DE3729897A1 - Nutzfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Nutzfahrzeug mit einem außen­ seitig benutzbaren Auftritt zum Besteigen der Fahrzeug­ karosserie.

Hochbauende Nutzfahrzeuge, wie Omnibusse und Lastkraft­ wagen in Frontlenkerbauweise, sind üblicherweise bug- und/oder heckseitig mit einem Auftritt ausgestattet, um beispielsweise die Windschutzscheibe und/oder das Rückfenster zu Reinigungs- und Enteisungszwecken gut zugänglich zu machen.

Dieser Auftritt kann durch eine auf die Oberseite der Stoßstange fest aufmontierte Trittplatte, durch eine in diese frontseitig eingeformte Trittmulde oder durch einen an deren unteren Längskantebefestigten U-Bügel gebildet sind.

Es ist nun Aufgabe der Erfindung, auf eine derart spezielle Anordnung eines insbesondere die Front- bzw. Heckansicht eines Fahrzeuges mitprägenden Auftritts verzichten zu können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnen­ den Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Die Erfindung macht sich somit eine Einrichtung zur Unterbringung eines zum Fahrzeug gehörenden Ausrüstungsteils als Auftritt zu­ nutze, die in der Fahrzeugkarosserie völlig verdeckt unter­ zubringen ist und bei Verwendung als Auftritt eine Basis großer Breite für einen sicheren Stand bietet.

Dabei läßt sich die den Träger aufnehmende Karosserie­ öffnung bug- oder heckseitig elegant aus dem Blickfeld nehmen, wenn vor dieser die Stoßstange abklappbar angeordnet ist.

Zur Verwendung des Trägers als Auftritt ist es günstig, die Konstruktion gemäß Patentanspruch 2 zu gestalten. Dient hierbei der Träger zur Aufnahme eines Reserverades, so bietet sich auch dessen Reifen zum Besteigen an. In diesem Falle zeichnet sich der Auftritt durch eine besonders rutschfeste und somit unfallsichere Auf­ trittsfläche aus. Dabei kommt die Auftrittsfläche, auf­ grund der relativ großen Breite von Nutzfahrzeugreifen, bei umgelegtem Fahrzeugrad relativ hoch zu liegen, was den Vorteil bietet, den Träger innerhalb der Fahrzeug­ karosserie tiefliegend anordnen zu können, was insbe­ sondere bei Omnibussen von großem Vorteil ist.

Dabei ist es günstig, den Träger gemäß Patentanspruch 3 auszubilden, wodurch ein Radtausch mühelos zu bewerk­ stelligen ist. Es ist klar, daß der erfindungsgemäß aus­ gebildete Auftritt im unteren Bereich einer Fahrzeug­ karosserie an jeder hierfür geeigneten Stelle unter­ gebracht sein kann.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfin­ dung dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht des Vorderteils eines Omni­ busses, in dessen unterem Bereich eine bugseitig als Auftritt verwendbare Vorrichtung zur Auf­ nahme eines Reserverades in der Fahrzeug­ karosserie vorgesehen und zur Benutzung aus dieser teilweise herausgezogen ist,

Fig. 2 eine Seitenansicht ähnlich Fig. 1, wobei die Vorrichtung in eine eine Radentnahme ermöglichende Ausziehendstellung gebracht ist.

10 bezeichnet als Ganzes den vorderen, sich vor einer vorderen Fahrzeugachse 12 befindenden Fahrzeugteil eines Omnibusses. Ebensogut könnte es sich beispielsweise um das Fahrerhaus eines Lastkraftwagens oder eines anders aufgebauten Nutzfahrzeuges in Frontlenkerbauweise handeln. Mit 14 ist als Ganzes eine Vorrichtung zur Aufnahme wenigstens eines in der Fahrzeugkarosserie unterzubringenden Ausrüstungsteils bezeichnet, die im vorliegenden Falle unterhalb einer sich im Fahrzeugbug befindenden Platt­ form 15 vorgesehen und frontseitig zugänglich ist.

Die Vorrichtung 14 dient beispielsweise zur Aufnahme eines Reserverades 16 und weist hierzu einen vorzugsweise in der Quermitte des Fahrzeugbuges horizontal verschiebbar ange­ ordneten Schlitten 18 auf, der zwischen aufbaufesten Schlittenführungen 20 geführt ist. In voll eingeschobenem Zustand des Schlittens 18 befindet sich das auf diesem montierte Reserverad 16 in der in Fig. 1 strichpunktiert angedeuteten Bereithaltestellung.

Eine bugseitige Karosserieöffnung zum Hineinschieben und Herausziehen des radbestückten Schlittens 18 befindet sich, was der Einfachheit halber nicht dargestellt ist, hinter einer diese völlig überdeckenden, wegschwenkbaren und vorzugsweise abklappbaren Stoßstange, so daß die Karosserieöffnung in der Gebrauchsstellung der Stoß­ stange nicht sichtbar ist.

Die Aufnahmevorrichtung 14 ist noch für einen weiteren Ge­ brauchszweck vorgesehen und zwar dient sie, im vorliegenden Falle vorzugsweise unter Einbeziehung des Reserverades 16, zugleich zur Bereitstellung eines am Fahrzeug außenseitig zum Besteigen der Fahrzeugkarosserie 24 benutzbaren Auf­ trittes 25. Hierzu ist der Schlitten 18 nach Abklappen der Stoßstange an der Schlittenführung 20 zu entriegeln und in die in Fig. 1 gezeigte, verriegelbare Zwischen­ stellung aus der Fahrzeugkarosserie 24 herauszuziehen. Hierbei kann dann die obenliegende Reifenseitenwand 26 als Standfläche benutzt werden, die besonders rutschfest ist und eine breite und sichere Standbasis schafft.

Zum Zwecke eines durchzuführenden Radwechsels ist der Schlitten 18, wie Fig. 2 zeigt, in eine sich vorzugsweise selbsttätig verriegelende Ausziehendstellung zu bringen, in welcher sich das Reserverad 16 vollständig außerhalb der Fahrzeugkarosserie 24 befindet. In dieser Schlitten­ stellung ist ein Radträger 28 des Schlittens 18 an diesem aus einer horizontalen Stellung um eine horizontale und zur Fahrzeuglängsachse senkrechte Achse, was nicht im Einzelnen dargestellt ist, so zu kippen, daß schließlich das Reserverad 16 auf dem Boden vorzugsweise unter einem Winkel von ca. 75 Grad aufruht, vom Radträger 28 abge­ schraubt, weggerollt und gegen ein von einer Fahrzeug­ achse abzunehmendes, schadhaftes Fahrzeugrad ausge­ tauscht werden kann, welches dann seinerseits wieder an den Radträger 28 angeschraubt, in die Horizontallage ge­ schwenkt und samt Schlitten 18 in die Fahrzeugkarosserie 24 hineingeschoben werden kann.

Dabei ist die Montage eines Fahrzeugrades am Radträger 28 vorzugsweise so vorzunehmen, das sich dessen Radschüssel nach oben öffnet und somit zugleich als Stauraum für Werk­ zeuge, Reinigungsutensilien u.s.w. genutzt werden kann.

Schlitten 18 und Schlittenführung 20 sind vorzugsweise in Art eines wälzkörpergeführten Schienenauszuges konzipiert, wodurch sich der Schlitten 18 samt Reserverad 16, aufgrund der gegebenen Rollreibung, mit geringem Kraftaufwand handhaben läßt.

Claims (4)

1. Nutzfahrzeug mit einem außenseitig benutzbaren Auf­ tritt zum Besteigen der Fahrzeugkarosserie, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftritt (25 ) durch einen aus der Karosserie (24) herausziehbaren und in einer Ausziehstellung fest­ legbaren Träger (18) zur Aufnahme eines im Fahrzeug unterzubringenden Ausrüstungsteils, wie Reserverad (16) oder Batterie bzw. Batteriepaket, gebildet ist.

2. Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger einen horizontal verschiebbaren, aus der Karosserie (24) voll ausziehbaren Schlitten (18) bildet, der in einer Zwischenstellung festlegbar ist.

3. Nutzfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Aufnahme eines Reserverades (16) vorge­ sehene Träger (18) in der maximalen Ausziehstellung nach unten abklappbar ist.

4. Nutzfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (18) im Front- und Heckteil des Nutzfahr­ zeuges, insbesondere eines Omnibusses, untergebracht ist.