DE3725436C2

DE3725436C2 - Verfahren zum Herstellen eines mehrlagigen Erzeugnisses

Info

Publication number: DE3725436C2
Application number: DE3725436A
Authority: DE
Inventors: Heinz Wolf
Original assignee: Ymos AG Industrieprodukte
Current assignee: MAGNA INTERIOR SYSTEMS GMBH, 94315 STRAUBING, DE
Priority date: 1987-07-31
Filing date: 1987-07-31
Publication date: 1996-07-25
Anticipated expiration: 2007-08-01
Also published as: DE3725436A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen ei nes mehrlagigen Erzeugnisses, insbesondere eines Ausstattungs teils für Fahrzeuge, mit einer Außenhaut als Dekorschicht, ei ner weichelastischen Zwischenschicht aus einem Kunststoffschaum und einer dünnwandigen Innenschicht, bei dem die Außenhaut in eine Formhälfte eingelegt wird, auf der Innenseite der in die Formhälfte eingelegten Außenhaut zumindest bereichsweise eine weichelastische Zwischenschicht erzeugt wird und die Innen schicht unter Schließen der Formhälfte mit einer zugeordneten Formhälfte auf die Zwischenschicht aufgebracht wird.

Ein derartiges Verfahren ist bekannt (JP 58-15 33 A. in: Pa tents Abstr. of Japan, Sect. M. Vol. 7 (1983), Nr. 74 (M-203)). Dort wird zur Herstellung des dreilagigen Erzeugnisses so vor gegangen, daß auf die in die untere Formhälfte eingelegte Au ßenhaut flüssiges Polyurethan aufgebracht wird, worauf die un tere Formhälfte mit einer oberen Formhälfte verschlossen wird, an deren innerer Formfläche zuvor die Innenschicht angebracht wurde, wobei aber diese Innenschicht die Formfläche nicht voll ständig bedeckt sondern mindestens eine Aussparung aufweist oder gar aus mindestens zwei, Abstand zueinander aufweisenden Einzelstücken besteht. Danach wird das Polyurethan in der ge schlossenen Form aufgeschäumt, wobei es sich fest mit der Au ßenhaut und der Innenschicht verbindet. Die separate Vorferti gung der Innenschicht bzw. Innenschichtteile und ihr Anbringen an der oberen Formhälfte macht das bekannte Verfahren kompli ziert und aufwendig.

In ähnlicher Weise wird nach der DE 33 43 791 A1 verfahren. Dort wird die in die untere Formhälfte eingelegte Folie in ei nem gesonderten Schritt mittels einer Hilfsform vorgeformt. Dann wird dieser Vorformling in eine Hauptform eingebracht, und es wird eine aufschäumbare Masse auf ihn aufgebracht, in die ein kernförmiges Stützteil eingelegt wird, worauf vor dem fer tigen Ausschäumen eine Gummiplatte aufgelegt und die Hauptform mit einem deckelartigen oberen Formteil verschlossen wird. Die ses Verfahren ist ganz besonders aufwendig, obwohl es nur die Herstellung eines Verbundkörpers ermöglicht, der eine unver formte ebene Oberseite aufweist.

Ferner ist es aus der DE 34 39 101 C2 bekannt, einen Verbund körper aus einer Schaumstoffschicht und aus einer Trägerschicht dadurch herzustellen, daß zunächst die vorgefertigte Schaum stoffschicht in einen Formhohlraum eingebracht wird, der von der Schaumstoffschicht nicht vollständig ausgefüllt wird, wo rauf an einer Flachseite der Schaumstoffschicht ein trägerbil dender Kunststoff in Form eines Polyurethan-Zwei-Komponentensy stems unter Druck eingespritzt wird, wodurch die Schaumstoff schicht komprimiert wird. Der Kunststoff härtet zur Träger schicht aus, wobei eine feste Verbindung zwischen der Träger schicht und der Schaumstoffschicht entsteht. Mit diesem bekann ten Verfahren wird nur ein zweischichtiger Verbundkörper herge stellt.

Schließlich ist es aus der US 3 627 622 bekannt, eine weichela stische Zwischenschicht an beiden Flachseiten mit einer Träger schicht aus aushärtbarem, spritzfähigem Kunststoff zu versehen. Hierbei handelt es sich zwar um einen mehrschichtigen (dreischichtigen) Verbundkörper, dieser ist jedoch mit ebenen Flachseiten versehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein mehrlagiges Er zeugnis mit wenigen Einzelschritten ohne großen Aufwand und ko stengünstig als Formteil herzustellen.

Diese Aufgabe wird ausgehend vom eingangs beschriebenen Verfah ren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Innenschicht eine Trägerschicht dadurch erzeugt wird, daß bei geschlossener Form ein spritzfähiger und aushärtender Kunststoff auf die Außenhaut bzw. die Zwischenschicht aufgebracht wird.

Die Formhälfte ist zweckmäßigerweise eine Unterform und dient als Träger für eine in ihr erzeugte oder in sie eingelegte Au ßenhaut. Unmittelbar auf der Innenseite der Außenhaut wird ent weder ganz flächig oder bereichsweise die weichelastische Zwi schenschicht erzeugt, wobei dies bei geöffneter oder geschlos sener Schäumform geschehen kann. Bei geöffneter Schäumform wird die aus einem Kunststoffschaum bestehende Zwischenschicht als Sprühbild aufgetragen, was unter Verwendung eines computergesteuerten Roboters erfolgen kann. Alternativ kann aber auch die die Außenhaut tragende Formhälfte mit einer weiteren Formhälfte geschlossen werden, ehe die aus dem Kunststoffschaum bestehende Zwischenschicht erzeugt wird. Nach Her stellung der Zwischenschicht wird die das Erzeugnis tragende Formhälfte in jedem Fall geschlossen, damit über der als Dekorschicht dienenden Außenhaut und der aus Kunststoffschaum bestehenden Zwischenschicht Hohl räume vorhanden sind, in die der spritzfähige und aushärtende Kunststoff zur Bildung der Trägerschicht eingebracht wird. Zur Herstellung des mehrlagigen Erzeugnisses bzw. Schichtkörpers sind somit nur noch wenige und unkomplizierte Einzelmaßnahmen notwendig, bei deren Durchführung ferner kaum Bedienungs- oder Handhabungsfehler auftreten können. Bei verfahrens gemäßer Herstellung ist aus diesem Grund schließlich auch mit einem geringen Ausschuß zu rechnen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungs beispielen, die in der Zeichnung schematisch dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigen:

Fig. 1 im Schnitt zwei geschlossene Formhälften mit einer in der Unterform befindlichen Außenhaut;

Fig. 2 im Schnitt zwei Formhälften vor der Her stellung der Trägerschicht;

Fig. 3 im Schnitt das mehrlagige Erzeugnis und

Fig. 4 im Schnitt eine Formhälfte mit der in ihr befindlichen Außenhaut und einer aus Kunststoffschaum bestehenden Zwischen schicht, die ohne Schließen der Formhälfte erzeugt wird.

Wie aus Fig. 3 hervorgeht, besteht ein mehrlagiges Erzeugnis 1 bzw. ein Schichtkörper 1 aus einer dünn wandigen, ausreichend eigenstabilen und räumlich beliebig geformten Trägerschicht 2, einer als Dekor schicht dienenden Außenhaut 3 und einer zumindest bereichsweise zwischen der Trägerschicht 2 und der Außenhaut 3 befindlichen, weichelastischen Zwischen schicht 4 aus einem Kunststoffschaum.

Die Außenhaut 3 befindet sich gemäß den Fig. 1, 2 und 3 als unterste Lage in einer Formhälfte 5, in der sie entweder un mittelbar hergestellt worden ist (z. B. nach der Lehre des deutschen Patentes 34 17 727) oder in die sie nach entsprechender Herstellung eingelegt wird.

Um zumindest bereichsweise auf der Außenhaut 3 eine weichelastische Zwischenschicht 4 aus einem Kunststoff schaum zu erzeugen, wird die Formhälfte 5 entweder gemäß Fig. 1 mit einer weiteren Formhälfte 6 geschlossen, so daß ein oder mehrere Hohlräume 7 verbleiben, in die der weichelastische Kunststoffschaum zur Bildung der Zwischenschicht 4 eingefüllt werden kann.

Alternativ kann eine bereichsweise vorgesehene oder die gesamte Außenhaut 3 bedeckende Zwischenschicht 4 aber auch in der Weise erzeugt werden, daß sie unmittel bar bei geöffneter Formhälfte 5 gemäß Fig. 4 an den jeweils gewünschten Stellen der beim fertigen Erzeugnis innen liegenden Seite 8 der Außenhaut 3 aufgebracht wird Dies kann z. B. mit einem Sprühkopf geschehen, den ein computergesteuerter Roboter trägt.

Nach Herstellung der weichelastischen Zwischenschicht 4 wird die Formhälfte 5 gemäß Fig. 2 mit einer Form hälfte 9 geschlossen, so daß über der weichelastischen Zwischenschicht 4 und/oder der Außenhaut 3 mindestens ein Hohlraum 10 zur Herstellung der Trägerschicht 2 bleibt. In den Hohlraum 10 wird in einem letzten Arbeitsgang ein spritzfähiger sowie aushärtender Kunst stoff zur Herstellung der eigenstabilen Trägerschicht 2 eingespritzt. Er verbindet sich mit dem die weich elastische Zwischenschicht 4 bildenden Kunststoffschaum bzw. auch gegebenenfalls bereichsweise mit der Außen haut 3, sofern die weichelastische Zwischenschicht 4 nicht an allen Stellen des mehrlagigen Erzeugnisses bzw. Schichtkörpers 1 vorgesehen ist.

Die Formhälfte 5, in der sich die Außenhaut 3 unmittel bar befindet, ist zweckmäßigerweise eine Unterform. Die Formhälfte 6 ist in diesem Fall eine Oberformhälfte einer Schäumform und dient nur zum Herstellen der weichelastischen Zwischenschicht 4, sofern diese Zwischenschicht 4 nicht bei geöffneter Formhälfte 5 gemäß Fig. 4 hergestellt wird.

Die Formhälfte 9 dient jeweils zum Schließen der Form hälfte 5, wenn die aus Kunststoff bestehende Träger schicht 2 hergestellt wird.

Claims

1. Verfahren zum Herstellen eines mehrlagigen Erzeugnisses (1), insbesondere eines Ausstattungsteils für Fahrzeuge, mit einer Außenhaut (3) als Dekorschicht, einer weichela stischen Zwischenschicht (4) aus einem Kunststoffschaum und einer dünnwandigen Innenschicht (2), bei dem die Außenhaut (3) in eine Formhälfte (5) eingelegt wird, auf der Innen seite (8) der in die Formhälfte (5) eingelegten Außenhaut (3) zumindest bereichweise eine weichelastische Zwischen schicht (4) erzeugt wird und die Innenschicht (2) unter Schließen der Formhälfte (5) mit einer zugeordneten Form hälfte (9) auf die Zwischenschicht (4) aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Innenschicht (2) eine Trä gerschicht dadurch erzeugt wird, daß bei geschlossener Form (5, 9) ein spritzfähiger und aushärtender Kunststoff auf die Außenhaut (3) bzw. die Zwischenschicht (4) aufgebracht wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weichelastische Zwischenschicht (4) bei offener Formhälfte (5) erzeugt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weichelastische Zwischenschicht (4) erzeugt wird, nachdem die Formhälfte (5) mit einer weiteren Formhälfte (6) ge schlossen wurde.