I. TECHNISCHES GEBIET
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Diese Erfindung befaßt sich im allgemeinen mit
Geräten zum Beschneiden und insbesondere mit
Schneidevorrichtungen zum Beschneiden von Pflanzen mit
einem Ausgabe-Mechanismus, der die Schneidflächen und
die Pflanze während des Beschneidens sterilisiert.
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Eines der Probleme in Gärtnereien, in denen Pflanzen
gezüchtet werden, die gelegentlich beschnitten werden
müssen, ist, daß durch den Beschneidungsvorgang häufig
Krankheitserreger auf die Pflanzen übertragen werden.
Oft werden die Erreger von Pflanze zu Pflanze übertragen,
bevor man bemerkt, daß eine der Pflanzen erkrankt ist.
II. BISHERIGER STAND DER TECHNIK
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Verschiedene Techniken sind in der Vergangenheit bei
dem Versuch, die Schneidevorrichtung zwischen
Schneidevorgängen zu sterilisieren, und/oder
sterilisierende Lösungen auf die beschnittene Pflanzenfläche
aufzutragen, angewandt worden. Eine Methode ist es,
einen Behälter mit sich herumzutragen, in den die
Schneidevorrichtung nach jedem Schneidevorgang
eingetaucht wird. Eine weitere Methode, die bei
pneumatischen Gartenscheren angewandt wird, ist, nach
dem Beschneiden eine sterilisierende Lösung auf die
Schneidflächen und die Pflanze zu sprühen. Eines der
Probleme mit dem Eintauchen der Schneidevorrichtung
nach jedem Schnitt ist, daß es mühsam und ermüdend für
den Arbeiter ist. Eines der Probleme mit der
Sprühvorrichtung ist, daß es schwierig ist, sowohl beide
Klingen der Schere wie auch die zu beschneidende Pflanze
ausreichend zu besprühen, da die verbleibende
Schnittfläche an der Pflanze ihre Lage nach dem
Beschneiden drastisch verändern kann. Es ist auch
schwierig, ein ausreichend uniformes Sprühmuster zu
erzielen, das eine vollkommene Abdeckung mit Spray
garantiert. Der Spray aus der Sprühvorrichtung selbst ist
schwer zu kontrollieren und kann unter Umständen an
einigen Steilen der Schneidevorrichtung und der Pflanze zu
dick aufgetragen werden und die letztere beschädigen.
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DE-C-1 012 107 beschreibt eine Gartenschere, die eine
hydraulische Pumpvorrichtung benutzt, um sterilisierende
Flüssigkeit in die Umgebung der Scherblätter der
Gartenschere zu bringen. Die Pumpe ist ein fester Bestandteil der
Gartenschere. Sie ist zwischen deren Handgriffen
angebracht, und die Pumpaktion wird dadurch erzeugt, daß
die Handgriffe an ihrem gemeinsamen Angelpunkt
zusammengepreßt werden. Die Flüssigkeit wird daher
durch die Pumpaktion verteilt; der Zufluß wird durch eine
Schraube kontrolliert, die kein Teil der Pumpe ist, was die
relative Bewegungsfreiheit der Handgriffe beeinträchtigt.
DE-C-1 012 107 erwähnt in einer bestimmten Ausführung
auch ein poröses Material, das auf den Schneidflächen
aufliegt. In dieser Ausführung verhält sich das poröse
Material wie ein Schwamm, so daß Flüssigkeit direkt von
dem porösen Material auf den Stiel der Pflanze übertragen
wird, wenn er mit der Gartenschere beschnitten wird.
III. ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese und andere Probleme und Nachteile, die mit dem
bisherigen Stand der Technik zusammenhängen, werden
von der hier dargestellen Erfindung überwunden, da eine
Schneidevorrichtung beschrieben wird, bei der eine
sterilisierende Lösung auf beide Schneidflächen und die
Schnittfläche an der Pflanze selbst aufgetragen wird, da die
Schneidflächen ständig mit einer dünnen Schicht
Sterilisierflüssigkeit bedeckt sind. Die sterilisierende
Lösung wird gleichmäßig auf die gesamte Länge der
Scherblattkanten verteilt, wobei eine ausreichende Menge
an Sterilisierflüssigkeit daran haften bleibt, um die Seiten
der Schnittflächen an der Pflanze zu bedecken. Dies führt
nicht nur zu einer deutlichen Ersparnis an
Sterilisierflüssigkeit, es werden auch nur diejenigen Teile der
Schneidevorrichtung und der Pflanze bedeckt, die nach
jedem Schnitt sterilisiert werden müssen. Die Erfindung
wird auch als Einheit hergestellt, um die Handhabung zu
erleichtern.
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Der in der Erfindung dargestellte Mechanismus umfaßt
auch einen Verteiler-Mechanismus, der entlang einem der
Scherblätter angebracht ist, und zwar an einem Punkt, der
die ausfließende Flüssigkeit über die Oberfläche des Blattes
verteilt und dieses durchgehend befeuchtet. Bin Zufuhr-
Mechanismus für die Lösung ist vorgesehen, der die
sterilisierende Flüssigkeit in einer genau kontrollierten
Menge an den Verteiler-Mechanismus weitergibt und in
vorherbestimmtem Ausmaß auf die Schneidflächen
verteilt. Der Verteiler-Mechanismus kann die
sterilisierende Flüssigkeit unter dem Einfluß der
Schwerkraft ausgeben, wenn die Schneidevorrichtung
unter der Ebene des Ausgabe-Mechanismus angebracht ist;
oder er kann unter Druck gesetzt werden und die
Flüssigkeit auch dann abgeben, wenn die
Schneidevorrichtung über dem Ausgabe-Mechanismus angebracht
ist. Ein poröser Propfen dient dazu, den Fluß der
sterilisierenden Lösung aus dem Ausgabe-Mechanismus zu
regulieren. Der Ausgabe-Mechanismus ist entfernbar mit
dem Verteiler-Mechanismus verbunden, wodurch er, wenn
er leer ist, leicht entfernt werden kann, während der
Verteiler auf der Schneidevorrichtung befestigt bleibt.
Dementsprechend stellt die Erfindung eine
Schneidevorrichtung zum Beschneiden von Pflanzen dar, die eine
sterilisierende Flüssigkeit auf die beschnittene Fläche
verteilt und aus den folgenden Teilen besteht: aus einem
Paar Schneidflächen oder Scherblättern CUB und CAB, die
drehbar miteinander verbunden sind, so daß die genannten
Schneidflächen im geschlossenen Zustand übereinander
liegen und dadurch Pflanzenteile abschneiden; und einem
Ausgabe-Mechanismus 11, der die sterilisierende Lösung
auf die genannten Schneidflächen verteilt, wobei der
Ausgabe-Mechanismus aus einem Verteiler 12 zum
Verteilen der Flüssigkeit auf die Scherblätter besteht, und
einem Behälter 14, der die sterilisierende Flüssigkeit
enthält und mit dem genannten Verteiler entfernbar
verbunden ist, und einem der Flußkontrolle dienenden
porösen Pfropfen 45, der den Flüssigkeitsstrom vom
genannten Behälter zum genannten Verteil er reguliert;
wobei der Behälter aus einem Hohlraum für Flüssigkeit
und einer Ausflußpassage 41 besteht, und wobei der
genannte Verteiler erstens eine Stützfläche 22
besitzt, die derart gestaltet ist, daß sie auf einem Teil der
Schneidevorrichtung neben den genannten Schneidflächen
aufsitzt, und zweitens eine Durchflußpassage 26, die mit
der genannten Ausflußpassage aus dem genannten
Behälter in Verbindung steht.
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Diese und andere Charakteristika und Vorteile der
Erfindung werden im Zusammenhang mit der folgenden
detaillierten Beschreibung und den beigefügten
Darstellungen klarer hervortreten, wobei dieselben
Buchstaben und Nummern in verschiedenen Darstellungen
dieselben Teile bezeichnen und wobei;
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DARSTELLUNG 1 eine Perspektivansicht ist, welche die
Erfindung beim Gebrauch darstellt;
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DARSTELLUNG 2 eine Ansicht in auseinandergezogener
Anordnung der Erfindung in Darstellung 1 ist;
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DARSTELLUNG 3 eine Seitenansicht der
zusammengesetzten Erfindung ist;
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DARSTELLUNG 4 eine Daraufsicht der Erfindung ist;
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DARSTELLUNG 5 eine vergrößerte Querschnittsansicht
entlang der Längsachse (etwa entlang Linie 5-5 in
Darstellung 4) des Ausgabe-Mechanismus ist; und wobei
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DARSTELLUNG 6 eine vergrößerte Querschnittsansicht
entlang der Längsachse (entlang Linie 6-6 in Darstellung
4) des Verteilers der Erfindung ist.
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Diese Darstellungen und die folgenden detaillierten
Beschreibungen legen spezifische Formen der Erfindung
dar; es sollte jedoch darauf hingewiesen werden, daß das
Konzept der Erfindung nicht darauf beschränkt ist, da es in
anderen Formen auftreten kann.
IV. DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER DARGESTELLTEN
FORMEN
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Der Mechanismus der Erfindung ist zum Gebrauch mit
jeder Schneidevorrichtung, die zum Beschneiden und
Abschneiden von Pflanzen benutzt wird, bestimmt. Er
verteilt eine sterilisierende Flüssigkeit auf die
Schneidfläche oder -flächen der Schneidevorrichtung,
so daß die sterilisierende Flüssigkeit diejenigen Teile der
Schneidflächen bedeckt, die mit einer Pflanze in Kontakt
kommen, und auch diejenigen Teile der Pflanze, die von
der Schneidevorrichtung angeschnitten worden sind.
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Wie aus den Darstellungen zu ersehen ist, ist die
Erfindung Teil einer selbst-sterilisierenden
Schneidevorrichtung 10. Die Vorrichtung 10 umfaßt eine von Hand
betätigte Gartenschere HP, auf welcher eine Flüssigkeit
verteilende Vorrichtung 11 angebracht ist, welche die
sterilisierende Flüssigkeit auf die Gartenschere HP aufträgt.
Die von Hand betätigte Gartenschere HP besitzt Handgriffe
H, die drehbar miteinander verbunden sind und die von
einer Hand des Benutzers gefaßt und zusammengepreßt
werden können. Die Gartenschere HP besitzt eine konkave
Gegen-Klinge CAB und eine konvexe Abschneide-Klinge
CUB, die an den gegenüberliegenden Handgriffen H
angebracht sind, so daß die Klingen CAB und CUB
aufeinander aufliegen, wenn sie mittels Drehbolzen PB um
ihre Drehachse Ap gedreht werden, sobald die Handgriffe H
zusammengepreßt werden. Die Gartenschere HP wird
dergestalt benutzt, daß die Scherblätter CAB und CUB
im all gemeinen vertikal ausgerichtet sind, wobei die
konkave Klinge CAB im allgemeinen unter der konvexen
Klinge CUB liegt. Die Handgriffe H werden von der Feder
SP auseinandergepreßt.
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Die Flüssigkeits-Verteilungsvorrichtung 11 umfaßt
einen 20 Flüssigkeitsverteiler 12, der die Flüssigkeit auf
die Klingen CAB und CUB verteilt, und einen
Flüssigkeitsbehälter 14, der mit dem Verteiler 12 verbunden ist und
diesen mit Flüssigkeit versorgt. Die Flüssigkeits-
Verteilereinheit 14 kann ausgetauscht werden, wenn sie
noch näher erläutert werden wird.
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Der Flüssigkeitsverteiler 12 besteht aus einem
zylindrischen Hauptteil 20, der neben Drehbolzen PB auf
dem oberen Handgriff H angebracht ist (dem Handgriff, der
mit Klinge CAB verbunden ist). Die Körperachse AB
beschreibt einen Abbiegungswinkel AO im Verhältnis zur
Längsachse AL der Gartenschere HP, so daß die Achse AB
während des Gebrauchs meist senkrecht steht. Der
gezeigte Winkel AO ist ungefähr 100º. Der Hauptteil 20
besitzt eine zylindrische Ausbohrung 21, die von diesem
aus nach oben führt. Die Ausbohrung 21 liegt parallel zu
Achse AB und ist größenmäßig der Verteilervorrichtung 14
angepaßt, wie noch näher erläutert werden wird. Ein zum
Einschieben von Hand griffen geeigneter Einschnitt 22 ist
unten an Hauptteil 20 angebracht, so daß der Handgriff dort
eingeschoben werden kann. Einschnitt 22 ist entsprechend
abgewinkelt, damit Hauptteil 20 in Hinsicht auf Achse AL
angebracht werden kann. Hauptteil 20 Ist auch mit einem
Befestigungsloch 24 versehen, das von Ausbohrung 21 bis
zu Einschnitt 22 reicht und im Verhältnis zu Achse AB
versetzt ist. Eine Schraube 21 reicht durch
Befestigungsloch 24 und wird in Handgriff H eingeschraubt, um
Hauptteil 20 an Ort und Stelle zu befestigen. Eine Ausfluß-
Passage 26 erstreckt sich von der Mitte der unteren Fläche
28 der Ausbohrung 21 bis an die Außenseite von Hauptteil
20. Passage 26 besitzt einen inneren Teil 29, parallel zu
Mittellinie AB angeordnet, der mit einem äußeren Teil 30
bis an die Außenseite von Hauptteil 20 reicht. Der äußere
Teil 30 ist im Winkel AD zur Achse AB angebracht. Der
passende Winkel AD ist ungefähr 100º.
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Ein Ausflußrohr 31 ist fest im äußeren Teil 30 der
Passage 26 verankert, und erstreckt sich von dieser aus
nach außen. Das hervorstehende Ende von Röhre 31 ist
nach unten gebogen, wie noch naher erläutert worden
wird. Die Röhre 31 bat eine Ausflußöffnung 32 mit
Durchmesser d&sub1;, wie noch näher erläutert werden wird.
Die Öffnung 32 liegt auf der Klingenseite von Drehbolzen
PB und auch auf der Innenseite von Klinge CUB auf, so daß
die daraus austretende Flüssigkeit auf der Innenseite von
Klinge CUB entlangrinnt und auch Klinge CAB benetzt, wie
noch näher erläutert werden wird.
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Die Flüssigkeits-Verteilereinheit 14 umfaßt eine
Flasche 36 mit abschraubbarem Deckel 38. Deckel 38 hat
eine hochklappbare Tülle 39 mit einer zentralen Öffnung
409 die im hochgeklappten Zustand ins Innere der Flasche
36 reicht. Am unteren Ende der Flasche 36 befindet sich
eine daraus hervorragende Ausflußröhre 41 mit Öffnung
42. Wenn das untere Ende der Flasche 36 in die
Ausbohrung 21 im Hohlraum 30 eingeschoben wird, reicht
Röhre 41 nach unten bis in den Inneren Teil 29 von
Passage 26 In Hauptteil 20. Daher fließt die Flüssigkeit aus
Flasche 36 auch aus Öffnung 26 aus.
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Um die Ausflußgeschwindigkeit aus Flasche 36 unter
Kontrolle zu halten, wird ein Fluß-Regulierpfropfen 45 in
Röhre 41 angebracht. Wenn Tülle 39 geöffnet ist, fließt die
Flüssigkeit unter Einfluß der Schwerkraft aus der Flasche,
wobei Pfropfen 45 die Flußrate reguliert. Obwohl man
verschiedene Regulierpfropfen 45 benutzen kann, haben
sich poröse Pfropfen mit einer offenzelligen Porenstruktur
als zufriedenstellend erwiesen. Insbesondere haben sich
poröse Plastikpfropfen 45 mit einer runden offenzelligen
Porenstruktur als zufriedenstellend erwiesen. Die
spezifischen Poreneigenschaften und -größen hängen von
der benutzten Flüssigkeit ab. Für Flüssigkeiten wie
Alkohol und ähnliche hat sich ein Pfropfen 45 mit 90-150
Micron Porengröße, einem Durchschnitt von etwa 0,3 cm
und einer Porenzahl von mehr als etwa 35% als
zufriedenstellend erwiesen. Etwa 120 Micron ist eine gute
Porengröße. Sie erlaubt eine Flußrate von etwa 15-20
Tropfen pro Minute.
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Ein Abschlußventil kann in der Tüllenöffnung 40
angebracht ,werden, um den Ausfluß aus Deckel 38 zu
verhindern, wenn die Einheit 10 gekippt wird. Als
Alternative kann auch ein poröser Pfropfen 46 benutzt
werden, der den Flüssigkeitsausfluß in dieser Richtung
einschränkt. Das Verschließen von Tülle 39 verhindert
Flüssigkeitsaustritt aus der Ausflußröhre 41.