DE3724769C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine hinter einer Vortriebsmaschine mit einem Nachlaufschild einsetzbare Schalung für eine Tunnelauskleidung mit Ortbeton, bestehend aus einer Innenschalung und einer Stirnschalung, wobei die Innenschalung in mehrere, unabhängig voneinander bewegbare Schalungssegmente aufgelöst ist, die über Hubtische an einem Tragrahmen gelagert sind und zwischen denen fugenüberdeckende elastische Längsfugeneinlagen vorgesehen sind, und wobei die zwischen dem Nachlaufschild und der Innenschalung angeordnete Stirnschalung durch den Ortbeton vorbewegbar ist, der in den vom Nachlaufschild bzw. Gebirge und von der Innenschalung sowie der Stirnschalung ge­ bildeten Ringraum einpreßbar ist.

Bei einer bekannten Schalung der genannten Art (DE-OS 30 43 312) ist die Innenschalung für ein vollständiges Vorbewegen zusammen mit der Stirnschalung durch den eingedrückten Ortbeton eingerichtet. Dabei können zur Verminderung der Reibungskräfte einzelne Schalungssegmente radial ein wenig zurückgezogen sein. Nichtdestoweniger setzt das insgesamt verhältnismäßig hohe Betondrücke voraus, mit denen auch entsprechend große Druckschwankungen einhergehen, die einer einwandfreien Qualität der Tunnelauskleidung entgegenstehen.

Bei einer anderen Schalung ist zwar auch schon bekannt (DE-PS 26 54 565), die Anordnung so zu treffen, daß die Schalungssegmente unabhängig voneinander gegenüber dem Tragrahmen mittels Vorschubzylinderkolbeneinheiten vorschiebbar sind. Diese Schalung unterscheidet sich aber erheblich von der vorgenannten Schalung, weil die Stirnschalung mit Hilfe von Hydraulikzylinderkolbenanordnungen vorbewegbar ist und mit einer Rüttelplatte zum Verdichten des eingebrachten Betons versehen ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schalung der eingangs genannten Art bezüglich der Vorbewegung der Innenschalung so auszubilden, daß diese auf die Betonqualität nur noch einen geringen Einfluß ausübt.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Schalungssegmente in Tunnellängsrichtung verschiebbar geführt sind und als Führung an den Hubtischen gelagerte Gleitlängsführungen vorgesehen sind und daß die Schalungssegmente in an sich bekannter Weise unabhängig voneinander gegenüber dem Tragrahmen mittels Vorschubzylinderkolbeneinheiten vorschiebbar sind. - Die Erfindung nutzt hierbei die Erkenntnis, daß das zugrundeliegende Problem nur lösbar ist, wenn die Innenschalung für eine von der Stirnschalung unabhängige schreitende Vorbewegung der einzelnen Schalungssegmente eingerichtet ist.

Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten. So empfiehlt es sich, die Schalungssegmente jeweils aus mehreren aneinander angelenkten Segmentabschnitten bestehen zu lassen, deren relative Winkelstellung mit Hilfe von Verstelleinrichtung, zum Beispiel Hydraulikzylinderkolbenanordnungen, einstellbar und fixierbar ist; auf diese Weise wird eine Anpassung der Segmente an aufzufahrende Radien möglich bzw. die Kurvengängigkeit verbessert. Zur Verwirklichung kompakter Abmessungen wird man die Anordnung zweckmäßigerweise so treffen, daß die Vorschubzylinderkolbeneinheit zwischen einer vorderen und einer hinteren Gleitlängsführung angeordnet ist. Ansonsten kann man die Stirnschaltung über einstellbare Federn an Kragarmen des Tragrahmens abstützen, so daß die Schalung insgesamt von der Vortriebsmaschine unabhängig eingesetzt werden kann.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Schalung,

Fig. 2 einen Schnitt A-A durch den Gegenstand der Fig. 1, und

Fig. 3 ein Schalungsdetail in vergrößerter Darstellung.

Die in den Figuren dargestellten Schalungen sind für eine Tunnelaus­ kleidung mit Ortbeton bestimmt und hinter einer Vortriebsmaschine mit einem Nachlaufschild 1, aber auch ohne Vortriebsmaschine einsetzbar. In ihrem grundsätzlichen Aufbau besteht die Schalung jeweils aus einer Innenschalung 2 und einer Stirnschalung 3. Die Innenschalung 2 ist dabei in mehrere, unabhängig voneinander bewegbare Schalungs­ elemente 4 mit zwischengeschalteten Fugenüberdeckungen 6 aufgelöst. Bei den Fugenüberdeckungen 6 kann es sich um elastische Fugeneinlagen, überdeckende Bleche oder ähnliche Konstruktionen handeln. Die zwischen dem Nachlaufschild 1 und der Innenschalung 2 angeordnete Stirnschalung 3 ist durch den Ortbeton vorbewegbar, der in den Ringraum 7 eindrückbar ist, der vom Nachlaufschild 1 bzw. Gebirge und von der Innenschalung 2 sowie der Stirnschalung 3 gebildet ist. Das Eindrücken des Ortbetons erfolgt durch nicht dargestellte flexible Leitungen durch die Stirnschalung 3 hindurch. Die Innenschalung 2 ist für ein aufeinanderfolgendes Vorbewegen von jeweils zumindest einem der Schalungselemente 4 gegenüber den übrigen, in Ruhe verbleibenden bzw. gehaltenen Schalungselementen 4 in Tunnellängsrichtung eingerichtet. Wie man insbesondere aus Fig. 2 erkennt, ist die Innenschalung 2 im Querschnitt gesehen aus mehreren Schalungssegmenten 4 mit zwischengeschalteten elastischen Längsfugeneinlagen 6 aufgebaut. Fig. 3 zeigt eine in diesem Zusammenhang mögliche Verbesserung bezüglich Kurvengängigkeit; danach sind die Schalungssegmente 4 jeweils aus mehreren aneinander angelenkten Segmentabschnitten 41 aufgebaut, deren relative Winkelstellung mit Hilfe von Verstelleinrichtungen 8 in Form von Hydraulikzylinderkolbenanordnungen einstellbar und fixierbar sind.

Die Schalungssegemente 4 sind über Gleitlängsführungen 9 mit zugeordneten Hubtischen 10 an einem Tragrahmen 11 gelagert sowie jeweils mit Hilfe einer Vorschubzylinderkolbeneinheit 12 in Tunnellängsrichtung vorbewegbar. Die Vorschubzylinderkolbeneinheit 12 ist dabei zwischen einer vorderen und einer hinteren Gleitlängsführung 9 angeordnet. Mit anderen Worten sind zwei Gleitlängsführungen 9 bzw. zugeordnete Hubtische 10 pro Schalungssegment 4 vorgesehen; mit Hilfe der Hubtische 10 können die Schalungssegmente 4 radial entlastet bzw. beaufschlagt werden. Die Stirnschalung 3 ist über einstellbare Federn 13 an Kragarmen 14 des Tragrahmens 11 abgestützt. Bei den Federn 13 kann es sich beispielsweise um Hydraulikzylinderkolbenanordnungen handeln, deren vordere Zylinderkammern über Hydraulikleitungen von einer Gasdruckpolsteranordnung beaufschlagt sind.

Die Funktionsweise der Vorrichtungen ergibt sich unschwer aus den Figuren. Die Schalungssegmente 4 werden einzeln oder in Gruppen vorbewegt. Wesentlich ist dabei, daß die Reibungskräfte, die zwischen den in Ruhe verbleibenden Schalungssegmenten 4 und dem Beton auftreten, stets größer sind als die entsprechenden Kräfte der vorbewegten Schalungssegmente 4. Durch radiales Entlasten bzw. Beaufschlagen der jeweiligen Schalungssegmente 4 läßt sich alles das entsprechend einrichten.

Claims (4)

1. Hinter einer Vortriebsmaschine mit einem Nachlaufschild einsetz­ bare Schalung für eine Tunnelauskleidung mit Ortbeton, bestehend aus einer Innenschalung und einer Stirnschalung, wobei die Innenschalung in mehrere, unabhängig voneinander bewegbare Schalungssegmente aufgelöst ist, die über Hubtische an einem Tragrahmen gelagert sind und zwischen denen fugenüberdeckende elastische Längsfugeneinlagen vorgesehen sind, und wobei die zwischen dem Nachlaufschild und der Innenschalung angeordnete Stirnschalung durch den Ortbeton vorbewegbar ist, der in den vom Nachlaufschild bzw. Gebirge und von der Innenschalung sowie der Stirnschalung gebildeten Ringraum einpreßbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungssegmente (4) in Tunnellängsrichtung verschiebbar geführt sind und als Führung an den Hubtischen (10) gelagerte Gleitlängsführungen (9) vorgesehen sind und daß die Schalungssegmente (4) in an sich bekannter Weise unabhängig voneinander gegenüber dem Tragrahmen (11) mittels Vorschubzylinderkolbeneinheiten (12) vorschiebbar sind.

2. Schalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scha­ lungssegmente (4) jeweils aus mehreren aneinander angelenkten Seg­ mentabschnitten (41) bestehen, deren relative Winkelstellung mit Hilfe von Verstelleinrichtungen (8) einstellbar und fixierbar ist. (Fig. 3)

3. Schalung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubzylinderkolbeneinheit (12) zwischen einer vorderen und einer hinteren Gleitlängsführung (9) angeordnet ist.

4. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnschalung (3) über einstellbare Federn (13) an Kragarmen (14) des Tragrahmens (11) abgestützt ist.