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Die Erfindung betrifft ein Stimulationsgerät zur Rückenmarkstimulation
gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Bei der Rückenmarkstimulation werden über eine
an der Hinterseite des Rückenmarks
implantierte Elektrode elektrische Stimulationsimpulse an das Rückenmark
abgegeben, wobei das Hauptziel der Stimulation in der Aktivierung
der dicken afferenten Nervenfasern in dem als "Dorsal Column" bekannten Bereich des Rückenmarks
besteht. Einerseits muß die
Stimulationsspannung hierbei einen bestimmten Schwellwert überschreiten,
um zu einer Aktivierung der dicken afferenten Nervenfasern zu führen. Andererseits
darf die Stimulationsspannung nicht beliebig erhöht werden, da andernfalls auch
andere Nervenfasern, wie zum Beispiel efferente Motorfasern aktiviert
werden, was vom Patienten als unangenehm empfunden wird. Die Stimulationsspannung
muß also
innerhalb eines patientenspezifischen Bereichs liegen, der in der
Regel sehr schmal ist und dessen Lage darüber hinaus Schwankungen unterliegt.
So führt
eine postoperative Bindegewebsbildung um die Elektrode zu einem
langsamen Anstieg der Elektrodenimpedanz und damit auch zu einer
Erhöhung
des Schwellwerts für
eine erfolgreiche Aktivierung der dicken afferenten Nervenfasern.
Der Schwellwert wird darüber
hinaus auch durch die zwischen Elektrode und Rückenmark befindliche Flüssigkeitsschicht
beeinflußt,
deren Dicke von der Körperlage
des Patienten abhängt
und im Alltag somit relativ schnellen Schwankungen unterliegt.
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Es ist deshalb bekannt, die Stimulationsamplitude über ein
externes Programmiergerät
einzustellen, was im alltäglichen
Betrieb jedoch lediglich die Kompensation langsamer Ände rungen
ermöglicht, die
in der Regel von einer Bindegewebsbildung um die Elektrode herrühren, wohingegen
die durch eine Änderung
der Körperlage
verursachten schnellen Änderungen
des Schwellwerts auf diese Weise nicht berücksichtigt werden können.
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Aus den US-Patenten 5 031 618 und
5 342 409 ist zur Lösung
dieses Problems bekannt, in einer implantierbaren Stimulationseinrichtung
zur Rückenmarkstimulation
einen Lagesensor vorzusehen, der die Körperlage des Patienten erfaßt und die
Stimulationsamplitude entsprechend anpaßt, um die bei Änderungen
der Körperlage
auftretende Dickeänderung der
zwischen Elektrode und Rückenmark
befindlichen Flüssigkeitsschicht
zu kompensieren und unabhängig
von der Körperlage
eine effektive Stimulation zu gewährleisten.
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Aus der europäischen Patentschrift
EP 0 446 271 B1 ist
weiterhin eine Stimulationseinrichtung zur Muskelstimulation bekannt,
die beispielsweise bei querschnittsgelähmten Patienten eine stimulationsgesteuerte
Durchführung
von einfachen Bewegungsabläufen
ermöglicht,
indem die für
den gewünschten
Bewegungsablauf erforderlichen Muskeln in der richtigen Reihenfolge
und Intensität
stimuliert werden. Problematisch ist hierbei jedoch, daß die Muskeln
mit zunehmender Ermüdung
schlechter auf die Stimulation ansprechen. Die bekannte Stimulationseinrichtung
mißt deshalb
die elektrische Reizantwort der Muskelfasern, welche die Ermüdung der Muskeln
widerspiegelt und paßt
die Stimulationsamplitude entsprechend an, um die Muskelermüdung zu
kompensieren. Diese Stimulationseinrichtung ermöglicht jedoch ausschließlich die
Aktivierung von Muskelfasern, wohingegen bei der Rückenmarkstimulation
das Ziel in der Aktivierung der dicken afferenten Nervenfasern besteht,
wobei die effe renten Motorfasern gerade nicht aktiviert werden sollen,
da dies von dem Patienten als unangenehm empfunden wird.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe
zugrunde, eine Stimulationseinrichtung zur Rückenmarkstimulation zu schaffen,
die unabhängig
von einer Bindegewebsbildung um die Elektrode und der Körperlage
des Patienten stets eine effektive Stimulation sicherstellt, ohne
durch eine zu hohe Stimulationsamplitude zu einer als unbequem empfundenen Aktivierung
von efferenten Motorfasern zu führen.
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Die Aufgabe wird, ausgehend von einer
Stimulationseinrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
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Die Erfindung schließt die technische
Lehre ein, die Auswirkungen der durch eine Bindegewebsbildung oder
eine Lageänderung
des Patienten verursachte Verlagerung der zwischen Elektrode und Rückenmark
befindlichen Flüssigkeitsschicht
auf die elektrischen Eigenschaften in der Umgebung der Elektrode
zu erfassen und die Stimulationsamplitude entsprechend anzupassen.
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In einer Variante der Erfindung wird
bei der Abgabe eines Stimulationsimpulses die elektrische Reizantwort
des Rükkenmarks
gemessen, um die Effektivität
des Stimulationsimpulses zu beurteilen und die Stimulationsamplitude
für die
nachfolgenden Stimulationsimpulse im Falle eines ineffektiven Stimulationsimpulses
zu erhöhen.
Hierbei wird von der überraschenden
Erkenntnis ausgegangen, daß nicht
nur bei einer Stimulation von efferenten Motorfasern, sondern auch
bei der Aktivierung der dicken afferenten Motorfasern Potentiale
evoziert werden, die Rückschlüsse auf
die Effekti vität
der Stimulation zulassen. So werden bei der Stimulation des Rückenmarks
gleichzeitig mehrere Nervenfasern aktiviert, deren Aktionspotentiale
sich zu einem Summenpotential addieren, das als CAP (engl. Compound
Action Potential) bezeichnet wird. Die Amplitude dieses nach einem
Stimulationsimpuls als Reizantwort auftretenden CAPs ist proportional
der Zahl der aktivierten Nervenfasern und eignet sich somit als
Maß für die Effektivität des Stimulationsimpulses.
Die Stimulationseinrichtung weist deshalb in dieser Variante der
Erfindung eine Meßeinrichtung
auf, die zur Erfassung des CAPs mit der Elektrodenanordnung verbunden
ist. Die Messung des CAPs kann hierbei über dieselben Elektroden der
Elektrodenanordnung erfolgen, die auch zur Abgabe der Stimulationsimpulse vorgesehen
sind, jedoch ist es wegen der nach einem Stimulationsimpuls an den
Elektroden auftretenden Polarisationserscheinungen und der dadurch verringerten
Eingangsempfindlichkeit vorteilhaft, zur Messung des CAPs zwei separate
Elektroden zu verwenden. In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
die Elektrodenanordnung deshalb mindestens vier elektrisch gegeneinander
isolierte Elektroden auf, wobei zwei der Elektroden zur Abgabe von
Stimulationsimpulsen dienen, während
das CAP über
die beiden anderen Elektroden gemessen wird. Das CAP wird dann einer
Steuereinheit zugeführt, welche
die Stimulationsamplitude steuert und einen Impulsgenerator entsprechend
ansteuert.
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In einer anderen Variante der Erfindung
wird dagegen die epidurale Impedanz gemessen, die die Dicke der
Flüssigkeitsschicht
zwischen Elektrode und Rückenmark
sowie die Dicke der Bindegewebsschicht um die Elektrode widerspiegelt.
In einer Ausführungsform
dieser Variante wird hierzu über
die Elektrodenanordnung ein Meßsignal
mit vorgegebener Spannung abgegeben, während der über die Elektrodenanordnung
fließende
elektrische Strom gemessen wird, woraus sich dann nach dem Ohmschen
Gesetz die epidurale Impedanz berechnen läßt. Gemäß einer anderen Ausführungsform
dieser Variante weist das Meßsignal
dagegen einen vorgegebenen elektrischen Strom auf und es wird die über der
Elektrodenanordnung abfallende Spannung gemessen, was ebenfalls
die Berechnung der epiduralen Impedanz ermöglicht. Darüber hinaus ist es auch möglich, ein
Meßsignal
mit einem nicht vorherbestimmten Verlauf zu erzeugen und während des Meßsignals
sowohl Spannung als auch Strom zu messen, um daraus die epidurale
Impedanz zu berechnen.
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In einer Ausführungsform dieser Variante
erfolgt die Bestimmung der epiduralen Impedanz jeweils bei der Abgabe
eines Stimulationsimpulses, indem Strom und/oder Spannung des Stimulationsimpulses
gemessen werden. Die einzelnen Stimulationsimpulse ermöglichen
hierbei also nicht nur die Stimulation von Nervenfasern, sondern
dienen zusätzlich
auch als Meßsignal
für die
Bestimmung der epiduralen Impedanz, was vorteilhaft einen einfachen Aufbau
der Stimulationseinrichtung ohne einen zusätzlichen Signalgenerator für die Erzeugung
eines Meßsignals
ermöglicht.
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In der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird dagegen zur Bestimmung der epiduralen Impedanz
ein separates Meßsignal
erzeugt, was insbesondere bei langen Intervallen zwischen den einzelnen
Stimulationen vorteilhaft ist, da Schwankungen des Schwellwerts
für eine
effektive Stimulation andernfalls erst beim nächsten Stimulationsimpuls erkannt
würden
und dann wahrscheinlich zu einer ineffektiven Stimulation führen würden. Die
Erzeugung des Meßsignals
er folgt hierbei vorzugsweise durch einen Wechselstromgenerator,
wobei das Meßsignal
vorzugsweise im Hochfrequenzbereich liegt, um eine Aktivierung von
Nerven- oder Muskelfasern durch das Meßsignal weitgehend zu verhindern.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden
nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher
dargestellt. Es zeigen:
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1 als
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung eine Stimulationseinrichtung zur Rückenmarkstimulation als Blockschaltbild,
bei der zur Anpassung der Stimulationsspannung die epidurale Impedanz
gemessen wird,
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2 eine
alternative Ausführungsform
einer derartigen Stimulationseinrichtung ebenfalls als Blockschaltbild,
wobei zur Anpassung der Stimulationsspannung das CAP gemessen wird
sowie
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3 ein
weitere Ausführungsform
einer Stimulationseinrichtung zur Rückenmarkstimulation als Blockschaltbild,
wobei zur Anpassung der Stimulationsspannung die epidurale Impedanz
gemessen wird.
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Die in 1 dargestellte
Stimulationseinrichtung ermöglicht
eine Stimulation des Rückenmarks 1 und
besteht aus einer Elektrodenanordnung 2 zur Implantation
an der Hinterseite des Rückenmarks
sowie einem ebenfalls implantierbaren Stimulationsgerät 3, das
mit der Elektrodenanordnung 2 über eine 4-polige Leitung verbunden
ist.
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Die Elektrodenanordnung 2 besteht
im wesentlichen aus einem hohlzylindrischen Trägerelement 4 aus elektrisch
isolierendem Material, auf dessen Mantelfläche vier ringförmige Elektroden 5.1 bis 5.4 entlang
der Längsachse
des Trägerelements 4 äquidistant
angeordnet sind, wobei die Kontaktierung der einzelnen Elektroden 5.1 bis 5.4 getrennt
durch vier im Inneren des Trägerelements 4 verlaufende Zuleitungen
erfolgt, so daß die
Elektroden 5.1 bis 5.4 getrennt angesteuert werden
können.
Die beiden inneren Elektroden 5.2, 5.3 dienen
hierbei zur Abgabe von Stimulationsimpulsen an das Rückenmark 1,
wohingegen die beiden äußeren Elektroden 5.1, 5.4 zur Messung
der epiduralen Impedanz verwendet werden, um die Stimulationsamplitude
an Änderungen des
Schwellwerts für
eine effektive Stimulation anpassen zu können.
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Zur Erzeugung der Stimulationsimpulse weist
das Stimulationsgerät 3 einen
Impulsgenerator 6 mit einem nachgeschalteten Ausgangsverstärker 7 auf,
wobei die Abgabe der einzelnen Stimulationsimpulse jeweils durch
eine Steuereinheit 8 getriggert wird. Die Abgabe der Stimulationsimpulse
erfolgt hierbei entsprechend einem in der Steuereinheit 8 gespeicherten
Programm, das durch ein externes Programmiergerät 9 verändert werden
kann: Hierzu weist das externe Programmiergerät 9 eine Antenne 10 auf,
um entsprechende Programmiersignale über eine in dem Stimulationsgerät 3 angeordnete
Antenne 11 zu einer Telemetrieeinheit 12 zu übertragen, welche
die Programmiersignale dann zur Abspeicherung an die Steuereinheit 8 weiterleitet,
um das Stimulationsverhalten zu ändern.
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Die Stimulationseinrichtung ermöglicht – wie bereits
vorstehend kurz erwähnt – neben
der eigentlichen Stimulation auch die Bestimmung der epiduralen
Impedanz, um die Stimulationsamplitude an Schwankungen des Schwellwerts
für eine
effektive Stimulation anpassen zu können. So erfolgt nach der Implantation
der Elektrodenanordnung 2 eine Bindegewebsbildung um die
Elektrodenanordnung 2, was zu einer Zunahme der Elektrodenimpedanz
führt und damit
den Schwellwert für
eine effektive Stimulation erhöht.
Darüber
hinaus wird der Schwellwert auch von der Dicke der Flüssigkeitsschicht
zwischen Elektrodenanordnung 2 und Rückenmark 1 beeinflußt, die
von der Körperlage
des Patienten abhängt,
was im Alltagsbetrieb durch Körperbewegungen
zu schnellen Schwankungen des Schwellwerts führt und eine entsprechende
Anpassung der Stimulationsamplitude erforderlich macht. Sowohl die
Bindegewebsbildung als auch die Dicke der Flüssigkeitsschicht zwischen der
Elektrodenanordnung und dem Rükkenmark 1 spiegeln
sich in der epiduralen Impedanz wider, deren zeitlicher Verlauf
sich somit zur Steuerung der Stimulationsamplitude eignet.
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Zur Bestimmung der epiduralen Impedanz triggert
die Steuereinheit 8 einen Wechselstromgenerator 13 zur
Abgabe eines Wechselstromsignals an die beiden äußeren Elektroden 5.1, 5.4 der
Elektrodenanordnung 2 an, wobei durch eine Spannungsmeßeinrichtung 14 die über den
beiden Elektroden 5.1, 5.4 abfallende Spannung
UMEβ gemessen
wird. Der Meßwert
UM
Eβ wird dann einer Recheneinheit 15 zugeführt, die
daraus in Verbindung mit dem vorgegebenen Strom des Wechselstromsignals
nach dem Ohmschen Gesetz die epidurale Impedanz REPID.
berechnet, die nachfolgend einem Kennlinienglied 16 zugeführt wird,
das jedem Wert der epiduralen Impedanz REPID.
entsprechend einer vorgegebenen Kennlinie die zugehörige Stimulationsspannung
USTIM zuordnet.
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Der Kennlinienzusammenhang zwischen
der gemessenen epiduralen Impedanz REPID,
und der resultierenden Stimulationsspannung USTIM.
kann hierbei über
das externe Programmgerät 9 verändert werden.
Hierzu begibt sich der Patient in regelmäßigen Abständen zu seinem behandelnden
Arzt, der im Rahmen einer Kalibrierung die Kennlinie derart programmiert,
daß in
allen Körperlagen
des Patienten eine effektive Stimulation erreicht wird, ohne daß aufgrund
einer übermäßig hohen
Stimulationsspannung die efferenten Motorfasern aktiviert werden,
was vom Patienten als unbequem empfunden würde.
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2 zeigt
ein alternatives Ausführungsbeispiel
einer Stimulationseinrichtung zur Rückenmarkstimulation, die ebenfalls
aus einer Elektrodenanordnung 2 und einem Stimulationsgerät 17 besteht,
wobei die Elektrodenanordnung 2 vollständig mit dem vorstehend erläuterten
Ausführungsbeispiel übereinstimmt,
so daß diesbezüglich auf
die Beschreibung zu 1 verwiesen
wird.
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Die Erzeugung der Stimulationsimpulse
erfolgt hierbei ebenfalls durch einen Impulsgenerator 18 und
einen nachgeschalteten Ausgangsverstärker 19, dessen Ausgangsspannung
einstellbar ist, um die Stimulationsspannung an Änderungen des Schwellwerts
für eine
effektive Stimulation anpassen zu können. Die Abgabe der einzelnen
Stimulationsimpulse wird ebenfalls durch eine Steuereinheit 20 getriggert,
die hierzu ausgangsseitig mit dem Impulsgenerator 18 verbunden
ist. Die Stimulation erfolgt hierbei entsprechend einem in der Steuereinheit 20 gespeicherten
Programm, das durch ein externes Programmiergerät 21 verändert kann,
indem an dem Programmiergerät 21 die
gewünschte
Programmierung eingestellt wird, die daraufhin über eine mit dem Programmierge rät 21 verbundene
Antenne 22 an eine in dem Stimulationsgerät 17 angeordnete
Telemetrieeinheit 23 übertragen
wird, wobei die Telemetrieeinheit 23 zum Empfang der Programmiersignale mit
einer Antenne 24 verbunden ist.
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Im Gegensatz zu dem vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel
ist der Ausgangsverstärker 19 hier
jedoch mit den beiden unteren Elektroden 5.3, 5.4 der
Elektrodenanordnung 2 verbunden, während die beiden oberen Elektroden 5.1, 5.2 zur
Erfassung der Reizantwort dienen. So werden bei einer Stimulation
des Rückenmarks 1 gleichzeitig
mehrere Nervenfasern aktiviert, deren Aktionspotentiale sich zu
einem Summenpotential (engl. CAP – Compound Action Potential)
addieren, dessen Amplitude somit ein Maß für die Effektivität des Stimulationsimpulses ist.
Die beiden oberen Elektroden 5.1, 5.2 der Elektrodenanordnung 2 sind
deshalb zur Messung des CAPs mit einem Eingangsverstärker 25 verbunden, dem
eine Signalanalyseeinheit 26 nachgeschaltet ist, die den
Einfluß von
Störsignalen
unterdrückt
und nur solche Signale berücksichtigt,
die innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters nach einem Stimulationsimpuls
auftreten. Zur Festlegung dieses Zeitfensters ist die Signalanalyseeinheit 26 eingangsseitig
mit dem Trigger-Ausgang der Steuereinheit 20 verbunden.
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Das von der Signalanalyseeinheit 26 ermittelte
CAP wird dann einem Regler 27 zugeführt, der das CAP zur Bestimmung
der Effektivität
des vorangegangenen Stimulationsimpulses mit einem Schwellwert vergleicht
und beim Unterschreiten des Schwellwerts die Stimulationsspannung
schrittweise erhöht,
bis der gemessene Wert des CAPs anzeigt, das die Stimulation effektiv
war. Bei einem effektiven Stimulationsimpuls wird die Stimulationsspannung dagegen
langsam verrin gert, um übermäßig hohe Stimulationsspannungen
zur Schonung der Batterie und zur Vermeidung einer Aktivierung von
efferenten Motorfasern zu verhindern.
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3 zeigt
schließlich
ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Stimulationseinrichtung zur Rückenmarkstimulation, die aus
einer Elektrodenanordnung 2 und einem Stimulationsgerät 28 besteht,
wobei die Elektrodenanordnung 2 vollständig mit den bereits vorstehend
beschriebenen Elektrodenanordnungen übereinstimmt, so daß diesbezüglich auf
die Beschreibung zu 1 verwiesen
wird.
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Die Erzeugung der Stimulationsimpulse
erfolgt hierbei ebenfalls durch einen Impulsgenerator 29 und
einen nachgeschalteten Ausgangsverstärker 30, dessen Ausgangsspannung
einstellbar ist, um die Stimulationsspannung an Schwankungen des Schwellwerts
für eine
effektive Stimulation anpassen zu können. Die Abgabe der einzelnen
Stimulationsimpulse wird hierbei ebenfalls durch eine Steuereinheit 31 getriggert,
die hierzu ausgangsseitig mit dem Impulsgenerator 29 verbunden
ist. Die Stimulation erfolgt hierbei entsprechend einem in der Steuereinheit 31 gespeicherten
Programm, das durch ein externes Programmiergerät 32 verändert werden
kann, indem an dem Programmiergerät 32 die gewünschte Programmierung
eingestellt wird, die daraufhin über eine
mit dem Programmiergerät 32 verbundene
Antenne 33 und eine in dem Stimulationsgerät 28 angeordnete
Antenne 34 zu einer Telemetrieeinheit 35 übertragen
wird, welche das gewünschte
Programm an die Steuereinheit 31 weiterleitet.
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Im Gegensatz zu den vorstehend beschriebenen
Stimulationseinrichtungen können
die Stimulationsimpulse hierbei jedoch über beliebige Elektroden 5.1 bis 5.4 der
Elektrodenanord nung 2 abgegeben werden, um die Feldverteilung
in axialer Richtung zu variieren. Hierzu ist der Ausgangsverstärker 30 über ein
Schaltelement 36 mit den vier Elektroden 5.1 bis 5.4 der
Elektrodenanordnung 2 verbunden, wobei die beiden Ausgänge des
Ausgangsverstärkers 30 in
beliebiger Weise auf die Elektroden 5.1 bis 5.4 geschaltet
werden können.
Die durch das Schaltelement 36 eingestellte Elektrodenkonfiguration
wird hierbei durch ein von der Steuereinheit 31 übertragenes
Steuersignal SWITCH bestimmt, was die Möglichkeit eröffnet, die
Elektrodenkonfiguration auch postoperativ durch eine entsprechende
Programmierung zu ändern.
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Das dargestellte Stimulationsgerät 28 ermöglicht darüber hinaus
eine Anpassung der Stimulationsspannung an Schwankungen des Schwellwerts
für eine
effektive Stimulation, die beispielsweise durch eine postoperative
Bindegewebsbildung um die Elektrodenanordnung 2 verursacht
werden können.
Zur Einstellung der Stimulationsamplitude wird deshalb die epidurale
Impedanz zeitabhängig
gemessen, wobei das dargestellte Stimulationsgerät 28 ohne eine separaten
Signalgenerator auskommt, da die epidurale Impedanz jeweils bei
der Abgabe eines Stimulationsimpulses bestimmt wird, so daß die Stimulationsspannung
von Puls zu Puls optimiert werden kann. Hierzu werden während der
einzelnen Stimulationsimpulse durch eine im Ausgangskreis des Stimulationsgerätes 28 angeordnete
Strommeßeinrichtung 37 und
eine mit dem Ausgang des Ausgangsverstärkers 30 verbundene
Spannungsmeßeinrichtung 38 sowohl
Strom ISTIM als auch Spannung USTIM der
Stimulationsimpulse gemessen, woraus dann von einer Recheneinheit 39 nach
dem Ohmschen Gesetz die epidurale Impedanz REPID. berechnet wird.
Der durch eine Folge solcher Messungen in vorbestimmten Zeitabständen ermittelte
Anstieg der epiduralen Impedanz REPID. wird
dann einem Kennlinienglied 40 zugeführt, das jedem Wert der epiduralen
Impedanz RE
PID.
den optimalen Wert UO
PT der
Stimulationsspannung zuordnet und dem Ausgangsverstärker 30 zuführt. Der
Kennlinienzusammenhang zwischen dem gemessenen Anstieg der epiduralen
Impedanz REPID. und der resultierenden Stimulationsspannung UOPT kann hierbei über das externe Programmiergerät 32 in
der bereits vorstehend beschriebenen Weise verändert werden.