DE3742024C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur schad­ stoffabhängigen Steuerung eines Lüftungssystems für Fahr­ zeugkabinen, bei dem die Zufuhr von Außenluft mittels eines der Außenluft ausgesetzten Sensors unterbunden wird, wenn der Sensor eine unzulässige Schadstoffkonzentration in der Außenluft erfaßt.

Derartige Verfahren zur schadstoffabhängigen Steuerung eines Lüftungssystems für Fahrzeugkabinen sind in der DE 36 34 786 A1 und in der DE 86 34 907 U1 beschrieben. Bei diesen be­ kannten Verfahren wird die Luftqualität in Fahrzeugkabinen dadurch verbessert, daß gezielt die Zufuhr von Außenluft unterbunden wird, wenn ein Sensor in der Außenluft das Auf­ treten erhöhter Schadstoffkonzentrationen ermittelt; zur Unterbindung der Außenluftzufuhr dient eine sog. Umluft­ klappe, mittels der die Verbindung zwischen Fahrzeugkabine und Außenluft geschlossen wird. Nach Schließen dieser Umluft­ klappe wird die Belüftung der Fahrzeugkabine im Umluftbe­ trieb bewerkstelligt.

Voraussetzung für die Anwendung der vorstehend geschilderten bekannten Verfahren ist somit, daß im Lüftungssystem des Kraftfahrzeugs eine derartige Umluftklappe vorhanden ist. Die Anwendung dieser bekannten Verfahren ist somit weitestgehend auf Neufahrzeuge und mit Klimaanlagen versehene Fahrzeuge be­ schränkt, da nur bei derartigen Fahrzeugen in der Regel eine solche Umluftklappe vorhanden ist. Eine entsprechende Nach­ rüstung von Fahrzeugen, die bisher keine Umluftklappe auf­ weisen, ist ohne größere Eingriffe in das Lüftungssystem und damit ohne einen entsprechenden technischen Aufwand nicht möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur schadstoffabhängigen Steuerung eines Lüftungssystems für Fahrzeugkabinen zur Verfügung zu stellen, das ohne großen technischen Aufwand auch in Fahrzeugen, die keine Umluft­ klappe aufweisen, anwendbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei Erfassung einer unzulässigen Schadstoffkonzentration in der Außenluft die Drehrichtung eines im Luftzufuhrkanal angeord­ neten Luftventilators umgekehrt wird, indem mittels eines Umschaltrelais die Polarität der Spannungsversorgung des Luftventilators umgeschaltet wird. Bei herkömmlichen Lüf­ tungssystemen sind an den Einlaßstellen, die jegliche Luft­ strömung, die in die Fahrzeugkabine geleitet wird, passieren muß, Tangentiallüfter angeordnet. Da ein Tangentiallüfter im Gegensatz zu Radiallüftern die Luft in nennenswerter Menge nur in eine Richtung transportieren kann, entsteht durch die Umkehrung der Drehrichtung des im Luftzufuhrkanal angeordneten, als Tangentiallüfter ausgebildeten Luftven­ tilators keine spürbare Luftströmung aus der Fahrzeugkabine heraus. Vielmehr wird durch die Drehrichtungsumkehr des Tan­ gentiallüfters bewirkt, daß die Flügel des Tangentiallüf­ ters wie eine Klappe wirken und den Strömungswiderstand für von außen in den Luftkanal eindringende Außenluft erheblich erhöhen.

Da es nicht erforderlich ist, daß der Tangentiallüfter, sofern seine Drehrichtung umgekehrt ist, mit einer besonders hohen Leistung arbeitet, kann die Stromaufnahme des Tangen­ tiallüfters verringert werden, indem ein zusätzlicher Vor­ widerstand zugeschaltet wird oder indem das ohnehin vorhan­ dene Widerstandsnetzwerk, welches die übliche Stufung der Drehzahl des Tangentiallüfters bewirkt, so geschaltet wird, daß sich für den in umgekehrter Drehrichtung arbeitenden Tangentiallüfter eine verminderte Drehzahl ergibt.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist demgemäß geeignet, auch in Kraftfahrzeugen eingesetzt zu werden, die nicht mit einer sog. Umluftklappe ausgerüstet sind. Somit wird für derarti­ ge Kraftfahrzeuge eine sensorgesteuerte Schadstoffabschot­ tung der Insassen der Fahrzeugkabinen bei stark belasteter Außenluft möglich, ohne daß durch aufwendige Umbaumaßnahmen zunächst eine sog. Umluftklappe im Fahrzeug installiert wer­ den müßte. Auch mit einer bloßen Fixierung des Tangential­ lüfters ohne Drehrichtungsumkehr desselben kann der mit der Erfindung angestrebte Effekt teilweise erreicht werden.

Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungs­ beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung, in der die beim erfindungsgemäßen Verfahren anzuwendende Steuerung prinzipell dargestellt ist, näher erläutert.

An einem in Fig. 1 dargestellten Luftventilator 1 ist ein Umschaltrelais 2 angeschlossen, welches seinerseits mit einem bei Kraftfahrzeugen üblichen Drehzahleinsteller 3 in Reihe geschaltet ist. Eine Erregerspule 4 des Umschaltrelais 2 wird durch einen sensorgesteuerten Schalter 5 betätigt. Es ist ein Widerstand 6 vorgesehen, der im angeregten Zustand des Umschaltrelais 2 die Rücklaufdrehzahl des Luftventila­ tors 1 vermindert.

Claims (2)

1. Verfahren zur schadstoffabhängigen Steuerung eines Lüftungssystems für Fahrzeugkabinen, bei dem die Zufuhr von Außenluft mittels eines der Außenluft ausgesetzten Sensors unterbunden wird, wenn der Sensor eine unzuläs­ sige Schadstoffkonzentration in der Außenluft erfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erfassung einer unzulässigen Schadstoffkonzentration in der Au­ ßenluft die Drehrichtung eines im Luftzufuhrkanal ange­ ordneten Luftventilators (1) umgekehrt wird, indem mittels eines Umschaltrelais (2) die Polarität der Spannungsversorgung des Luftventilators (1) umgeschaltet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im angeregten Zu­ stand des Umschaltrelais (2) die Stromversorgung des Luft­ ventilators (1) über einen Widerstand (6) erfolgt.