formen, so sind üblicherweise zwei oder mehrere Arbeitsgänge nötig.

Aus dem DE-Gbm 85 06 915 U1 ist ein Werkzeug zur Herstellung von Bohrungen mit einem von der Kreisform abweichenden Querschnitt bekannt, das einen am vorderen Ende einer Hülse angeordneten Schneidkopf und einen koaxial zur Hülse angeordneten Kern aufweist. Die Hülse ist relativ zum Kern drehbar und begrenzt axial beweglich angeordnet, wobei der Kern an dem dem Schneidkopf abgewandten Ende einen Aufnahmeschaft für die Aufnahme in ein Bohrfutter aufweist. Der Schneidkopf weist die Querschnittskontur der herzustellenden Bohrung auf, wobei der Kern Mittel zur Übertragung eines axialen Bewegungsimpulses auf die Hülle aufweist.

Mit diesem Werkzeug kann, insbesondere wenn bereits eine Kernbohrung vorhanden ist, ein Schneidkopf mit dem gewünschten Querschnitt an den Anfang der Kernbohrung gesetzt und ohne eigene Drehung durch die Übertragung von Axialimpulsen ähnlich wie ein Meißel in die Kernbohrung hineingetrieben werden, um dadurch eine Bohrung mit einem Querschnittsprofil, welches dem des Schneidkopfes entspricht, zu erzeugen. Dies Werkzeug ist ausschließlich im Zusammenhang mit einerr Schlagbohrmaschine zu verwenden, wobei während des Drehantriebes des Schaftes die Schlagbewegung dieser Schlagbohrmaschine auf die Hülse mit dem Schneidkopf übertragen wird, wodurch dieser Werkstoff, vorzugsweise in Mauerwerk, hineingetrieben wird. Eine Verdrehsicherung der Hülse mit dem Schneidkopf erfolgt dabei üblicherweise von dem zu bearbeitenden Werkstück, d. h. dem Mauerwerk. Sollte dies nicht ausreichen, muß eine gesonderte Verdrehsicherung vorgesehen werden.

Aus der US-PS 25 29 157 ist ein Schneidwerkzeug bekannt, bei dem die stirnseitige mit Schneidklingen versehene Schneidfläche exzentrisch zum Antriebsschaft angeordnet ist. Ein derartiges Werkzeug dient jedoch nicht zum Erzeugen von unrunden Bohrungen, sondern nur dazu, eine Anzahl von Arbeitsgängen mit einer von drei vorgesehenen Schneidflächen zu erzeugen; nach entsprechender Abnutzung einer Schneidfläche wird das Werkzeug herausgenommen, verdreht, erneut eingespannt, so daß nun eine weitere Anzahl von Bearbeitungsschritten mit einer neuen Schneidfläche vorgenommen werden kann, bis auch diese abgenutzt ist, wonach dann die dritte Schneidfläche zum Einsatz gelangt. Die damit hergestellten Bohrungen sind also im jeden Fall Rundbohrungen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Werkzeug zu schaffen, mit der in einem einzigem Arbeitsgang koaxiale runde und unrunde Bohrungen erzeugt werden können, das schnell ist, billig in der Herstellung, präzise Bohrungen zu schaffen gestattet und bei einfacher Bauart eine größere Vielfalt von Bohrquerschnitten ermöglicht.

Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs näher genannten Art wird zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagen, daß das Schneidwerkzeug exzentrisch und drehbar auf dem Bohrer gelagert ist. Dabei kann der Antrieb ein Planetengetriebe sein, der dem Schneidwerk eine Drehbewegung erteilt, die entgegengesetzt zu derjenigen des Bohrers ist. Dabei ist die entgegengesetzte Drehung im Sinne einer Ein schränkung zu verstehen. Der Antrieb über ein Planetengetriebe gestattet frei wählbare Übersetzungsverhältnisse, wodurch unrunde Bohrungen verschiedener Profile erzeugt werden können.

Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel dargestellt ist.

Es zeigen:

Fig. 1 ein Längenschnitt durch die erfindungsgemäße Kombination aus Bohrer und Schneidwerkzeug;

Fig. 2 eine perspektivische Außenansicht;

Fig. 3 einen Axialschnitt.

In den Fig. 1 ist mit 1 ein Bohrer bezeichnet, der zum Einspannen in das nicht dargestellte Futter z. B. einer Handbohrmaschine geeignet ist. Mit diesem Bohrer 1 werden in herkömmlicher Weise runde Bohrungen, z. B. Durchgangsprofile erzeugt.

Exzentrisch auf den Bohrer 1 und sich über nur einen Teil dessen Länge erstreckend ist ein Schneidwerkzeug 2 gelagert, das an seiner dem zu bearbeitenden Werkzeug, z. B. einem Holzbrett, zugewandten Stirnseite mit einer Vielzahl von Schneiden 3 versehen ist, z. B. drei Schneiden, die gemäß einen Reuleaux'schen Figur angeordnet sind.

Das Schneidwerkzeug 2 wird durch einen Antrieb, z. B. ein Planetengetriebe, in Drehung versetzt und führt eine Drehbewegung entgegengesetzt zu derjenigen des Rundbohrers 1 um diesen herum aus.

Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Schneidwerkzeug 2 in Längsrichtung nicht verschiebbar am Rundbohrer 1 gelagert. Mit dieser Vorrichtung kann demzufolge zuerst ein rundes Durchgangsprofil gebohrt werden und anschließend mit dem Schneidwerkzeug 2 je nach dem gewählten Übersetzungsverhältnis und Exzentermaß eine quadratische oder auch sechseckige Öffnung z. B. um einen Schraubbolzen mit Sechskantkopf zu versenken, so daß die Kopffläche bündig mit dem Werkstück abschließt.

Zur Erzeugung von quadratischen Bohrungen ist ein Übersetzungverhältnis des Getriebes von 1 : 3 zu wählen und zur Erzeugung anderer Bohrformen ein dementsprechendes Übersetzungsverhältnis.

Claims

1. Werkzeug zum Herstellen von Bohrungen mit von der Kreisform abweichendem Querschnitt, bestehend aus einem an einer Werkzeugspindel drehantreibbar einspannbaren Bohrer, auf dem ein stirnseitig mit Schneiden versehenes Schneidwerkzeug drehbeweglich gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß das mit drei stirnseitigen Schneiden (3) versehene Schneidwerkzeug (2) drehbar auf dem Bohrer (1) und exzentrisch zu dessen Drehachse gelagert und entgegengesetzt zu dessen Drehrichtung drehantreibbar ist.

2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Bohrer (1) und Schneidwerkzeug (2) mit unterschiedlichen Schnittgeschwindigkeiten drehantreibbar sind.

3. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des Schneidwerkzeugs (2) in an sich bekannter Weise über ein Planetengetriebe erfolgt.