DE3717088A1 - Nachsaugventil fuer hauptbremszylinder - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft ein Nachsaugventil für Haupt­ bremszylinder gemäß der Gattung des Hauptanspruchs. Zum Füllen von Bremssystemen, die beispielsweise Teil eines Kraftfahrzeuges sind, werden im Hauptbremszylinder Nachsaugventile verwendet. Sie ermöglichen in der An­ saugstellung des Bremspedals, im drucklosen Zustand, den Flüssigkeitsaustausch zwischen Vorratsbehälter und Bremssystem und sorgen so für einen gleichmäßigen Fül­ lungszustand des Bremssystems. In Bremssystemen mit Bremsschlupfregelung werden die Flüssigkeitsvolumina in den statischen Bremskreisen verändert, so daß beim Öff­ nen der Nachsaugventile beträchtliche Druckunterschiede wirksam sind. Außerdem werden die Nachsaugventile in die Bremsschlupfregelung einbezogen. Für diese Anwen­ dung müssen Nachsaugventile nicht nur dicht sein, son­ dern auch ohne Schaden bei hohem Druck geöffnet und ge­ schlossen werden können. Da Sie durch Federkraft geöff­ net werden, muß außerdem die Öffnungskraft möglichst klein sein.

Vorteile der Erfindung

Das Nachsaugventil mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß durch die nahezu allseitige Beauf­ schlagung des Dichtkörpers mit Druck nur eine geringe Kraft erforderlich ist, um das Nachsaugventil zu öffnen und zu schließen. Das Nachsaugventil ist somit insbe­ sondere auch mittels Federkraft zu schließen und in Bremssystemen mit Bremsschlupfregelung verwendbar. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Nachsaugven­ tils wird erreicht, daß die Wirkung des Druckes zwi­ schen Arbeitskammer und Ventilöffnung auf den relativ kleinen Bereich der Ventilöffnung reduziert ist. Es wird dadurch nicht nur die notwendige Kraft zum Öffnen des Ventils auch bei großen Drücken klein gehalten, sondern auch die Deformationen des Dichtkörpers werden auf ein Minimum reduziert.

Um eine möglichst allseitige Einwirkung des Druckes auf den Dichtkörper des Nachsaugventils zu erhalten, können am Dichtkörper und/oder im angrenzenden Ventilkörper Aussparungen vorgesehen sein, die die Ringöffnung des ringförmigen Dichtkörpers mit der Arbeitskammer des Bremskolbens verbinden. Der Dichtkörper kann mittels einer Kappe, die den Dichtkörper umgreift, am Ventil­ körper befestigt sein, wobei ein röhrenförmiger Ansatz am Dichtkörper die Dichtungsfläche bildet. Dabei ist es besonders vorteilhaft, die Ventilöffnung als Ringspalt auszubilden, der in der Mitte der ringförmigen Dich­ tungsfläche verläuft.

Der Ventilkörper kann mittels an der Kappe ausgebilde­ ter Führungswarzen in einer Bohrung geführt sein, wobei die Führungswarzen ein nahezu vollständiges Umspülen des Ventilkörpers bzw. des Dichtkörpers mit Bremsflüs­ sigkeit zulassen, wodurch der zwischen dem von der Boh­ rung gebildeten Einbauraum und dem Ringspalt wirksame Druck in gewünschter Weise reduziert wird.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Bremszylinder mit zwei Nachsaugventilen,

Fig. 2 ein vergrößert dargestelltes Nachsaugventil,

Fig. 3 einen Schnitt A-B durch einen in Fig. 2 im Be­ reich der Ventilöffnung eingepreßten Stift,

Fig. 4 den Schnitt C-D durch das in Fig. 2 darge­ stellte Nachsaugventil.

Der in Fig. 1 dargestellte Bremszylinder 1 ist über ein Fußpedal 2, eine Druckstange 3 und einen Brems­ kraftverstärker 4 zu betätigen. Auf dem Bremszylinder 1 sitzt ein Behälter 5, der als Vorratsbehälter für die Bremsflüssigkeit dient. Im Bremszylinder 1 befinden sich zwei Bremskolben 6, 7, von denen der Bremskolben 6 über den Bremskraftverstärker 4 betätigt wird, während der Bremskolben 7 ein Schwimmkolben ist. In der ge­ zeichneten Position steht der Bremskolben 6 in seiner rechten Ausgangsstellung, wobei durch Wirkung einer Fe­ der 8 ein im Bremskolben 6 angeordnetes Nachsaugventil 9 gegen die Federkraft einer Feder 10 in geöffneter Stellung gehalten wird.

Der schwimmende Bremskolben 7 ist zwischen der Feder 8 und einer weiteren Feder 11 positioniert. Auch hier wird ein im Bremskolben 7 angeordnetes Nachsaugventil 12 gegen eine Feder 13 durch die Federkraft der Feder 11 offengehalten.

Wird die Druckstange 3 durch Wirkung einer auf das Pe­ dal 2 wirkenden Fußkraft F nach links in das Gehäuse des Bremskraftsverstärkers 4 eingeschoben, so führt auch der Bremskolben 6 eine gleichgerichtete Bewegung aus. Dadurch wird die Feder 8 und über den Bremskolben 7 auch die Feder 11 zusammengedrückt. Die an den Nach­ saugventilen 9, 12 angreifenden Federn 10, 13 können sich somit entspannen und die Nachsaugventile 9, 13 auf Ihren Dichtsitz 14, 15 drücken.

In der Zeichnung sind noch Verbindungsleitungen VL dargestellt, die zu Radbremszylindern RZ führen.

Anhand des in Fig. 2 dargestellten vergrößerten Quer­ schnitt können weitere Einzelheiten des Nachsaugventils aufgezeigt werden. Das in Fig. 2 dargestellte Nach­ saugventil entspricht dem im schwimmenden Bremskolben 7 angeordneten Nachsaugventil. Das im Bremskolben 6 be­ findliche Nachsaugventil ist jedoch entsprechend ausgebildet.

Das Nachsaugventil 12 ist in Fig. 2 in geschlossener Stellung dargestellt, so daß es auf den Dichtsitz 15 von der Feder 13 gedrückt wird.

Das Nachsaugventil 12 besitzt einen Dichtkörper 16, der aus einem elastischen, ringförmigen Formteil gebildet ist. Als Material kann beispielsweise Gummi für den Dichtkörper 16 verwendet werden. Der Dichtkörper 16 be­ sitzt einen röhrenförmigen Ansatz 17, dessen Stirnseite eine ringförmige Dichtungsfläche 18 bildet. Die Dich­ tungsfläche 18 verschließt in der dargesellten Stellung die Ventilföffnung 19, die von einem Ringspalt 20 ge­ bildet wird.

An der der Dichtungsfläche 18 abgewandten Seite des Dichtungskörpers 16 liegt dieser am Ventilkörper 21 an, der federnd auf einer Ventilstange gelagert ist. Der Dichtkörper ist mittels einer Kappe 23 am Ventilkörper 21 befestigt, die in eine Ringnut 24 eingreift und den Dichtkörper 16 übergreift.

An der Seite des Dichtkörpers 16, die am Ventilkörper 21 anliegt, sind im Dichtkörper 16 Aussparungen 25 vorgesehen, die die Ringöffnung 26 mit dem Raum der Bohrung 27 verbinden.

Der Ringspalt 20 wird durch den äußeren Umfang eines Stiftes 28 und durch die Innenwand einer Stufenbohrung 29 gebildet. Im engeren Bereich der Stufenbohrung 29 ist der Stift 28 eingepreßt. Über Aussparungen 30 im Stift 28 kann Bremsflüssigkeit aus der Querbohrung 31 in den Ringspalt 20 eintreten. Der Schnitt A-B durch den Stift 28 ist in Fig. 3 dargestellt.

Fig. 4 zeigt den Schnitt C-D durch das Nachsaugventil 12. Hier sind insbesondere Führungswarzen 32 erkennbar, die an der zylindrischen Wand der Bohrung 27 anliegen. Der in Fig. 2 dargestellte Schnitt entspricht der in Fig. 4 eingezeichneten Schnittlinie G-H.

Die Bohrung 27 ist Teil der den Bremskolben 7 zugeord­ neten Arbeitskammer 33, so daß das Nachsaugventil von dem in der Arbeitskammer 33 herrschenden Druck umgeben ist.

Claims (5)

1. Nachsaugventil für Hauptbremszylinder, das als Zen­ tralventil mit einem auf einem Ventilkörper angebrach­ ten Dichtkörper ausgebildet und zwischen einer Arbeits­ kammer eines Bremskolbens und dem Behälter für die Bremsflüssigkeit wirksam ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtkörper (16) ein ringförmiges Formteil, das bei geschlossenem Ventil außer an seiner Dichtungsflä­ che (18) allseitig mit dem in der Arbeitskammer (33) herrschenden Druck beaufschlagt ist.

2. Nachsaugventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der der Dichtungsfläche (18) ab­ gewandten Seite des Dichtkörpers (16) Aussparungen (25) im Dichtkörper (16) und/oder im Ventilkörper (21) ange­ bracht sind, die die Ringöffnung (26) mit der Arbeits­ kammer (33) verbinden.

3. Nachsaugventil nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kappe (23) den Dicht­ körper (16) umgreift, die in eine Ringnut (24) oder dergleichen am Ventilkörper (21) eingreift, und daß der Dichtkörper (16) mit einem im Außendurchmesser reduzierten, röhrenförmigen Ansatz (17) dessen Stirn­ fläche die Dichtungsfläche (18) bildet, durch eine ent­ sprechende Öffnung aus der Kappe (23) ragt.

4. Nachsaugventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der federnd angeordnete Ventilkör­ per (21) in einer zentrischen Bohrung (27) des Brems­ kolbens (6 bzw. 7) mittels an der Kappe (23) angeform­ ter Führungswarzen (32) geführt ist.

5. Nachsaugventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilöff­ nung (19) als Ringspalt (20) ausgebildet ist.