DE3716654A1 - Unfallschutzvorrichtung fuer fluegeltueren - Google Patents

Description

Bei Flügeltüren kann zu Unfällen kommen, wenn Personen, insbesondere Kinder, bei ganz oder teilweise geöffneter Tür Finger in den Spalt, der sich im Bereich der Türbänder zwischen Türrahmen und Türflügel auftut, stecken.

Eine Schutzvorrichtung gegen Unfälle der vorgenannten Art liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde.

Eine Lösung dieser Aufgabe stellt sich durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach dem Hauptanspruch dar. Die Unteransprüche haben weitere technische Ausgestaltungen und bevorzugte Ausführungsformen einer solchen Unfallschutzvorrichtung zum Inhalt.

Eine solche Schutzvorrichtung beruht darauf, daß Tür-innenseitig eine Bahn über den Bereich der Türbänder gezogen und aufgespannt wird, in dem gleichen Maße wie die Tür geöffnet wird und sich dabei ein Spalt auftut. Der Spalt kann dadurch nicht erreicht werden, weil die Bahn als aufgespannte Schutzwand davor ist und sich über die gesamte Türhöhe erstreckt. Eine Schutzvorrichtung nach der Erfindung kann auch nachträglich an jeder Flügeltür in Standardausführung angebracht werden. Türen können aber auch bereits bei der Herstellung mit solchen Schutzvorrichtungen ausgerüstet werden. Für die federgelagerte Welle mit der aufgewickelten Bahn können die an sich bekannten Springrollo- Elemente eingesetzt werden.

Bevorzugt wird als Lagerung für die Welle ein profilierter Stab vorgesehen, der gleichsam wie ein Gehäuse die gesamte Welle über die Türhöhe umgibt, somit einen Schutz darstellt und raumsparend an einer Leibung des Türrahmens angebracht werden kann. Zur Führung der Bahn beim Abwickeln ist eine gewölbte Fläche an einem Gehäusesteg vorgesehen. Gleichfalls ist gemäß der weiteren Erfindung ein Spezialprofil zum Festmachen der Bahn am Türflügel vorgesehen. In eine Nut dieses Spezialprofils kann ein an der Bahn befestigter Draht eingezogen werden. Die Nut befindet sich dabei im Bereich eines vorstehenden Teiles, der bei geschlossener Tür von der Öffnung des Gehäuses aufgenommen wird.

Ebenso wie die aufgespannte Bahn den Unfallschutz an der Tür-Innenseite gewährleistet, so ist in einfacher Weise an der Türaußenseite der Unfallschutz gegen Einstecken der Finger durch Deckleisten gegeben, welche achsgleich mit den Türbändern am Türrahmen befestigt, zum Beispiel angeklebt werden. Durch diese Deckleisten, welche den Spalt abdecken und im wesentlichen das gleiche Profil haben wie die Türbänder selbst, ergibt sich auch eine Einheitlichkeit im Erscheinungsbild.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen.

Fig. 1 ist ein Horizontalschnitt durch eine Tür, die mit einer Unfallschutzvorrichtung nach der Erfindung ausgerüstet ist, wobei die Tür geschlossen ist;

Fig. 2 zeigt einen entsprechenden Schnitt bei vollständig geöffneter Tür;

Fig. 3 ist die Teilansicht der Tür nach Fig. 1 im Bereich der Türbänder in Richtung des Pfeiles III von Fig. 1;

Fig. 4 ist ein Schnitt nach IV-IV von Fig. 3.

Die Unfallschutzvorrichtung nach der Erfindung ist bei einer Flügeltür in Standardausführung vorgesehen mit einem Türflügel 1, der in an sich bekannter Weise mittels Türbändern 3 an einem Türrahmen 2 gelenkig angebracht ist. Türflügel und Türrahmen haben an Falzen die üblichen Anschlagflächen.

Zur Aufnahme einer Welle 15 ist ein Wellenlager 10 vorgesehen. Das Wellenlager 10 ist ein profilierter Stab, ebenso lang wie der Türrahmen innen hoch ist. Es sind Flansche 11 angeformt, die an der Leibungsfläche des Türrahmens 2 anliegen, und zwar in der Nähe der Anschlagfläche und die mittels Schrauben befestigt sind. Von den Gehäuseflanschen 11 erstreckt sich einmal über einen Viertelkreis ein Gehäusesteg 12, ihm zugeordnet ein weiterer kürzerer Gehäusesteg, der in Gestalt einer Wölbung zu den Türbändern 3 hin ausläuft. Die beiden Stege bilden ein Lager, worin die Welle 15 drehbar gelagert ist. Zum Türflügel 1 hin bleibt zwischen den Gehäusestegen eine Öffnung 13.

Auf der Welle 15 ist eine Bahn 16, die zum Beispiel aus Kunststoff bestehen kann, aufgewickelt. Die Welle 15 steht unter dem Einfluß von Federn, welche die Bahn aufgewickelt halten und, wenn die Bahn abgezogen wird, diese gespannt halten. Die Welle mit der Bahn und den Federn können in Anlehnung an an sich bekannte sogenannte Springrollos ausgebildet sein, beispielsweise mit einem Durchmesser von 17 mm. Endseitig sind auf dem Gehäuse 10 Deckel aufgebracht.

Zur Befestigung des freien Randes der Bahn 16 ist am Türflügel 1 eine Festmachleiste 18 angeschraubt. An der Festmachleiste ist eine Nut 20 gebildet zur Aufnahme eines Drahtes, der seinerseits an der Bahn befestigt ist. Auf diese Weise wird eine Verbindung zwischen Bahn und Türflügel hergestellt. Der Teil der Festmachleiste 18, an welchem die Nut gebildet ist, steht soweit vor, daß er, wie aus Fig. 1 hervorgeht, in die Öffnung 13 des Gehäuses paßt.

Wenn die Tür geschlossen ist, wie Fig. 1 zeigt, dann liegt die Festmachleiste 18 am Gehäuse 10 an, die Bahn 16 ist vollständig auf der Welle 15 aufgerollt, wobei die Welle durch die Federkräfte in dieser Lage gehalten wird. Beim Öffnen der Tür wird die Bahn mehr oder weniger von der Welle 15 abgewickelt und deckt dabei schützend den Bereich zwischen Türflügel und Türrahmen über und unter den Bändern und auch dazwischen ab.

Als Fingerschutz von der Außenseite her sind, wie aus Fig. 3 und 4 hervorgeht, Deckleisten 21 vorgesehen, welche mit einer Klebefläche 21 a am Türrahmen 2 achsgleich mit den Türbändern 3 über diesen, unter diesen und auch zwischen diesen angeklebt sind. Die Deckleisten 21 haben im wesentlichen den gleichen Querschnitt wie die Türbänder selbst, so daß sie im Erscheinungsbild diesen angepaßt sind.

Claims (5)

1. Unfallschutzvorrichtung für Flügeltüren, gekennzeichnet durch die nachfolgend genannten Merkmale:

• - am Türrahmen (2) ist in der Nähe einer Anschlagfläche bänderseitig in lotrechter Anordnung eine Welle (15) drehbar gelagert, die sich über die gesamte Türhöhe erstreckt;
• - auf der Welle ist eine Bahn (16) aufgewickelt, deren freier Rand derart am Türflügel (1) festgemacht ist, daß sich die Bahn beim Öffnen des Flügels über den sich auftuenden Spalt zwischen Türflügel und Türrahmen erstreckt und dabei unter Federkraft gespannt gehalten wird.

2. Unfallschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme der Welle (15) ein Profilstab mit folgenden Merkmalen vorgesehen ist:

• - es ist ein Flansch (11) mit Schraubenöffnungen vorgesehen;
• - vom Flansch aus erstreckt sich über einen Viertelkreis ein Gehäusesteg (12) und ihm zugeordnet ein kürzerer Gehäusesteg (14), die gegenüber dem Türflügel eine Öffnung (13) bilden;
• -am kürzeren Gehäusesteg ist zur Führung der Bahn eine Wölbung gebildet.

3. Unfallschutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein am freien Rand der Bahn (16) befestigter Draht (17) von einer Nut (20) einer Festmachleiste (18) aufgenommen ist, wobei an dieser ein Flansch zur Befestigung am Türflügel gebildet ist und wobei die Nut im Bereich eines vorstehenden Teiles liegt, der bei geschlossener Tür von der Gehäuseöffnung (13) aufgenommen wird.

4. Unfallschutzvorrichtung für Flügeltüren, dadurch gekennzeichnet, daß am Türrahmen außenseitig über und unter den Türbändern (3) sowie zwischen diesen den Öffnungsspalt abdeckende Leiste (21) fest angebracht sind.

5. Unfallschutzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckleisten im wesentlichen den gleichen Querschnitt wie die Türbänder (3) aufweisend und achsgleich mit diesen angeordnet sind.