DE1219215B - Verfahren zur Herstellung eines Polsterkoerpers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines PolsterkoerpersInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
B29d
Deutsche KL: 39 a3-27/00
Nummer: 1219 215
Aktenzeichen: H 35680 X/39 a3
Anmeldetag: 20. Februar 1959
Auslegetag: 16. Juni 1966
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Polsterkörpers, der beispielsweise
als Armstütze in Kraftwagen verwendet wird und aus einem Schaumstoffkern, einer diesen umgebenden
Kunststoffhaut und einer in den Kern eingebetteten, starren, zur Verstärkung und Befestigung dienenden
Einlage besteht. Es ist bekannt, bei der Fertigung derartiger Gegenstände die Kunststoffhaut durch Einbringen
von gelierbarem Kunststoff, insbesondere auf Polyvinylchloridbasis, in eine Form und Gelieren des
Kunststoffes herzustellen und alsdann in die Kunststoffhaut aufschäumbaren Stoff auf Urethanbasis einzubringen,
der in ihr aufgeschäumt wird und sie dehnt. Nach bekannten Verfahren werden alle diese
Schritte in einer einzigen, geteilten Form vorgenommen, ausgenommen ein bekanntes Verfahren, bei dem
es sich allerdings nicht um die Herstellung eines Polsters, sondern eines Gewehrkolbens, also eines nach
seinem Zweck starren Körpers, handelt. Dieses letztere Verfahren arbeitet mit zwei Formen, nämlich einer
ersten mit Untermaß ausgeführten Form, in der der Kern aus Schaumstoff hergestellt wird, und einer
zweiten Form mit Sollmaß, in die der zuvor hergestellte Kern eingebracht und mit Abstand von der
Forminnenfläche gehalten wird, so daß sich ein den Kern umgebender Spaltraum ergibt, in dem der schon
vor oder erst nach dem Einbringen des Kerns eingefüllte Kunststoff, der die Haut bilden soll, zum Gelieren
gebracht wird. Die beiden bei diesem Verfahren verwendeten Formen müssen geteilt ausgeführt
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese bekannten Verfahren in bezug auf die Güte des Erzeugnisses
und die Fertigungskosten zu verbessern. Erfindungsgemäß erfolgt zur Lösung dieser Aufgabe
die Herstellung der Haut einschließlich des Gelierens des Kunststoffes durch Wärme in einer ersten, einteilig
ausgeführten Form, worauf die so mit Untermaß gefertigte Haut in eine zweite, geteilte, mit Sollmaß
ausgeführte Form übergeführt wird, in die die Einlage eingesetzt und die sodann mit dem aufschäumbaren
Stoff gefüllt wird, der beim Aufschäumen die Haut auf das Sollmaß dehnt.
Die bekannten mit nur einer Form arbeitenden Verfahren erfordern wegen des beim Verschäumen
auftretenden Druckes eine verhältnismäßig dickwandige und entsprechend schwere und große Form, in
der beim Erhitzen die flüssige Kunststoffschicht wegen des verlangsamten Wärmeflusses erst nach einiger
Zeit auf Geliertemperatur gelangt. Da die Wandstärke nicht überall gleich ist, wird der Kunststoff
überdies ungleichförmig erwärmt, was sich min-Verf ahren zur Herstellung eines
Polsterkörpers
Polsterkörpers
Anmelder:
Davidson Rubber Company Inc.·,
Dover, N. H. (V. St. A.)
Dover, N. H. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. G. Eichenberg
und Dipl.-Ing. H. Sauerland, Patentanwälte,
Düsseldorf, Cecilienallee 76
Als Erfinder benannt:
Bruce Gardner Hood,
Marblehead, Mass. (V. St. A.)
Bruce Gardner Hood,
Marblehead, Mass. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 20. August 1958
(757441)
V. St. v. Amerika vom 20. August 1958
(757441)
destens durch örtliche Verfärbungen an der Außenfläche des Erzeugnisses unschön auswirkt. Wegen
ihrer Dickwandigkeit benötigt die Abkühlung der Form gleichfalls eine nicht unbeträchtliche Zeit.
Soll das Erzeugnis erhaben gemustert werden, also insbesondere eine Narbung erhalten, die ihm das
Aussehen von Leder verleiht, dann muß die Innenfläche der Form entsprechend gestaltet werden. Eine
solche Gestaltung erschwert das Ausformen, weil sich Form und Formling an den sich aus der Narbung
ergebenden erhabenen und vertieften Stellen ineinander verzahnen. Ist die Form zur Erzeugung
der Narbung mit einer galvanischen Auskleidung versehen, so besteht die Gefahr, daß diese empfindliche
Auskleidung beim Ausformen beschädigt wird, wenn dabei Werkzeuge verwendet werden.
Ferner ist es ein Nachteil, daß die verstärkende starre Einlage, die naturgemäß bei Verwendung nur
einer Form in diese vor dem Einbringen des Kunststoffes eingesetzt werden muß, notwendigerweise
gleichfalls von dem flüssigen Kunststoff überzogen wird. Dies bedeutet eine Vergeudung des den teuersten
Bestandteil des Erzeugnisses bildenden Kunststoffes. Vor allem aber entsteht kein fester Verband
mit der Einlage, weil die als Werkstoff für die Haut
609 579/398
Claims (1)
- 3 ' 4in Betracht kommenden Kunststoffe im Gegensatz F i g. 5 einen Schnitt durch die nur zum Teil dar-zum Schaumstoff an der Einlage nicht haften. Schließ- gestellte erste Form im eingangs angegebenen Sinnelieh ist es ein wesentlicher Mangel, daß außen am in vereinfachter Darstellung,fertigen Erzeugnis eine Naht entsteht, die längs der F i g. 6 einen Schnitt durch einen Teil der" inner-Teilfuge der Form verläuft. 5 halb der Form nach F i g. 5 hergestellten Kunststoff-Beim Verfahren nach der Erfindung entfallen, alle haut,diese Nachteile. Da die erste Form keinerlei Druck F i g. 7 einen Schnitt durch die nur zum Teil dar-auszuhalten hat, kann sie aus einem dünnwandigen, gestellte zweite Form im eingangs angegebenengalvanisch hergestellten Hohlkörper bestehen, dessen Sinne,Wandstärke überall gleich ist. Damit entfallen alle io Fig. 8 einen Schnitt durch die Form nach Fig. 7 thermischen Nachteile. Da die Haut nach dem Ge- nach dem Einlegen der Kunststoffhaut und Verschäulieren einfach aus dem Gießloch der Form heraus- men des eingebrachten Schaumstoffes und
gezogen zu werden braucht, kann die erste Form un- F i g. 9 einen Schnitt durch das nur zum Teil dargeteilt ausgeführt werden. Damit ist ihre gegebenen- gestellte fertige Erzeugnis.falls mit einer Narbung versehene, empfindliche Innen- 15 Die in Fig. 1 bis 4 gezeichnete Armstütze 10 befläche jeder Beschädigung entzogen. Die geteilt aus- steht aus einer Haut 12 aus Polyvinylchlorid, die vollzuführende und auf den Druck beim Verschäumen ständig mit einem Schaumstoffkern 14 aus Urethanzu bemessende zweite Form fällt zwar verhältnis- schaum gefüllt ist, der in eng haftender Verbindung mäßig schwer und dickwandig aus, was sich aber mit der Haut 12 steht. Eine zur Versteifung und Benachteilig nicht auswirkt, weil sie nicht beheizt wird. 20 festigung dienende Einlage 16 ist in den Schaumstoff-Ihre Zweiteiligkeit erzeugt keine Naht an der Außen- körper eingebettet. Die Armstütze kann an einer fläche, weil die in sie eingelegte Haut bereits nahtlos Fahrzeugwand oder -tür durch Schrauben 17 befertiggestellt ist. Aus dem gleichen Grunde braucht festigt werden, die durch die Einlage 16 und die Haut die Innenfläche der zweiten Form keine Narbung zu 12 hindurchragen. Vertiefungen 18 können vorgeseerhalten. Mögliche Schäden an dieser Innenfläche 25 hen sein, um die Schrauben unsichtbar zu machen, wirken sich nicht aus. Überdies entsteht ein fester Diese Vertiefungen erleichtern auch das Ausrichten Verband zwischen Schaumstoff und Einlage. der Einlage 16 während der nachstehend beispiels-Es wurde gefunden, daß einwandfreie Erzeugnisse weise beschriebenen Herstellung,der eingangs bezeichneten Art nur dann mit Sicher- In eine galvanisch hergestellte, einteilige und anheit erhalten werden, wenn die Haut beim Verschäu- 30 ihrer Innenfläche mit einer Narbung versehene Formmen des schäumbaren Kunststoffs eine Dehnung er- 19 nach F i g. 5 wird durch ein nicht gezeichnetesfährt. Andernfalls ist die Bildung von Falten an der Gießloch Polyvinylchlorid eingebracht und durchAußenseite, mit denen das betreffende Stück Aus- Schleudern der Form über deren Innenfläche verteilt,schuß wird, unvermeidlich. Demgemäß wird erfin- Durch Wärmeeinwirkung wird das Polyvinylchloriddungsgemäß, wie bereits angegeben, die Haut in der 35 hierauf geliert, so daß eine Haut 20 entsteht, die beimersten Form mit Untermaß hergestellt, ist also zu- Erkalten etwas schrumpft und durch das Gießlochnächst etwas kleiner, als dem fertigen Erzeugnis ent- herausgezogen werden kann. Die Form 19 ist unterspricht. Erst in der zweiten, mit Sollmaß ausgeführten Berücksichtigung des Schwindmaßes des Polyvinyl-Form wird die Haut unter dem Druck des Schaum- Chlorids so bemessen, daß die fertige Haut etwas klei-stoffes auf das Sollmaß gedehnt und ist dann mit 40 nere Abmessungen aufweist, als sie später im ferti-Sicherheit faltenfrei. In dieser Weise zu verfahren, ist gen Erzeugnis hat.unmöglich, wenn man in bekannter Weise mit nur Die in dieser Weise gefertigte, einteilige und aneiner Form arbeitet. ihrer Außenfläche lederartig genarbte Haut 20, die inBei der Herstellung von Schaumstoffkörpern inner- F i g. 6 schematisch gezeichnet ist, wird mit feinen halb von Hohlräumen muß für die Abfuhr von Gasen 45 Nadellöchern versehen und sodann in eine zweite, gesorgt werden. Dies kann beim Verfahren nach der geteilte Form 21 nach F i g. 7 eingelegt. Hierauf wird Erfindung in einfacher Weise dadurch geschehen, daß in die zweite Form Urethan-Schaumstoff eingebracht die Haut vor dem Einlegen in die zweite Form mit und zum Verschäumen gebracht. Die dabei verdrängzahlreichen feinen Löchern versehen wird, durch die ten Gase treten durch die Nadellöcher aus, während das beim Verschäumen zu verdrängende Gas, nicht 50 der Schaum zurückgehalten wird. Die Abmessungen aber der Schaum selbst austreten kann. Arbeitet man der zweiten Form 21 sind gleich denen des verlangin bekannter Weise mit nur einer Form, dann kann ten Erzeugnisses. Dadurch entsteht gemäß. F i g. 8 , von dieser einfachen Maßnahme kein Gebrauch ge- innerhalb der Haut 20 ein Schaumstoffkörper 22, macht werden. unter dessen Druck die Haut 20 auf die AbmessungenInnerhalb der ersten Form wird die Haut in der 55 des verlangten Erzeugnisses gedehnt wird. Ist der bevorzugten Ausführung der Erfindung in an sich Schaum abgebunden, so wird die Form 21 geöffnet bekannter Weise nach dem Schleudergußverfahren und das fertige, in F i g. 9 dargestellte Erzeugnis herhergestellt, ausgenommen.Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungs- F i g. 5 bis 9 nehmen auf die durch Schwinden der beispiel, bei dem es sich um die Herstellung einer 60 Werkstoffe entstehenden Änderungen in den Abmes-Armstütze handelt, wie sie an der Innenseite einer sungen nicht Rücksicht.
Kraftwagentür angebracht wird. Es zeigtF i g. 1 eine perspektivische Darstellung der Armstütze, . Patentansprüche:F i g. 2 eine Ansicht der Armstütze von oben, teil- 65weise im Schnitt, 1. Verfahren zur Herstellung eines Polsterkör-F i g. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3 in F i g. 2, pers, bestehend aus einem Schaumstoffkern, einerF i g. 4 einen Schnitt nach Linie 4-4 in F i g. 2, diesen umgebenden Kunststoffhaut, insbesondereauf Polyvinylchloridbasis, und einer in den Kern eingebetteten starren, zur Versteifung und Befestigung dienenden Einlage, bei dem die Kunststoffhaut durch Einbringen von gelierbarem Kunststoff in eine Form und Gelieren des Kunststoffes hergestellt und alsdann in die Kunststoffhaut aufschäumbarer Stoff auf Urethanbasis eingebracht wird, der in ihr aufgeschäumt wird und sie dehnt, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung der Haut (20) einschließlich des Gelierens des Kunststoffes durch Wärme in einer ersten, einteilig ausgeführten Form (19) erfolgt und die so mit Untermaß gefertigte Haut (20) hierauf in eine zweite, geteilte Form (21), die mit Sollmaß ausgeführt ist, übergeführt wird, in die die Einlage (16) eingesetzt und die sodann mit dem aufschäumbaren Stoff gefüllt wird, der beim Aufschäumen die Haut auf das Sollmaß dehnt2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haut (20) vor dem Einlegen in die zweite Form (21) mit zahlreichen feinen Löchern versehen wird, durch die dar beim Aufschäumen verdrängte Gas, nicht aber der Schaum selbst austreten kann.3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haut (20) innerhalb der ersten Form (19) in an sich bekannter Weise nach dem Schleudergußverfahren hergestellt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Österreichische Patentschrift Nr. 193 598;.
schweizerische Patentsschrift Nr. 289 307.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen609 579/398 6.66 © Bundesdruckerei Berlin
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