DE3723259C2 - Stapeleinrichtung für Briefe - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Stapeleinrichtung für Briefe und ähnlich flaches, biegsames Fördergut gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

In automatischen Briefverteilanlagen werden die Sendungen zum Zwecke des automatischen Lesens des Bestimmungsortes und des späteren Einsortierens auf einer Förderstrecke vereinzelt transportiert und über eine Fachstrecke mit Weichen entsprechend den Postleitzahlgebieten einer Vielzahl von Stapelfächern zugeordnet und abgestapelt.

Um einen möglichst hohen Durchsatz zu erzielen, laufen die Sendungen auf dem Transportband mit möglichst hoher Geschwindigkeit und möglichst geringen Abständen. Unter diesen Umständen tritt bei Sendungen, die dem gleichen Stapelfach zugeordnet sind, das Problem der Stauung auf, die durch ein Auflaufen der Vorderkante der nachfolgenden Sendung auf die Hinterkante der vorauslaufenden Sendung verursacht wird.

Aus der DE-OS 33 17 865 ist es bekannt, bei senkrecht im Stapel auf der unteren Längskante ruhenden Sendungen beim Einlaufen die untere Vorderkante der Sendung tangential in ein sich drehendes Spindelrad einlaufen zu lassen, wobei im Zuge des Einlaufens der Sendung in das Stapelfach die Flanke des Spindelrades die nachfolgenden Teile der Sendung, insbesondere deren hinteren Bereich, in Richtung der bereits gestapelten Sendungen befördert, so daß die nachfolgende Sendung mit Sicherheit neben der vorausgegangenen Sendung in das Stapelfach einläuft.

Der Spindelradantrieb je Stapelfach ist jedoch sehr aufwendig und kostspielig insbesondere für Feinverteilanlagen mit einer großen Anzahl von Stapelfächern kleiner Kapazität und geringerem Durchsatz.

Gemäß der DE-OS 37 00 827 wurde daher eine unterhalb der Auflagenfläche der einlaufenden Sendungen angeordnete Beidruckrolle vorgesehen, die mit einem Teil ihres oberen Rollenumfangs die Unterkante der einlaufenden Briefe erfaßt und in Richtung Briefstapel drückt.

Aus der DE-AS 24 43 418 ist eine Stapeleinrichtung für Briefsendungen und ähnlich flaches, biegsames Fördergut mit einer Förderstrecke, auf der die Briefe vereinzelt transportiert werden, mit einer Leseeinrichtung zur Ermittlung des Bestimmungsortes mit einer Fachstrecke mit Weichen und Stapelfächern zur Einsortierung der Briefe entsprechend der jeweils ermittelten Bestimmungsorte bekannt. Aus der DE-AS 12 71 040 ist eine Einrichtung bekannt, die durch Korrektur der mechanischen Phasenlage der Briefe gegenüber dem Fördertakt einer Fördereinrichtung Auflaufprobleme beim Einstapeln vermindert werden können. Aus der DE 12 37 504 ist eine Einrichtung bekannt, um einen ungleichmäßigen Förderfluß von überlappten Postsendungen in einen gleichmäßigen Förderstrom zu wandeln.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Sicherheit des Einstapelns von Briefen, die dem gleichen Stapelfach zuzuordnen sind, zu verbessern.

Die Aufgabe wird bei einer Stapeleinrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art durch die in seinem kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale gelöst.

Durch die Einführung einer Nebenförderstrecke zur Haupt­ förderstrecke ist es nunmehr möglich, aufeinanderfolgende Briefe, die dem gleichen Stapelfach zugeordnet sind und bei denen die Gefahr des Auflaufens und damit der Zerknautschung im Stapelfach besonders groß ist, überlappend und damit vorgeordnet zum gemeinsamen Stapelfach zu trans­ portieren.

Durch diese paarweise Zusammenfassung einer größeren Anzahl von dem gleichen Stapelfach zugeordneten Briefe entsteht gleichzeitig ein größerer Abstand zwischen den sich überlappenden Briefpaaren, wodurch die Einstapelsicherheit weiterhin verbessert wird.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Bei Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 3 ergibt sich eine besonders platzsparende Lösung.

Die Erfindung wird nun anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen im einzelnen:

Fig. 1: Hauptförderstrecke und Nebenförderstrecke mit gleichen Transportgeschwindigkeiten;

Fig. 2: Hauptförderstrecke und Nebenförderstrecke mit unterschiedlichen Transportgeschwindigkeiten.

In Fig. 1 ist mit 1 eine Förderstrecke dargestellt, auf der die Briefe bereits vereinzelt ankommen. Die Briefe werden in beiden Ausführungsbeispielen auf einer Längskante aufrecht stehend transportiert. Die Figuren zeigen die Förderstrecken in Draufsicht. Die Briefe werden von Seitenbändern, die z. B. über Umlaufrollen R11 und R12 laufen, am Umfallen gehindert. Nicht dargestellte Unterflurbänder verhindern ein Herausfallen der Briefe aus den Seitenbändern. Links außerhalb der Figur befindet sich eine Leseeinrichtung zur Ermittlung des Bestimmungsortes des Briefes, rechts außerhalb der Figur befindet sich die Fachstrecke mit Weichen und Stapelfächern zur Einsortierung der Briefe entsprechend den jeweils ermittelten Bestimmungsorten. Diese Einrichtungen sind z. B. aus der DE-OS 33 17 865 bekannt.

Gemäß der Erfindung ist parallel zu einem Teil der Förder­ strecke, hier mit Hauptförderstrecke 2 bezeichnet, eine zusätzliche mit Nebenförderstrecke 3 bezeichnete Förderstrecke vorgesehen.

Die Transportgeschwindigkeit ist in diesem Ausführungsbeispiel in beiden Förderstrecken gleich schnell, jedoch ist die Nebenförderstrecke 3 länger als die Hauptförder­ strecke.

Die Hauptförderstrecke 2 umfaßt die Umlenkrollen R21 bis R23, ein Leitblech L, die Nebenförderstrecke 3, die äußeren, um die Umlenkrollen R31, R32 und R61, R62 laufenden Seitenbänder mit Zwischenrolle R51 und das innere, um die Umlenkrollen R41, R42 und R43 laufende Seitenband. Durch eine Weiche W wird der erste Brief B1 von zwei einem gleichen Stapelfach zugeordneten Briefen in die Nebenförderstrecke 3 geleitet. An der Vereinigungsstelle V gelangt er mit dem zweiten Brief B2 in die weiterführende Trans­ portstrecke 4 mit den Umlenkrollen R71 und R81.

Der Umweg u der Nebenförderstrecke 3 ist so gewählt, daß, wenn a der Abstand der Briefe (Darstellung unterhalb der Fig. 1, links) und b die Länge des kürzesten zu erwartenden Briefes ist,

a<u<b

ist. Es muß stets gewährleistet sein, daß nach dem Zusammentreffen der beiden Briefe in der weiterführenden Förderstrecke 4 der zweite Brief B2 überlappend angeordnet (Darstellung unterhalb der Fig. 1, rechts) weitertransportiert wird.

Die Stapeleinrichtung, in der die Briefe zu den bereits gestapelten Briefen gestapelt werden, ist mit StR in Fig. 1 angedeutet. Durch die Überlappung der Briefe kann der zweite Brief nicht mehr auf den ersten beim Einstapeln auflaufen und der Abstand a zwischen derartigen Briefpaaren oder einem Briefpaar und einem ungepaarten Brief, wird vergrößert, was zusätzlich die Einstapelsicherheit erhöht.

In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestellt. Gleich wirkende Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, so daß sich deren Erläuterung erübrigt.

Die Transportrichtung der Briefe in der Figur ist wiederum von links nach rechts. Jedoch ist die Transportgeschwindigkeit der Briefe in der Nebenförderstrecke 3 höher als in der Hauptförderstrecke 2. Dies wird durch einen schneller laufenden Transportriemen zwischen den Umlenkrollen R31 und R32 erreicht.

Auch hier vermeiden nicht dargestellte Unterflurbänder, deren Geschwindigkeit den jeweiligen Förderstrecken angepaßt ist, ein Herausrutschen der Briefe nach unten. Das Leitblech L stützt die Briefe einseitig ab.

Ein durch die Weiche W in die Nebenförderstrecke 3 geleiteter zweiter Brief B2 holt durch seine größere Geschwindigkeit den in der Hauptförderstrecke 2 transportierten ersten Brief B1 ein, so daß er an der Vereinigungsstelle V überlappend mit Brief 1 weitertransportiert wird (Darstellung unterhalb Fig. 2, rechts).

Ist die Fördergeschwindigkeit der Hauptförderstrecke 2 v 1 und die Länge der schnelleren Transportstrecke zwischen den Umlenkrollen R31 und R32 d, so ist

Die Weichenstellung erfolgt über ein von einer Leseeinrichtung gesteuertes Steuergerät unter Berücksichtigung der Transportgeschwindigkeit der Briefe.

Claims (3)

1. Stapeleinrichtung für Briefe und ähnlich flaches, biegsames Fördergut mit einer Förderstrecke, auf der die Briefe vereinzelt transportiert werden, mit einer Leseeinrichtung zur Ermittlung des Bestimmungsortes und mit einer Fachstrecke mit Weichen und Stapelfächern zur Einsortierung der Briefe entsprechend dem jeweils ermittelten Bestimmungsort, dadurch gekennzeichnet, daß zur gezielten Überlappung von aufeinanderfolgenden Briefen, die dem gleichen Stapelfach zugeordnet sind, parallel zu einem Teil der Förderstrecke (Hauptförderstrecke 2) eine zusätzliche Förderstrecke (Nebenförderstrecke 3) vorgesehen ist, die Briefe über eine Weiche (W) abzweigbar und über eine Vereinigungsstelle (V) zurück in die Hauptförderstrecke (2, 4) einleitbar sind, und Länge und Transportgeschwindigkeit der Nebenförderstrecke (3) so bemessen sind, daß nach der Vereinigungsstelle (V) ein zweiter Brief (B2), in Stapelrichtung (StR) gesehen, hinter einem ersten Brief (B1) überlappend angeordnet weitertransportiert wird.

2. Stapeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportgeschwindigkeit der Nebenförderstrecke (3) gleich der der Hauptförderstrecke (2), jedoch die Länge der Nebenförderstrecke größer als die der Haupt­ förderstrecke ist, wobei von zwei aufeinanderfolgenden Briefen, die dem gleichen Stapelfach zuzuordnen sind, der erste Brief über die Nebenförderstrecke geleitet wird.

3. Stapeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Nebenförderstrecke (3) etwa gleich der der Hauptförderstrecke (2), die Transportgeschwindigkeit der Nebenförderstrecke jedoch auf einem Teil der Neben­ förderstrecke größer als die der Hauptförderstrecke ist, wobei von zwei aufeinanderfolgenden Briefen, die dem gleichen Stapelfach zuzuordnen sind, der zweite Brief über die Nebenförderstrecke geleitet wird.