DE3730810A1 - Schneidvorrichtung an maschinen der tabakverarbeitenden industrie zum ausfuehren von schnitten an duennen materialstreifen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung an Maschinen der tabakverarbeitenden Industrie zum Ausführen von Trenn- oder Einschnitten an dünnen Materialstreifen, umfassend eine Schneidwalze und eine Messerwalze, wobei die Umfangsfläche der Schneidwalze mit dem Materialstreifen in Kontakt steht und eine Gegenfläche für die Messer der Messerwalze bildet.

Die Erfindung bezieht sich dabei auch auf eine Schneid­ vorrichtung für eine Filteransetzmaschine zur Herstellung von Filterzigaretten, welche eine Schneidwalze und eine Messerwalze umfaßt zum Abschneiden von Verbindungsblätt­ chen von einem Belagpapierstreifen, wobei die Schneid­ walze auf ihrerUmfangsfläche mit definierten Schneidbe­ reichen für die Einwirkung der Messer der Messerwalze sowie mit saugluftbeaufschlagten Haltebereichen zum Halten der abgeschnittenen Verbindungsblättchen und zu deren Übergeben an auf einer der Schneidtrommel zugeordneten Fördertrommel zugeführten Zigaretten-Filter-Gruppen ver­ sehen ist.

Unter dem Begriff "Trennschnitte" ist das Abtrennen von definierten Materialbahnabschnitten von der Materialbahn zu verstehen.

Der Begriff "Einschnitte" betrifft dagegen nicht das Abtrennen eines Materialbahnabschnittes, sondern nur das Ausführen eines Einschnittes in eine Materialbahn. Das ist beispielsweise der Fall beim Einbringen eines bei­ spielsweise U-förmigen Einschnittes mittels eines ent­ sprechend geformten Messers in das Cellophan einer Ziga­ rettenverpackung für das Aufreißende eines sogenannten Aufreißbändchens zum Aufreißen des Cellophans.

Schneidvorrichtungen der gattungsgemäßen Art sind an Maschinen der tabakverarbeitenden Industrie hinreichend bekannt. Bei derartigen, eine Schneidwalze und eine Messer­ walze mit einem oder mehreren Messern umfassenden Schneid­ vorrichtungen sind im allgemeinen die Messer federnd gelagert, so daß sie nachgeben können, wenn sie beim Schneiden der Materialbahn gegen die harte Gegenfläche, d.h. gegen die Schneidwalze, gedrückt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsge­ mäßen Schneidvorrichtungen weiter zu verbessern.

Es wurde gefunden, daß sich besonders günstige Verhältnisse an solchen Schneidvorrichtungen einstellen, wenn die Schneidwalze gegen die Messerwalze abgefedert angeordnet ist.

Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, daß die Schneid­ walze einen harten, nicht deformierbaren zylindrischen Mantel und einen Kern umfaßt und daß in einem Raum zwischen dem Mantel und dem Kern eine elastische Zwischen­ schicht vorgesehen ist. Beim Auftreffen eines Messers der Messerwalze auf die harte, unnachgiebige Umfangsfläche der Schneidwalze kann die Schneidwalze, d.h. deren Mantel, in radialer Richtung federnd zurückweichen.

Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die elastische Zwischenschicht durch einen gummielasti­ schen Körper gebildet ist.

Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Schneidwalze ist des weiteren vorgesehen, daß der Kern eine Welle zur Drehung der Schneidwalze umfaßt.

Eine Schneidvorrichtung, die speziell für eine Filteran­ setzmaschine zur Filterzigarettenherstellung vorgesehen ist, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidwalze einen harten, nicht deformierbaren zylindrischen Mantel und einen Kern aufweist und daß in einem Raum zwischen dem Mantel und dem Kern eine elastische Zwischen­ schicht vorgesehen ist. Zum Halten sowie zum Übergeben von den von einem Belagpapierstreifen abgetrennten Verbin­ dungsblättchen an Zigaretten-Filter-Gruppen ist hierbei erfindungsgemäß der Mantel in den Haltebereichen mit radialen Saugluftbohrungen versehen.

Nach der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß die radialen Saugluftbohrungen mit längsaxialen Saugluftkanälen verbunden sind, die im Mantel oder in der elastischen Zwischenschicht angeordnet sind. Diese Saugluftkanäle können dann über übliche Schleifringverbindungen oder ähnliches mit einer Saugluftquelle verbunden sein. Die Erfindung besteht des weiteren darin, daß die elasti­ sche Zwischenschicht als geschlossener, ringförmiger, gummielastischer Körper ausgebildet ist. Mögliche Varianten sind aber auch darin zu sehen, daß die elastische Zwischen­ schicht und/oder der Mantel segmentiert ausgeführt sind. Bei solchen segmentierten Ausführungen ist es möglich, daß erfindungsgemäß gummielastische Federkörpersegmente und/oder Mantelsegmente, eine jeweils auf die Schneid­ bereiche begrenzte Federung bewirkend, vorgesehen sind. Es federt dabei also nicht mehr der gesamte Mantel, sondern nur jeweils das durch ein Messer beaufschlagte Segment radial ab, so daß hierbei die abzufedernde Masse wesentlich kleiner ist als bei der Abfederung des gesamten Schneid­ walzenmantels.

Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbei­ spielen näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine vereinfachte Darstellung einer Schneid­ vorrichtung für die Verbindungsblättchen an einer Filteransetzmaschine,

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Schneidwalzenausführung für die Schneidvor­ richtung nach Fig. 1 und

Fig. 3 bis 5 weitere Ausführungsformen der Schneidwalzen.

Eine Schneidvorrichtung für eine Filteransetzmaschine umfaßt gemäß der Fig. 1 eine Schneidwalze 1 und eine Messerwalze 2. Von einem der Schneidvorrichtung zugeführten beleimten Belagpapierstreifen 3 werden Streifenabschnitte definierter Länge, sogenannte Verbindungsblättchen 3 a, abgeschnitten. Die Verbindungsblättchen 3 a werden an auf einer Fördertrommel 4 zugeführte Zigaretten-Filter-Gruppen 6 übergeben, d.h. an diese angeheftet, und danach mittels einer nicht gezeigten Rolleinrichtung um diese gerollt, so daß Zigaretten und Filter miteinander verbunden sind. Die Schneidwalze 1 und die Messerwalze 2 laufen in einem zueinander abgestimmten Drehzahlverhältnis mit ihren Wellen 7 bzw. 8 in Richtung der Pfeile 9 bzw. 11 um. Auf der Messerwalze 2 sind eine Anzahl von Messern 12 fest eingestellt und eingespannt angeordnet. Die Schneidwalze 1 enthält auf ihrer Umfangsfläche definierte Schneidbe­ reiche 13 sowie Haltebereiche 14 (Fig. 1 und 2) zum Halten der abgeschnittenen Verbindungsblättchen 3 a. Die Schneidbereiche 13 dienen als harte Gegenfläche für die Messer 12 bei der Ausführung der jeweiligen Schnitte an dem über die Umfangsfläche der Schneidwalze 1 zwischen der Schneidwalze 1 und der Messerwalze 2 entlanggeführten Belagpapierstreifen 3. Die Haltebereiche 14 der Schneid­ walze 1 sind mittels Saugluft beaufschlagt, wozu ent­ sprechende Saugluftbohrungen 16 vorgesehen sind (Fig. 2). Die Schneidwalze 1 und die Messerwalze 2 sind so zuein­ ander angeordnet, daß der strichpunktiert angedeutete Messerflugkreis 17 die Peripherie der Schneidwalze 1 geringfügig überschneiden würde. Wie jedoch nachfolgend noch näher beschrieben wird, ist die Schneidwalze 1 gegenüber der Messerwalze 2, d.h. gegenüber den auf die Umfangsfläche der Schneidwalze 1 auftreffenden Messern 12, abgefedert.

Entsprechende Schneidwalzenausführungen sind in den Fig. 2 bis 5 angegeben.

Gemäß der Fig. 2 weist die Schneidwalze 1 einen zylindri­ schen Mantel 18 und einen Kern 19 auf. In einem zwischen der Innenseite des Mantels 18 und der Außenseite des Kerns 19 gebildeten Ringraum ist eine elastische Zwischen­ schicht 21 vorgesehen, die als ein gummielastischer Körper 22 in Form eines geschlossenen Ringes ausgebildet sein kann. Der Mantel 18 kann also insgesamt beim Auf­ treffen eines Messers 12 auf dessen Umfangsfläche radial zurückweichen. Das bedeutet, daß der Mantel 18 für die Zeit des Ausfederns gegenüber dem Kern 19 radial verscho­ ben, also exzentrisch ist. Der Mantel 18 besteht aus einem harten Werkstoff, z.B. gehärtetem Stahl, und ist durch die Messereinwirkung nicht deformierbar. Der Kern 19 weist eine zentrische Bohrung 23 zur Aufnahme der Welle 7 (Fig. 1) auf. Die bereits erwähnten Saugluftbohrungen 16 in den Haltebereichen 14 verlaufen in radialer Richtung durch den Schneidwalzenmantel 18 und münden in sich längs­ axial im Mantel 18 erstreckende Saugluftkanäle 24, die über einen an der Rückseite 26 der Schneidwalze 1 ange­ brachten und in der Zeichnung nicht sichtbaren Schleif­ ringanschluß mit einer nicht gezeigten Saugluftquelle verbunden sind.

Die Fig. 3 zeigt eine Schneidwalze 1 in der Frontansicht mit einem gleichen Aufbau des Kerns 19 und des gummi­ elastischen Federkörpers 22 wie bei der Ausführung gemäß der Fig. 2. Der Mantel 18 ist aber hier segmentiert aus­ geführt, wobei die Segmente 18 a bzw. 18 b jeweils den Schneidbereichen 13 bzw. den Haltebereichen 14 entsprechen (Fig. 1 und 2). Beim Auftreffen eines Messers 12 federt nun nicht mehr der ganze Mantel 18, sondern nur noch das betreffende Segment 18 a aus.

In der Fig. 4 ist eine weitere Variante einer Schneid­ walze 1 gezeigt. Hierbei ist ein geschlossener zylindri­ scher Mantel 18 wie gemäß der Ausführung nach Fig. 2 vorgesehen. Auch die Ausbildung des Kerns 19 entspricht der nach Fig. 2. Allerdings ist der gummielastische Feder­ körper 22 bei dieser Variante segmentiert ausgeführt. Er umfaßt Segmente 22 a, die durch schwächere Stege 22 b miteinander verbunden sind. Dabei liegen die vollen Seg­ mente 22 a unter den Schneidbereichen 13 des Mantels 18 und wirken als Federelemente, wobei wie gemäß der Fig. 2 der gesamte Mantel 18 ausfedert. Die schwächeren Stege 22 b hingegen bilden mit der Innenwand des Mantels 18 Taschen, die als längsaxiale Saugluftkanäle 24 b dienen, in welche die radialen Saugluftbohrungen 16 münden. Gemäß der Fig. 5 ist eine Ausführung vorgesehen mit einem Schneidwalzenkörper 27, der am Umfang segmentartige Aus­ nehmungen 28 aufweist zur Aufnahme jeweils eines elasti­ schen Federkörpersegmentes 22 a und eines Mantelsegmentes 18 a. Diese Segmente 22 a, 18 a liegen natürlich wieder in den Schneidbereichen 13. Die dazwischenliegenden Ab­ schnitte des Schneidwalzenkörpers 27 sind die saugluft­ beaufschlagten Haltebereiche 14, die wiederum radiale Saugluftbohrungen 16 sowie längsaxiale Saugluftkanäle 24 b aufweisen. Die Schneidwalzenausführung nach Fig. 5 wurde, wie in der Fig. 1 erkennbar ist, bei dem dort gezeigten Beispiel einer Schneidvorrichtung verwendet. Die hier vorliegende Einzelabfederung der Mantelsegmente 18 a ist hinsichtlich der geringeren abzufedernden Masse gegen­ über der Abfederung des gesamten Mantels 18 vorteilhaft. Es ist denkbar, anstelle gummielastischer Federkörper beispielsweise auch hydraulische oder pneumatische Feder­ elemente einzusetzen.

Claims (10)

1. Schneidvorrichtung an Maschinen der tabakverarbeitenden Industrie zum Ausführen von Trenn- oder Einschnitten an dünnen Materialstreifen, umfassend eine Schneidwalze und eine Messerwalze, wobei die Umfangsfläche der Schneidwalze mit dem Materialstreifen in Kontakt steht und eine Gegen­ fläche für die Messer der Messerwalze bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidwalze (1) gegen die Messer­ walze (2) abgefedert angeordnet ist.

2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schneidwalze (1) einen harten, nicht deformierbaren, zylindrischen Mantel (18) und einen Kern (19) aufweist und daß in einem Raum zwischen dem Mantel (18) und dem Kern (19) eine elastische Zwischenschicht (21) vorgesehen ist.

3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die elastische Zwischenschicht (21) durch einen gummielastischen Körper (22) gebildet ist.

4. Schneidvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Kern (19) eine Welle (7) zur Drehung der Schneidwalze (1) umfaßt.

5. Schneidvorrichtung für eine Filteransetzmaschine zur Herstellung von Filterzigaretten, welche eine Schneidwalze und eine Messerwalze umfaßt zum Abschneiden von Verbin­ dungsblättchen von einem Belagpapierstreifen, wobei die Schneidwalze auf ihrer Umfangsfläche mit definierten Schneidbereichen für die Einwirkung der Messer der Messer­ walze sowie mit saugluftbeaufschlagten Haltebereichen zum Halten der abgeschnittenen Verbindungsblättchen und zu deren Übergeben an auf einer der Schneidtrommel zugeordneten Fördertrommel zugeführte Zigaretten-Filter- Gruppen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidwalze (1) einen harten, nicht deformierbaren, zylin­ drischen Mantel (18) und einen Kern (19) aufweist und daß in einem Raum zwischen dem Mantel (18) und dem Kern (19) eine elastische Zwischenschicht (21) vorgesehen ist.

6. Schneidvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Mantel (18) in den Haltebereichen (14) mit radialen Saugluftbohrungen (16) versehen ist.

7. Schneidvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die radialen Saugluftbohrungen (16) mit längsaxialen Saugluftkanälen (24, 24 a, 24 b) verbunden sind, die im Mantel (18) oder in der elastischen Zwischen­ schicht (21) angeordnet sind.

8. Schneidvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die elastische Zwischenschicht (21) als geschlossener, ringförmiger, gummielastischer Körper (22) ausgebildet ist.

9. Schneidvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die elastische Zwischenschicht (21) und/oder der Mantel (18) segmentiert ausgeführt sind.

10. Schneidvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß gummielastische Federkörpersegmente (22 a) und/oder Mantelsegmente (18 a), eine jeweils auf die Schneidbereiche (13) begrenzte Federung bewirkend, vor­ gesehen sind.