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Lithographische Rotationsdruckmaschine. Die Erfindung bezieht sich
auf lithographische Rotationsdruckmaschinen für unmittelbaren oder mittelbaren Druck
(Gummidruck), und ihr Gegenstand ist es, eine Maschine zu schaffen, die zum Drucken
von a) einseitigem unmittelbaren Druck, b) einseitigem Gummidruck, c) Schön- und
Widerdruck als Gummidruck und d) Zweifarbengummidruck verwendet werden kann.
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Es sind bereits verschiedene Anordnungen der Zylinder, der auf den
Zylindern angebrachten Druckplatten und der Einfärbevorrichtungen vorgeschlagen
worden, um verschiedene Druckarten mit ein und derselben Maschine herzustellen.
Z. B. ist es bei der Verwendung von zwei unmittelbar zusammen arbeitenden Druckplatten
auf den beiden Zylindern und besonderen Einfärbe- und Feuchtvorrichtungen für jede
oder beide Platten auf dem einen dieser Zylinder bereits vorgeschlagen worden, einseitigen
Gummidruck, Zweifarbengummidruck und Schön- und Widergummidruck herzustellen. Ferner
hat man auch schon an dem einen Zylinder mehrere Druckplatten mit geeigneten Einfärbevoriichtungen
und an einem anderen Zylinder mehrere Druckplatten mit einer Einfarben-Einfärbevorrichtung
in Verbindung mit einem dazwischen angeordneten Übertragungszylinder verwendet,
durch den der Druck von allen Platten des ersten Zylinders auf eine einzige Platte
des zweiten Zylinders übertragen wird., um nacheinander einseitigen unmittelbaren
und Mehrfarbengummidruck herzustellen. Keine dieser Einrichtungen indessen ermöglicht
in einfacher Weise die dauernde Herstellung einer beliebigen der oben erwähnten
vier Druckarten; sie erfordern vielmehr bei der einen oder anderen Arbeitsweise
zweifachen Umdruck, der einen besonders hohen Verbrauch an Farbe und Ungleichmäßigkeiten
zur Folge hat.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung können nun die vorstehend erwähnten
Druckarten ausgeführt werden, ohne daß es erforderlich ist, doppelten Umdruck anzuwenden,
und zwar geschieht dies mit einer Maschine, die mit Formzylindern gleichen Durchmessers,
einem Druckzylinder von halbem Durchmesser, zwei Druckplatten an jedem Formzylinder
versehen ist, die unmittelbar mit den entsprechenden Druckplatten des anderen Formzylinders
zusammenwirken, wobei für die zwei Platten auf einem der Zylinder Vorrichtungen
zum Feuchten und. Einfärben mit verschiedenen Farben, dagegen für den anderen der
Zylinder nur Vorrichtungen zum Feuchten und Einfärben einer einzigen Druckplatte
vorgesehen sind, indem man die eine der Druckoberflächen an diesem Zylinder entweder
mit einer Druckplatte oder einem Gummituch bekleidet, indem man den - Druckzylinder
entweder mit einem harten Drucktuch oder einem Gummidrucktuch bespannt und schließlich,
indem man die betreffenden Feucht- und Einfärbevorrichtungen unabhängig voneinander
oder gemeinschaftlich in, der im nachstehenden beschriebenen Weise arbeiten läßt.
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Die Zeichnung zeigt schematisch in Seitenansicht eine beispielsweise
Anordnung von Zylindern, Feucht- und Einfärbevorrichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindung. In der Zeichnung sind z und 2 die Formzylinder und 3 ist der Druckzylinder.
Die Zylinder z und --
haben gleichen Durchmesser und ihre Achsen sind vorzugsweise
in derselben wagerechten Ebene angeordnet. Der Zylinder 3 hat nur
den
halben Durchmesser der Formzylinder und ist vorzugsweise unmittelbar über dem Formzylinder
= angeordnet.
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q, und 5 sind die Plattenflächen des Formzylinders i. Die Fläche q.
dient entweder zur Aufnahme einer Druckplatte oder eines Gummiumdrucktuches, während
die Fläche 5 zur Aufnahme eines Gummiumdrucktuches bestimmt ist. Die beiden entsprechenden
Plattenflächen 6 und 7 des Formzylinders 2 sind für die Aufnahme von Druckplatten
geeignet.
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Die Druckfläche 1q. des Druckzylinders 3 kann entweder mit einer harten
Druckfläche oder mit einem Gummiumdrucktuch für Gummidruck versehen werden.
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Gemäß der Erfindung ist der Zylinder i mit nur einer Feuchtvorrichtung
8 und einer Einfärbevorrichtung 9 versehen, die zweckmäßig so angeordnet sind, daß
hinreichend Raum zwischen den betreffenden Walzen dieser Vorrichtungen vorgesehen
ist, damit der Arbeiter die einzelnen Teile und den Druckvorgang bequem beobachten
kann. - Sie sind mit geeigneten selbsttätigen An- und Abstellvorrichtungen bekannter
Bauart versehen, so daß man sie anstellen kann, um die einzige von der Plattenfläche
q. getragene Platte zu befeuchten und einzufärben oder aber sie, falls erforderlich,
außer Betrieb setzen kann.
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Der Formzylinder 2 ist bei der dargestellten Ausführungsform mit einer
Feuchtvorrichtung io versehen, die mit einer Einfärbevorrichtung ix zum Einfärben
der einen Platte mit einer Farbe zusammenwirkt, und mit einer zweiten Feuchtvorrichtung
12, die mit einer zweiten Einfärbevorrichiung 13 zusammenwirkt, um die zweite
Platte mit einer anderen Farbe einzufärben. Die Feuchtvorrichtungen sind zweckmäßig
in der dargestellten Weise nahe dem oberen Teile des Zylinders 2 angeordnet, indessen
kann auch eine von ihnen zwischen den beiden Einfärbevorrichtungen angeordnet werden.
Es kann aber mit Vorteil auch eine einzige Feuchtvorrichtung für das Feuchten beider
Platten verwendet werden. Diese Feucht- und Einfärbevorrichtungen für den Formzylinder
2 sind mit geeigneten selbsttätigen An- und Abstellvorrichtungen versehen, mit Hilfe
deren sie entweder zusammen zum Einfärben beider Platten mit verschiedenen Farben
oder unabhängig voneinander zum Einfärben einer Platte mit einer einzigen Farbe
verwendet werden können.
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Die erwähnten An- und Abstellvorrichtungen für die Feucht- und Einfärbevorrichtungen
bilden an sich keinen Teilder Erfindung und können beliebiger bekannter Bauart sein.
Außerdem können auch Vorrichtungen bekannter Bauart zum An- und Abstellen der Zylinder
vorgesehen werden, damit diese zu bestimmten Zeiten während des Arbeitsganges außer
Berührung j gebracht werden können, ferner Mittel, durch die die Greifer des Druckzylinders
entweder einmal bei jeder Umdrehung oder einmal bei jeder zweiten Drehung dieses
Zylinders geöffnet werden.
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Da bei bestimmten Anordnungen gemäß der Erfindung die sogenannten
Plattenflächen anstatt zum Halten der Druckplatte zur Aufnahme eines Gummiumdrucktuches
verwendet werden, soll der Ausdruck »Plattenfläche(c, wie er hier verwendet wird,
denjenigen Teil des Zylinders bezeichnen, der entweder die Druckplatte oder ein
Umdrucktuch aufnehmen kann.
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Die Arbeitsweise der Maschine gemäß der vorliegenden Erfindung bei
den vorerwähnten verschiedenen Druckarten ist die folgende a) Soll die Maschine
zum Herstellen einseitigen unmittelbaren Druckes verwendet werden, so wird die Fläche
14 des Druckzylinders 3 mit einer harten Druckfläche überzogen, und die Plattenfläche
¢ des Formzylinders i trägt eine Druckplatte. Die Plattenfläche 5 bleibt unbedeckt.
Die Feucht- und Einfärbevorrichtungen 8 und 9 sind in Tätigkeit, um die einzige
Platte auf dem Zylinder i einzufärben. Der Formzylinder 2 bleibt leer oder wird
von dem Formzylinder z abgestellt. Der einseitige unmittelbare Druck erfolgt von
der auf dem Zylinder i befindlichen Platte auf das Papier, wenn es zwischen diesem
Zylinder und dem darüber befindlichen Druckzylinder 3 hindurchgeführt wird. Selbstverständlich
sind während dieses Arbeitsvorganges die Feucht-und Einfärbevorrichtungen, die zu
dem Plattenzylinder 2 gehören, nicht erforderlich und werden infolgedessen unwirksam
gemacht.
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b) Bei einseitigem Gummidruck wird die Fläche 1q. wiederum mit einer
harten Druckfläche versehen. Die Plattenfläche 5 ist mit einem Gummiumdrucktuch
überspannt und die Plattenfläche ¢ bleibt frei, während die Feucht-und Farbvorrichtungen
8 und 9 abgestellt sind. Die Plattenfläche 7 des Zylinders 2 ist mit der Druckplatte
versehen, und die ersten Einfärbe- und Feuchtvorrichtungen io und ii werden angestellt,
während die zweiten Einfärbe- und Feuchtvorrichtungen i2 und 13
abgestellt
werden und die entsprechende Plattenfläche 6 freigelassen. wird. Bei dieser Anordnung
wird der Druck von der Platte 7 zuerst auf das von der Plattenfläche 5 getragene
Gummituch übertragen und durch letzteres auf die untere Seite des Papiers, das sich
gegen die von der Fläche i¢ getragene i harte Gegendruckfläche legt, wenn das Papier
zwischen dem Druckzylinder 3 und dem Formzylinder i hindurchgeht.
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c) Zur Herstellung von Schön- und Widerdruck in Gummidruck wird die
Plattenfläche q. 1 des Zylinders i mit einer Druckplatte und die Fläche 5 mit einem
Umdrucktuch versehen,
und die Feucht- und Einfärbevorrichtungen
8 und 9 werden in Tätigkeit gesetzt, um die Platte auf der Plattenfläche q. einzufärben.
Die Plattenfläche 7 auf dem Zylinder 2 wird mit einer Druckplatte versehen, und
die dazu gehörigen Feucht- und Einfärbevorrichtungen werden in Tätigkeit gesetzt.
Die Plattenfläche 6 bleibt frei, und die entsprechenden Feucht- und Einfärbevorrichtungen
werden abgestellt. Die Druckfläche 14 wird mit einem Gummiumdrucktuch bespannt.
Bei dieser Anordnung wird der Druck von der Platte, die auf die Fläche q. aufgesetzt
ist, von dem Umdrucktuch auf dem Zylinder 3 aufgenommen und alsdann auf die eine
Seite des Papiers übertragen, während der Druck, den das Umdrucktuch auf der Fläche
5 von der Platte 7 auf dem Zylinder 2 aufgenommen hat, durch das Umdrucktuch auf
die andere Seite des Papiers übertragen wird, wenn es zwischen den beiden Zylindern
3 und i hindurchgeht.
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d) Bei Zweifarbengummidruck wird die Fläche 14 mit einer harten Gegendruckfläche
versehen, beide Plattenflächen auf dem Zy-
linder i werden mit einem Gummiumdrucktuch
bespannt und zwei Druckplatten auf den Zylinder 2 aufgebracht, wobei die beiden
Einfärbe- und Feuchtvorrichtungen, die mit diesem Zylinder zusammen arbeiten, in
Tätigkeit gesetzt werden. Bei dieser Anordnung werden die beiden Drucke in verschiedenen
Farben, die von den Druckplatten auf dem Zylinder 2 auf die entsprechenden Umdrucktücher
auf dem Zylinder i übertragen werden, durch diese Umdrucktücher übereinander auf
das Papier aufgetragen, wenn es zwischen den Zylindern i und 3 hindurchgeht. Die
Greifer an dem Druckzylinder werden hierbei nur bei jeder zweiten Umdrehung geöffnet.
Bei diesem Arbeitsvorgang werden die Feucht- und Einfärbevorrichtungen 8 und 9,
die zu dem Zylinder i gehören, in der unwirksamen Lage gehalten.
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Die Maschine ist mit den gewöhnlichen Bogenan- und -auslegevorrichtungen
versehen. Die letztere kann zweckmäßig der Bequemlichkeit halber unter dem Anlegetisch
angeordnet sein. Während der unter a, b und c erwähnten Arbeitsvorgänge werden die
Greifer des Druckzylinders bei jeder zweiten Umdrehung dieses Zylinders geöffnet
und geschlossen.