DE727104C

DE727104C - Verfahren zur Herstellung von Tonwaren mit sammetartigem Glanz vom Aussehen der Terra sigillata

Info

Publication number: DE727104C
Application number: DEK148046D
Authority: DE
Inventors: Jean Kling
Original assignee: STADT WORMS VERTRETEN DURCH DE
Current assignee: STADT WORMS VERTRETEN DURCH DE
Priority date: 1937-09-30
Filing date: 1937-09-30
Publication date: 1942-10-27

Description

Verfahren zur Herstellung von Tonwaren mit sammetartigem Glanz vom Aussehen der Terra -sigillata Zur Herstellung von Tonwaren mit sammetartigem Glanz vom Aussehen der Terra sigillata wurde vorgeschlagen, auf ungebrannte oder leicht verschrühte Tongegenstände einen Überzug aus einem Gemisch von rotbrennendem Ton und feinstverteiltem Bimsstein, dem gegebenenfalls noch Alkali in Form einer Lösung von Pottasche oder ähnlichen Alkalisalzen zugesetzt sein kann, aufzubringen und das Ganze hierauf zu brennen. Dieses Verfahren führt nicht zum Ziel, da der große Gehalt des Bimssteins an Kieselsäure den Überzug streng und zähflüssig macht iulddamit ein Rauhwerden der Obierfläche beim Brennen bewirkt. Auch ruß der Bimsstein. als blasiges, undurchsichtiges Glasgestein die endgültige Rotfärbwig der Tonwaren brechen und trüben. Gemäß vorliegender Erfindung werden die Nachteile obigen Verfahrens dadurch vermieden, daß aus mit etwa io% leicht schmelzendem, rotbrennendem Ton versetzten Steingutmassen hergestellte Formlinge mit einer Engobe aus leicht schmelzendem, rotbrennendem Ton überzogen werden, auf die eine Lösung aus kohlensaurem Kali, schwefelsaurem Kali und kohlensauxem Natron aufgebracht wird, worauf die Formlinge nach dem Trocknen hei etwa i ioo° gebrannt werden.
Das Wesentlichste der vorliegenden Erfindung ist das Aufbringen einer Lösung aus kohlensaurem Kali, schwefelsaurem Kali und kohlensaurem Natron auf die Formlinge engobierter Tonwaren. Es erfolgt durch Eintauchen der Formlinge in die Lösung oder durch Bestreichen derselben mit der Lösung. Auch ist es ohne Beeinträchtigung der Wirkung möglich, die Lösung gleich in entsprechender Menge der Engobe zuzusetzen.
Durch das erfindungsgemäße Aufbringen der genannten Kali-Natron-Lösung auf :die Formlinge erhalten die fertigen Tonwaren den weichen, sammetartigen Glanz und bei Verwendung einer Engobe aus ratbrennendem Ton die korallenrote Färbung, wie sie die Terra sigillata genannten Tonwaren der Römer aufweisen und wie sie bis jetzt nicht mehr erzeugt werden konnten.
Die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Kali-Natron-Lösung kann verschieden gehalten werden, doch hat sich bei angestellten Versuchen die Lösung eines aus 32% kohlensaurem Kali, 3i % schwefelsaurem Kali und 370/0 kohlensaurem Natron bestehenden Salzgemisches als die vorteilhafteste erwiesen.
Wird nur auf den weichen, sammetartigen Glanz Wert gelegt, so können gemäß Erfindung auch andersfarbige Engoben verwendet werden. Das Verfahren als solches bleibt das gleiche.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Tonwaren mit sammetartigem Glanz vom Aussehen der Terra sigillata durch Überziehen des rohen Scherbens mit -:einer rotbrennenden, Ton und alkalihaltige Flußmittel enthaltenden Engobe, dadurch gekennzeichnet, daß aus mit etwa ioo,'o leicht schmelzendem, rotbrennendem Ton versetzten Steingutmassen hergestellte Formlinge mit einer Engobe aus leicht schmelzendem, rotbrennendem Ton überzogen «-erden, auf die eine Lösung aus kohlensaurem Kali, schwefelsaurem Kali und kohlensaurem Natron aufgebracht wird, worauf die Formlinge nach dem Trocknen bei etwa i ioo gebrannt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung eines aus 32% kohlensaurem Kali, 310'o Schwefelsaurem Kali und 37% kohlensaurem Natron bestehenden Salzgemisches verwendet wird.