DE371593C - Verfahren zur Herstellung feinkeramischer Erzeugnisse - Google Patents

Verfahren zur Herstellung feinkeramischer Erzeugnisse

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DE371593C
DE371593C DEV16021D DEV0016021D DE371593C DE 371593 C DE371593 C DE 371593C DE V16021 D DEV16021 D DE V16021D DE V0016021 D DEV0016021 D DE V0016021D DE 371593 C DE371593 C DE 371593C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B33/00Clay-wares
    • C04B33/02Preparing or treating the raw materials individually or as batches
    • C04B33/13Compounding ingredients
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Description

  • Verfahren zur Herstellung feinkeramischer Erzeugnisse, Das Verfahren zur Herstellung keramischer Erzeugnisse nach vorliegender Erfindung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß die zur Verwendung gelangenden Tone vor ihrer Formung verkieselt oder zementiert werden, indem man in der Masse eine chemische Reaktion einleitet, die den Erfolg hat, daß die aus der Masse hergestellten Formlinge bei der Lufttrocknung abbinden und erhärten. Zu dem Zwecke werden den zur Verwendung gelangenden Tonen vor ihrer Formung wasserlösliche Fluoridverbindungen zugesetzt, so daß in der Masse eine chemische Reaktion eingeleitet wird, die die späteren Formlinge abbindefähig macht. Zur Beseitigung des im Formling chemisch gebundenen Kristallwassers werden die Formlinge einer Glühung unterwerfen. Diese Glühung braucht aber nur verhältnismäßig kurze Zeitdauer und kann bei verhältnismäßig sehr geringen Hitzegraden vorgenommen werden. Gleichzeitig mit dem Glühen der Scherben kann auch die Glasierung derselben durch Aufbringung einer bei verhältnismäßig geringerTernperatur schmelzbaren Glasur vorgenommen werden. Wenn man nun der Masse einen höheren Prozentsatz der zur Anwendung gelangenden, in Wasser löslichen Fluoridverbindung zusetzt, so wird beim Verglühen der Scherben eine glänzende, glasurartige Schicht aus den Scherben selbst ausgeschieden. Die Glasie-, rung der Scherben kann aber auch ohne besondere Wärmezufuhr so vorgenommen werden' daß der Scherben in fertig geglühtem, aber noch nicht völlig abgekühltem Zustande mit Wasserglaslösung behandelt wird. Der Scherben erhält dann eine wetterbeständige Glasur.
  • Allbekanntlich ist man bei der Herstellung der Erzeugnisse der Keramik (Porzellan, Steinzeug, Steingut, Töpferware u. dgl.) unter allen Umständen genötigt, die Formlingeeinem oder mehreren Bränden, und zwar in einem Flammenofen, d. h. in offener Flamme, bei sehr hohen Hitzegraden, nämlich bei Temperaturen von goo bis z 4oo° zu unterwerfen. Die Formlinge müssen dabei dieser Hitze für wenigstens 2o, in sehr vielen Fällen sogar 36 Stunden ausgesetzt werden, so daß eine sehr lange Brenndauer erforderlich ist, die naturgemäß einen entsprechenden, sehr hohen Kohlenverbrauch zur Folge hat.
  • Dieses teure Brennverfahren wird nun bei Anwendung des Verfahrens nach vorliegender Erfindung vermieden. Es lassen sich nach diesem Verfahren keramische Erzeugnisse ohne Verwendung von Kohle und dabei noch in wesentlich kürzerer Zeit, als dies bisher möglich war, herstellen.
  • Das Härten oder Dichten (Glasieren) eines fertigen keramischen Körpers durch Wasserglas ist bekannt. Ebenso ist der Zusatz von Flußspatinehl zu den Formlingen vor ihrer Formung in .der Literatur schon angegeben. Unterschiedlich hiervon werden aber nach vorliegendem Verfahren wasserlösliche Fluoridverbindungen verwendet, denn es kommt bei der Anwendung dieses Verfahrens darauf an, eine Reaktion einzuleiten, die in den Formlingen schon vor dem Brennen stattfinden soll, mit dem Erfolge, daß dadurch der erste Brand vollkommen erspart wird. Eine Versetzung von Tonen mit Flußspatmehl führt ein Abbinden des Formlings dagegen nicht herbei. Ein Zusatz von Flußspatmehl erhöht zwar die Schmelzbarkeit des Tones und setzt die Brenntemperaturen herunter, vermag aber keineswegs den ersten Brand zu ersetzen.
  • Bei der Verwendung von in Wasser löslichen Fluoriden werden die Forrnlinge bereits nach dem Formen hart und erhärten weiter beständig an der Luft. Nach vorliegendem Verfahren lassen sich also die Formlinge bereits vor dem Brennen in derjenigen Weise handhaben und bearbeiten, die bei dem bisher bekannten Verfahren der Porzellan- und Steinguttechnik erst nach dem ersten Feuer möglich ist.
  • Die im Wasser löslichen Fluoridverbindungen haben hierbei noch eine zweite Aufgabe zu erfüllen, nämlich beim Verglühen des Scherbens als Flußmittel zu dienen. Sie sollen die Sinterung des Tones herbeiführen. Die bisher in der Literatur bekannt gewordenen Zementierungsmittel, wie Zement, Magnesia-Magnesiumchlorid, Gips usw., können niemals als Flußmittel dienen, da die mit diesen Stoffen zementierten Körper bereits bei verhältnismäßig geringen Hitzegraden rissig und schließlich völlig gesprengt werden. Man hat nun auch schon vorgeschlagen, der nassen Masse vor dem Formen Flußspatmehl zuzusetzen oder die Oberfläche der Formlinge damit zu bestäuben, um schon nach ganz schwachem Brennen ein keramisches Produkt zu erhalten, das durch eine nachfolgende Behandlung mit kieselsaurer Kalilösung undurchlässig gegen Wasser gemacht und außerdem gehärtet wird.
  • Unterschiedlich hiervon wird nach vorliegender Erfindung der fertig geglühte, aber noch nicht verkühlte Scherben mit Wasserglas behandelt, was die neue Wirkung und den technischen Fortschritt bedeutet, daß die Aufnahme der Kalisilikatlösung bei Anwendung auf dem noch nicht verkühlten Körper bedeutend energischer vor sich geht. Der Austausch der in den molekularen Zwischenräumen der Scherben befindlichen Luftteilchen gegen entsprechende Mengen der Lösung ist wesentlich lebhafter, also die stattfindende Imprägnierung erheblich intensiver.
  • Das vorliegende Verfahren besteht also im wesentlichen darin, daß die zur Verwendung gelangenden Tone verkieselt oder zementiert «-erden, indem man in der Masse eine chemische Reaktion einleitet, die den Erfolg hat, daß die aus der Masse hergestellten Formlinge bei der Lufttrocknung abbinden und erhärten. Dieses Verkieseln oder Zementieren wird erzielt, indem man den zur Verwendung gelangenden Tonen vor ihrer Formung wasserlösliche Fluoridverbindungen hinzusetzt. Nach völliger Beendigung des Abbindungsprozesses werden die Formstücke alsdann bei einer Temperatur von nur 6oo bis 9oo° C und während einer verhältnismäßig sehr kurzen Zeit, nämlich nur einer halben bis ein und einer halben Stunde geglüht, damit das in der chemischen Verbindung vorhandene Kristallwasser restlos ausgetrieben und der- Scherben absolut wasserbeständig gemacht wird. Da nur eine geringe Temperatur ztt diesem Verglühen nötig ist, kann dies Verglühen auch in einem elektrischen Widerstandsofen (elektrischer 'Tuffe) erfolgen, was in manchen Fällen, namentlich dort, wo elektrischer Strom billig zu haben ist, dem unwirtschaftlich wirkenden, oben offenen Flammenofen vorzuziehen ist.
  • Die beschriebene Reaktion wird beispielsweise dadurch herbeigeführt, daß man zu hundert Teilen Kaolin zugleich mit Wasser zwei Teile Natriumfluorid zusetzt. Dadurch wird das Kaolin, ähnlich dem Zement, abbindefähig, so daß die aus dieser Masse gebildeten Formlinge bei der Lufttrocknung hart und fest werden. Wie bereits angegeben, kann die Glasierung der Scherben durch Aufbringung einer bei verhältnismäßig geringer Temperatur schmelzbaren Glasur gleichzeitig mit dem Glühen der Scherben vorgenommen werden. Dies kann beispielsweise auch dadurch geschehen, daß man von der verwendeten Fluoridverbindung einen höheren Prozentsatz beifügt; bei 5 Prozent beginnt sich beim Verglühen eine glasunartige Oberfläche aus dem Scherben selbst auszuscheiden. Man kann aber auch die Glasierung durch einen weiteren Ausbau der in dem Scherben vorgegangenen chemischen Reaktion erzielen, beispielsweise dadurch, daß der Scherben in fertig geglühtem, aber noch nicht völlig abgekühltem Zustand mit Wasserglaslösung behandelt wird. Dadurch schreitet die Verkieselung weiter fort, indem die Wasserglaslösung in die mikroskopisch kleinen Poren des Körpers eintritt, diesen luftdicht abschließt und auf der Oberfläche des Körpers eine Glasur erzeugt, die in jeder Beziehung wetterbeständig ist.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung keramischer Erzeugnisse, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Verwendung gelangenden Tone vor ihrer Formung verkieselt oder zementiert werden, indem man in der Masse eine chemische Reaktion einleitet, die den Erfolg hat, daß die aus der Masse hergestellten Formlinge bei der Lufttrocknung abbinden und erhärten. i
  2. 2. Ausführungsform -des Verfahrens i nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß den zur Verwendung gelangenden Tonen vor ihrer Formung wasserlösliche Fluoridverbindungen zugesetzt werden, wodurch in der Masse die chemische Reaktion eingeleitet wird, die die späteren Formlinge abbindefähig macht.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung keramischer Erzeugnisse, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge, die aus der gemäß Anspruch r und 2 hergeleiteten Masse geformt sind, zur Beseitigung des im Formling chemisch gebundenen Kristallwassers einer Glühung von verhältnismäßig kurzer Zeitdauer und bei verhältnismäßig sehr geringen Hitzegraden unterworfen werden. Verfahren nach Anspruch r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man der Masse einen höheren Prozentsatz der zur Anwendung gelangenden, in Wasser lös-- lichen Fluoridverbindung zusetzt, mit dem Erfolge, daß beim Verglühen eine glänzende, -glasurartige Oberflächenschicht aus dein Scherben selbst ausgeschieden wird.
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