DE3722829C2 - Verfahren und Anordnung zur Steuerung der Impulsabgabe eines implantierbaren elektromedizinischen Gerätes - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Steuerung der Impulsabgabe eines implantierbaren elektromedizinischen GerätesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Impulsabgabe eines
implantierbaren elektromedizinischen Gerätes über Ausgangsverstärker, wobei die
die Impulsauslösung bestimmende Betriebsart und -parameter nach der Implantation
über eine Übertragungsstrecke von einem externen Programmgeber zu einem
internen Programmierteil programmiert und eingestellt oder verändert werden
können. Außerdem betrifft die Erfindung eine Anordnung zur Durchführung des
Verfahrens, mit einem externen Programmgeber zur Abgabe kodierter Signale an
einen externen Signalübertrager und mit einem implantierbaren elektromedizinischen
Gerät, das einen die kodierten Signale empfangenden internen Signalübertrager, ein
mit dem internen Signalübertrager verbundenes Programmierteil und eine die
Impulsabgabe in Abhängigkeit von Ausgangssignalen des Programmierteils
steuernde Verknüpfungslogik enthält, die mit einem oder mehreren Aus
gangsverstärkern verbunden ist.
Es sind verschiedene Verfahren zur Steuerung der Impulsabgabe eines implantier
baren elektromedizinischen Gerätes, insbesondere eines Herzschrittmachers, zur
Diagnose und Langzeit- sowie Kurzzeittherapie bekannt, die ein breites Behand
lungsspektrum in der Elektrotherapie von beispielsweise brady- und tachykarden
Herzrhythmusstörungen ermöglichen. Durch die Programmierbarkeit der ver
schiedenen Verfahren auch nach der Implantation des implantierbaren elek
tromedizinischen Geräts kann die Funktion des elektromedizinischen Geräts den
jeweiligen Anforderungen an die Diagnose und Therapie durch Umprogrammieren
angepaßt werden, ohne daß operative Eingriffe mit den damit unter Umständen
verbundenen zusätzlichen Risiken erforderlich sind. Zu diesem Zweck wird in einem
externen Programmgeber ein geeignetes Programm angewählt und über eine
Übertragungsstrecke, die einen externen und internen Signalübertrager umfaßt, ein
im implantierbaren elektromedizinischen Gerät enthaltenes Programmierteil in
geeigneter Weise programmiert sowie neben der gewünschten Betriebsart auch die
optimalen Betriebsparameter eingestellt.
So tritt beispielsweise bei Zweikammer-Schrittmachern die Notwendigkeit, den
Schrittmacher in seiner Funktionsweise umzuprogrammieren, verhältnismäßig häufig
auf. Beispielsweise kann ein Verlust der Wahrnehmungsfähigkeit atrialer Detektions
funktionen dazu führen, daß der universale Zweikammer-Stimulationsmodus DDD
durch den Wegfall der atrialen Detektionsfunktion in einen VVI-Modus um
programmiert werden muß. Auch das gehäufte Auftreten atrialer Rhythmus
störungen, die sich ansonsten nicht beseitigen lassen, kann es im Einzelfall
notwendig machen, ein physiologisches Schrittmachersystem in einen Ventrikel-
Schrittmacher zurückzuverwandeln. Die Funktionsvielfalt moderner Zwei
kammer-Schrittmacher mit umfassenden Einstellbereichen der Stimulations- und
Detektionsparameter sowie die Verfügbarkeit eines breiten Spektrums an
Stimulationsverfahren zur Diagnose sowie Akut- und Langzeittherapie von
Herzrhythmusstörungen unterschiedlichster Pathogenese ermöglicht es, neben
einem Verzicht auf operative Eingriffe ein individuelles Programm zu erstellen, das
auf die jeweiligen Bedürfnisse eines Patienten abgestellt ist.
Zur Diagnose von Herzrythmusstörungen sowie zur Optimierung von Stimulations
programmen ist es jedoch erforderlich, beispielsweise intermittierende Störungen
bei der Detektion von Eigenaktionen eines Patienten aufzudecken und bestimmte
Eigenschaften der ventrikuloatrialen bzw. atrioventrikulären Leitung genauer zu
untersuchen, um beispielsweise Leitungsverzögerungen bei Frequenzerhöhungen
usw. zu erfassen. Dies trifft insbesondere bei jüngeren DDD-Patienten zu, die
einerseits hämodynamisch von hohen Synchronisationsfrequenzen profitieren,
andererseits aber durch schrittmachervermittelte Tachykardien infolge ventrikuloa
trialer Überleitung belastet sind.
Für diagnose- und akuttherapeutische Anwendungszwecke ist es bekannt, atriale
und/oder ventrikuläre Schrittmacherimpulse durch Brustwandstimulation zu triggern.
Dieses Verfahren ist klinisch für die Diagnose und Akuttherapie tachykarder
Rhythmusstörungen sowie für serielle Untersuchungen zur Wirksamkeitsbestim
mung medikamentöser Therapie zum Einsatz gekommen. Diese externe Impuls
triggerung durch Brustwandstimulation mittels eines externen Stimulationsgerätes
ist jedoch durch die atriale bzw. ventrikuläre Schrittmacherrefraktärzeit limitiert, so
daß nur eine limitierte elektrophysiologische Untersuchung möglich ist.
Aus der US-PS 4,515,160 sowie aus der EP-A 0 107 483 sind jeweils implantier
bare Herzschrittmacher bekannt, die drahtlos mittels eines Programmierkopfes
programmiert oder umprogrammiert werden können. Außerdem ist es bei diesen
Systemen vorgesehen, auch Daten aus dem implantierten Herzschrittmacher
drahtlos auszulesen, um auf diese Weise Marker-Signale oder andere Daten zu
gewinnen, die es ermöglichen, die Umprogrammierung optimal anzupassen oder zu
einem günstigen Zeitpunkt vorzunehmen. Die Stimulationsauslösung im implan
tierten Herzschrittmacher erfolgt durch Abarbeitung der durch den Programmierkopf
übertragenen Programme.
Die US-PS 4,601,291 zeigt ein ähnliches Herzschrittmachersystem, bei dem Daten
aus einem implantierten Herzschrittmacher über einen Programmierkopf drahtlos
auslesbar sind und graphisch dargestellt werden können. In dieser Patentschrift sind
auch weitere Ausführungen zu der Kommunikation zwischen dem implantierten
Herzschrittmacher und den externen Geräten beschrieben.
Aus der DD 155 716 geht schließlich ein Verfahren zum Informationsaustausch mit
einem implantierten Herzschrittmacher hervor, das eine Dialogmöglichkeit zwischen
dem implantierten Herzschrittmacher und einem zugehörigen externen Programmier-
oder Steuergerät zuläßt, um neben technischen Parametern bespielsweise im
Herzschrittmacher gespeicherte Verlaufsdaten und/oder Patientendaten abzufragen
und auf der Basis der ermittelten Werte entsprechende Entscheidungen fällen zu
können. Dabei werden die jeweiligen Informationssignale gegen die innerhalb der
Normalfunktion des Herzschrittmachers aufgenommenen bzw. erzeugten Funktions
signale zunächst eindeutig aufgrund ihrer festgelegten Impulsstruktur abgegrenzt.
Diese Impulsstrukturen dienen somit der Kennung der Informationssignale. Diese
werden vorzugsweise in der absoluten Refraktärzeit des Herzens übertragen, um
das Herz nicht unbeabsichtigt zu stimulieren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Steuerung der
Impulsabgabe eines implantierbaren elektromedizinischen Gerätes zu schaffen,
dessen Einsatzmöglichkeiten erweitert und dadurch eine universelle Diagnose und
Therapie unterschiedlicher Körperfunktionsstörungen, insbesondere eine nichtinvasi
ve Durchführung elektrophysiologischer Untersuchungsprotokolle und eine
Optimierung von Stimulationsprogrammen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs genannten
Art gelöst, bei dem die Impulsabgaben des implantierbaren elektromedizinischen
Geräts extern durch die Übertragung kodierter Signale vom externen Programm
geber zum internen Programmierteil getriggert wird und bei dem auf ein externes
kodiertes Signal hin je nach Kodierung unmittelbar ein Impuls über den der
Kodierung entsprechenden Ausgangsverstärker abgegeben wird. Außerdem wird die
Aufgabe durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, bei der der
externe Programmgeber mit einem externen Impulsgeber zur externen Impuls
triggerung des implantierbaren elektromedizinischen Geräts verbunden ist und bei der
das interne Programmierteil des implantierbaren elektromedizinischen Geräts
unmittelbar mit dem Impulsausgang bzw. den Impulsausgängen des implantierbaren
elektromedizinischen Geräts verbunden ist, derart, daß auf ein kodiertes
Signal des externen Impulsgebers hin je nach Kodierung unmittelbar ein Impuls über
den der Kodierung entsprechenden Ausgangsverstärker abgegeben wird.
Die erfindungsgemäße Lösung gestattet eine universelle Diagnose sowie Akut- und
Langzeittherapie von Körperfunktionsstörungen ganz unterschiedlicher Pathogenese,
ohne daß operative Eingriffe mit den damit verbundenen zusätzlichen Risiken
erforderlich sind, insbesondere können intermittierende Störungen bei der Detektion
von Eigenaktionen eines Patienten aufgedeckt werden. Bei Ein- und Zweikammer-
Herzschrittmachern eignet sich die externe Impulstriggerung für nichtinvasive
Untersuchungen der ventrikuloatrialen Überleitung, wobei der durch atriale De
tektion getriggerte Vorhofimpuls als Markierungsimpuls und - bei regelmäßigem
Auftreten nach der Kammerstimulation - als Indiz für die retrograde Vorhofdepolari
sierung gewertet werden kann. Die externe Impulstriggerung durch kodierte Signale
und der Empfang von kodierten Signalen für die Markierung von Senseereignissen
ermöglicht neben einer beliebigen Variation von Untersuchungsprotokollen
beispielsweise zur Untersuchung der Eigenschaften der VA- oder AV-Leitung eine
Optimierung von Stimulationsprogrammen. Dabei ist die externe Impulstriggerung
durch kodierte Signale nicht durch die atriale bzw. ventrikuläre Schrittma
cherrefraktärzeit limitiert, so daß im Gegensatz zur externen Impulstriggerung durch
Brustwandstimulation bei der Impulstriggerung durch kodierte Signale eine effektive
Stimulation mit genügend hoher Frequenz gewährleistet ist. Außerdem gestattet die
externe Impulstriggerung mittels kodierter Signale die Synchronisation der
Triggerimpulse mit dem Eigenrhythmus des Patienten, da vom Schrittmacher
ausgesendete kodierte Detektionssignale empfangen und im externen Stimulations
gerät nach Transformierung verarbeitet werden können.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die externe Impulstriggerung mittels kodierter
Signale für eine Kurz- oder Langzeittherapie zur Prävention von Impulsinhibierung
durch Störsignale insbesondere bei schrittmacherabhängigen Patienten einzusetzen.
Somit eignet sich die externe Impulstriggerung durch kodierte Signale sowie der
Empfang von kodierten Signalen für die Markierung von Senseereignissen für eine
umfassende elekrophysiologische Untersuchung und für eine erweiterte Therapie
möglichkeit schrittmacherabhängiger Patienten.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Impulsabgabe des implantierbaren elektromedizinischen
Gerätes während der Dauer des Bestehens der Übertragungsstrecke zwischen
externem Programmgeber und internem Programmierteil getriggert
wird. Dadurch
wird sichergestellt, daß die Programmierung dieser Stimulationsart einen Temporär
status aufweist, d. h. die externe Impulstriggerung nur während des Bestehens der
Übertragungsstrecke zwischen externem Programmgeber und dem Herzschritt
macher aktiviert bleibt, d. h. solange im Falle eines Herzschrittmachers als
implantierbarem elektromedizinischen Gerät der Programmierkopf als externer
Signalübertrager aufgelegt ist. Das Stimulationsprogramm des Schrittmachers bleibt
ansonsten aktiviert. Lediglich bei externer Impulstriggerung hat diese Priorität.
Zusätzlich oder alternativ dazu kann die externe Impulstriggerung auch mit einer
bestimmten Stimulationsart, beispielsweise "000" programmiert werden, so daß
die extern getriggerte Stimulation dann von keiner anderen Stimulation abgelöst
wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch
gekennzeichnet, daß zur externen Impulstriggerung ein für die Durchführung eines
gewünschten Programms geeigneter externer Impulsgeber an den externen Pro
grammgeber angeschlossen wird, in dem die vom externen Impulsgeber abgegebe
nen Impulse in kodierte Signale transformiert, über einen externen und internen
Signalübertrager zum implantierbaren elektromedizinischen Gerät gesendet werden
und die Impulse in Abhängigkeit von der jeweiligen Kodierung die Impulsabgabe des
implantierbaren elektromedizinischen Geräts triggern. Diese Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Lösung ermöglicht es, daß je nach Kodierung ein atrialer bzw.
ventrikulärer Impuls getriggert und umgekehrt vom Schrittmacher kodierte Signale
zur Markierung atrialer bzw. ventrikulärer Senseereignisse an den externen
Programmgeber übertragen werden kann, die dort nach einer weiteren Ausgestal
tung der erfindungsgemäßen Lösung in analoge Signale transformiert, auf das
externe Stimulationsgerät übertragen und in diesem beispielsweise zur Syn
chronisation der Impulsabgabe verwertet werden können. Auf diese Weise lassen
sich nichtinvasiv die verschiedensten elektrophysiologischen Untersuchungs
protokolle mit Einschluß der gekoppelten und gepaarten Extrastimulation durch
führen.
Vorteilhafte Anordnungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind den Merkmalen der Ansprüche 3 bis 11 zu entnehmen.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles soll die
Erfindung näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Zweikammer-Herzschrittmachers, der über
einen mit einem externen Impulsgeber zur externen Impulstriggerung
verbundenen externen Programmgeber programmierbar ist und
Fig. 2 ein Blockschaltbild des Programmgebers gemäß Fig. 1 mit über eine
Schnittstelle angeschlossenen zusätzlichen Geräten.
Das in Fig. 1 dargestellte Blockschaltbild zeigt einen strichpunktiert umrahmten
Zweikammer-Herzschrittmacher 1, der einen internen Signalübertrager 10 zum
Empfang und Senden kodierter Signale aufweist, sowie ein mit dem internen
Signalübertrager 10 verbundenes Programmierteil 11, das die kodierten Signale in
ein gewünschtes Programm zur Steuerung einer Verknüpfungslogik 12 umsetzt, die
eingangsseitig mit einem atrialen und ventrikulären Senseeingang zum Empfang von
Detektionssignalen versehen ist. Die Senseeingänge sind normalerweise unmittelbar
mit den Ausgängen je eines atrialen und ventrikulären Abtastverstärkers 13, 14
verbunden, deren Eingänge über ein Elektrodenkabel mit dem im Myokard
verankerten Elektroden zur Übertragung der vom Schrittmacher abgegebenen
Stimulationsimpulse auf das Herz verbunden sind.
Der atriale und ventrikuläre Stimulationsausgang der Verknüpfungslogik 12 sind an
einen Atrium-Ausgangsverstärker 19 sowie einen Ventrikulum-Ausgangsverstärker
20 angeschlossen, die eingangsseitig zusätzlich mit einem nicht näher dargestellten
Impulsgeber und ausgangsseitig mit der Atrium- bzw. Ventrikulum-Elektrode zur
Stimulierung des Herzen eines Patienten verbunden sind.
Das Programmierteil 11 weist zwei atriale und ventrikuläre Ausgänge auf, die mit
je einem ersten Eingang eines ODER-Gatters 15, 16, 17, 18 verbunden sind, deren
jeweils zweiter Eingang mit dem atrialen bzw. ventrikulären Abtastverstärker 13,
14 sowie mit dem atrialen und ventrikulären Impulsausgang der Verknüpfungslogik
12 verbunden sind. Die Ausgänge der beiden ersten ODER-Gatter 15, 16 sind an
den Atrium- und Ventrikulum-Senseeingang der Verknüpfungslogik 12 ange
schlossen, während die Ausgänge der zweiten ODER-Gatter 17, 18 die Eingänge
der Atrium- und Ventrikulum-Ausgangsverstärker 19, 20 beaufschlagen.
Die Verbindung des Zweikammer-Herzschrittmachers 1 zum externen Programmge
ber 5 wird über einen externen Signalübertrager 2 in Form beispielsweise eines
Programmierkopfes hergestellt, der im Betrieb zur Programmierung des Herzschritt
machers 1 auf die Brustwand des zu behandelnden Patienten in der Nähe des
Herzschrittmachers 1 aufgelegt wird. Der externe Programmgeber 5, der als
Programmier- und Überwachungsgerät ausgeführt sein kann, ist wechselseitig mit
den Elektroden und dem Schreiber eines EKG 4 und einem externen Stimulations-
bzw. Triggergerät 3 verbunden.
Der externe Signalübertrager bzw. der Programmierkopf 2 dient zum Empfang und
Aussenden von vom externen Programmgeber 5 empfangenen kodierten Signalen,
wobei die Signalübertragung beispielsweise im HF-Modus bei zusätzlicher
Anordnung eines Magnetschalters zur Initiierung der Programmübertragung erfolgen
kann.
Nachstehend soll das erfindungsgemäße Verfahren der externen Impulstriggerung
durch kodierte Signale und der Empfang von kodierten Signalen für die Markierung
von Senseereignissen näher erläutert werden.
Durch Auflegen des Programmierkopfes 2 und/oder durch zusätzliche Eingabe einer
Stimulationsart "000" wird die Programmierung dieser Stimulationsart aktiviert und
bleibt solange aufrechterhalten wie der Programmierkopf 2 aufgelegt ist oder eine
andere Stimulationsart programmiert wird, so daß die extern getriggerte Stimulation
in diesem Zeitraum von keiner "stand-by"-Stimulation abgelöst wird. Zur externen
Triggerung wird ein für die Durchführung des gewünschten Programms geeignetes
externes Stimulationsgerät als externer Impulsgeber 3 mit den Ein- und Ausgängen,
die für die atriale und ventrikuläre Elektrode bestimmt sind, an den externen
Programmgeber 5 angeschlossen. Die vom externen Stimulations- oder Triggergerät
3 abgegebenen Stimulationsimpulse werden im externen Programmgeber 5 in
kodierte Signale transformiert und über den aufgelegten Programmierkopf 2 an den
internen Signalübertrager 10 im Herzschrittmacher 1 gesendet und triggern, je nach
Kodierung, einen atrialen bzw. ventrikulären Impuls. Dieser Impuls wird unmittelbar
über die ODER-Gatter 17, 18 auf die Atrium- und Ventrikulum-Ausgangsverstärker
19, 20 übertragen.
Umgekehrt können vom Schrittmacher 1 kodierte Signale zur Markierung atrialer
bzw. ventrikulärer Senseereignisse an den Programmgeber 5 übertragen werden,
indem die von den Abtastverstärkern 13, 14 empfangenen atrialen bzw. ventri
kulären Impulse entweder unmittelbar an den internen Signalübertrager 10 und von
dort weiter über den Programmierkopf 2 an den externen Programmgeber 5
übertragen werden oder indem die Ausgangssignale der Abtastverstärker 13, 14
über das Programmierteil 11 geleitet werden, dort in kodierte Signale umgeformt
und über den internen Signalübertrager 10, und den Programmierkopf 2 zum
externen Programmgeber 5 übertragen werden. Im externen Programmgeber 5
werden die kodierten Senseereignisse in analoge Signale transformiert und an das
externe Stimulationsgerät 3 übertragen, wo sie beispielsweise zur Synchronisation
der Impulsabgabe verwertet werden.
Die mit den beiden ersten Eingängen der beiden ersten ODER-Gatter 15, 16
verbundenen Atrium- und Ventrikulum-Ausgänge des Programmierteils 11 dienen
beispielsweise zur Überprüfung der Funktion und Lage der Elektroden, indem beim
Ausbleiben oder mangelhafter Qualität von Senseereignissen sichergestellt werden
kann, daß kein Fehler im Herzschrittmacher 1 selbst vorliegt. Führen nämlich die
über diese Ausgänge des Programmierteils 11 abgegebenen Impulse zu einer
korrekten Verknüpfung von Stimulationsimpulsen in der Verknüpfungslogik 12,
während dies bei alleiniger Abgabe von Sense-Impulsen über die Abtastverstärker
13, 14 nicht der Fall ist, so kann daraus geschlossen werden, daß die Elektroden
nicht korrekt positioniert sind oder mangelhaft arbeiten.
Durch die externe Impulstriggerung mittels kodierter Signale ist die Synchronisation
der Triggerimpulse mit dem Eigenrhythmus des Patienten möglich, da die vom
Schrittmacher 1 ausgesendeten kodierten Detektionssignale über den Programmier
kopf 2 vom Programmgeber 5 und nach Weiterleitung zum externen Stimulations
gerät nach Transformierung bearbeitet werden können. Darüber hinaus besteht die
Möglichkeit, die Eigenschaften der VA- bzw. AV-Leitung genauer zu untersuchen,
um Leitungsverzögerungen bei Frequenzerhöhung usw. feststellen zu können und
daraus ein optimales Stimulationsprogramm ableiten zu können. Somit lassen sich
nichtinvasiv die verschiedensten elektrophysiologischen Untersuchungsprotokolle
mit Einschluß der gekoppelten und gepaarten Extrastimulation durchführen. Eine
Begrenzung der elektrophysiologischen Untersuchungsprotokolle ergibt sich lediglich
daraus, daß nur zwei Elektroden zur Verfügung stehen, deren Lage nicht verändert
werden kann. Die Unveränderbarkeit der Elektrodenlage kann aber auch ein Vorteil
sein, da sie die Ergebnisse serieller Untersuchungen insbesondere zur wiederholten
Wirksamkeitsprüfung einer medikamentösen antiarrhythmischen Therapie besser
vergleichbar macht.
Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild eines externen Programmgebers 5 mit der
Möglichkeit des Anschlusses eines externen Stimulations- bzw. Triggergerätes 3.
Der externe Impulsgeber 5 weist einen schraffiert dargestellten Adress-Bus A, einen
Daten-Bus D und einen Steuer-Bus S auf. Adress-, Daten- und Steuer-Bus verbinden
eine Zentraleinheit 50, einen RAM-Speicher 51 sowie eine Realzeituhr 52, ein
Energiesteuerteil 54, einen Energieanschluß 55, eine Schnittstelleneinheit 56 für
einen Drucker, eine Schnittstelle für die externe Triggerung 57, einen mit einem
EKG-Eingang 62 verbundenen analog/digital-Wandler 58, einen mit einem
EKG-Ausgang 63 verbundenen digital/analog-Wandler 59, eine LCD-Anzeige 60 und
eine Tastatur mit einem Drehknopf 61.
Die Sende- und Empfangslogik 53 ist mit dem Programmierkopf 2 verbunden.
Zusätzlich kann in den externen Programmgeber eine Batterie 7 und eine
EPROM-Kartusche 8 eingeschoben werden.
Die Schnittstelle für die externe Triggerung 57 ist mit dem externen Triggergerät 3
verbunden. Das Netzteil, der Drucker und eine galvanische Trennung 6 sind sowohl
mit dem Energieanschluß 55 für eine Kleinspannung sowie der Schnittstelle für den
Drucker 56 verbunden.
Durch die Verbindung des externen Programmgebers 5 mit dem externen
Triggergerät 3 einerseits und einem EKG 4 andererseits besteht die Möglichkeit, die
elektrophysiologischen Untersuchungen auf einem EKG zu dokumentieren und
mittels des Druckers 6 auszudrucken.
Claims (11)
1. Verfahren zur Steuerung der Impulsabgabe eines implantierbaren
elektromedizinischen Gerätes (1) über Ausgangsverstärker (19, 20), wobei
die die Impulsauslösung bestimmende Betriebsart und -parameter nach der
Implantation über eine Übertragungsstrecke von einem externen Programm
geber (5) zu einem internen Programmierteil (11) programmiert und
eingestellt oder verändert werden können,
dadurch gekennzeichnet, daß die Impulsabgabe des implantierbaren
elektromedizinischen Geräts (1) extern durch die Übertragung kodierter
Signale vorn externen Programmgeber (5)zum internen Programmierteil (11)
getriggert wird und daß auf ein externes kodiertes Signal hin je nach
Kodierung unmittelbar ein Impuls über den der Kodierung entsprechenden
Ausgangsverstärker (19, 20) abgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Impulsabgabe
des implantierbaren elektromedizinischen Geräts (1) während der Dauer des
Bestehens der Übertragungsstrecke zwischen dem externen Programmgeber
(5) und dem internen Programmierteil extern getriggert wird.
3. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden
Ansprüche, mit einem externen Programmgeber zur Abgabe kodierter
Signale an einen externen Signalübertrager und mit einem implantierbaren
elektromedizinischen Gerät, das einen die kodierten Signale empfangenden
internen Signalübertrager, ein mit dem internen Signalübertrager ver
bundenes Programmierteil und eine die Impulsabgabe in Abhängigkeit von
Ausgangssignalen des Programmierteils steuernde Verknüpfungslogik
enthält, die mit einem oder mehreren Ausgangsverstärkern (19, 20)
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der externe Programmgeber (5)
mit einem externen Impulsgeber (3) zur externen Impulstriggerung des
implantierbaren elektromedizinischen Geräts (1) verbunden ist und daß das
interne Programmierteil (11) des implantierbaren elektromedizinischen Geräts
(1) unmittelbar mit dem Impulsausgang bzw. den Impulsausgängen des
implantierbaren elektromedizinischen Geräts (1) verbunden ist, derart, daß
auf ein kodiertes Signal des externen Impulsgebers (3) hin je nach Kodierung
unmittelbar ein Impuls über den der Kodierung entsprechenden Ausgangs
verstärker (19, 20) abgegeben wird.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur externen
Impulstriggerung ein für die Durchführung eines gewünschten Programms
geeigneter externer Impulsgeber (3) an den externen Programmgeber (5)
angeschlossen wird, in dem die vom externen Impulsgeber (3) abgegebenen
Impulse in kodierte Signale transformiert und über einen externen und
internen Signalübertrager (2; 10) zum implantierbaren elektromedizinischen
Gerät (1) gesendet werden und in Abhängigkeit von der jeweiligen
Kodierung die Impulsabgabe des implantierbaren elektromedizinischen Geräts
(1) triggern.
5. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Impulsausgang des Programmierteils (11) mit einem Eingang eines ODER
-Gatters (17, 18) verbunden ist, dessen anderer Eingang an einen Impulsaus
gang der Verknüpfungslogik (12) angeschlossen ist und dessen Ausgang
über einen Impulsgeber (19, 20) mit dem Impulsausgang des implantierbaren
elektromedizinischen Geräts (1) verbunden ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das implantier
bare elektromedizinische Gerät (1) mindestens einen Detektionssig
nal-Abtastverstärker (13, 14) enthält, an dessen Eingang Körperfunktionen
wiedergebende Detektionssignale anliegen und dessen Ausgang mit einem
ersten Eingang eines ODER-Gatters (15, 16) verbunden ist, dessen zweiter
Eingang mit einem zweiten Impulsausgang des Programmierteils (11)
verbunden ist und dessen Ausgang an einen Abtasteingang der Verknüp
fungslogik (12) angeschlossen ist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß vom implan
tierbaren elektromedizinischen Gerät (1) Körperfunktionen wiedergebende
Detektionssignale kodiert, zum externen Programmgeber (5) übertragen, dort
in analoge Signale transformiert, zum externen Impulsgeber (3) übertragen
und zur Synchronisation der externen Impulsabgabe verarbeitet werden.
8. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang
des Abtastverstärkers (13, 14) mit einem Eingang des Programmierteils (11)
oder des internen Signalübertragers (10) verbunden ist.
9. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche 3 bis 8 für einen
programmierbaren Herzschrittmacher, dadurch gekennzeichnet, daß der
externe Impulsgeber (3) aus einem externen Stimulationsgerät (3) und der
externe Signalübertrager aus einem Programmierkopf (2) besteht.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das externe
Stimulationsgerät (3) mit den Eingängen, die für eine atriale und ventrikuläre
Elektrode bestimmt sind, an ein Programmiergerät (5) angeschlossen ist, und
daß die vom externen Stimulationsgerät (3) abgegebenen und im Program
miergerät (5) in kodierte Signale transformierten Stimulationsimpulse über
den auf die Brustwand eines Patienten aufgelegten Programmierkopf (2) an
den implantierbaren, programmierbaren Ein- oder Zweikammer-Herzschritt
macher (1) übertragbar sind und in Abhängigkeit von der Kodierung einen
atrialen und/oder ventrikulären Impuls triggern.
11. Anordnung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß vom
implantierbaren, programmierbaren Ein- und/oder Zweikammer-Herzschritt
macher (1) kodierte Abtastsignale zur Markierung atrialer bzw. ventrikulärer
Herzfunktionen-Abtastsignale an das Programmiergerät (5) übertragbar sind,
das die übertragenen Signale in analoge Signale umformt und an das externe
Stimulationsgerät (3) überträgt, in dem die übertragenen Signale zur
Synchronisation der Impulsabgabe verarbeitet werden.
Priority Applications (1)
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DE3722829A DE3722829C2 (de) | 1987-07-07 | 1987-07-07 | Verfahren und Anordnung zur Steuerung der Impulsabgabe eines implantierbaren elektromedizinischen Gerätes |
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DE3722829A1 DE3722829A1 (de) | 1989-01-26 |
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DE3722829A1 (de) | 1989-01-26 |
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