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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwendung eines
Antigen-Antikörper-Komplexes.
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In "Methods in Enzymology", Band 121 (1986), Seiten 548-556, wird ein
Verfahren zur Verwendung von Anti-Immunoglobulin offenbart, das an rote
Blutkörperchen in Agglutination von monoklonalen Antikörpern gebunden
ist, insbesondere auf Seite 552 und in Tabelle 2.
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Eins der herkömmlichen Reagenzien zur Bestimmung der Rh-Blutgruppe ist
ein monoklonaler Human-Anti-D-Antikörper. Die Herstellung und die
Verwendung dieses monoklonalen Human-Anti-D-Antikörpers werden in den
Berichten der 13. "Japanese Society for Immunology" (1983), Seiten 416-417,
und in den Japanischen Patentveröffentlichungen 58-500366, 59-138959
und 60-70361 beschrieben. Ein anderes Reagenz ist ein polyklonaler Human-
Anti-D-Antikörper, der aus dem menschlichen Serum gewonnen wird. Dies
ist ein allgemein verwendetes, offiziell genehmigtes Reagenz.
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Zum Virusnachweis wird üblicherweise in passiver Hämagglutination ein
Reagenz verwendet, das durch Sensibilisierung oder Verbinden von roten Schafs-
Blutkörperchen mit einem monoklonalen Maus-Anti-HBs-Antikörper
hergestellt wird.
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Die Reaktivität des oben erwähnten monoklonalen Antikörpers mit dem
entsprechenden Antigen ist jedoch so gering, daß der Antikörper nur für einige
Nachweisverfahren nützlich ist. So gibt es beispielsweise für die Bestimmung
der Rh-Blutgruppe das Anti-Human-Globulin-Verfahren, das
Bromelin-Verfahren, das Albumin-Verfahren und das
Physiologische-Kochsalzlösung-Verfahren. Der auf der 13. "Japanese Society for Immunology" (1983) vorgestellte
monoklonale Human-Anti-D-Antikörper kann bei dem
Anti-Human-Globulinoder dem Bromelin-Verfahren Agglutination hervorrufen und die Blutgruppe
eines Rh(D)-Antigens bestimmen, ist aber nicht in der Lage, Agglutination bei
dem Album in- oder dem Kochsalzlösung-Verfahren hervorzurufen, wodurch
seine Anwendbarkeit eingeschränkt ist.
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Der polyklonale Human-Anti-D-Antikörper ist ein vom Menschen
abstammendes Reagenz, das Humanserum oder dessen mit einem geeigneten
Lösungsmittel verdünnte Lösung verwendet, und es ist schwer in größeren Mengen
herzustellen, da das Humanserum üblicherweise dadurch erhalten wird, daß
Rh-negativen Personen Rh-positives Blut verabreicht wird. Das an
monoklonale Anti-HBs-Antikörper gebundene rote Schafs-Blutkörperchen hat eine
geringe Nachweis-Sensibilität oder -Reaktivität mit dem Virus-Antigen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Verwendung eines
Antigen-Antikörper-Komplexes zu schaffen, das für verschiedene Anwendungen,
insbesondere für verschiedene Blutgruppenbestimmungsverfahren brauchbar
ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Verwendung des
Antigen-Antikörper-Komplexes gelöst, in dem zwei Moleküle eines einzelnen
monoklonalen Antikörpers der IgG-Klasse verbunden sind mit einem oder zwei
Molekülen eines monoklonalen oder polyklonalen Anti-IgG-Antikörpers, der
spezifisch ist zu dem monoklonalen Antikörper der IgG-Klasse. Dieser Komplex
reagiert mit Rh(D)-positiven Blutzellen und verursacht eine beobachtbare
Agglutination.
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Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß mit dem erfindungsgemäßen
Antigen-Antikörper-Komplex eine Agglutination in einer einzigen Reaktion
auftritt, so daß die Blutgruppe sofort bestimmt werden kann.
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Andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung.
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Fig. 1 zeigt die Herstellung eines
Antigen-Antikörper-Komplexes gemäß einer ersten Ausführungsform der
Erfindung;
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Fig. 2 zeigt die Agglutination von Rh(D)-positiven Zellen
durch den Antigen-Antikörper-Komplex aus Fig. 1;
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Fig. 3 zeigt die Herstellung eines
Antigen-Antikörper-Komplexes gemäß einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
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Fig. 4 zeigt die Herstellung von an den Antigen-Antikörper-
Komplex der Fig. 3 gebundenen roten
Schafs-Blutkörperchen;
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Fig. 5 zeigt die passive Hämagglutination des HBs-Antigens
durch die an den Antigen-Antikörper-Komplex
gebunden roten Schafs-Blutkörperchen aus Fig. 4;
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Fig. 6 und 7 zeigen die Verwendung eines herkömmlichen
monoklonalen Antikörpers in einem
Anti-Human-Globulintest;
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Fig. 8 zeigt die Herstellung von herkömmlichen an
monoklonale Maus-Anti-HBs-Antikörper gebundene rote
Schafs-Blutkörperchen; und
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Fig. 9 zeigt die passive Hämagglutination des HBs-Antigens
mit den monoklonalen Maus-Anti-HBs-Antikörpern aus
Fig. 8.
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Der oben erwähnte monoklonale Antikörper der IgG-Klasse, der zur
Bestimmung des Rote-Blutkörperchen-Oberflächen-Antigens (Blutgruppensubstanz)
oder eines Virus-Antigens verwendet wurde, ist ein Antikörper gegen die
Blutgruppe oder den Virus. Erfindungsgemäß ist der monoklonale Antikörper
der IgG-Klasse an einen monoklonalen oder polyklonalen Anti-IgG-Antikörper
gebunden, wie in Fig. 1 gezeigt wird. Demnach wird ein monoklonaler
Antikörper der IgG-Klasse, wie z. B. ein monoklonaler Human-Anti-D-Antikörper,
mit einem monoklonalen IgG-Antikörper, wie z. B. ein monoklonaler
Anti-Human-IgG-Antikörper, oder mit einem polyklonalen Anti-IgG-Antikörper, wie
z. B. ein polyklonaler Anti-Human-IgG-Antikörper, zu einem
Antigen-Antikörper-Komplex verbunden, in dem zwei Moleküle des monoklonalen
Antikörpers der IgG-Klasse an ein oder zwei Moleküle des monoklonalen
IgG-Antikörpers gebunden sind. Wenn dieser Antigen-Antikörper-Komplex einem
nachzuweisenden Antigen, wie z. B. einer Rh(D)-positiven Blutzelle, zugefügt
wird, wird die Bindungsstelle des Antigen-Antikörper-Komplexes mit dem
Antigen verbunden, so daß eine in Fig. 2 gezeigte Agglutination verursacht
wird. Die Agglutination kann zum Nachweis des Antigens leicht beobachtet
werden.
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Fig. 6 und 7 zeigen die Agglutination in einem Anti-Human-Globulin-Test zum
Nachweis eines Rh(D)-Blut-Antigens durch Verwendung eines
herkömmlichen monoklonalen Human-Anti-D-Antikörpers. In Fig. 6 wird ein
monoklonaler Human-Anti-D-Antikörper einer Rh(D)-positiven Blutzelle zugeführt und
bei 37ºC für einige 10 Minuten inkubiert, so daß die Bindungsstelle des
monoklonalen Human-Anti-D-Antikörpers mit dem Rh(D)-Antigen oder der
Rh(D)-positiven Blutzelle verbunden und so eine an Anti-D-Antikörper
gebundene Blutzelle gebildet wird. Da dieses nicht als Agglutination gesehen
werden kann, wird ein Anti-Human-Globulin-Serum oder ein polyklonaler Anti-
Human-IgG-Antikörper zugefügt, so daß die Bindungsstelle des polyklonalen
Anti-Human-IgG-Antikörpers mit dem monoklonalen
Human-Anti-D-Antikörper verbunden wird, was zu einer in Fig. 7 gezeigten beobachtbaren
Agglutination führt.
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Im Gegensatz dazu wird bei Verwendung des erfindungsgemäßen
Antigen-Antikörper-Komplexes eine Agglutination durch eine einzige Reaktion gebildet,
so daß die Blutgruppe sofort bestimmt werden kann.
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Die Fig. 3 bis 5 zeigen die Verwendung des erfindungsgemaßen
Antigen-Antikörper-Komplexes bei passiver Hämagglutination zum Nachweis eines Virus-
Antigens. In Fig. 3 reagiert ein monoklonaler Antikörper der IgG-Klasse, wie
z. B. ein monklonaler Maus-Anti-HBs-Antikörper, mit einem monoklonalen
Anti-IgG-Antikörper, wie z. B. einem monoklonalen Anti-Maus-IgG-Antikörper,
oder mit einem polyklonalen Anti-IgG-Antikörper, wie z. B. einem
polyklonalen Anti-Maus-IgG-Antikörper, so daß ein Antigen-Antikörper-Komplex
gebildet wird, in dem zwei Moleküle des monoklonalen Antikörpers der
IgG-Klasse mit einem oder zwei Molekülen des monoklonalen oder polyklonalen Anti-
IgG-Antikörpers verbunden sind.
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In Fig. 4 ist der Antigen-Antikörper-Komplex an ein rotes
Schafs-Blutkörperchen gebunden, das zur Verlängerung der Lagerzeit mit Glutaraldehyd
behandelt wurde, so daß ein an den Antigen-Antikörper-Komplex gebundenes rotes
Schafs-Blutkörperchen gebildet wird, was eine nützliche
Virus-Antigen-Untersuchung darstellt.
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Wenn dieses Reagenz, wie in Fig. 5 gezeigt, einem nachzuweisenden Antigen,
wie z. B. einem HBs-Antigen, das ein Hepatitis-B-Virus-bezogenes Antigen ist,
zugefügt wird, dann reagiert dieses Reagenz mit dem spezifischen Antikörper
oder monoklonalen Maus-Anti-HBs-Antikörper und verursacht eine
beobachtbare Agglutination, so daß der Nachweis des Antigens ermöglicht wird.
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Fig. 8 und 9 zeigen eine herkömmliche passive Hämagglutination zum
Nachweis eines HBs-Antigens mit einem monoklonalen Maus-Anti-HBs-Antikörper.
Gemäß Fig. 8 wird ein monoklonaler Maus-Anti-HBs-Antikörper an das mit
Glutaraldelhyd behandelte rote Schafs-Blutkörperchen gebunden, so daß ein
an monoklonale Maus-Anti-HBs-Antikörper gebundenes rotes
Schafs-Blutkörperchen gebildet wird, was als HBs-Antigen-Untersuchung verwendet wurde.
Dieses Reagenz reagiert mit dem HBs-Antigen und bildet eine beobachtbare
Agglutination, seine Reaktivität mit dem Virus-Antigen ist jedoch geringer als
die der in Fig. 5 gezeigten Agglutination.
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Es wird vermutet, daß die obige Agglutination durch die Tatsache gefördert
wird, daß der Abstand zwischen den Blutzellen durch das Binden des
Antigens vergrößert wird, so daß die Abstoßungskraft zwischen den Blutzellen
verringert wird
BEISPIEL 1
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In diesem Beispiel werden ein monoklonaler Human-Anti-D-Antikörper und
ein monoklonaler Anti-Human-IgG-Antikörper als ein monoklonaler
Antikörper der IgG-Klasse bzw. als ein monoklonaler Anti-IgG-Antikörper verwendet.
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(1) Herstellung des monoklonalen Human-Anti-D-Antikörpers: Periphere
Lymphzellen einer Rh(D)-negativen Person mit einem Anti-D-Antikörper
wurden mit einem Epstein-Barr-Virus (EBV) infiziert. Die transformierten
Zellen wurden in einem weichen Nähr-Agar geklont, so daß ein
monoklonaler Human-Anti-D-Antikörper-Stamm (B2-1-Stamm) gebildet wird. Dieses
Verfahren wird von Masatsune Uno et al. In den Berichten der 13. "Japanese
Society for Immunology" (1983), Seiten 416-417, beschrieben.
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Der derart geklonte B2-1-Stamm und ein JMS-3-Stamm (menschliche
Zellen) werden in PEG-1500 fusioniert. Die fusionierten Zellen wurden durch
Grenzverdünnungstechnik geklont, so daß ein monoklonaler Human-Anti-D-
Antikörper-Produktionsstamm (B-7-D-10-Stamm) gebildet wird. Dieser
Anti-D-Antikörper
wurde dadurch gereinigt, daß der IgG-Anteil durch ein 50%-
Ammoniumsulfat-Verfahren abgetrennt und der monoklonale Human-Anti-D-
Antikörper der IgG-Klasse mit 0,0175 Mol Phosphat-Pufferlösung (PBS), pH
6,8, unter Verwendung von DEAE-Sephacell (Pharmacia Co.) selektiert
wurde.
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(2) Herstellung des monoklonalen Anti-Human-IgG-Antikörpers: Eine BALB/C-
Maus wurde mit dem Human-IgG immunisiert, das durch Reinigen von
Humanserum mit DEAE-Sephacell erlangt wurde. Die geernteten Milzzellen
wurden in PEG-4000 mit einem P3-X63-Ag8-U1-Stamm, der von einer
BALB/C-Maus abstammt, fusioniert. Die fusionierten Zellen wurden mit der
Grenzverdünnungstechnik geklont, so daß ein monoklonaler Anti-Human-
IgG-Antikörper-Produktionsstamm gebildet wird, gemäß dem Verfahren, das
von Takeshi Watanabe in "Immunology Experimental Procedures" IX (1978),
Seite 2963, beschrieben wird. Zum Erzielen eines monoklonalen
Anti-Human-IgG-Antikörpers wird der Anti-IgG-Antikörper in derselben Weise wie
oben in (1) gereinigt.
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(3) Bestimmung des Titers des monoklonalen Human-Anti-D-Antikörpers:
0,1 ml des oben in (1) erhaltenen Anti-D-Antikörpers wurde zweimal
nacheinander mit physiologischer Kochsalzlösung verdünnt. Eine Suspension aus
2% Rh-(D)-positiven Zellen in Kochsalzlösung wurde in jede der
Verdünnungen durch Eintropfen zugefügt zur Reaktion bei 37ºC für 60 Minuten.
Nachdem das Reaktionsprodukt dreimal mit Kochsalzlösung gewaschen wurde,
wurden ihm 2 Tropfen Anti-Human-Globulin-Serum zugefügt und die
Mischung für 15 Sekunden bei 3.400 Umdrehungen pro Minute zentrifugiert.
Der größte Agglutination zeigende Verdünnungsfaktor wurde als der Titer
genommen.
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(4) Bestimmung des Titers des monoklonalen Anti-Human-IgG-Antikörpers:
0,1 ml des oben in (2) erlangten Anti-IgG-Antikörpers wurde zweimal
nacheinander mit einem Lösungsmittel verdünnt, das 3% Fetal-Bovin-Serum (FBS)
und 0,1% NaN&sub3; in Kochsalzlösung enthält. Eine 2% an Anti-D gebundene
Zellen-Kochsalzlösung, die dadurch zubereitet wurde, daß ein Volumenteil einer
2%-Suspension aus R&sub1;- und/oder R&sub2;-Zellen in Kochsalzlösung mit einem
Volumenteil eines 100fach mit Kochsalzlösung verdünnten Anti-D-Serums
(Albumin-Antikörper) vermischt und diese Mischung bei 37ºC für eine Stunde
inkubiert wurde, wurde in jede der Verdünnungen durch Eintropfen
zugefügt. Die Mischung wurde für 15 Sekunden mit 3.400 Umdrehungen pro
Minute zentrifugiert. Der größte Agglutination zeigende Verdünnungsfaktor
wurde als Titer genommen.
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(5) Herstellung des Antigen-Antikörper-Komplexes: Der oben in (1)
erhaltene monoklonale Human-Anti-D-Antikörper wurde verdünnt mit 0,013 Mol
PBS, pH 7,0, das 2% Bovin-Albumin und 0,1% NaN&sub3; enthält, so daß er im
indirekten Anti-Globulin-Test mit Rh(D)-positiven Zellen einen Titer von 4.096
aufwies. Der oben in (2) erhaltene monoklonale Anti-Human-IgG-Antikörper
wurde wie in (4) auf einen Titer von 256 eingestellt. Gleiche Volumenteile
dieser Lösungen wurden vermischt und bei 37ºC für eine Stunde inkubiert, so
daß ein Antigen-Antikörper-Komplex gebildet wird, in dem zwei Moleküle
des monoklonalen Human-Anti-D-Antikörpers der IgG-Klasse (monoklonaler
Antikörper) gebunden waren an ein oder zwei Moleküle des monoklonalen
Human-IgG-Antikörpers (monoklonaler Anti-IgG-Antikörper), der spezifisch
zu dem obigen Antikörper ist, s. Fig. 1.
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(6) Verwendung des Antigen-Antikörper-Komplexes als
Rh-Blutgruppen-Untersuchung: Der oben in (5) erhaltene Antigen-Antikörper-Komplex reagierte
mit Rh(D)-positiven Zellen und zeige starke Agglutination, s. Fig. 2. Der
Komplex reagierte allerdings nicht mit Rh(D)-negativen Zellen.
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Tabelle 1 zeigt die Testergebnisse bei Verwendung eines herkömmlichen
monoklonalen Human-Anti-D-Antikörpers und des erfindungsgemäßen
Antigen-Antikörper-Komplexes im Kochsalzlösung-Verfahren. Die Ergebnisse
zeigen, daß der erfindungsgemäße Antigen-Antikörper-Komplex eine starke
Agglutination aufwies, wohingegen der monoklonale Human-Anti-D-Antikörper
keinerlei Agglutination zeigte.
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Tabelle 2 zeigt die Testergebnisse an denselben Proben wie die obigen bei
Verwendung eines polyklonalen Anti-D-Antikörpers im Albumin -Verfahren
und des erfindungsgemäßen Antigen-Antikörper-Komplexes im
Kochsalzlösungs-Verfahren. Beide Reagenzien zeigten starke Agglutination mit
Rh(D)positiven Zellen, so daß der Antigen-Antikörper-Komplex zur Bestimmung
der Rh-Blutgruppe geeignet ist.
Tabelle 1
Rh-Zellen-Bezeichnung Fälle Kochsalzlösungs-Verfahren MHAD-Antikörper¹) A-A-Komplex²) Rh(D) positiv Rh(D) negativ ccdEE ccdEe Ccdee ccdee ¹) Monoklonaler Human-Anti-D-Antikörper ²) erfindungsgemäßer Antigen-Antikörper-Komplex
Tabelle 2
Rh-Zellen-Bezeichnung Fälle Kochsalzlösungs-Verfahren A-A-Komplex¹) Albumin-Verfahren MAD-Antikörper²) Rh(D) positiv Rh(D) negativ ccdEE ccdEe Ccdee ccdee ¹) erfindungsgemäßer Antigen-Antikörper-Komplex ²) Monoklonaler Anti-D-Antikörper (Ortho Diagnostic Systems Inc.)
BEISPIEL 2
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In diesem Beispiel wurden ein monoklonaler Human-Anti-D-Antikörper und
ein polyklonaler Anti-Human-IgG-Antikörper als ein monoklonaler Antikörper
der IgG-Klasse bzw. als ein polyklonaler Anti-IgG-Antikörper verwendet.
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(1) Die Herstellung und Titerbestimmung eines monoklonalen Human-Anti-
D-Antikörpers wurden in derselben Weise wie in (1) bzw. (3) des Beispiels 1
durchgeführt.
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(2) Herstellung des polyklonalen Anti-Human-IgG-Antikörpers: Der
IgG-Anteil wurde vom normalen Humanserum mit einem 50%-Ammoniumsulfat-
Verfahren getrennt und mit DEAE-Sephacell (Pharmacia Co.) gereinigt. Das
gereinigte IgG wurde einem Kaninchen eingeimpft. Nachdem verschiedene
Agglutinine von mit Neuraminidase behandelten Humanzellen absorbiert
wurden, wurde der IgG-Anteil von dem entstandenen Serum mit einem 50%-
Ammoniumsulfat-Verfahren getrennt und mit DEAE-Sephacell gereinigt, so
daß ein polyklonal Human-IgG-Antikörper erhalten wird.
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(3) Die Titerbestimmung und die Herstellung eines Antigen-Antikörper-
Komplexes wurden in derselben Weise wie in (4) bzw. (5) des Beispiels 1
durchgeführt. In dem Antigen-Antikörper-Komplex sind zwei Moleküle eines
monoklonalen Antikörpers der IgG-Klasse an ein oder zwei Moleküle eines
polyklonalen Anti-IgG-Antikörpers gebunden, s. Fig. 1.
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(4) Verwendung des Antigen-Antikörper-Komplexes als
Rh-Blutgruppen-Untersuchung: Der oben in (3) erhaltene Antigen-Antikörper-Komplex reagierte
mit Rh(D)-positiven Zellen und zeigte starke Agglutination, wohingegen er
mit Rh(D)-negativen Zellen keine Agglutination zeigte.
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Tabellen 3 und 4 zeigen die den Tabellen 1 und 2 entsprechenden
Versuchsergebnisse. Aus diesen Tabellen ist ersichtlich, daß der Komplex des
monoklonalen Human-Anti-D-Antikörpers und des polyklonalen Anti-Human-IgG-
Antikörpers im Gegensatz zu dem rein monoklonalen
Human-Anti-D-Antikörper starke Agglutination wie im Beispiel 1 zeigten, s. Fig. 1.
Tabelle 3
Rh-Zellen-Bezeichnung Fälle Kochsalzlösungs-Verfahren MHAD-Antikörper¹) A-A-Komplex²) Rh(D) positiv Rh(D) negativ ccdEE ccdEe Ccdee ccdee ¹) Monoklonaler Human-Anti-D-Antikörper ²) erfindungsgemäßer Antigen-Antikörper-Komplex
Tabelle 4
Rh-Zellen-Bezeichnung Fälle Kochsalzlösungs-Verfahren A-A-Komplex¹) Albumin-Verfahren MAD-Antikörper²) Rh(D) positiv Rh(D) negativ ccdEE ccdEe Ccdee ccdee ¹) erfindungsgemäßer Antigen-Antikörper-Komplex ²) Monoklonaler Anti-D-Antikörper (Ortho Diagnostic Systems Inc.)
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Dieser Antigen-Antikörper-Komplex konnte in verschiedenen Verfahren zur
Rh-Blutgruppenbestimmung agglutinieren, wie z. B. im
Anti-Human-Verfahren, Bromelin-Verfahren, Albumin-Verfahren und im
Kochsalzlösung-Verfahren. Außerdem konnte es bei passiver Hämagglutination verwendet werden,
wie im folgenden in den Beispielen 3 und 4 beschrieben wird.
BEISPIEL 3
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In diesem Beispiel wurden ein monoklonaler Maus-Anti-HBs-Antikörper und
ein monoklonaler Anti-Maus-IgG-Antikörper als ein monoklonaler
IgG-Antikörper bzw. als ein monoklolaner Anti-IgG-Antikörper verwendet
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(1) Herstellung des monoklonalen Maus-Anti-HBs-Antikörpers: Ein Hepatitis-
B-Virus-Antigen, das durch Reinigen eines HBs-Antigen-positiven Serums mit
einem Dichtegradient-Ultrazentrifugal-Trennverfahren erhalten wird, wurde
in eine BALB/C-Maus eingeimpft, so daß ein monoklonaler
Maus-Anti-HBs-Antikörper-Produktionsstamm in derselben Weise wie in (2) des Beispiels 1
gebildet wird. Der Stamm wurde mit 4 Mol Magnesiumchlorid durch Affinitäts-
Chromatographie getrennt, bei der ein gereinigtes HBs-Antigen an Sepharose
4B (Parmacia Co.) gebunden wurde, so daß ein zu dem HBs-Antigen
spezifischer monoklonaler Maus-Anti-HBs-Antikörper erhalten wird.
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(2) Herstellung des monoklonalen Anti-Maus-IgG-Antikörpers: Ein
monoklonaler Anti-Maus-IgG-Ratten-Antikörper, der einen Bovin-Albumin-Stabilisator
(Immunotech Co.) enthält, wurde verwendet mit "Bluecelulophine"
(Biochemical Industry Co.) und mit einer 0,1 Mol Tris-Salzsäure-Pufferlösung, pH
8,0, zum Erlangen eines Anteils, in dem das Bovin-Albumin an die Kolonne
oder an einen monoklonalen Anti-Maus-IgG-Antikörper der IgG-Klasse
gebunden war.
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(3) Herstellung des Antigen-Antikörper-Komplexes: Gleiche Volumenteile
des monoklonalen Maus-Anti-HBs-Antikörpers aus (1), verdünnt mit 0,15 Mol
PBS, pH 7,4, auf eine Konzentration von 10 mg/ml mit Hilfe eines 280 nm-
Ultraviolett-Absorptionsverfahrens, und des monoklonalen
Anti-Maus-IgG-Antikörpers aus (2), in derselben Weise auf eine Konzentration von 1 mg/ml
eingestellt, wurden vermischt und reagierten 16 Stunden lang bei 4ºC zur
Herstellung eines Antigen-Antikörper-Komplexes, s. Fig. 3.
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(4) Verwendung des Antigen-Antikörper-Komplexes zum Testen von HBs-
Antigen bei passiver Hämagglutination:
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(a) Herstellung von gebundenen Zellen: Gleiche Volumenteile von mit
Glutaraldehyd behandelten roten Schafs-Blutkörperchen und des
Antigen-Antikörper-Komplexes aus (3) oder des monoklonalen Maus-Anti-HBs-Antikörpers
aus (1) wurden gemischt und reagierten eine Stunde lange bei 37ºC. Die
Mischung wurde fünfmal in einer Zentrifuge mit PBS gewaschen und in 2%-
Normal-Pferde-Serum enthaltender PBS zur Bildung einer 1%-Suspension
suspendiert, die zur Herstellung eines gebundenen roten
Schafs-Blutkörperchens (gebundene Zelle) verwendet wurde, s. Fig. 4.
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(b) Verwendung als Untersuchung: Es wurde beobachtet, daß die Reaktivität
des an den Antigen-Antikörper-Komplex gebundenen Reagenzes aus (4)(a)
ungefähr fünfmal größer war als die des an einen herkömmlichen
monoklonalen Maus-Anti-HBs-Antikörper gebundenen Reagenzes.
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Tabelle 5 zeigt die Versuchsergebnisse. Humanserum mit ungefähr 5 nm/ml
HBs-Antigen wurde zum Erstellen von Proben auf einer V-förmigen
permanenten Mikroplatte 1,5fach verdünnt. Diese Proben wurden mit Zellen
getestet, die entweder an den herkömmlichen monoklonalen
Anti-HBs-Antikörper oder an den erfindungsgemäßen Antigen-Antikörper-Komplex gebunden
sind, s. Fig. 5.
Tabelle 5
Verdünnung von HBs-Antigen-Positiv-Serum (HBs-Antigen-Gehalt in ng/ml)
¹) an monoklonale Maus-Anti-HBs-Antikörper gebundene Zellen ²) an Antigen-Antikörper-Komplex gebundene Zellen
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Mit dem erfindungsgemäßen Antigen-Antikörper-Komplex wurde so lange
Agglutination beobachtet, bis das HBs-Antigen 7,59fach (ungefähr 0,66
ng/ml) verdünnt war, wohingegen mit dem monoklonalen
Maus-Anti-HBs-Antikörper Agglutination beobachtet wurde, bis das HBS-Antigen 1,5fach
(ungefähr 3,3 ng/ml) verdünnt war. Dies zeigt, daß die Reaktivität des
Antigen-Antikörper-Komplexes auf das HBs-Antigen bei passiver Hämagglutination
fünfmal größer ist als die des monoklonalen Maus-Anti-HBs-Antikörpers.
BEISPIEL 4
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In diesem Beispiel wurden ein monoklonaler Maus-Anti-HBs-Antikörper und
ein polyklonaler Anti-Maus-IgG-Antikörper als ein monoklonaler Antikörper
der IgG-Klasse bzw. als ein polyklonaler Anti-IgG-Antikörper verwendet.
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(1) Herstellung des monoklonalen Maus-Anti-HBs-Antikörpers: Der zum HBs-
Antigen spezifische monoklonale Maus-Anti-HBs-Antikörper wurde mit
demselben Verfahren wie in (1) des Beispiels (3) erhalten.
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(2) Herstellung des polyklonalen Anti-Maus-IgG-Antikörpers: Der IgG-Anteil
wurde von BALB/C-Maus-Serum mit Ammoniumsulfat getrennt, und das
Maus-IgG-Fc wurde gemäß dem Verfahren gereinigt, das von R.R. Poter in
Biochem., 73, Seite 119 (1959), beschrieben wird. Ein Kaninchen wurde mit
diesem gereinigten IgG-Fc zusammen mit Freund-Komplett-Adjuvant
immunisiert. Das aus dem Blut gewonnene Antiserum wurde zum Erhalten eines
polyklonalen Anti-Maus-IgG-Antikörpers mit an Maus-IgG gebundener
Sepharose 4B gereinigt.
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(3) Herstellung des Antigen-Antikörper-Komplexes: Der in (1) erhaltene
monoklonale Maus-Anti-HBs-Antikörper wurde mit 0,15 Mol PBS, pH 7,4, auf
eine Konzentration von 10 mg/ml verdünnt, und der in (2) erhaltene
polyklonale Anti-Maus-IgG-Antikörper wurde in derselben Weise auf eine
Konzentration von 10 mg/ml eingestellt. Gleiche Volumenteile dieser Lösungen wurden
vermischt und reagierten für 16 Stunden bei 4ºC zum Herstellen eines
Antigen-Antikörper-Komplexes, s. Fig. 3.
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(4) Verwendung des Antigen-Antikörper-Komplexes als
HBs-Antigen-Untersuchung bei passiver Hämagglutination:
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(a) Herstellung von gebundenen Zellen: Gleiche Volumenteile des Antigen-
Antikörper-Komplexes aus (3) oder des monoklonalen
Maus-Anti-HBs-Antikörpers aus (1) wurden den mit Glutaraldehyd behandelten roten Schafs-
Blutkörperchen zugefügt und reagierten eine Stunde lang bei 37ºC in Tannin.
Die Mischung wurde fünfmal mit PBS in einer Zentrifuge gewaschen und in
2%-Normal-Pferde-Serum enthaltender PBS suspendiert zur Bildung einer
1%-Suspension aus gebundenen roten Schafs-Blutkörperchen (gebundene
Zellen), vgl. Fig. 4.
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(b) Seine Verwendung als Untersuchung: Es wurde beobachtet, daß die
Reaktivität des an den Antigen-Antikörper-Komplex gebundenen Reagenzes aus
(4) (a) ungefähr dreimal größer war als die des an herkömmlichen
monoklonalen Maus-Anti-HBs-Antikörper gebundenen Reagenzes.
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Tabelle 6 zeigt die Versuchsergebnisse. Humanserum mit ungefähr 5 ng/ml
HBs-Antigen wurde 1,5fach verdünnt, wobei V-förmige permanente
Mikroplatten zur Erstellung von Proben verwendet wurden. Versuche wurden
durchgeführt durch Verwendung von Zellen, die an den herkömmlichen
monoklonalen Maus-Anti-HBs-Antikörper und an den erfindungsgemäßen
Antigen-Antikörper-Komplex gebunden waren, s. Fig. 5.
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Mit dem Antigen-Antikörper-Komplex wurde Agglutination so lange
beobachtet, bis das HBS-Antigen 5,06fach (ungefähr 0,99 ng/ml) verdünnt war,
wohingegen mit dem monoklonalen Maus-Anti-HBs-Antikörper Agglutination
beobachtet wurde, bis das HBs-Antigen 1,50fach (ungefähr 3,3 ng/ml)
verdünnt war. Dies zeigt, daß die Reaktivität des erfindungsgemäßen Antigen-
Antikörper-Komplexes auf das HBs-Antigen bei passiver Hämagglutination
ungefähr dreimal höher war als die des monoklonalen
Maus-Anti-HBs-Antikörpers.
Tabelle 6
Verdünnung von HBs-Antigen-Positiv-Serum (HBs-Antigen-Gehalt in ng/ml) ¹) an monoklonale Maus-Anti-HBs-Antikörper gebundene Zellen ²) an Antigen-Antikörper-Komplex gebundene Zellen
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Dieser Antigen-Antikörper-Komplex ist verwendbar zur Latex-Agglutination
sowie zu der obigen Blutkörperchen-Agglutination und der passiven
Hämagglutination.
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Das herkömmliche monoklonale Antikörper-Reagenz verursachte
Agglutination nur bei einigen Blutgruppen-Bestimmungsverfahren und ist unpraktisch.
Im Gegensatz dazu ist der erfindungsgemäße Antigen-Antikörper-Komplex
brauchbar als Mittel zur Bestimmung der Rh-Blutgruppe bei allen auf
Agglutination beruhenden Blutgruppen-Bestimmungsverfahren. Außerdem benötigt
dieser Komplex kein Humanserum als polyklonaler Anti-D-Antikörper, so daß
die Stoffe leicht beschafft werden können. Die an den Antigen-Antikörper-
Komplex gebundenen roten Schafs-Blutkörperchen zeigen starke
Agglutination bei einem Virus, wie z. B. einem HBs-Antigen, und haben eine Reaktivität,
die ungefähr drei- bis fünfmal höher ist als die der an herkömmliche
monoklonale Maus-Anti-HBs-Antikörper gebundene rote Schafs-Blutkörperchen.