DE3734043C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Vorschub-Rostkühler zum Kühlen von heißem Schüttgut mittels Kühlluft, mit auf Rostplattenträgern abnehmbar angeordneten, am vorderen Ende abgewinkelten Rostplatten.

Aus der deutschen Patentschrift 26 04 611 ist ein Rost­ kühler obiger Bauart bekannt, bei dem die Rostplatten auf Trägerbalken gelagert und mit diesen so verspannt sind, daß sie vom Trägerbalken im Bedarfsfalle leicht gelöst und gegen neue ausgewechselt werden können. Der Rost die­ ses Rostkühlers besteht aus einer Vielzahl von ortsfesten und beweglichen Rostplattenträgerbalken, auf denen je­ weils mehrere mit Kühlluftbohrungen versehene Rostplatten befestigt sind. Die Kühlluftzufuhr zu den einzelnen Rost­ platten erfolgt hierbei von einem gemeinsamen Kühlluft­ sammelraum aus. Im Betrieb dieses Rostkühlers kann es vorkommen, das Anteile von den zu kühlenden Feststoffen durch die Bohrungen in den Rostplatten nach unten in den Kühlluftsammelraum fallen, von wo sie mit Hilfe beson­ derer Einrichtungen ausgeschleust und abtransportiert werden müssen. Hierdurch können bei unterschiedlichen Ma­ terialverteilungen, wie sie im Gutaustragsbereich eines Drehrohrofens mit nachgeschaltetem Schubrostkühler häufig auftreten, die Kühlluftströme das Gutbett unkontrolliert durchströmen. Dies geschieht sowohl in Materialflußrich­ tung als auch quer zur Kühlgutförderrichtung, wobei auf­ grund der im Gutaustragsbereich des Drehrohrofens auftre­ tenden Trennvorgänge zwischen Grobgut und Feingut zusätz­ liche, unterschiedliche Durchströmungswiderstände auftre­ ten, die den Kühleffekt beeinträchtigen.

Zur Regelung der Kühlluftmenge wird in der DE-PS 30 25 599 unterhalb mindestens einer Rostplattenöffnung ein Stellglied angeordnet, das auf Temperaturschwankungen durch z. B. unterschiedliche Materialbeaufschlagung auf der Rostplatte durch ein Thermobimetall den Öffnungsquer­ schnitt der Rostplattenöffnung verändert.

In der deutschen Patentschrift DE 33 32 592 wird be­ schrieben, mehrere Rostelemente gemeinsam formschlüssig auf einem Rostträger anzuordnen und den Rostträger gleichzeitig zur Luftzuführung zu verwenden.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die bisher be­ kannten Rostkühler, insbesondere in ihrer konstruktiven Ausgestaltung und Kühlwirkung, wesentlich zu verbessern.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Maßnahmen des Kennzeichnungsteiles des Anspruchs 1 gelöst. Vorteil­ hafte Ausbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Dadurch, daß jeder kastenförmige Rostplattenträger gemäß der Erfindung für sich an eine Kühlluftzuführungsleitung angeschlossen ist, kann sehr vorteilhaft jede Rostplatte für sich mit der für die Kühlung des heißen Schüttgutes auf der Rostplatte erforderlichen Kühlluftmenge beschickt und dadurch optimal mit Kühlluft versorgt werden. Dies führt zu einer erheblichen Verbesserung der Kühlwirkung des auf dem Kühlerrost befindlichen Schüttgutes. Weiterhin wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung und Anordnung der Rostplattenträger und der zwischen der Deckplatte und der Rostplatte befindlichen schlitzförmigen Luftdurch­ trittsöffnungen in Verbindung mit den Luftdurchtritts­ schlitzen in der Rostplatte vermieden, daß auch bei Aus­ fall der Kühlluftzufuhr Feststoffe durch die zwischen der Deckplatte und der Rostplatte befindlichen schlitzförmigen Luftdurchtrittöffnungen sowie durch die Öffnungen in der Deckplatte nach unten durchfallen. Die Kühlluftzuführungs­ leitungen der einzelnen Rostplattenträger sind hierbei sehr vorteilhaft außerhalb des Rostkühlergehäuses zu einem System zusammengefaßt und mit Drosselorganen versehen, so daß während des Betriebes des Rostkühlers die jeweils er­ forderliche Kühlluftmenge von außen her eingestellt werden kann.

Zwecks Optimierung der jeweils dem Schüttgut zuzuführenden Kühlluftmenge sind in weiterer Ausgestaltung der Erfindung in der Deckplatte des Rostplattenträgers im Bereich der schlitzförmigen Luftdurchtrittsöffnungen Ausnehmungen vor­ gesehen, in die in diese Ausnehmungen passende Elemente eingeschoben werden. Mit Hilfe dieser Elemente kann durch Vergrößerung oder Verkleinerung der schlitzförmigen Luft­ durchtrittsöffnungen Einfluß auf die hindurchtretende Kühlluftmenge genommen werden.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Luft­ durchtrittsschlitze in der Rostplatte nach oben hin trich­ terförmig erweitert ausgebildet. Auf diese Weise wird die Rostplatte im Bereich der Luftdurchtrittsöffnungen vor vorzeitigem Verschleiß bewahrt.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den Figuren schematisch darge­ stellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 einen Rostkühler gemäß der Erfindung im Teillängsschnitt;

Fig. 2 ein Einschubelement in der Deckplatte des Rostplattenträgers in perspektivischer Darstellung;

Fig. 3 eine zwischen Rostplatte und Rostplatten­ träger angeordnete schlitzförmige Durch­ trittsöffnung gemäß der Erfindung im Teil­ längsschnitt.

Wie Fig. 1 zeigt, weist der Rostkühler gemäß der Erfin­ dung mehrere hintereinander angeordnete Rostplattenträger (1) auf, die kastenförmig ausgebildet sind und die oben eine ebene Deckplatte (2) aufweisen, die in Guttransport­ richtung (3) vorspringend ausgebildet ist, und die die jeweils nachfolgende Trägerplatte dachziegelartig über­ deckt. Die Deckplatten (2) sind mit Öffnungen (4) verse­ hen, welche von der ebenfalls flach ausgebildeten, oben aufliegenden und vorne abgewinkelten Rostplatte (5) mit geringem Abstand so überdeckt werden, daß zwischen der Deckplatte (2) und der Rostplatte (5) schlitzförmige Durchtrittöffnungen (6) verbleiben. Die schlitzförmigen Luftdurchtrittöffnungen (6) münden ihrerseits in entspre­ chend ausgebildete Luftdurchtrittsschlitze (7) in der Rostplatte (5). Diese Luftdurchtrittsschlitze (7) in der Rostplatte (5) sind hierbei sehr vorteilhaft nach oben hin trichterförmig erweitert ausgebildet, wobei die vor­ dere Wandung der Luftdurchtrittsschlitze (7) eine in Gut­ transportrichtung (3) verlaufende starke Neigung auf­ weist. Auf diese Weise werden sehr vorteilhaft die Rost­ platten (5) im Bereich der Luftdurchtrittsschlitze (7) vor vorzeitigem Verschleiß bewahrt und die Kühlluft in Guttransportrichtung wirkend, in das zu kühlende Schütt­ gut von unten eingeblasen. An der abgewinkelten Stirn­ seite sind die Rostplatten (5) mit düsenförmigen Luftaus­ trittöffnungen (8) versehen, die in Guttransportrichtung (3) gerichtet sind. Durch diese Düsen (8), die ebenfalls schlitzförmig ausgebildet sein können, wird neben einer guten Kühlung des heißen Schüttgutes auch der Guttrans­ port auf dem Rost wirksam unterstützt und Ansatzbildungen im stufenförmigen Übergangsbereich zwischen den Rostplat­ ten (5) vermieden. Im übrigen sind die Rostplatten (5) mit nasenförmigen Vorsprüngen (9) ausgestattet, die durch entsprechende Öffnungen (10) in der Deckplatte (2) von oben hindurchgeführt sind, und die mit Hilfe einer aus Bolzen (11), Zuganker (12) und federbelasteten Schraube (13) bestehenden Verspannvorrichtung mit der Deckplatte (2) fest verspannt werden. Ferner ist jeder kastenförmige Rostplattenträger (1) für sich an eine Kühlluftzufüh­ rungsleitung (13′) angeschlossen, die mit einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten, außerhalb des Rost­ kühlergehäuses angeordneten Luftmengenregeleinrichtung, z. B. Drosselorgan, versehen ist. Auf diese Weise kann sehr vorteilhaft jede Rostplatte des Rostkühlers während des Betriebes auf eine bestimmte Kühlluftmenge einge­ stellt und mit einer von den übrigen Rostplatten völlig unabhängigen, optimalen Kühlluftmenge versorgt werden. Darüberhinaus ermöglicht diese voneinander getrennte Kühlluftzuführung zu den einzelnen Rostplatten (5) auch eine genaue Kontrolle der Luftverteilung und Beschickung der einzelnen Rostplatten mit Kühlluft im Pfeilrichtung (14) des Rostkühlers insgesamt. Im übrigen ermöglicht die in Guttransportrichtung vorspringende, die jeweils nach­ folgende Trägerplatte dachziegelartig überdeckende Anord­ nung der Rostplattenträger (1) sehr vorteilhaft den An­ trieb und die Schubbewegung einzelner Rostplatten bzw. Rostplattenreihen sowie den Antrieb der Rostplattenträger mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, so daß hierdurch mit Vorteil Einfluß auf die Transportgeschwindigkeit des zu kühlenden Gutes genommen werden kann. Zu diesem Zwecke wird, wie in der Fig. 1 gestrichelt angedeutet wurde, die jeweils nachfolgende Rostplatte (5) nach hinten verlän­ gert, so daß die jeweils vorhergehende Rostplatte (5) auf dieser in Guttransportrichtung (3) gleiten kann.

Um auf die Durchtrittgeschwindigkeit und/oder Menge der durch die Luftdurchtrittsschlitze (7) hindurchströmenden Kühlluft Einfluß nehmen zu können, sind in der Deckplatte (2) des Rostplattenträgers (1) im Bereich der schlitzför­ migen Luftdurchtrittsöffnungen (6) Ausnehmungen (15) vor­ gesehen, in die in diese Ausnehmungen passende, in ihrer Stärke variable Elemente (16) eingeschoben werden können. Der Kühlluftdurchströmungswiderstand der Rostplatte (5) kann mit Hilfe der Elemente (16) sehr vorteilhaft optimal auf die jeweiligen Anwendungsfälle eingestellt werden. Eine variable Veränderung der Luftdurchtrittsöffnungen (6) kann gemäß der Erfindung sehr vorteilhaft auch durch eine heb- und senkbare Anordnung der Rostplatten (5) auf den Rostplattenträgern (1) erreicht werden.

Um die Rostplatte (5) auf der Deckplatte (2) jeweils um einen bestimmten, nach oben angehobenen Betrag feststel­ len und halten zu können, ist es zweckmäßig, ein platten­ förmiges Element (17) zu benutzen, das, wie beispiels­ weise die Fig. 2 zeigt, in der Mitte mit einem entspre­ chend erhöhten Vorsprung versehen ist.

Um mit Sicherheit zu vermeiden, daß auch bei Unterbre­ chung der Kühlluftzufuhr zu den Rostplatten keine Fest­ stoffe durch die schlitzförmigen Luftdurchtrittsöffnungen (6) und von dort durch die Öffnungen (4) in den kasten­ förmig ausgebildeten Rostplattenträger (1) hindurchfal­ len, kann, wie Fig. 3 zeigt, die schlitzförmige Öffnung (18) in der Deckplatte (2) auch nach unten hin verlaufend ausgebildet werden. Im übrigen sind die Rostplatten (5) auf den Deckplatten (2) der kastenförmig ausgebildeten Rostplattenträger (1) so angeordnet und mit diesen ver­ spannt, daß sie im Bedarfsfall, und zwar nach Lösen der Verspanneinrichtung sehr leicht nach oben hin abgehoben werden können. Die Montage und Demontage der Rostplatten wird auf diese Weise erheblich erleichtert. Auch haben die erfindungsgemäß ausgebildeten Rostplatten gegenüber den bisher bekannten Rostplatten ähnlicher Bauweise den Vorteil, daß sie eine hohe Standzeit aufweisen und auf­ grund des gleichmäßigen Verschleißes bei einer Erneuerung der jeweils verschlissenen Rostplatte gegen eine neue nur ein geringer Materialverlust auftritt.

Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsformen be­ schränkt. So kann beispielsweise die lösbare Befestigung der Rostplatten (5) mittels beliebig anderer Verspan­ nungsvorrichtungen, wie Keile, Schrauben und dgl., erfol­ gen. Auch können die Rostplattenträger mit den Rostplat­ ten treppenförmig oder dgl. verlaufend angeordnet und bei verschiedenen Rostkühlertypen mit eben denselben Vorteilen angewendet werden.

Claims (4)

1. Vorschub-Rostkühler zum Kühlen von heißem Schüttgut mittels Kühlluft, mit auf kastenförmig ausgebildeten Rostplattenträgern abnehmbar angeordneten mit Luft­ durchtrittsöffnungen versehenen, ebenen, am vorderen Ende abgewinkelten Rostplatten, dadurch gekennzeich­ net, daß die Rostplattenträger (1) kastenförmig mit einer ebenen Deckplatte (2) und einer darauf auflie­ genden ebenen Rostplatte (5) ausgebildet sind, die in Guttransportrichtung (3) vorspringend an die je­ weils nachfolgende Deckplatte (2) anschließt, wobei die Rostplattenträger (1) sich teilweise überlappen und die in der Deckplatte (2) befindlichen Luft­ durchtrittsöffnungen (4) von der oben aufliegenden Rostplatte (5) mit geringem Abstand überdeckt wer­ den, so daß zwischen der Deckplatte (2) und der Rostplatte (5) schlitzförmige Luftdurchtrittsöffnun­ gen (6) verbleiben, die in entsprechend ausgebilde­ te Luftdurchtrittsschlitze (7) der Rostplatte (5) münden, wobei jeder kastenförmige Rostplattenträger (1) für sich an eine Kühlluftzuführungsleitung (13′) angeschlossen ist.

2. Vorschub-Rostkühler nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in der Deckplatte (2) des Rostplatten­ trägers (1) im Bereich der schlitzförmigen Luft­ durchtrittsöffnungen (6) Ausnehmungen (15) vorgese­ hen sind, in die in diese Ausnehmungen passende Ele­ mente (16, 17) eingeschoben werden.

3. Vorschub-Rostkühler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchtrittsschlitze (7) in der Rostplatte (5) nach oben hin trichterförmig erweitert ausgebildet sind.

4. Vorschub-Rostkühler nach einer der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlluft­ zuführungsleitungen (13′) mit Luftmengenregelein­ richtungen versehen sind.