DE3725107A1 - Adaptives, nichtlineares frequenzbereichsfilter mit geringem phasenverlust - Google Patents
Adaptives, nichtlineares frequenzbereichsfilter mit geringem phasenverlustInfo
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Description
In der Nachrichtentechnik, Meßtechnik, Signalverarbeitungs- und
Regelungstechnik stellt sich immer wieder die Forderung nach
Trennung von Nutz- und Störsignalen. In den meisten Fällen können
die gestellten Anforderungen durch Einsatz bekannter passiver
oder aktiver linearer Filter wie Tiefpaß-, Hochpaß-, Bandpaßfilter
und dergleichen erfüllt werden. Je nach Ordnung und Wahl
ihrer Einstellparameter, etwa nach den Regeln von Butterworth,
Tschebyscheff oder Bessel können damit in bekannter Weise bestimmte
Eigenschaften ihrer Amplituden/Frequenzcharakteristiken,
z. B. bezüglich Restwelligkeit im Durchlaßbereich, Abfallsteilheit
zum Sperrbereich und so weiter erzeugt werden. In ebenfalls
bekannter Weise ist mit der Wahl der Amplitudenkennlinie auch
gleichzeitig ein zugehöriger Phasenverlauf eindeutig festgelegt,
wobei der Phasenverlust mit zunehmender Frequenz auch mit der
Filterordnung und Abfallsteilheit zum Sperrbereich wächst und
insbesondere auch im Nutzbereich nicht vernachlässigbar ist. Bei
Anwendungen solcher Filter in rückgeführten Systemen wie Regelkreisen,
phasenstarren Schleifen (phase locked loops) und dergleichen
wirkt sich der mit dem gewünschten Amplituden-/Frequenzverlauf
verbundene Phasen-/Frequenzverlauf häufig ungünstig auf
andere unverzichtbare Forderungen wie Stabilität und Signal-/Rauschverhältnis
aus.
Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt Filtereinrichtungen
zu schaffen, die diese starre Regel der Verkopplung von
Amplituden- und Phasengang der linearen Filter durchbrechen, d. h.
diesen insbesondere für den jeweiligen Anwendungsfall bezüglich
Phasenverlust günstiger gestalten und darüber hinaus noch in der
Lage sind sich automatisch an wechselnde Betriebsbedingungen, vor
allem bezüglich Schwankungen von Störsignalanteilen anzupassen.
Dies wird erfindungsgemäß durch lineare Übertragungsglieder in
Verbindung mit einem nichtlinearen Übertragungselement, einem
Totzoneglied erreicht, dessen Nullpunkt (N) proportional zum
Ausgangssignal eines Durchlaßbereichsfilters (f D (t)) nachführbar
ist, dem das zu filternde Eingangssignal (f₁(t)) direkt zuführbar
ist und zu dessen Ausgangssignal (f T (t)) das zur Nullpunktverstellung
dienende Signal addierbar ist. Im Rahmen einer weiteren
Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sollen auch die Beträge der
Ansprechschwellen (d₁, d₂) des Totzonegliedes zwischen vorgegebenen
unteren und/oder oberen Grenzwerten kontinuierlich oder in
diskreten Schritten anpaßbar sein.
Nachfolgend sollen die wesentlichen Merkmale der Erfindung
ausgehend vom Stand der Technik (Fig. 1a, 1b) anhand von
Ausführungsbeispielen (Fig. 2-6) näher erläutert werden. Es
zeigt
Fig. 1a die Eingangs-/Ausgangskennlinie eines normalen, nicht
anpaßbaren Totzonegliedes,
Fig. 1b ein Funktionsschaltbild für die Realisierung einer
Totzonecharakteristik nach Fig. 1,
Fig. 2a ein Funktionsschaltbild für die Realisierung eines
Totzonegliedes, dessen Eingangs-/Ausgangscharakteristik
(Fig. 1a) in seinem Nullpunkt verschiebbar, d. h.
anpaßbar ist,
Fig. 2b ein Funktionsschaltbild für die Realisierung eines
adaptiven Totzonegliedes, bei dem der Betrag symmetrisch
zum Nullpunkt liegender Ansprechschwellen (d₁=d₂=d)
anpaßbar ist,
Fig. 2c ein Funktionsschaltbild für die Realisierung eines
adaptiven Totzonegliedes bei dem wahlweise der Nullpunkt
des Totzonebereiches und/oder der Betrag symmetrisch zum
Nullpunkt liegender Ansprechschwellen (d₁=d₂=d) über
Anpaßsignale verändert werden kann,
Fig. 3a eine schematische Darstellung eines adaptiven, nicht
linearen Frequenzbereichsfilters gemäß der Erfindung,
Fig. 3b eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Filters nach Fig. 3a,
Fig. 3c eine Erweiterung der Erfindung nach den Fig. 3a und
3b zur Verbesserung des dynamischen Verhaltens im
Zwischenfrequenzbereich,
Fig. 4a eine schematische Darstellung eines doppelt adaptiven,
nichtlinearen Frequenzbereichsfilters gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung,
Fig. 4b eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
doppelt adaptiven Frequenzbereichsfilters nach der Fig. 4a,
Fig. 4c eine zusätzliche Erweiterung des doppelt adaptiven
Filters nach den Fig. 4a und 4b zur dynamischen
Verbesserung des Zwischenfrequenzbereichs gemäß Fig. 3c,
Fig. 5a, 5b und 5c Ausführungsbeispiele eines doppelt adaptiven,
nichtlinearen Frequenzbereichsfilters nach den
Fig. 4a, 4b und 4c,
Fig. 6a den Amplituden-Frequenzgang eines erfindungsgemäßen
Tiefpaßfilters nach den Fig. 5a und 5b,
Fig. 6b den Phasenfrequenzgang eines erfindungsgemäßen Tiefpaßfilters
nach den Fig. 5a und 5b.
Wie bereits erwähnt enthält das erfindungsgemäße, nichtlineare
Frequenzbereichsfilter als wesentliches Element ein adaptives
Totzoneglied. In Fig. 1 ist zunächst die Übertragungskennlinie
eines gewöhnlichen Totzonegliedes wiedergegeben. Ein solches
Element ist in seinen Übertragungseigenschaften dadurch definiert,
daß es bei Eingangsgrößen, die betragsmäßig unterhalb
bestimmter vorgegebener Schwellwerte (d₁, d₂) liegen kein Ausgangssignal
liefert, die Schwellwerte überschreitende Anteile der
Eingangssignale jedoch in ihrer Frequenz und Phase unverändert,
in ihrer Amplitude allerdings um den Schwellwertbetrag verringert
widergibt. Seine mathematische Funktionsdefinition unter
Berücksichtigung der richtigen Vorzeichen der Schwellwerte (d₁ 0,
d₂ 0) lautet:
Bei Realisierung der Totzone als Algorithmus in einer programmierbaren,
digitalen Elektronik gibt diese mathematische Funktionsdefinition
unmittelbar die Rechenvorschrift an. Für die Grenzwerte
(d₁=d₂=0) geht das Totzoneglied in ein lineares Übertragungselement
mit der Übertragungsfunktion "1" über.
Fig. 1b zeigt eine mögliche gerätetechnische Realisierung eines
herkömmlichen Totzonegliedes mit festen Ansprechschwellen (d₁,
d₂) unter Verwendung von Operationsverstärkern (101, 102),
Rückführpotentiometern (103, 104) und Dioden (105, 106). Für die
positive Ansprechschwelle (d₂) ist der Einstellwert eines Potentiometers
(104) maßgebend, das zwischen dem Ausgang eines invertierenden
Operationsverstärkers (101) und einer festen, positiven
Referenzspannung (+U R ) liegt und dessen Abgriff über eine
bezüglich der anliegenden Referenzspannung in Sperrichtung
geschaltete Diode (106) direkt, d. h. ohne Vorwiderstand auf den
Eingang (G) dieses ersten Operationsverstärkers (101) zurückgeführt
ist. Beide Operationsverstärker (101, 102) sind, was in
Fig. 1b nicht eigens gezeigt ist, in ihren mit "1" bezeichneten,
invertierenden Eingängen durch entsprechende Vor- und Rückführwiderstände
als einfache Summierverstärker geschaltet.
Für positive Eingangssignale (x) unterhalb der Ansprechschwelle
(d₂) sperrt die Diode (106) und das (negative) Ausgangssignal
(-y) bleibt 0, da sich die beiden gleich großen Signale (x) am
Eingang des zweiten Operationsverstärkers (102) über die direkte
Verbindung einerseits, sowie über den Umkehrverstärker (101)
andererseits gerade aufheben. Wenn die Eingangsgröße (x) des
Totzonegliedes den Schwellwert (d₂) gerade erreicht, liegt am
Ausgang des ersten Operationsverstärkers (101) der invertierte
Wert (-d₂) an und bewirkt, daß das Potential am Abgriff des
angeschlossenen Potentiometers (104) gerade durch 0 geht, wodurch
die dort angeschlossene Diode (106) leitend wird und den
Rückführwiderstand des Operationsverstärkers (101) kurzschließt.
Dadurch bleibt auch für höhere Eingangssignale (x-d₂) das
Ausgangssignal des ersten Operationsverstärkers (101) konstant
auf dem negativen Schwellwert (-d₂) stehen und wird im nachgeschalteten
zweiten Operationsverstärker (102) vom Eingangswert
subtrahiert. Für negative Eingangssignale (x) des Totzonegliedes
ergeben sich analoge Verhältnisse unter Berücksichtigung des über
ein zweites Potentiometer (103) eingestellten Schwellwertes (d₁)
und einer daran angeschlossenen Diode (105). Einfache, jedem
Fachmann geläufige Überlegungen zeigen, daß die gewünschten
Schwellwerte (d₁, d₂) bei folgenden Einstellwerten der Potentiometer
(104, 105) realisiert werden:
Pot. 103: P₃=d₁/(d₁+U R )
Pot. 104: P₄=d₂/(d₂+U R ) (2)
Pot. 104: P₄=d₂/(d₂+U R ) (2)
Abweichungen von dieser Einstellregel sind durch die unvermeidlichen
Anlaufstrombereiche der Dioden (103, 104) bedingt und können
durch eine konstante, für die verwendete Diodenart typische
Potentialverschiebung berücksichtigt werden. Liegen die Ansprechschwellen
symmetrisch zum Nullpunkt des Totzonegliedes (d₁=d₂=d)
so lautet die Einstellregel für beide Potentiometer (103, 104)
dementsprechend:
P=d/(d+U R ) (3)
Gemäß der Erfindung soll nun der Nullpunkt des Totzonegliedes (N
in Fig. 1a) und damit die gesamte Eingangs-Ausgangskennlinie
mittels eines Anpaßsignals anpaßbar, d. h. bei gleichbleibenden
Abständen der Schwellwerte (d₁, d₂) vom Nullpunkt bezüglich des
Eingangssignals (x) veränderbar sein, was sich zum Beispiel durch
eine entsprechende Veränderung der Referenzspannung (U R ) erreichen
läßt. Fig. 2a zeigt eine entsprechende Anordnung die aus
Fig. 1b durch Erweiterung um zwei Operationsverstärker (107,
108) zur Erzeugung der Referenzspannung (U R ) hervorgeht. Bei fest
eingestellten Werten der Potentiometer (103, 104) ergeben sich
die zur Erhaltung der gewünschten Schwellwerte (d₁, d₂) erforderlichen
Eingangsgrößen für diese zusätzlichen Operationsverstärker
durch einfache Umformung aus Gleichung (2) als:
d₁=P₃ *U R /(1-P₃)
d₂=P₄ *U R /(1-P₄) (4)
d₂=P₄ *U R /(1-P₄) (4)
oder bei symmetrischen Schwellwerten (d₁=d₂=d) und entsprechend
Potentiometereinstellungen (P₃=P₄=P) als
d=P *U R /(1-P) (5)
Eine Parallelverschiebung der Ansprechschwellen und damit auch
des Nullpunktes (N) der Eingangs-/Ausgangskennlinie um einen
Anpaßwert (Δ N) wird wie in Fig. 2a gezeigt, in einfacher Weise
durch Addition eines in gleicher Weise wie die Schwellwerte
(d₁, d₂) skalierten Signals (Δ N) über die zusätzlichen Operationsverstärker
(107, 108) bewerkstelligt.
Wie bereits erwähnt, sollen im Rahmen einer weiteren, sehr
vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens auch die
Beträge der Ansprechschwellen des Totzonegliedes zwischen vorgegebenen
unteren und/oder oberen Grenzwerten anpaßbar sein, wobei
die unteren Grenzen im Extremfall auch Null werden können. Für
den vereinfachten Fall symmetrisch zum Nullpunkt des Totzonegliedes
liegender Schwellwerte (d₁=d₂=d) zeigt:
- - Fig. 2b ein gegenüber Fig. 2a derart abgewandeltes Schaltungsschema, daß eine, über ein geeignetes Anpaßsignal steuerbare Änderung des Schwellwertbetrages ermöglicht wird und
- - Fig. 2c in schematischer Darstellung eine Anordnung welche die adaptiven Einstellmöglichkeiten der Fig. 2a und 2b kombiniert.
Wie aus den genannten Abbildungen bei Kenntnis der im Zusammenhang
mit Fig. 1b und 2a erläuterten Wirkungsweise ohne weiters
hervorgeht ist zu den erfindungsgemäßen Erweiterungen lediglich
eine andere Verschaltung der zusätzlichen Operationsverstärker
(107) und (108) erforderlich. Ebensowenig bedarf eine Realisierung
verschiedener, unsymmetrisch zum Nullpunkt gelegener anpaßbarer
Schwellwerte (d₁, d₂) keiner weiteren Erklärungen. Es
erübrigt sich auch zu erwähnen, daß Totzoneglieder mit den vorgenannten
adaptiven Merkmalen auch auf andere Art, und teilweise
sogar besser wie z. B. unter Verwendung von Komparatoren und
Schalttransistoren statt der beschriebenen Dioden realisiert
werden können.
Fig. 3a zeigt nun den grundsätzlichen Aufbau eines nichtlinearen
adaptiven Filters gemäß der Erfindung. Demnach wird ein zu
filterndes Eingangssignal (f₁(t)) in parallelen Zweigen einmal
dem Eingang des bereits beschriebenen anpaßbaren Totzonegliedes
(301) und einem Durchlaß-Frequenzbereichsfilter (302) zugeführt.
Das Ausgangssignal (f D (t)) dieses Durchlaßbereichsfilters wird
sowohl in das Totzoneglied zur Verstellung seines Nullpunktes (N)
um einen Anpaßwert (Δ N) als auch in eine Summierstelle (303)
eingeführt, welche dieses Signal (f D (t)) mit dem Ausgangssignal
(f T (t)) des Totzonegliedes additiv zum Filterausgangssignal
(f₂(t)) verknüpft. Zur Erläuterung der Wirkungsweise des erfindungsgemäßen
Filters sei angenommen, daß die Aufgabe darin
besteht ein niederfrequentes Nutzsignal einer Amplitude (A) und
einer Frequenz (Ω) von einem hochfrequenten Störsignal einer
anderen Amplitude (a) und anderen Frequenz (ω) zu befreien,
d. h. aus einer Zeitfunktion der Form
f₁(t)=A *sin(Ωt)+a *sin(ω t) (6)
den Nutzsignalanteil zu gewinnen. Das Durchlaßbereichsfilter muß
in diesem Fall als z. B. linearer Tiefpaß ausgeführt werden mit
einer Bandbreite (ω B ) die zwischen Nutz- und Störsignalfrequenz
liegt:
Ω < ω B < ω (7)
Das im Nullpunkt-Anpaßzweig gebildete Verstellsignal (f D (t))
wird im wesentlichen die Form haben
f D (t)=A₁ sin (Ωt+ϕ)+ε (t) (8)
wobei sich dieses Signal vom Nutzsignal in Amplitude und Phase im
Durchlaßbereich des Filters nur wenig unterscheidet (A₁≅A, ϕ≅0)
und der im Sperrbereich des Tiefpasses liegende Störsignalanteil
e (t) vernachlässigbar ist. Berücksichtigt man die Wirkung der
Nullpunktverschiebung des Totzonegliedes mit der Funktion
(f D (t)) so wird am Ausgang des Totzonegliedes ein Signal erscheinen
von der Form:
Dabei ist wieder das richtige Vorzeichen der Schwellwerte (d₁ 0,
d₂ 0) zu beachten.
In der nachfolgenden Summierstelle (303) wird gemäß Fig. 3a dem
Ausgangssignal des adaptiven Totzonegliedes (f T (t)) das zur Nullpunktanpassung
dienende Nachführsignal (f D (t)) überlagert zum
Ausgangssignal der Form
f₂(t)=f T (t)+f D (t) (10)
Nimmt man der Einfachheit halber an, daß die Schwellwerte des
Totzonegliedes symmetrisch zum Nullpunkt liegen (|d₁|=|d₂|=d)
so ergibt sich als Ausgangssignal des Filters
Zum Verständnis der Funktion werden nun die drei wesentlichen
Frequenzbereiche, nämlich Durchlaßbereich, Sperrbereich und
Übergangs- oder Zwischenfrequenzbereich des Nullpunkt-Anpaßzweiges
betrachtet:
Im Durchlaßbereich des hier betrachteten Beispieles, d. h. im
Bereich niedriger Frequenzen folgt die Nullpunktnachführung des
Totzonegliedes praktisch fehlerfrei dem Nutzsignalverlauf und
bewirkt damit seine Unterdrückung im Totzoneglied (301). Dieser
fehlende Signalanteil am Ausgang des Totzonegliedes wird jedoch
im nachfolgenden Summierglied (303) über den Anpaßzweig wieder
hinzugefügt. Die Totzone (der Breite ±d) "reitet" damit gewissermaßen
auf der Nutzsignalamplitude und unterdrückt alle additiv
überlagerten hochfrequenten Störsignalanteile, gleichgültig
welcher Frequenz, soweit sie nur außerhalb des Frequenzbereichs
des Nullpunktanpaßzweiges liegen und die Beträge ihrer Amplituden
die Totzonebreite (d) nicht überschreiten. Ist insbesondere
die Störamplitude bekannt und die Totzonebreite danach angepaßt
so wird die Totzone durch das hochfrequente Signal vollständig
ausgefüllt und bewirkt damit gleichzeitig eine weitgehende
Linearisierung der nichtlinearen Eingangs-/Ausgangskennlinie des
Totzonegliedes nach der Art eines sogenannten Dithersignals. In
der Praxis werden allerdings die Störsignalanteile häufig aus
einem Frequenzgemisch, insbesondere auch Rauschanteilen, bestehen,
von denen bestenfalls Spektralverteilungen oder statistische
Mittelwerte bekannt sind. Die Totzonebreite wird dann zweckmäßigerweise
auf solche statistischen Mittelwerte wie quadratischen
Mittelwert, Varianz (σ), und/oder Vielfache davon z. B. den
sogenannten 2σ- oder 3σ -Wert eingestellt. In diesem Fall wird
zwar keine vollständige Unterdrückung der Störsignalanteile, wohl
aber eine erhebliche Verbesserung der Signalrauschverhältnisse
erzielt.
Treten bei einem so abgestimmten nichtlinearen Filter gemäß dem
Ausführungsbeispiel der Erfindung kurzzeitige Änderungen des
Eingangssignals auf, so werden diese im Filter-Hauptzweig (Fig. 3a)
ohne Phasenverschiebung über das Totzoneglied unmittelbar und
ohne Verzögerung zum Ausgang weitergeleitet, da der Anpaßzweig
solchen Änderungen nicht zu folgen vermag, und der Nullpunkt des
Totzonegliedes unverändert bleibt. Diese Änderungen spiegeln sich
im Ausgangssignal allerdings nur im Mittelwert der den Totzonebereich
überschreitenden hochfrequenten Signalanteile wieder, was zu
einer kurzzeitigen, nur in der Übergangsphase bis zum Nachlaufen
des Anpaßzweiges wirksamen Verschlechterung der Signalrauschverhältnisse
führt, nach Einstellung des stationären Zustandes
jedoch wieder verschwindet. Solche Verhältnisse treten insbesondere
dann auf, wenn über geeignete Kommandos gewünschte Änderungen
der Betriebsbedingungen oder Arbeitspunkte in ein das erfindungsgemäße
Filter enthaltendes System eingegeben werden. Ähnliche
Verhältnisse wie im Zusammenhang mit kurzfristigen Änderungen
des Arbeitspunktes beschrieben gelten auch im Übergangsbereich
des Nullpunkt-Anpaßzweiges. Eingangssignale, deren Frequenz
zwischen Durchlaßbereich und Sperrbereich des im Nullpunktanpaßzweig
angeordneten Frequenzbereichsfilters liegen erleiden
eine Amplituden- und Phasenänderung und führen damit zu einem
entsprechenden Fehler in der Nullpunktnachführung des adaptiven
Totzonegliedes. Dessen ungeachtet wird jedoch das Filtereingangssignal
(f₁(t)) über das phasenunempfindliche Totzoneglied
(301) und die nachfolgende Summierstelle (303) zum Filterausgang
(f₂(t)) durchgeleitet. Um dies einzusehen, denke man sich
vorübergehend den Totzonebereich durch entsprechende Wahl der sie
steuernden Signale (Fig. 2b, 2c) gleich Null gesetzt. Unter
bezug auf Fig. (3a) und die sie beschreibende Gleichung (11)
entartet das Totzoneglied dann zu einer streng linearen Eingangs-/Ausgangskennlinie,
deren Nullpunkt über den Anpaßzweig mittels
eines Signals (f D (t)) verschiebbar bleibt. Damit entfällt auch
die getroffene Unterscheidung negativer und positiver Amplitudenbereiche
und die beschreibende Gleichung (11) erhält die Form
f₂(t)=f₁(t)-f D (t)+f D (t)=f₁(t) (11a)
d. h., daß das Filterausgangssignal (f₂(t)) für jedes beliebige
Nullpunkt-Verstellsignal (f D (t)) mit dem Eingangssignal (f₁(t))
in Amplitude und Phase identisch bleibt. Bei Vorhandensein einer
Totzone zur Unterdrückung unerwünschter Signalanteile werden demgegenüber
im betrachteten Zwischenfrequenzbereich Amplituden- und
Phasenabweichungen des Nullpunkt-Verstellsignals (f D (t))
gebenüber dem Filtereingangssignal (f₁(t)) dazu führen, daß die
an sich zu unterdrückenden, den Totzonebereich im wesentlichen
ausfüllenden Störsignale die Ansprechschwellen (d₁, d₂, d) überschreiten
und ihr durch den Gleichrichtereffekt der Totzone -
Charakteristik entstehender Mittelwert mit guter Näherung das
unverzögerte Eingangssignal widerspiegelt. Je nach Art des
Signalspektrums im betrachteten Zwischenfrequenzbereich treten
für diese Signale mehr oder weniger geringfügige Amplitudenverzerrungen
und Restanteile nicht unterdrückter hochfrequenter
Störsignale auf, deren letztere im Bedarfsfalle durch zusätzlich
nachgeschaltete Filter weiter abgeschwächt werden können.
Fig. 3b zeigt in schematischer Darstellung eine andere Möglichkeit
die mit der Nullpunktverschiebung des Totzonegliedes
erzielbaren erfindungsgemäßen Wirkungen zu erzielen. In diesem
Fall wird die durch Nullpunktverschiebung der Eingangs-/Ausgangskennlinie
eines Totzonegliedes bedingte Wirkung dadurch
erreicht, daß einem gewöhnlichen, nicht anpaßbaren Totzoneglied
(300) die in einem vorgeschalteten Summierglied (304) gebildete
Differenz zwischen Filtereingangssignal (f₁(t)) und einem in
einem Nullpunkt-Anpaßzweig über ein Durchlaßbereichsfilter (302)
gebildeten Signal (f D (t)) zugeführt wird. Obwohl sich im allgemeinen
lineare und nichtlineare Schaltkreiselemente nicht ohne
Auswirkungen auf die Wirkungsweise eines Schaltkreises vertauschen
lassen, ist diese Maßnahme im vorliegenden Fall mit der
Realisierung einer Nullpunktverschiebung des Totzonegliedes
entsprechend den Ausführungsbeispielen (Fig. 2a, 2c) völlig
identisch und kann z. B. wahlweise dann eingesetzt werden, wenn
sich damit eine Verringerung des Realisierungsaufwandes erzielen
läßt.
Fig. (3c) zeigt eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, die
dazu dient das Übertragungsverhalten im Zwischenfrequenzbereich
weiter zu verbessern. Dies wird durch Einschalten eines Zwischenfrequenzfilters
(305) zwischen dem Ausgang des Durchlaßbereichsfilters
und dem die Nullpunktverschiebung der Totzone bewirkenden
Summierglieds (304) erreicht. Unerwünschte Amplituden- und
Phasenänderungen, hervorgerufen durch das Durchlaßbereichsfilter
können damit weitgehend wieder korrigiert und gleichzeitig
eventuelle Amplitudenverzerrungen der Eingangs-/Ausgangskennlinie,
die von der Wirkung der Totzone herrühren weiter linearisiert
werden. Es ist offensichtlich, daß die Übertragungseigenschaften
des Zwischenbereichsfilters auf das Durchlaßbereichsfilter
abgestimmt sein müssen und daher beispielsweise bei
Ausbildung des letzteren als Tiefpaß insbesondere Amplitudenüberhöhung
bzw. Phasenvorhalt bildende Zwischenbereichsfilter
wie Hochpässe, Bandpässe und Vorhaltglieder geeignet sind.
Wie jedem Fachmann geläufig, lassen sich alle linearen Übertragungsglieder
die zur Erläuterung des Erfindungsgedankens getrennt
ausgewiesen und in ihrem Einfluß zum erfindungsgemäßen Zweck
diskutiert worden sind durch lineare Umformungen in äquivalente
Schaltungen und Netzwerke umrechnen lassen. Dies trifft insbesondere
für das Durchlaßbereichsfilter (302), das Zwischenfrequenzfilter
(305) und die Verknüpfung des Nullpunkt-Anpaßsignals mit
dem Eingangssignal im Summierglied (304) zu.
In der Praxis tritt nun häufig der Fall auf, daß sich die Signalverhältnisse
insbesondere bezüglich ihrer Störanteile abhängig
von den jeweils gerade herrschenden Betriebs- und Umweltbedingungen,
wie z. B. Temperaturschwankungen, Alterungserscheinungen und
dergleichen verändern. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des
Erfindungsgedankens kann erreicht werden, daß die Güte der
Störunterdrückung trotz betriebsbedingter Änderungen des Störpegels
hinsichtlich Amplituden und spektraler Verteilung erhalten
bleibt. Solche vorteilhaften Eigenschaften eines nichtlinearen
Filters der vorstehend beschriebenen Art werden erfindungsgemäß
dadurch sichergestellt, daß die Beträge der Ansprechschwellen des
Totzonegliedes durch einen zusätzlichen adaptiven Eingriff in
Abhängigkeit von Signalen verändert werden, die aus dem Filtereingangssignal
durch Mittelwertbildung über alle, innerhalb eines
oder mehrerer ausgewählter Frequenzbereiche des Störspektrums
liegenden Signalanteile gewonnen werden. Die Anpassung kann
kontinuierlich oder in diskreten Schritten erfolgen. Bei Auftreten
nur sehr langzeitig wirksamer Schwankungen der Störungen kann
die Verstellung der Schwellwerte natürlich auch extern und evtl.
von Hand vorgenommen werden.
Fig. 4a zeigt das Prinzipschaltbild eines verbesserten Filters
der genannten Art. Das nichtlineare, weitestgehend phasentreue
Frequenzbereichsfilter nach Fig. 3a ist dabei erweitert um einen
Schwellwert-Anpaßzweig, der wie der Nullpunktanpaßzweig vom
Filtereingangssignal (f₁(t)) gespeist wird und dessen Ausgangssignale
(f₄₁(t)), (f₄₂(t)) dazu benutzt werden, die Ansprechschwellen
(d₁, d₂) des im Hauptzweig des Filters liegenden Totzonegliedes
(401) zu verschieben beispielsweise in der in Fig. 2b oder
2c gezeigten Weise. Der zusätzliche Anpaßzweig selbst besteht aus
einem Sperrbereichsfilter (403), einem Mittelwertbildner (404),
einem Formfilter (405), einer Aufschaltfunktion (406) und eventuell
einem Totzoneglied (407) bekannter Art (z. B. nach Fig. 1b)
mit fest vorgegebenen Ansprechschwellen.
Ein lineares Frequenzbereichsfilter (403) das hier zur Unterscheidung
als "Sperrbereichsfilter" bezeichnet werden soll, dient zur
Festlegung der Frequenzgrenzen, innerhalb derer eine Anpassung
der Totzone im Totzoneglied des Hauptzweiges erfolgen soll.
Vorzugsweise werden hier Hochpaßfilter, Bandpaßfilter, aber auch
Tiefpaßfilter und je nach Anwendungsfall Kombinationen der
genannten Filterarten in geeigneter Serien- und/oder Parallelschaltung
eingesetzt. Für die Mittelwertbildung (404) kommen alle
Schaltungen oder Bauelemente in Frage, die geeignet sind, aus dem
Frequenzgemisch am Ausgang der Sperrbereichsfilter (403) von Null
verschiedene Mittelwerte oder Gleichanteile zu bilden, wie
beispielsweise Einweggleichrichter, Doppelweggleichrichter,
Spitzenwertgleichrichter, sowie gerade Potenzen ihres Eingangssignals
bildende Funktionselemente, wie Quadrierer und dergleichen.
Im nachfolgenden Formfilter (405) des Schwellwert-Anpaßzweiges
gemäß Fig. 4a wird das Ausgangssignal des Mittelwertbildners
geglättet, bzw. es werden Signalanteile für die Schwellwertanpassung
ungeeigneter, z. B. hoher Frequenzen unterdrückt, wozu
sich Tiefpaßfilter erster und höherer Ordnung oder Bandsperren in
besonderem Maße eignen.
Durch die Aufschaltfunktion (406) des Anpaßzweiges wird festgelegt
nach welchem funktionalen Zusammenhang die Ansprechschwellen
des Totzonegliedes im mittleren Hauptzweig des Filters angepaßt
werden sollen. Im einfachsten Fall kann es sich dabei um lineare
Verstärkungskennlinien mit Ausgangssignalbegrenzung handeln,
wobei die Begrenzung sicherstellt, daß keine unerwünscht großen
Erweiterungen des Totzonebereichs und damit verbundene Signalunterdrückung
im Durchlaßbereich auftreten können. Im allgemeinen
werden jedoch geeignete, auf die Charakteristik der Mittelwertbildung
abgestimmte, nichtlineare Verstärkungskennlinien, wie
z. B. inverse quadratische Kennlinien entsprechend Quadratwurzelfunktionen,
logarithmische Kennlinien oder - Funktionen und
dergleichen zweckmäßiger sein, um den jeweiligen Anforderungen
gerecht zu werden. In vielen Fällen empfiehlt es sich erfindungsgemäß,
der Aufschaltfunktion ein Totzoneglied (407) mit unveränderlichen
Ansprechschwellen (Fig. 1b) nachzuschalten zur Unterdrückung
der unvermeidbaren Restwelligkeit des Schwellwert-Anpaßsignals,
sowie um eine definierte untere Grenze der Schwellwertanpassung
sicherzustellen. Insbesondere kann durch eine
unsymmetrische Aufschaltfunktion und/oder Totzoneglieder mit
betragsmäßig verschiedenen links- bzw. rechtsseitigen Schwellwerten
und/oder Verstärkungen im hier betrachteten Anpaßzweig eine
dementsprechend unsymmetrische Verstellung der Ansprechschwellen
im Totzoneglied (401) des Filterhauptzweiges erreicht werden.
Aus den Ausführungen zu den Fig. (3a) und (3c), insbesondere
was die Phasentreue der Filterübertragung bei Totzonebreite 0
bzw. kleinen Werten auch in den Zwischenbereichen anbelangt, wo
das Durchlaßbereichsfilter bereits Amplituden- und Phasenveränderungen
des Nutzsignals aufweist, geht hervor, daß für das Übertragungsverhalten
des nichtlinearen Frequenzbereichsfilters die
Einsatzflanke des Amplitudenabfalls im wesentlichen dort ansetzt,
wo der Schwellwert-Anpaßzweig den Totzonebereich zur Unterdrückung
der Störsignalamplituden zu öffnen beginnt. Liegt dieser
Einsatzpunkt bei Frequenzen, die wesentlich höher liegen als die
Bandbreite des Durchlaßbereichs für die Nullpunktverstellung, so
bleibt die phasentreue Übertragung auch bis zu dieser Frequenz
gewährleistet.
Fig. 4b zeigt wiederum eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen,
erweiterten, nichtlinearen Filters, bei dem in einer
bereits mit Fig. 3b beschriebenen Weise die Nullpunktanpassung
des Totzonegliedes durch eine Differenzbildung zwischen Eingangssignal
(f₁(t)) und Nullpunkt-Verstellsignal (f D (t)) in einem
Summierglied (304) vor dem Eingang des Totzonegliedes ersetzt
ist.
In Fig. (4c) ist das Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen
nichtlinearen, erweiterten adaptiven Filters gezeigt, bei dem zur
weiteren Verbesserung des dynamischen Verhaltens und Kompensation
von Amplitudenverzerrungen im Übergangsbereich ein Zwischenfrequenzfilter
(305) vorgesehen ist, dessen Funktion und Übertragungsmerkmale
bereits im Zusammenhang mit Fig. 3c beschrieben
wurden.
Fig. 5a zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
nichtlinearen Frequenzbereichsfilters geringen Phasenverlustes in
seiner erweiterten, doppelt adaptiven Form. In Übereinstimmung
mit den Erläuterungen zur Funktionsweise einer ersten Ausführungsform
der Erfindung nach den Fig. 3a und 3b wurde im Nullpunktanpaßzweig
ein Tießpaßverhalten angenommen, das im vorliegenden
Fall durch ein gewöhnliches Tiefpaßfilter zweiter Ordnung mit
einer Filterzeitkonstante (T₁) und einer Dämpfung (ζ₁) sichergestellt
wird. Im Schwellwert-Anpaßzweig sind zur Verdeutlichung
der mit den Fig. (4a) und (4b) beschriebenen Funktionseigenschaften
die einzelnen Schaltkreiselemente ebenfalls in Form von
Übertragungsfunktionen bzw. Eingangs-/Ausgangskennlinien dargestellt.
Danach besteht der Anpaßzweig aus einem linearen Hochpaß
zweiter Ordnung (403) als Sperrbereichsfilter, einem Quadrierer
(404) zur Mittelwertbildung, einem zweifachen, linearen Tiefpaß
erster Ordnung (405) als Formfilter, einer Ouadratwurzelbildung
(406) als Aufschaltfunktion und einem nachfolgenden Totzoneglied
(407) mit unveränderlichen Ansprechschwellen (±δ), einer
Verstärkung (V H ) im linearen Kennlinienbereich und Ausgangssignalbegrenzung
(±L). Der Einfachheit halber wurde ferner angenommen,
daß die Schwellwertanpassung im Totzoneglied des Hauptzweiges
symmetrisch zum Nullpunkt erfolgt und dessen Verschiebung mit dem
Ausgangssignal (f D (t)) des Durchlaß-Bereichsfilters (302) im
Totzoneglied, etwa gemäß Fig. (2c) vorgenommen wird.
Fig. (5b) stellt das Ausführungsbeispiel von Fig. (5a) in
geringfügig abgewandelter Form dar, indem nämlich das Totzoneglied
im Filter-Hauptzweig als lediglich adaptiv in Schwellwerten
seines Totzonebereichs, etwa gemäß Fig. (2b) und seine Nullpunktverschiebung
über die bereits beschriebene Differenzbildung
im vorgeschalteten Summierglied (304) ausgeführt ist.
Fig. 5c zeigt eine Erweiterung des vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiels um ein Zwischenfrequenzfilter (305) zur
Verbesserung des dynamischen Verhaltens und der Eingangs-/Ausgangskennlinie
im Übergangsbereich vom Nutz- zum Störspektrum des
zu filternden Eingangssignals (f₁(t)). Das Zwischenfrequenzfilter
(305) ist in diesem Fall als einfacher, symmetrischer Bandpaß
ausgebildet, wobei die Parameter zweckmäßigerweise in folgender
Relation zueinander gewählt werden:
T₁ < aT₂ < T₂ < aT₃ < T₃ < T H (12)
um die erwähnte Amplitudenüberhöhung (a) und Phasenvoreilung im
Zwischenfrequenzbereich zu erzielen.
Die gerätetechnische Ausführung der vorstehend in ihrer Wirkungsweise
und ihren Übertragungseigenschaften beschriebenen Funktionselemente
der Anpaßzweige, wie Filter, Gleichrichter, lineare und
nichtlineare Eingangs-/Ausgangskennlinien bereitet dem Fachmann
keinerlei Schwierigkeiten. Die Umsetzung der in analoger Darstellung
gegebenen Filterübertragungsfunktionen und Eingangs-/Ausgangskennlinien
in entsprechende Digitalschaltungen oder Algorithmen
für Prozeßrechner als Realisierungshilfsmittel ist dem
Fachmann gleichermaßen geläufig.
Das in Fig. 5a beschriebene Ausführungsbeispiel eines doppelt
adaptiven, nichtlinearen Tiefpaßfilters wurde mit Hilfe analoger
Bausteine realisiert und sein Frequenzgang vermessen. Die Fig. 6a
und 6b zeigen den gemessenen Amplituden- (6a) bzw.
Phasenverlauf (6b) in Abhängigkeit der Frequenz bei sinusförmigen
Eingangssignalen für folgende Parameterwerte:
T₁ = 1,4 sec
ζ₁ = 0,6
T H = 0,1
T F = 50 sec
V H = √
ζ₁ = 0,6
T H = 0,1
T F = 50 sec
V H = √
Bei linearer Eingangs-/Ausgangskennlinie mit einer Verstärkung
(V H ) und Totzone (±δ) gleich Null des entarteten "Totzonegliedes"
(407) erkennt man die Vorteile des erfindungsgemäßen, nichtlinearen
Tiefpaßfilters wenn man z. B. Amplitude und Phase mit der
des normalen, linearen Durchlaßbereichsfilter 2. Ordnung vergleicht.
Der Verlauf beider Frequenzgänge ist in Fig. 6a und 6b
dargestellt.
Es liegt auf der Hand, daß neben den zur Erläuterung des Erfindungsgedankens
gewählten Beispielen und Ausführungsformen der
Anpaßzweige je nach Anwendungsfall auch andere Ausgestaltungen,
Filterarten, sowie lineare und nichtlineare Übertragungselemente
in der erfindungsgemäßen Anordnung Anwendung finden können.
Insbesondere können in beiden beschriebenen Anpaßzweigen zweckdienliche
Serien- und Parallelschaltungen einzelner Filter bzw.
Übertragungsglieder zur Anwendung kommen und in konsequenter
Verfolgung des Erfindungsgedankens auch vollständige Anpaßzweige
zur Realisierung sich überlappender oder sich gegenseitig ausschließender
Teilbereiche der Anpassung über ausgewählte Frequenz-
- und/oder Amplitudenbereiche Anwendung finden. Bei der Auslegung
der Anpaßzweige ist zu beachten, daß der Schwellwert-Anpaßzweig
infolge der in ihm enthaltenen Mittelwertbildung nur auf
Signalamplituden, nicht aber auf Phasenverhältnisse reagiert.
Daraus folgt, daß die Einsatzflanken der die zu unterdrückenden
Störspektren begrenzenden Frequenzbereiche durch Verwendung von
Filtern hoher Ordnung sehr scharf abgegrenzt werden können, ohne
daß die damit verbundene Phasenverschiebung sich auf das Ausgangssignal
des nichtlinearen Filters nachteilig auswirkt.
Claims (15)
1. Nichtlineares Frequenzbereichsfilter zur Unterdrückung von
Störsignalen, die einem in einem vorgegebenen Frequenzbereich
variablen Nutzsignal überlagert sind, bestehend aus linearen
Übertragungsgliedern und einem Totzoneglied, dadurch
gekennzeichnet, daß der Nullpunkt (N) des Totzonegliedes
(301), dem das zu filternde Eingangssignal (f₁(t))
zuführbar ist proportional zum Ausgangssignal (f D (t)) eines
Durchlaßbereichsfilters (302) nachführbar ist und zu seinem
Ausgangssignal (f T (t)) das zur Nullpunktanpassung dienende
Signal (f D (t)) addiert ist.
2. Frequenzbereichsfilter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nullpunktanpassung des
Totzonegliedes durch eine Differenzbildung zwischen Filtereingangssignal
(f₁(t)) und Ausgangssignal eines Durchlaßbereichsfilters
(f D (t)) ersetzbar ist.
3. Frequenzbereichsfilter nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nullpunktanpassung
des Totzonegliedes (301) gemäß dem Ausgangssignal
eines Durchlaßbereichsfilters über ein zusätzliches Zwischenfrequenzfilter
durchführbar ist.
4. Frequenzbereichsfilter nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Durchlaßbereichs- und/oder
Zwischenfrequenzfilter, Tiefpaßfilter, Bandpaßfilter,
Hochpaßfilter oder Serien- bzw. Parallelschaltungen solcher
Filterarten einsetzbar sind.
5. Frequenzbereichsfilter nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beträge der Ansprechschwellen
(d₁, d₂) des Totzonegliedes (401) kontinuierlich
und/oder in diskreten Schritten automatisch und/oder von
Hand anpaßbar sind.
6. Frequenzbereichsfilter nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anpassung des Betrages
der Ansprechschwellen des Totzonegliedes in Abhängigkeit von
Signalen erfolgt, die aus dem Filtereingangssignal durch
Mittelwertbildung über alle innerhalb eines oder mehrere
ausgewählter Frequenzbereiche liegenden Signalanteile gewinnbar
sind.
7. Frequenzbereichsfilter nach einem der Ansprüche 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß Signale zur
Anpassung der Ansprechschwellen (d₁, d₂) des Totzonegliedes
(401, 402) in einem oder mehreren Anpaßzweigen gewinnbar
sind, die aus "Sperrbereichsfiltern" (403), Mittelwertbildnern
(404), Formfiltern (405) und Aufschaltfunktionen (406) bestehen.
8. Frequenzbereichsfilter nach einem der Ansprüche 5-7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwellwert-Anpaßzweige
zusätzlich ein Totzoneglied (407) enthalten, dessen Ansprechschwellen
auf vorgegebene Festwerte einstellbar sind.
9. Frequenzbereichsfilter nach einem der Ansprüche 5-8, dadurch
gekennzeichnet, daß als "Sperrbereichsfilter"
(403) in den Schwellwertanpaßzweigen, Hochpaßfilter, Bandpaßfilter,
Tiefpaßfilter, Bandsperrefilter oder Kombinationen aus
Serien- und/oder Parallelschaltung der vorgenannten Fiterarten
einsetzbar sind.
10. Frequenzbereichsfilter nach einem der Ansprüche 5-9, dadurch
gekennzeichnet, daß als Mittelwertbildner in den
Schwellwertanpaßzweigen Einweggleichrichter, Doppelweggleichrichter,
Spitzenwertgleichrichter, oder gradzahlige Potenzen
ihres Eingangssignals bildende Funktionselemente, z. B.
Quadierer einsetzbar sind.
11. Frequenzbereichsfilter nach einem der Ansprüche 5-10,
dadurch gekennzeichnet, daß als Formfilter (405)
in den Schwellwertanpaßzweigen, Tiefpaßfilter, Bandsperrefilter,
Bandpaßfilter oder Serien- und/oder Parallelschaltungen
der vorgenannten Filterarten verwendbar sind.
12. Frequenzbereichsfilter nach einem der Ansprüche 5-11,
dadurch gekennzeichnet, daß als Aufschaltfunktionen
(406) in den Anpaßzweigen lineare und/oder nichtlineare
Kennlinien oder Funktionen, z. B. Verstärker mit Amplitudenbegrenzung
oder Quadratwurzeln und dergleichen bildende Funktionselemente
verwendbar sind.
13. Frequenzbereichsfilter nach einem der Ansprüche 1-12,
dadurch gekennzeichnet, daß Tiefpässe erster
oder zweiter Ordnung als Durchlaßbereichsfilter (302),
Vorhaltglieder oder Bandpaßfilter als Zwischenfrequenzfilter
(305) und im Schwellwertanpaßzweig Hochpässe erster oder
zweiter Ordnung als Sperrbereichsfilter (403), Gleichrichter
oder Quadrierer als Mittelwertbildner (404), Tiefpaßfilter
erster oder zweiter Ordnung als Formfilter (405), lineare
Verstärker oder Quadratwurzelfunktionen als Aufschaltfunktion
(406) und ein Totzoneglied (407) mit fest vorgegebenen
Ansprechschwellen und Amplitudenbegrenzung einsetzbar sind.
14. Frequenzbereichsfilter nach einem der Ansprüche 1-13,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Totzoneglied
(301) mit anpaßbarem Nullpunkt und/oder anpaßbaren Schwellwerten
(±d) einsetzbar ist, das einen ersten, ein
Eingangssignal (x) aufnehmenden Verstärker (101) enthält,
dessen Ausgangssignal über zwei Potentiometer (103, 104) und
jeweils an deren Abgriff angeschlossene, gegensinnig geschaltete
Dioden (105, 106) einmal auf den Eingang zuführbar und
zum anderen in einem zweiten Verstärker (102) mit dem Eingangssignal
(x) summierbar ist, wobei am jeweils anderen Ende
der Potentiometer (103, 104) z. B. über einen dritten (107)
und vierten Verstärker (108), den Schwellwerten (d, Δ d)
und/oder der Nullpunktanpassung (Δ N) entsprechende Signale
aufschaltbar sind.
15. Frequenzbereichsfilter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionselemente
des nichtlinearen Frequenzbereichsfilters, wie lineare
Netzwerke, Totzoneglieder, lineare und/oder nichtlineare
Kennlinien, Summierglieder ganz oder teilweise durch funktionsmäßig
äquivalente Algorithmen in einer fest verdrahteten
oder programmierbaren Digitalelektronik realisierbar sind.
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