DE3716711A1 - Strickmaschine mit wenigstens einem nadeltraeger - Google Patents
Strickmaschine mit wenigstens einem nadeltraegerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Strickmaschine mit wenig
stens einem Nadelträger, der mit längsverschieblich ge
lagerten und durch Nadelschloßteile, einer Nadelsteuer
kurve folgend, gesteuerten Nadeln bestückt ist, mit
zwischen den Nadeln angeordneten, im Vergleich zu
deren Länge kurzen Einschließ- und Abschlagplatinen,
die auf dem Nadelträger oder einem mit diesem ver
bundenen Platinenträger in Nadellängsrichtung ver
schieblich und im wesentlichen quer zu dieser um
eine Querachse verschwenkbar gelagert sind und deren
Längs- und Querbewegung durch jeweils eigene Platinen
schloßteile,einer Platinensteuerkurve folgend, derart
gesteuert sind, daß die Einschließ- und Abschlagpla
tinen zumindest während eines Teiles der der Maschen
bildung dienenden Einzugsbewegung der Nadeln eine
zu dieser gegenläufige Austriebsbewegung ausführen,
sowie mit einem die Nadelschloßteile tragenden Nadel
schloßträger und einem die Platinenschloßteile tra
genden Platinenschloßträger, wobei der Nadelschloß
träger und der Platinenschloßträger unter Veränderung
der Maschenlänge quer zu der Nadellängsrichtung ge
geneinander verstellbar sind.
Solche Strickmaschinen, wie sie bspw. aus der
DE-PS 33 30 530 in einer speziellen Ausführungs
form bekannt sind, gestatten es, wegen der gegen
läufigen Bewegung der Nadeln und der Einschließ-
und Abschlagplatinen mit verhältnismäßig kurzen
Nadelwegen das Auslangen zu finden und damit
flache Nadel- und Platinensteuerkurven zu ver
wenden, wodurch sich eine wesentliche Steigerung
der Strickgeschwindigkeit gegenüber solchen
Strickmaschinen erzielen läßt, bei denen die Nadeln
in der üblichen Weise eine langhubige Bewegung
gegenüber einem festen Abschlagkamm ausführen.
Um abrupte Bewegungsänderungen der Nadeln und
der Einschließ- und Abschlagplatinen zu vermeiden,
können die Nadel- und die Platinensteuerkurve auch
im wesentlichen sinusförmig ausgebildet sein, wie
dies in der DE-PS 35 10 054 im einzelnen beschrieben
ist.
Allgemein gilt für diese mit gegenläufiger Nadel-
und Platinenbewegung arbeitenden Strickmaschinen,
daß eine komplette Masche in einem sich lediglich
über einen Nadelteilung erstreckenden Bereich der
Nadelsteuerkurve auskuliert werden kann, mit der
Folge, daß eine sehr garnschonende Maschenbildung
erzielbar ist. Auch erlauben diese Maschinen wegen
der kurzen Nadel- und Platinenwege eine verhältnis
mäßig hohe Systemdichte, was bedeutet, daß z.B.
an dem einen Durchmesser von 30′′ aufweisenden
Nadelzylinder einer derartigen Rundstrickmaschine
120 oder mehr Strickstellen oder -systeme unterge
bracht werden können.
In der Praxis tritt häufig das Bedürfnis auf,
die Maschenlänge, d.h. die Festigkeit der Ware,
bedarfsgemäß zu verändern. Diese Umstellung ist
bei solchen hochsystemigen Maschinen häufig mit
einem erheblichen Zeitaufwand verbunden, der als nach
teilig empfunden wird.
Bei einer aus der DE-OS 34 33 290 bekannten Strick
maschine mit gegenläufig bewegten Nadeln und Ein
schließ- und Abschlagplatinen ist eine zentrale
Maschenverstellung für alle Strickstellen vorge
sehen, wozu die Schloßteile für die Platinen und
die Schloßteile für die Zungennadeln auf gesonder
ten, sowohl in der Längsbewegungsrichtung der Pla
tinen und Nadeln als auch quer dazu gegeneinander
verstellbaren Schloßträgern angeordnet sind. Zu
sätzlich weisen die Schloßteile für die Platinen
und/oder die Zungennadeln gegenüber den Schloß
trägern in bekannter Weise verstellbare Kulier
schloßteile auf, wobei die Schloßteilanordnung
derart getroffen ist, daß die Nadelbewegungskurve
und die Platinenbewegungskurve am Ende ihrer gegen
läufigen Bewegungsabschnitte miteinander in Durch
laufrichtung übereinstimmende Kulierstellen auf
weisen können. Die gegenseitige Verstellbarkeit
des Nadel- und des Platinenschloßträgers,sowohl
in der Längsbewegungsrichtung der Platinen und der
Nadeln als auch quer dazu, erfordert zwei getrennte
Verstelleinrichtungen und damit einen beträchtlichen
konstruktiven Aufwand.
Einen geringeren Aufwand für die zentrale Maschen
verstellung erlaubt eine aus DD-PS 2 24 889 bekanntge
wordene vielsystemige Rundstrickmaschine, insbesondere
R-/L-Rundstrickmaschine, bei der zum Zwecke der
Maschenverstellung entweder ein Platinenring in
Umfangsrichtung relativ zu dem ortsfest angeord
neten Zylinderschloß oder umgekehrt das Zylinder
schloß relativ zu dem ortsfest stehenden Platinen
schloß verdreht wird. Das Zylinderschloß und das
Platinenschloß sind auf getrennten Schloßträgern
angeordnet, wobei komplizierte Verstellgetriebe
etc. entbehrlich sind.
Die Schloßteile für die Nadeln und die Einschließ-
und Abschlagplatinen sind derart ausgebildet, daß
die für die Bildung einer Masche erforderliche
Wegstrecke teilweise von den fadenführenden Nadeln
und in ihrem übrigen Teil von den Platinen zurück
gelegt wird, wobei die Platinen nach Erreichen der
Kuliertiefe gemeinsam mit den Nadeln in gleicher
Richtung abwärts bewegt werden, um den Abstrickvor
gang einzuleiten. Dabei ist die Anordnung derart ge
troffen, daß an jeder Strickstelle der Anstieg der
aus gleichartigen Teilstücken gebildeten Platinen
schloß- oder -steuerkurve nach Erreichen der Kulier
tiefe steiler gewählt ist als der gleichlaufende
Abschnitt der Nadelschloß- oder -steuerkurve, während
der Anstieg der Platinenschloß- oder -steuerkurve
im Bereiche des größten Nadelaustriebs beim Stricken
oder Fangen über ca. 1/9 bis 1/7 der Breite eines
Stricksystems etwa gleich Null ist. Die Platinen
schloß- oder -steuerkurve und/oder die Nadelschloß-
oder -steuerkurve sind stückweise pro System und/oder
in ihrer Gesamtheit in Umfangsrichtung um eine Distanz
verschiebbar, die etwa 1/9 bis 1/7 der Breite eines
Stricksystems entspricht.
Bei dieser Rundstrickmaschine kann zwar mit ein
fachen Mitteln die Warenfestigkeit bedarfsgemäß
schnell verändert werden, doch müssen dafür durch
die spezielle Form der Nadel- und Platinenschloß-
oder -steuerkurven bedingte Nachteile hinsichtlich
der Kulierbedingungen in Kauf genommen werden.
Schließlich ist noch aus der US-PS 38 37 185 eine
Rundstrickmaschine bekannt, bei der mit den auf
dem Nadelzylinder achsparallel und längsgerichtet
bewegbaren Nadeln verhältnismäßig lange, schräg
zu den Nadeln bewegliche und von diesen radial
nach außen weisend in einem Platinenring verschieb
lich gelagerte Einschließ- und Abschlagplatinen
zusammenwirken. Bei dieser Strickmaschine werden
die Nadeln nach Erreichen ihres der tiefsten Ab
zugsstellung entsprechenden unteren Bewegungsum
kehrpunktes gemeinsam mit den Platinen zunächst
nach oben bewegt, wobei sie wegen ihrer Schräglage
in zunehmendem Maße den die neue Masche bildenden
Faden einschließen. Abgesehen von der durch die
Schräganordnung der Einschließ- und Abschlagplatinen
bedingten Unübersichtlichkeit der ganzen Maschine
und der sich zwangsläufig aus dieser Anordnung er
gebenden festen, unveränderlichen gegenseitigen
Abhängigkeit der Längs- und Querbewegung der
Einschließ- und Abschlagplatinen weist diese Strick
maschine keine Möglichkeit auf, um die Warenfestig
keit zu verändern.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Strickmaschine
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der
mit geringem mechanischem Aufwand und einfachem,
zweckentsprechendem Aufbau eine zentrale Ver
stellung der Maschenlänge und Warenfestigkeit an
allen Strickstellen unter Beibehaltung einwand
freier Kulierverhältnisse gewährleistet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße
Strickmaschine dadurch gekennzeichnet, daß die
Nadelsteuerkurve mit ihrem der tiefsten Abzugs
stellung der Nadeln entsprechenden unteren Be
wegungsumkehrpunkt im Bereiche eines die Einschließ-
und Abschlagplatinen auf Austrieb steuernden Teiles
der Platinensteuerkurve für die Platinenlängsbewegung
liegt und anschließend an diesen unteren Bewegungs
umkehrpunkt über einen vorbestimmten Abschnitt im
wesentlichen gleichgerichtet zu der Platinensteuer
kurve verläuft, derart, daß anschließend an die die
Maschenlänge bestimmende gegenläufige Bewegung der
Nadeln und der Einschließ- und Abschlagplatinen
die Nadeln zunächst der sich fortsetzenden Austriebs
bewegung der Einschließ- und Abschlagplatinen folgen
und daß bei der gegenseitigen Verstellung des Nadel-
und des Platinenschloßträgers die Nadel- und die
Platinenschloßkurve bei in dem Bereich des die
Einschließ- und Abschlagplatinen auf Austrieb
steuernden Teiles der Platinensteuerkurve verblei
bendem unteren Bewegungsumkehrpunkt der Nadelsteuer
kurve die gleichgerichteten Abschnitte der beiden
Kurven unter Beibehaltung ihrer Ausrichtung auf
einander zu oder voneinander wegbewegbar sind.
Bei dieser Strickmaschine läßt sich auf sehr einfache
Weise eine zentrale Verstellung der Maschenlänge
an allen Strickstellen dadurch erreichen, daß
lediglich einer der beiden Schloßträger quer zu
der Nadellängsrichtung verstellt wird. Die
Maschenbildungsverhältnisse im Bereiche des Kulier
punktes bleiben bei dieser Verstellung unverändert,
wobei das Garn während des Kulierens eine äußerst
schonende Behandlung erfährt. In einer bevorzugten
Ausführungsform sind die Nadelsteuerkurve und/oder
die Platinensteuerkurve im Bereiche der Bewegungs
umkehrpunkte jeweils sanft gekrümmt. Während somit
die Nadeln und die Einschließ- und Abschlagplatinen
beim Kulieren der neuen Masche gegenläufige Be
wegungen ausführen, werden die Nadeln, sowie die
jeweils eingestellte Maschenlänge erreicht ist,
durch eine sanfte Bewegungsumkehr veranlaßt, der
Platinenbewegung zu folgen. Die entsprechenden
gleichgerichteten Abschnitte der Nadel- und der
Platinensteuerkurve können im wesentlichen gerade
sein, derart, daß der Nadel- und der Platinenaus
triebswinkel in diesen Abschnitten im wesentlichen
konstant sind. Für den Maschenbildungsvorgang hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die gleich
gerichteten Abschnitte der Nadel- und der Platinen
steuerkurve sich über mindestens zwei Nadelteilungen
erstrecken, so daß wenigstens zwei voll ausgebildete
Maschen vorhanden sind, bevor die Nadelsteuerkurve
und die Platinensteuerkurve wieder auseinanderlaufen.
In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, daß unter
"im wesentlichen gleichgerichteten" Abschnitten
auch solche Anordnungen der Nadel- und der Platinen
steuerkurve verstanden sind, bei denen die Nadel-
und die Platinensteuerkurve in diesen Abschnitten
leicht konvergieren, um damit eine Entspannung
der neugebildeten Maschen zu erzielen.
Die Platinensteuerkurve liegt mit ihrem dem vor
bestimmten, mit der Nadelkurve im wesentlichen
gleichgerichteten Abschnitt folgenden oberen
Bewegungsumkehrpunkt zweckmäßigerweise noch im Bereiche
des die Nadeln auf Austrieb steuernden Teiles der
Nadelsteuerkurve, derart, daß die Einschließ- und
Abschlagplatinen bei zunächst noch fortgesetzter
Austriebsbewegung der Nadeln eine Abzugsbewegung
ausführen.
Der Verstellbereich der beiden Schloßträger gegen
einander kann derart gewählt werden, daß in einer
bestimmten Ausgangsstellung der dem maximalen
Nadelaustrieb und der der tiefsten Abzugsstellung
entsprechende Bewegungsumkehrpunkt der Nadel- bzw.
der Platinensteuerkurve übereinanderliegen, derart,
daß die Nadeln und die Einschließ- und Abschlag
platinen gleichzeitig ihren entsprechenden Bewegungs
umkehrpunkt erreichen. Ausgehend von dieser Mittelstellung
können dann die Nadel- und die Platinensteuerkurve
in der bereits erläuterten Weise gegeneinander
verschoben werden.
Bei als Zungennadeln ausgebildeten Nadeln kann der
maximale Nadelbewegungsweg (Hub) gleich oder kleiner
als die Zungen-Scharnierlänge der Nadeln gewählt
werden. Dabei ist der maximale Platinenbewegungs
weg (Hub) vorteilhafterweise kleiner als der maximale Nadel
bewegungsweg, wobei der maximale Platinenbewegungs
weg (Hub) für einen gesamten Waren-Qualitätsbereich
konstant, d.h. gleich groß, ist.
Dadurch, daß bei der neuen Strickmaschine die
Einschließ- und Abschlagplatinen zusammen mit den
Nadeln im Nadelzylinder oder einem mit diesem fest
verbundenen Nadelträger angeordnet sind, ergibt
sich ein übersichtlicher und bedienungsfreundlicher
Schloßaufbau, der sehr kompakt gestaltet ist und,
wie praktische Versuche gezeigt haben, zu einer
wesentlichen Herabsetzung der Verschmutzungsgefahr
der Führungsschlitze der Nadeln und Platinen führt.
Außerdem wurde festgestellt, daß die ganze Strick
maschine relativ unabhängig gegen schwankende Be
triebstemperaturen ist, d.h., daß das Quadratmeter
gewicht der hergestellten Ware sich kaum mit der
Betriebstemperatur der Maschine ändert. Da der
Maschenbildungsvorgang im wesentlichen innerhalb
eines lediglich eine Nadelteilung (eine Nadel und
zwei Platinen) umfassenden Bereiches abgeschlossen
ist, führen in dem Garn enthaltene Knoten kaum zu
Strickproblemen. Das rührt daher, daß ein Knoten
in dem zugeführten Garn höchstenfalls durch zwei
Nadelhaken und eine einzige Platinenkante umgelenkt
wird, bevor er endgültig in der Masche abgestrickt
ist. Es können deshalb, wie praktische Versuche
gezeigt haben, auch wenig feste Garne und Garne
mit geringer Qualität problemlos verarbeitet werden.
Wird, wie bereits erläutert, bei der Verwendung von
Zungennadeln der maximale Nadelbewegungsweg gleich
der Zungenscharnierlänge, d.h. dem Maß der Nadel
zwischen ihrem Nadelhaken und der geöffneten Zungen
spitze gemacht, so wird der für das sichere Maschen
einschließen erforderliche sogenannte Überhub von
den Einschließ- und Abschlagplatinen dadurch
übernommen, daß während der Austriebs(Einschließ)-
Bewegung der Nadeln die Einschließ- und Abschlag
platinen eine dem Nadelaustrieb entgegengesetzte
Einzugsbewegung ausführen.
Anstelle von Zungennadeln kann die neue Strickmaschine
grundsätzlich auch mit Schiebernadeln arbeiten. In
diesem Falle ist dann lediglich eine zusätzliche
Schloßkurve zur Steuerung der Nadelschieber er
forderlich. Die Verwendung von Schiebernadeln hätte
den Vorteil, daß die Strickmaschine nach einem Waren
abwurf bzw. beim Neubeginn des Strickvorganges problem
los Maschen bilden kann, d.h. das bei mit Zungennadeln
bestückten Strickmaschinen von Hand vorzunehmende
aufwendige und zeitraubende Öffnen der Zungen entfällt.
Die neue Strickmaschine kann schließlich sowohl als
Flach- als auch als Rundstrickmaschine ausgebildet
sein. Einer ihrer großen Vorteile ist in jedem Falle,
daß sie mit in sich jeweils völlig geschlossenen Nadel-
und Platinensteuerkurven arbeiten kann. Dadurch werden
der Geräuschpegel und der Verschleiß herabgesetzt,
während die Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine er
höht wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegen
standes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:.
Fig. 1 eine Rundstrickmaschine gemäß der Erfindung, im
axialen Schnitt durch den Nadelzylinder und die
zugeordneten Schloßträger, in einer Seitenan
sicht und in einer Teildarstellung,
Fig. 2 bis 4
die Nadel- und die Platinensteuerkurve der Rund
strickmaschine nach Fig. 1, in einem Ausschnitt
entsprechend einer Strickstelle, unter Veranschau
lichung von drei unterschiedlichen Maschenlängen-
Einstellungen,
Fig. 5, 6, 7 und 9
eine Nadel und eine dieser benachbarte Ein
schließ- und Abschlagplatine der Rundstrick
maschine nach Fig. 1, an den den Linien V-V,
VI-VI, VII-VII und IX-IX entsprechenden Schnitt
linien der Nadel- und der Platinensteuerkurve
nach Fig. 2, jeweils in einer Seitenansicht
und in einem Ausschnitt, und
Fig. 8 und 10
die Anordnung nach Fig. 7 bzw. Fig. 9, in einer
Ansicht von vorne, unter Veranschaulichung von
zwei der Nadel benachbarten Einschließ- und
Abschlagplatinen und des Fadenverlaufs.
Von der in ihren nicht weiter dargestellten Teilen
in bekannter Weise aufgebauten Rundstrickmaschine
sind in Fig. 1 nur die für das Verständnis der Er
findung wesentlichen Elemente des sogenannten Strick
kopfes veranschaulicht.
Der um seine Vertikalachse umlaufende Nadelzylinder 1
ist mit einem koaxialen Treibring 2 starr verbunden.
Er ist auf seiner Außenumfangsfläche mit im Abstand
zueinander angeordneten parallelen Nadelstegen 3
besetzt, zwischen denen Zungennadeln 4 mit ihren
Nadelschäften 5 längsverschieblich geführt sind.
Den Nadelzylinder 1 im radialen Abstand umgebend ist
ein ortsfester Schloßträgerring 6 angeordnet, auf dem
eine koaxiale Ringplatte 7 verdrehbar gelagert ist,
die mit dem Schloßträgerring 6 in ihrer jeweiligen
Stellung durch Schraubenbolzen 8 verschraubt ist. Die
Ringplatte 7 trägt rings um den Umfang des Nadelzylinders
1 gleichmäßig verteilt angeordnete Tragsäulen 9, auf
denen ein zu dem Nadelzylinder 1 koaxialer Aufnahme
ring 10 befestigt ist. An dem Aufnahmering 10 ist ein
ebenfalls koaxialer Zwischenring 11 abgestützt, auf
dem wiederum ein in Segmente unterteilter Platinenring
12 mit einem Ringflansch 13 gelagert ist.
Unterhalb des Platinenringes 12 ist ein zu diesem
koaxialer Nadelschloßmantel 14 angeordnet, der
mittels eines Ringflansches 15 auf dem Schloßträger
ring 6 abgestützt ist. An dem Nadelschloßmantel 14
sind auf der dem Nadelzylinder 1 zugewandten Seite
Nadelschloßteile 16 befestigt, die Nadelschloßkanäle
17 begrenzen, in die die Zungennadel 4 in an sich
bekannter Weise mit an ihrem Schaft 5 angeformten
Steuerfüßen 18 eingreifen. Die Nadelschloßteile
16 sind derart gestaltet, daß die Nadelschloßkanäle
17 jeweils durch eine Nadelsteuerkurve begrenzt sind,
die in den Fig. 2 bis 4 dargestellt und mit 20 be
zeichnet ist.
Auf den Nadelzylinder 1 ist ein koaxialer Platinen
zylinder 21 drehfest aufgesetzt, an dessen Außen
umfangsfläche zwischen den Zungennadeln 4 angeord
nete achsparallele Einschließ- und Abschlagplatinen
22 angeordnet sind. Jede der Einschließ- und Abschlag
platinen 22 weist eine Kehle 23 und eine Abschlag
kante 24 (Fig. 5, 6) an einem Platinenkopf 25 auf.
Sie ist mit einem Schaft 26 (Fig. 1) längsverschieb
lich auf einem im wesentlichen L-förmigen Schwenk
hebel 27 gelagert, der seinerseits mittels einer
Schwenknase 28 um eine horizontale Schwenkachse
schwenkbar in einer entsprechenden Vertiefung 29
am Umfang des Platinenzylinders 21 gelagert ist.
An dem Platinenring 12 auf der dem Platinenzylinder
21 zugewandten Seite angeordnete Platinenschloßteile
30 begrenzen einen Platinenschloßkanal 31, in den
die Einschließ- und Abschlagplatinen 22 jeweils mit
einem Steuerfuß 32 eingreifen und der durch eine
Platinensteuerkurve 33 (Fig. 2 bis 4) begrenzt ist.
Die Platinenschloßteile 30 erteilen somit den Ein
schließ- und Abschlagplatinen 22 eine zu der Nadel
längsbewegung 4 gleichgerichtete Längsbewegung ent
sprechend der Platinensteuerkurve 33. Sie sind mit
dem Platinenring 12 an jeder Strickstelle über ein
bei 34 angedeutetes Trägerelement verbunden, das
Teil eines Verstellmechanismus bildet, dessen
Stellschraube mit 35 bezeichnet ist und der es
gestattet, an jeder Strickstelle die Platinen
schloßteile 30 individuell in Nadellängsrichtung
bezüglich des Platinenringes 12 zu verstellen.
Beidseitig der Platinenschloßteile 30 sind an dem
Platinenring 12 zwei weitere Platinenschloßteile 36, 37
befestigt, die mit Steuernasen 38, 39 der Einschließ-
und Abschlagplatinen 22 bzw. der Schwenkhebel 27 zu
sammenwirken und den Einschließ- und Abschlagplatinen
eine Schwenkbewegung um die durch die Ausnehmung 29
definierte Horizontalachse erteilen.
Die Einzelheiten der Lagerung und Führung der Zungen
nadeln 4 und der Einschließ- und Abschlagplatinen 22
sowie deren Ausbildung, einschließlich der Ausbildung
des Verstellmechanismus für die Platinenschloßteile
30, sind bspw. in der DE-PS 33 30 530 beschrieben, auf
die mit dem Bemerken Bezug genommen wird, daß die
Einschließ- und Abschlagplatinen 22 nicht notwendiger
weise die in Fig. 1 dargestellte und im Vorstehenden
beschriebene zweiteilige Ausbildung mit dem Schwenk
hebel 27 aufweisen müssen, sondern daß auch einteilige
Einschließ- und Abschlagplatinen Verwendung finden
können, wie sie ebenfalls in dieser Patentschrift er
läutert sind. Die Einschließ- und Abschlagplatinen 22
sind aber in jedem Falle kurz gegenüber der Länge der
Zungennadeln 4 und sowohl in ihrer Längsbewegung als
auch in ihrer quer zu den Zungennadeln 4 gerichteten
Schwenkbewegung durch gesonderte Platinenschloßteile
30 bzw. 36, 37 gesteuert.
Im Gegensatz zu den Verhältnissen bei der aus der
erwähnten Patentschrift bekannten Rundstrickmaschine
sind im vorliegenden Falle die Nadelschloßteile 16
und die Platinenschloßteile 30 an gesonderten Schloß
trägern angeordnet, die durch den Nadelschloßmantel 14
und den Platinenring 12 gebildet sind. Die Anordnung
ist dabei derart getroffen, daß der Nadelschloßmantel
14 und der Platinenring 12 in Umfangsrichtung, d.h.
quer zu den Zungennadeln 4, gegeneinander begrenzt
verdrehbar sind. Zu diesem Zwecke kann entweder der
Nadelschloßmantel 14 mit dem Schloßträgerring 6
fest verschraubt sein, wie dies bei 40 in Fig. 1
angedeutet ist,während entweder der Ringflansch 13
des Platinenringes 12 bezüglich des Zwischenringes
11 oder der Zwischenring 11 bezüglich des Aufnahme
ringes 10 begrenzt verdrehbar und in seiner jeweils
eingestellten Winkellage fixierbar ist. Alternativ
kann der Nadelschloßmantel 14 auf dem Schloßträger
ring 6 begrenzt verdrehbar gelagert sein, während
der Platinenring 12 über den Ringflansch 13 und den
Zwischenring 11 sowie den Aufnahmering 10 drehfest
mit der Ringplatte 7 und damit dem Schloßträgerring
6 verschraubt ist.
Der Einfachheit halber sei im vorliegenden Falle
angenommen, daß bei mit dem Schloßträgerring 6
fest verschraubtem Nadelschloßmantel 14 der mit
dem Ringflansch 13 starr verbundene Zwischenring
11 bezüglich des Aufnahmerings 10 verdrehbar ist
und dazu eine an einem Lagerteil 41 des Aufnahme
ringes 10 drehbar gelagerte Verstellschnecke 42
vorgesehen ist, die in ein entsprechendes Schnecken
gewinde am Umfang des Zwischenringes 11 eingreift
und von Hand verstellt werden kann.
Schließlich ist im Zusammenhang mit Fig. 1 noch
zu erwähnen, daß der Platinenzylinder 21 auch
unmittelbar ein angeformtes Teil des Nadel
zylinders 1 sein kann, so daß sich eine ein
stückige Bauweise insoweit ergibt.
Die in den Fig. 2 bis 4 jeweils über eine bei 44
angedeutete System- oder Strickstellenlänge dar
gestellte Nadel- und Platinensteuerkurve 20 bzw.
33 weist jeweils einen näherungsweise sinusförmigen
Verlauf mit sanft gekrümmten bogenförmigen Übergangs
bereichen an den Bewegungsumkehrstellen oder -punkten
auf. Die oberen Bewegungsumkehrpunkte der Nadelsteuer
kurve 20, bei denen die Zungennadeln 4 ihre vollaus
getriebene Stellung einnehmen, sind mit 45 bezeich
net; der untere Bewegungsumkehrpunkt, der die Kulier
tiefe definiert und bei dessen Erreichen die Zungen
nadeln 4 in ihrer tiefsten Abzugsstellung stehen,
befindet sich bei 46. Der Nadelhub, d.h. der maxi
male Bewegungsweg der Zungennadeln 4, ist gleich der
Strecke 47 in Fig. 2. Er ist gleich oder kleiner als
die sogenannte Scharnierlänge der Zungennadeln 4.
Die der Längsbewegung der Einschließ- und Abschlag
platinen 22 zugeordnete Platinensteuerkurve 33 weist
zwei untere Bewegungsumkehrpunkte 48 auf, bei deren
Erreichen die Einschließ- und Abschlagplatinen 22
jeweils ihre tiefste Abzugsstellung einnehmen. Zwi
schen diesen beiden Punkten erreichen die Einschließ-
und Abschlagplatinen 22 bei 49 einen oberen Bewegungs
umkehrpunkt, an dem sie am weitesten ausgetrieben sind.
Der mit 50 bezeichnete Platinenhub ist kleiner
als der Nadelhub 47. Mit 51 ist der sogenannte
Überhub der Einschließ- und Abschlagplatinen 22
bezeichnet, der sicherstellt, daß trotz des nur
der Scharnierlänge der Zungennadeln 4 entsprechen
den (oder kleineren) Nadelhubes 47 ein sicheres
Einschließen der Masche in dem Nadelhaken erfolgt.
In Fig. 2 sind die Nadelsteuerkurve 20 und die
Platinensteuerkurve 33 für eine gegenseitige
Einstellung des Nadelschloßmantels 14 und des
Platinenringes 12 veranschaulicht, bei der die
oberen Bewegungsumkehrpunkte 45 der Nadelsteuer
kurve 20 und die unteren Bewegungsumkehrpunkte 48
der Platinensteuerkurve 33 jeweils vertikal genau
übereinanderliegen. Diese Einstellung entspricht
einer mittleren Maschenlänge; ausgehend von dieser
"Ausgangsstellung" kann wahlweise eine größere
oder eine kleinere Maschenlänge durch entsprechende
Verdrehung des Platinenringes 12 bezüglich des
Nadelschloßmantels 14 eingestellt werden, wie dies
in den Fig. 3,4 veranschaulicht ist und im Nach
folgenden erläutert wird:
Ausgehend von ihrer Vollaustriebsstellung bei 45
folgen die Zungennadeln 4 mit ihren Nadelhaken der
Nadelsteuerkurve 20, wobei sie zunächst eine Ein
zugsbewegung ausführen, in deren Verlauf sie bei
Erreichen der Schnittlinie VI-VI den bei 52 an
gedeuteten zulaufenden Faden einfangen. Während
dieser Abzugsbewegung der Zungennadeln 4 führen
die Einschließ- und Abschlagplatinen 22, ausgehend
von dem unteren Bewegungsumkehrpunkt 48, eine
gegenläufige Längsbewegung aus, wobei sie an
schließend an den sanft gekrümmten Bogen 53 im
Bereiche des unteren Bewegungsumkehrpunktes 48
über den Kulierbereich hinaus mit konstantem
Austriebswinkel 54 ausgetrieben werden. Das be
deutet, daß die Platinensteuerkurve 33 etwa über
einen Bereich von 5 (bei 56 angedeuteten) Nadel
teilungen reichenden Abschnitt 55 im wesentlichen
gerade ist. Der die Kuliertiefe bestimmende untere
Bewegungsumkehrpunkt 46 der Nadelsteuerkurve 20
liegt innerhalb dieses die Einschließ- und Abschlag
platinen 22 auf Austrieb steuernden Teiles 55 der
Platinensteuerkurve 33. An ihn, über ein sanft ge
krümmtes Bogenstück 57 anschließend, weist die
Nadelsteuerkurve 20 einen im wesentlichen geraden
Abschnitt 58 auf, der zu dem in dem Abschnitt 55
liegenden geraden Teil der Platinensteuerkurve 33
im wesentlichen parallel, d.h. gleichgerichtet, ist
und dem ebenfalls ein konstanter, bei 59 angedeuteter
Nadelaustriebswinkel zugeordnet ist. In dem sich in
Fig. 2 über ca. 5 Nadelteilungen erstreckenden Be
reich, in dem die Nadelsteuerkurve 20 und die Pla
tinensteuerkurve 33 im wesentlichen gleichgerichtet
sind, folgen somit die Zungennadeln 4 der Austriebs
bewegung der Einschließ- und Abschlagplatinen 22,
wobei die Länge der Maschen 60 konstant bleibt.
Nach Durchlaufen des Abschnittes 55 gelangen die
Einschließ- und Abschlagplatinen 22 längs der Pla
tinensteuerkurve 33 in sanftem Bogen zu ihrem oberen
Bewegungsumkehrpunkt 49, der noch im Bereiche des
die Zungennadeln auf Austrieb steuernden Teiles 58
der Nadelsteuerkurve 22 liegt, was bedeutet, daß
die Einschließ- und Abschlagplatinen 22 im wei
teren bei fortgesetzter Austriebsbewegung der
Zungennadeln 4 nunmehr eine Abzugsbewegung aus
führen, bis sie zu dem unteren Bewegungsumkehr
punkt 48 gelangen. Die Austriebsbewegung der
Zungennadeln 58 setzt sich ihrerseits fort bis
zum Erreichen des oberen Bewegungsumkehrpunktes
45, womit die Zungennadeln dann in der Vollaus
triebsstellung stehen und im weiteren von neuem
den Faden 52 fangen können.
Die gegenseitige Bewegung der Zungennadeln 4 und
der Einschließ- und Abschlagplatinen 22 beim Durch
laufen der geschilderten Abschnitte der Nadel- und
Platinensteuerkurve 22 bzw. 33 ist anhand der
typischen Stellungen längs der Schnittlinien V-V,
VI-VI, VII-VII und IX-IX der Fig. 2 in den Fig.
5 bis 10 dargestellt:
In Fig. 5 stehen die Zungennadel 4 und die dieser
benachbarte Einschließ- und Abschlagplatine 22
jeweils in der dem Bewegungsumkehrpunkt 45 bzw. 48
entsprechenden Totpunktstellung. Die strichpunktier
te Linie 61 stellt die durch den unteren Bewegungs
umkehrpunkt 46 der Nadelsteuerkurve 20 verlaufende
Linie (vergl. Fig. 2) dar. Die Zungennadel 4 ist
nach oben zu maximal ausgetrieben; die Einschließ-
und Abschlagplatine 22 hat ihre Abzugsbewegung nach
unten ausgeführt, und zwar kurz nachdem sie zuvor
eine radial nach innen zu gerichtete Bewegung ab
geschlossen hatte, in deren Verlauf die Masche 60
in die Kehle 23 eingeschlossen wurde.
In der Stellung (VI-VI, Fig. 2) nach Fig. 6 ist die
Zungennadel 4 bereits beträchtlich weit abge
zogen, während die Einschließ- und Abschlag
platine 22 eine der Zungenbewegung entgegenge
setzte Längs-Austriebsbewegung ausgeführt hat.
Gleichzeitig wurde sie im Vergleich zu Fig. 5
mit ihrer Kehle 23 radial nach außen bewegt.
Die Zungennadel 4 hat den Faden 52 gefangen,
während die Nadelzunge 64 soeben im Begriff steht,
von der nicht weiter dargestellten, auf dem Nadel
schaft hängenden Masche geschlossen zu werden.
In den Fig. 7 und 8 ist die Stellung (VII-VII)
veranschaulicht, bei der die Zungennadel 4 ihre
Kulierstellung entsprechend dem unteren Bewegungs
umkehrpunkt 46 der Fig. 2 erreicht hat. Die bei
den der Zungennadel 4 benachbarten Einschließ-
und Abschlagplatinen 22 sind gegenüber der
Stellung nach Fig. 6 weiter ausgetrieben, wobei
die Entfernung zwischen dem Nadelhaken und der
Abschlagkante 23 der in Fig. 8 rechts stehenden
weiter ausgetriebenen Einschließ- und Abschlag
platine 22 der eingestellten Maschenlänge ent
spricht.
Unter Beibehaltung dieser gegenseitigen räumlichen
Zuordnung nach den Fig. 7,8 werden nun die Zungen
nadeln 4 und die benachbarten Einschließ- und Ab
schlagplatinen 22 gemeinsam weiter ausgetrieben,
bis die Einschließ- und Abschlagplatinen 22 je
weils in ihren oberen Bewegungsumkehrpunkt 49
(Fig. 2) einlaufen und sich damit die Stellung
(IX-IX; Fig. 2) nach Fig. 9, 10 ergibt. In dieser der
Bewegungsumkehr der Einschließ- und Abschlag
platinen zugeordneten Darstellung ist gezeigt,
daß die nun auskulierten Maschen 60 geradege
stellt werden, was besonders wichtig ist, um
gleichlange Maschenschenkel zu erreichen. Im
Verlaufe ihrer Abzugsbewegung wird die Einschließ-
und Abschlagplatine 22 radial nach innen bewegt,
so daß sie die Masche 60 in ihre Kehle 23 ein
schließt und mit nach unten nimmt, während die
Zungennadel 4 ihre Austriebsbewegung bis zum Er
reichen des oberen Bewegungsumkehrpunktes 45 und
der Stellung nach Fig. 5 fortsetzt.
Um die Länge der auf die beschriebene Weise ge
bildeten Maschen 60 zu verändern, wird, wie bereits
erwähnt, der Platinenring 12 bezüglich des Nadel
schloßmantels 14 um einen gewünschten Winkelwert
verdreht, was einer entsprechenden gegenseitigen
Horizontalverschiebung der Nadelsteuerkurve 20 und
der Platinensteuerkurve 33 entspricht, die in den
Fig. 3, 4 mit 65 bzw. 66 bezeichnet ist.
Ausgehend von der einer mittleren Maschenlänge ent
sprechenden gegenseitigen Zuordnung der Nadelsteuer
kurve 20 und der Platinensteuerkurve 33 nach Fig. 2
ist in Fig. 3 die Platinensteuerkurve 33 bezüglich
der Nadelsteuerkurve 20 um etwa 2 Nadelteilungen
nach links verschoben, wie dies durch einen Pfeil 67
angedeutet ist. Damit wird der in Nadellängsrichtung
gemessene Abstand der gleichgerichteten Teile der
Nadel- und der Platinensteuerkurve 20 bzw. 33
größer, womit auch die Maschenlänge entsprechend
größer wird. Die zwischen den Bewegungsumkehrpunkten
46, 49 liegenden gleichgerichteten Kurvenabschnitte
sollen sich, wie in Fig. 3 dargestellt, über
einen Bereich von zumindest 2 Nadelteilungen
erstrecken.
In Fig. 4 ist die Platinensteuerkurve 33 bezüglich
der Nadelsteuerkurve 20 um einen etwa vier Nadel
teilungen entsprechenden Betrag 66 in Richtung
einesPfeiles 68 nach rechts verschoben. Damit ist
der in Nadellängsrichtung gemessene Vertikalabstand
zwischen den gleichgerichteten Kurvenabschnitten
(bei 58) kleiner geworden, mit dem Ergebnis, daß
sich eine kurze Maschenlänge einstellt.
Ein Vergleich der Fig. 2, 3 und 4 zeigt, daß trotz
der gegenseitigen Verschiebung der Nadel- und der
Platinensteuerkurve 20 bzw. 33 die Kulierverhält
nisse in dem Kulierbereich, d.h. bei der Bildung
einer neuen Masche durch die in ihre Kulierstellung
bei 46 einlaufende Zungennadel 4, völlig gleichge
blieben sind, was in gleichem Maße auch für die an
die Kulierstelle unmittelbar anschließenden gleich
gerichteten Kurvenabschnitte (bei 58) gilt, in denen
die fertig ausgebildete Masche über zumindest 2 Nadel
teilungen hinweg unbeeinflußt gelassen wird.
Der geschilderte Strickvorgang kann mit den gleichen
Nadel- und Platinensteuerkurven 20, 33 auch mit
Schiebernadeln durchgeführt werden, worauf der
Ordnung halber hingewiesen sei. Auch ist es denk
bar, daß die Nadel- und Platinensteuerkurven 20, 33
in den im wesentlichen gleichgerichteten Abschnitten
bei 58 leicht konvergierend ausgebildet sind, um ein
Entspannen der fertigen Maschen 60 zu erzielen.
Schließlich sind auch Ausführungsformen vorstell
bar, bei denen die Nadel- und die Platinensteuer
kurven 20, 33 in den gleichgerichteten Abschnitten
58 nicht gerade, sondern einander entsprechend
gekrümmt ausgeführt sind.
Die Verstellschraube 35 (Fig. 1) gestattet es, zur
optimalen Einjustierung der Maschenlänge und der
Kulierbedingungen an den einzelnen Strickstellen
die Kulierschloßteile der die Längsbewegung der
Einschließ- und Abschlagplatinen 22 steuernden
Platinenschloßteile 30 vertikal zu verstellen.
Damit ändert sich nichts Grundsätzliches an der
gegenseitigen Zuordnung der Nadel- und der Platinen
steuerkurve 20 bzw. 33 entsprechend den Fig. 2 bis
4. Der maximale Platinenbewegungsweg, d.h. der Pla
tinenhub 50 (Fig. 2) ist immer für einen gesamten
Waren-Qualitätsbereich konstant.
Die in Fig. 2 genau gleichgerichtet dargestellten
Kurvenbereiche 58 und in dem Bereich 55 können,
wie früher bereits erwähnt, auch leicht konvergent
eingestellt werden, wobei das Maß der Konvergenz von
den Dehnungseigenschaften des verstärkten Garnes
abhängt. Die Veränderung der Konvergenz erfolgt durch
geringfügige stufenlose Verstellung der entsprechenden
Nadel- und/oder Platinenschloßteile.
Claims (13)
1. Strickmaschine mit wenigstens einem Nadelträger, der
mit längsverschieblich geführten und durch Nadel
schloßteile, einer Nadelsteuerkurve folgend, gesteuer
ten Nadeln bestückt ist, mit zwischen den Nadeln an
geordneten, im Vergleich zu deren Länge kurzen Ein
schließ- und Abschlagplatinen, die auf dem Nadelträger
oder einem mit diesem verbundenen Platinenträger in
Nadellängsrichtung verschieblich und im wesentlichen
quer zu dieser um eine Querachse verschwenkbar ge
lagert sind und deren Längs- und Querbewegung durch
jeweils eigene Platinenschloßteile, einer Platinen
steuerkurve folgend, derart gesteuert sind, daß die
Einschließ- und Abschlagplatinen zumindest während
eines Teiles der der Maschenbildung dienenden Einzugs
bewegung der Nadeln eine zu dieser gegenläufige Aus
triebsbewegung ausführen, sowie mit einem die Nadel
schloßteile tragenden Nadelschloßträger und einem die
platinenschloßteile tragenden Platinenschloßträger,
wobei der Nadelschloßträger und der Platinenschloß
träger unter Veränderung der Maschenlänge quer zu
der Nadellängsrichtung gegeneinander verstellbar
sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nadelsteuerkurve (20) mit ihrem der tiefsten
Abzugsstellung der Nadeln (4) entsprechenden unteren
Bewegungsumkehrpunkt (46) im Bereiche eines die
Einschließ- und Abschlagplatinen auf Austrieb
steuernden Teiles (bei 55) der Platinensteuer
kurve (33) für die Platinenlängsbewegung liegt
und anschließend an diesen unteren Bewegungsumkehr
punkt (46) über einen vorbestimmten Abschnitt (58)
im wesentlichen gleichgerichtet zu der Platinen
steuerkurve (33) verläuft, derart, daß anschließend
an die die Maschenlänge bestimmende gegenläufige
Bewegung der Nadeln (4) und der Einschließ- und
Abschlagplatinen (22) die Nadeln (4) zunächst
der sich fortsetzenden Austriebsbewegung der Ein
schließ- und Abschlagplatinen (22) folgen und daß
bei der gegenseitigen Verstellung des Nadel- und
des Platinenschloßträgers (14, 12) die Nadel- und
die Platinensteuerkurve (20, 33) bei in dem Bereich
des die Einschließ- und Abschlagplatinen (22) auf
Austrieb steuernden Teiles (58) der Platinensteuer
kurve (33) verbleibendem unteren Bewegungsumkehr
punkt (46) der Nadelsteuerkurve (20) die gleichge
richteten Abschnitte (58; bei 55) der beiden Kur
ven (20, 33) unter Beibehaltung ihrer Ausrichtung
aufeinander zu oder voneinander weg bewegbar sind.
2. Strickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Nadelsteuerkurve (20) und/oder die
Platinensteuerkurve (33) im Bereiche der Bewegungs
umkehrpunkte (45, 46, 48, 49) jeweils sanft gekrümmt
sind.
3. Strickmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die gleichgerichteten Abschnitte (58;
bei 55) der Nadel- und der Platinensteuerkurve (20, 33)
im wesentlichen gerade sind, derart, daß der
Nadel- und der Platinenaustriebswinkel (59, 54)
in diesen Abschnitten im wesentlichen konstant
sind.
4. Strickmaschine nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinen
steuerkurve (33) mit ihren dem vorbestimmten, mit
der Nadelkurve (20) im wesentlichen gleichgerich
teten Abschnitt (bei 55) folgenden oberen Bewegungs
umkehrpunkt (49) im Bereiche des die Nadeln (4) auf
Austrieb steuernden Teiles (58) der Nadelsteuerkurve
(20) liegt, derart, daß die Einschließ- und Abschlag
platinen (22) bei fortgesetzter Austriebsbewegung
der Nadeln (4) eine Abzugsbewegung ausführen.
5. Strickmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der dem maximalen Nadelaustrieb und der der
tiefsten Abzugsstellung entsprechenden Bewegungsum
kehrpunkt (45; 48) der Nadel- bzw. der Platinen
steuerkurve (20 bzw. 33) übereinanderliegen können,
derart, daß die Nadeln (4) und die Einschließ- und
Abschlagplatinen (22) gleichzeitig ihre entsprechen
den Bewegungsumkehrpunkte (45, 48) erreichen.
6. Strickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei als Zungennadeln aus
gebildeten Nadeln (4) der maximale Nadelbewegungsweg
(Hub) (47) gleich oder kleiner ist als die Zungen-
Scharnierlänge der Nadeln (4).
7. Strickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der maximale Platinenbe
wegungsweg (Hub) (50) kleiner als der Nadelbewegungs
weg (Hub) (47) ist.
8. Strickmaschine nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gleich
gerichteten Abschnitte (58; bei 55) der Nadel- und
der Platinensteuerkurve (20 bzw. 33) sich über
mindestens zwei Nadelteilungen (56) erstrecken.
9. Strickmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der maximale Platinenbewegungsweg
(Hub) (50) für einen gesamten Waren-Qualitäts
bereich konstant ist.
10. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel- und/oder die
Platinenschloßteile (16; 30) gegenüber dem jeweiligen
Schloßträger (14; 12) in Nadellängsrichtung verstell
bare Kulierschloßteile aufweisen.
11. Strickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen gleich
gerichteten vorbestimmten Abschnitte (58; bei 55) der
Nadel- und der Platinensteuerkurve (20, 33) zu dem
oberen Bewegungsumkehrpunkt (49) der Platinensteuer
kurve (33) hin leicht konvergierend ausgebildet sind.
12. Strickmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Konvergenz der beiden Kurvenabschnitte
(58; bei 55) einstellbar ist.
13. Strickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel- und/oder die
Plationensteuerkurve (20, 33) jeweils absatzlos aus
gebildet sind.
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