DE3717586C2 - Deponieabdichtung - Google Patents
DeponieabdichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Deponieabdichtung bestehend
aus mehrlagigen Kunststoffabdichtungsbahnen mit zwischen
liegender Drainageschicht, wobei die Abdichtung mit
Drainagerohren und/oder Drainagekanälen versehen ist
und/oder die Abdichtung in einzelne Felder bzw. Kissen
unterteilt ist.
Seit langem werden Kunststoffabdichtungen zur Deponieab
dichtung verwendet. Das geschieht in der Weise, daß bei
der Neuanlage von Deponien auf den eingeebneten und
wahlweise besonders beschichteten Untergrund Kunststoff
abdichtungsbahnen ausgelegt und miteinander verschweißt
werden. Es ist bekannt, für diese Abdichtung mehrlagige
Abdichtungsbahnen mit zwischenliegender Drainageschicht
zu verwenden. Das dient zur Leckageanzeige und zur
Beseitigung von Leckagen. Leckagen in der oberen
Kunststofflage der Abdichtungsbahnen werden dadurch
deutlich, daß Sickerwasser in die Drainageschicht
gelangt und am Ende der Abdichtungsbahnen heraustritt.
Dann ist vorgesehen, die Drainageschicht mit einem
Abdichtungsmittel, z. B. einem Kunststoffharz zu
injizieren. Abdichtungsmittel gelangt dann in den
Bereich der Leckstelle und verschließt das Leck. Offen
ist jedoch, ob das Leck tatsächlich verschlossen wird
und wie die Maßnahme ggf. nachgebessert werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hierfür eine
Lösung vorzuschlagen.
Nach der Erfindung werden die o. b. Probleme dadurch
gelöst, daß die Kunststoffabdichtungsbahnen in einen im
Querschnitt mindestens zweiteiligen Kanal münden,
dessen beide Teile die Abdichtung zwischen sich ein
schließen, wobei die Abdichtungsbahnen nach innen
soweit vorlappen, daß nach Verschweißen im Vorlappungs
bereich ein Anschluß für das Verpressen von
Abdichtungsmittel einsetzbar ist.
Vorzugsweise ist der Kanal für die erfindungsgemäße
Sanierungsmaßnahme begehbar und besteht er aus einem
U-förmigen Unterteil und einem aufliegenden Deckel.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
werden die Abdichtungsbahnen zwischen Deckel und
Unterteil des Kanals eingespannt. Der mit der Ein
spannung verbundenen Belastung der zwischen den Kunst
stofflagen befindlichen Drainageschicht wird nach einer
besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung dadurch Rechnung getragen, daß im Auflastbe
reich des Kanals anstelle der Drainageschicht eine
Stützschicht zwischen den Kunststofflagen der
Abdichtungsbahn vorgesehen ist und die Stützschicht
Drainagekanäle aufweist. Diese Drainagekanäle können
dadurch entstehen, daß sie in die Stützschicht
eingeformt sind oder aber die Stützschicht
abschnittsweise angeordnet ist, so daß zwischen den
Abschnitten Öffnungen zum Austreten von Sickerwasser
verbleiben. Bei regelmäßiger Begehung des Kanales wird
austretendes Sickerwasser sofort erkennbar. In diesem
Fall wird die Abdichtungsbahn, aus deren Drainageschicht
das Sickerwasser austritt, an den vorlappenden Kunststoff
lagen im Kanalinneren verschweißt. Zugleich wird ein
Nippel angesetzt zum Verpressen von Kunststoffharz oder
dergleichen Abdichtungsmitteln und das in dem Kanal
vorlappende Ende der Abdichtungsbahn mit einem Korb
oder dergleichen Gehäuse umgeben, welches eine über
mäßige Belastung der vorlappenden Bahnenlagen ver
hindert.
Nach durchgeführter Injektion von Abdichtungsmittel
wird der Korb entfernt, die Schweißnaht wieder geöffnet
und kann das Abdichtungsmittel zwischen den vorlappenden
Bahnenlagen entfernt werden, so daß verbliebene Undichtig
keiten oder neu hinzutretende Leckagen durch Leckwasseraus
tritt im Kanal wieder deutlich werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt.
Mit 1 ist der Deponieuntergrund bezeichnet. 2 be
zeichnet eine mehrlagige Abdichtungsbahn mit einer
unteren Kunststofflage 3, einer oberen Kunststofflage 4
und einer zwischenliegenden Drainagelage 5. Die mehr
lagige Abdichtungsbahn 2 hat eine Gesamtdicke von 15 mm
mit Dicken von jeweils 1,5 mm für die obere und untere
Kunststofflage 3 bzw. 4. Die Drainageschicht 5 wird
durch ein Kunststoffvlies gebildet. Die beiden Lagen 3
und 4 sind mit dem Kunststoffvlies verschweißt. Die
Lagen 3 und 4 bestehen im Ausführungsbeispiel aus einem
Äthylencopolymer-Bitumengemisch oder aus
Hochdruckpolyäthylen.
Oberhalb der Kunststoffabdichtungsbahn 2 befindet sich
die Deponieaufschüttung 6, wobei der Müll nicht
unmittelbar mit der Abdichtungsbahn 2 Berührung erlangt
bzw. die Abdichtungsbahn 2 über eine mineralische
Schutzschicht gegen mechanische Beschädigungen
geschützt ist.
Im Ausführungsbeispiel steht die Abdichtungsbahn 2 für
eine gesamte Sohlabdichtung der Deponie, wobei die
Sohle in einzelne Felder unterteilt ist. Die Feldergröße
ist im Ausführungsbeispiel 9 × 50 m. Die Felder setzen
sich zusammen aus vier Einzelbahnen von 1,5 × 50 m,
die zu der o. b. Abdichtungsbahn werksseitig verschweißt
worden sind. Diese Abdichtungsbahnen werden auf Rohren
oder Stangen gerollt angeliefert und dann auf dem
Deponiegelände ausgerollt. Bislang sind die Felder an
den Rändern miteinander verschweißt worden. Das hat
aufgrund der Baustellengegebenheiten dazu geführt, daß
im
Nahtbereich bzw. Randbereich der Felder die Drainage
schicht verschlossen worden ist. Betreiberseitig wurde
dazu die Forderung gestellt, auch im Nahtbereich
Drainageschichten vorzusehen, die Leckstellen anzeigen
und eine Beseitigung der Leckstellen ermöglichen. Dazu
sollte über den Randbereich ein Bahnenstreifen mit
zwischenliegender Drainageschicht verschweißt werden.
Nach der Erfindung ist nunmehr im Nahtbereich jeweils
ein begehbarer Kanal 7 vorgesehen. Von dem Kanal 7 ist
in der Zeichnung eine Hälfte dargestellt. Jeder Kanal 7
besteht aus einem Unterteil 8 und einem Deckel 9.
Unterteil 8 und Deckel 9 sind aus Beton gefertigt.
Insbesondere das Unterteil 8 ist mit einer Auskleidung
gegen aggressive Wässer versehen. Die Auskleidung kann
aus PVC oder anderem Kunststoff bestehen.
Die Abdichtungsbahn 2 ist mit ihrem Rand zwischen dem
Deckel 9 und dem Unterteil 8 gehalten. Dabei lappen die
Lagen 3 und 4 in den Kanal 7 vor, während die Drainage
schicht 5 im Auflastbereich des Deckels 9 durch eine
Stützschicht 10 aus Polyamid ersetzt ist. Die Stütz
schicht 10 besitzt eingeformte Öffnungen zum Durchtritt
von Leckwasser, welches aus der Drainageschicht 5
anströmt.
Wenn sich nach Erstellung der Deponie beim Begehen des
Kanals 7 Leckwasser zeigen, werden die vorlappenden
Enden eines jeden Feldes (Kissens) miteinander ver
schweißt, ein Anschlußstück in Form eines Nippels an
das in den Kanal ragende verschweißte Ende der Kunst
stoffabdichtungsbahn 2 angebracht und das so vorbe
reitete Ende mit einem Korb 11 aus einer biegefesten
Stahlkonstruktion umfaßt.
Anschließend wird als Abdichtungsmittel Kunstharz durch
den nicht dargestellten Nippel in das in den Kanal 7
vorragende Ende der Abdichtungsbahn 2 injiziert. Dabei
legen sich die vorlappenden Lagen 3 und 4 schließend an
den Korb 11, der ein unerwünschtes Ausbeulen und
Aufreißen der Schweißnaht verhindert. Bei ausreichendem
Injektionsdruck dringt das Injektionsmittel durch die
Stützschicht 10 in die Drainageschicht 5 und füllt
diese schließend aus, so daß das entstandene Leck
verschlossen wird.
Anschließend wird der Korb 11 entfernt, die die beiden
vorlappenden Enden der Lagen 3 und 4 verbindende
Schweißnaht wieder geöffnet und das vor der Stütz
schicht 10 verbliebene Injektionsmittel entfernt. Auf
diese Weise kann bei nachfolgenden Begehungen ein
weiterer Leckwasseraustritt kontrolliert werden. Bei
Feststellen eines weiteren Leckwasseraustrittes wird
der Injektionsvorgang in o. b. Weise wiederholt.
Anstelle des Korbes 11 kann auch eine Blechkonstruktion
beliebiger Form eingesetzt werden.
Claims (5)
1. Deponieabdichtung bestehend aus mehrlagigen
Kunststoffabdichtungsbahnen mit zwischenliegender
Drainageschicht, wobei die Abdichtung mit Drainage
rohren und/oder Drainagekanälen versehen ist
und/oder die Abdichtung in einzelne Felder bzw.
Kissen unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kunststoffabdichtungsbahnen (2) in einen im
Querschnitt mindestens zweiteiligen Kanal (7)
münden, dessen beide Teile die Abdichtung zwischen
sich einschließen, wobei die Abdichtungsbahn (2)
nach innen soweit vorlappt, daß nach Verschweißen
der vorlappenden Lagen im Vorlappungsbereich ein
Anschluß für das Verpressen von Abdichtungsmittel
ansetzbar ist.
2. Deponieabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kanal (7) aus einem Unterteil
(8) und einem Deckel (9) besteht.
3. Deponieabdichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abdichtungsbahn (2) im
Auflastbereich des Deckels (9) anstelle der
Drainageschicht (5) eine Stützschicht (10) mit
Drainagekanälen aufweist.
4. Deponieabdichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stützschicht (10) eingeformte
Kanäle besitzt oder aus Abschnitten besteht, die
im Abstand voneinander angeordnet sind.
5. Deponieabdichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen die
Vorlappung umgebenden Korb (11) oder Gehäuse.
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