DE3715411A1 - Direktverfahren zur herstellung eines kontinuierlichen bahnmaterials eines duennen bandes aus zweiphasigem rostfreien stahl mit ausgezeichneten superplastizitaets- und oberflaecheneigenschaften - Google Patents
Direktverfahren zur herstellung eines kontinuierlichen bahnmaterials eines duennen bandes aus zweiphasigem rostfreien stahl mit ausgezeichneten superplastizitaets- und oberflaecheneigenschaftenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Direktverfahren zur Herstellung
von kontinuierlichem Bahnmaterial eines Bandes aus
zweiphasigem rostfreien Stahl mit ausgezeichneten Superplastizitäts-
und Oberflächeneigenschaften aus geschmolzenem
zweiphasigen rostfreien Stahl im kontinuierlichen
Gießverfahren.
Er ist bereits bekannt, z. B. aus Trans. Quart. A.S.M. 61
(1968), daß bestimmte Arten von zweiphasigem rostfreien
Stahl Superplastizität aufweisen. Indem man sich in einem
neuen Verfahren dieser Superplastizität bedient, können
Objekte mit komplizierter Form in weniger Verfahrensschritten
hergestellt werden, als nach gängigem Verfahren,
bedingt durch geringe Zugbeanspruchung und hohe Bildsamkeit
bei der maschinellen Bearbeitung aufgrund der Superplastizität.
Deshalb hat sich die Kenntnis durchgesetzt,
daß es notwendig ist, einem zweiphasigen rostfreien Stahl
feinkörnige Struktur zu verleihen, damit er in dieser Weise
superplastisch wird.
Zusätzlich wird in Nikkei New Material Nr. 5, 1986, S. 30
beschrieben, daß zweiphasiger rostfreier Stahl feinkörnige
Struktur mit Superplastizität bekommt, wenn er abgeschreckt
und zu einer etwa 1 mm dicken Platte mit ausschließlicher
Ferritphase verfestigt, auf 80% der Dicke kaltgewalzt und
dann bei 1050°C geglüht wird.
Wie vorstehend festgestellt, besteht das übliche Herstellungsverfahren
darin, einen geschmolzenen zweiphasigen
rostfreien Stahl in eine Platte zu überführen und die
Platte einer Hitzebehandlung zu unterwerfen, so daß reine
Ferritphase oder eine geringe Menge Austenit in einer
Ferritmatrix verbleibt. Dies hat folgende Nachteile: Die
Hitzebehandlung bedarf höherer Temperaturen, man muß Verfahrensschritte
kombinieren und wiederholen und die Produktionausbeute
ist gering.
Unter diesen Umständen wurden von den Erfindern eingehende
Versuche unternommen, diese Nachteile auszuschalten,
indem sie ihre Bemühungen darauf konzentrierten, dünne
Bänder aus zweiphasigem rostfreien Stahl mit der Dicke von
5 mm oder weniger und mit ausgezeichneten Superplastizitäts-
und Oberflächeneigenschaften aus geschmolzenem zweiphasigen
rostfreien Stahl durch direkten Guß, kontinuierliches
Abschrecken und Verfestigen auf einzelnen oder
paarweise angeordneten Walzen herzustellen. Sie gossen geschmolzenes
SUS 329 J₁ durch kontinuierliches Abschrecken
und Verfestigen separat auf einer Einzelwalze und auf Walzenpaaren
und stellten dabei dünne Bänder aus rostfreiem
Stahl mit einer Dicke von 5 mm oder weniger her. Sie führten
Versuche zur Superplastizität durch, um den Dehnungsraten-Empfindlichkeits-Faktor
(m) zu ermitteln. Sie konnten
den Faktor aber nicht unter den Wert 0,3 bringen. Entsprechend
verwendeten sie einen zweiphasigen rostfreien Stahl,
der nicht mehr als 0,02% Kohlenstoff, nicht mehr als 2,0%
Silicium, nicht mehr als 3,0% Mangan, 3 bis 10% Nickel,
20 bis 35% Chrom, 0,5 bis 6,0% Molybdän, 0,08 bis 0,3%
Stickstoff, 0,03 bis 2,0% Wolfram oder Vanadium, 0,0005
bis 0,01% Bor, nicht mehr als 0,005% Schwefel und als
Restbestandteil im wesentlichen Eisen enthielt. Die Verarbeitbarkeit
dieses Stahls wird in der japanischen Patentveröffentlichung
59-14099 beschrieben. Sie verwendeten
außerdem einen anderen zweiphasigen rostfreien Stahl mit
nicht mehr als 2,0% Kupfer zusätzlich zur vorstehend genannten
Zusammensetzung. Bei der Untersuchung auf Superplastizität
zur Ermittlung des Dehnungsraten-Empfindlichkeits-Faktors
(m) bei erhöhten Temperaturen in derselben
Weise wie bei SUS 329 J₁ fanden sie, daß der Faktor den
Wert 0,3 oder mehr erreichte, und brachten damit die Erfindung
zum Abschluß.
Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere in der Bereitstellung
eines Direktverfahrens zur Herstellung von
kontinuierlichem Bahnmaterial eines dünnen Bandes von zweiphasigem
rostfreien Stahl mit ausgezeichneten Superplastizitäts-
und Oberflächeneigenschaften im gegossenen Zustand. Die
Lösung der Aufgabe wird durch die Patentansprüche verdeutlicht.
Die Erfindung betrifft ein Direktverfahren zur Herstellung
von kontinuierlichem Bahnmaterial eines dünnen Bandes aus
zweiphasigem rostfreien Stahl mit hervorragenden Superplastizitäts-
und Oberflächeneigenschaften im gegossenen Zustand,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß geschmolzener
zweiphasiger rostfreier Stahl entweder mittels Einzelwalzen
oder mittels Walzenpaaren gegossen und auf solche Weise
abgeschreckt und verfestigt wird, daß eine geringe Menge
Austenit in der Ferritmatrix verbleibt.
Vorstehend beschriebene und andere Aufgaben sowie Merkmale
der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung hervor,
in Verbindung mit der begleitenden Zeichnung, wobei eine
Ausführungsform als Beispiel veranschaulicht wird.
Fig. 1 zeigt einen Senkrechtquerschnitt der Apparatur
für eine erfindungsgemäße Ausführungsform, in der
eine einzelne Walze 4 zur Herstellung von Bahnmaterial
eines abgeschreckten dünnen Bandes 5 aus
rostfreiem Stahl verwendet wird.
Fig. 2 zeigt einen Senkrechtquerschnitt einer anderen
Apparatur für eine erfindungsgemäße Ausführungsform,
in welcher ein Walzenpaar 9, 9′ zur abwärtsgerichteten
Herstellung von Bahnmaterial eines abgeschreckten
dünnen Bandes 5 aus rostfreiem Stahl
verwendet wird.
Fig. 3 (a) bis (c) zeigen den Senkrechtquerschnitt einer weiteren
Apparatur für eine erfindungsgemäße Ausführungsform,
in welcher ein Walzenpaar 9, 9′, in
verschiedenen Höhen angeordnet, zur Herstellung
von Bahnmaterial eines abgeschreckten dünnen
Bandes 5 aus rostfreiem Stahl verwendet wird.
Fig. 4 zeigt einen Senkrechtquerschnitt einer weiteren
Apparatur für eine erfindungsgemäße Ausführungsform,
in der ein Walzenpaar 9, 9′ zur aufwärtsgerichteten
Herstellung von Bahnmaterial eines abgeschreckten
dünnen Bandes 5 aus rostfreiem Stahl
verwendet wird.
Fig. 5 ist eine 200fach vergrößerte optische Mikroaufnahme, welche
die feinkörnige Struktur innerhalb eines erfindungsgemäß
hergestellten abgeschreckten dünnen Bandes 5 aus
rostfreiem Stahl zeigt.
Fig. 6 ist eine Aufsicht eines Versuchsstückes aus rostfreiem
Stahl zur Verwendung im Dehnungstest.
Fig. 7 zeigt eine Grafik mit der Beziehung zwischen Dehnungsgeschwindigkeit
(Strain-rate s-1) und Elongation
(%) einer Probe aus rostfreiem Stahl Nr. 4,
erfindungsgemäß auf einem Walzenpaar hergestellt.
Die Erfindung wird nun detaillierter unter Hinweis auf die
Zeichnungen dargelegt.
Es sei als erstes hier darauf hingewiesen, daß ein zweiphasiger
rostfreier Stahl mit nicht mehr als 0,02% Kohlenstoff,
3 bis 10% Nickel, 20 bis 35% Chrom, 0,5 bis 6,0%
Molybdän, 0,08 bis 0,3% Stickstoff, 0,0005 bis 0,01% Bor,
0,03 bis 2,0% Wolfram oder Vanadium oder beides, nicht
mehr als 0,005% Schwefel, wie er in der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 59-14099 genannt ist, eine körnige
Mikroferritstruktur mit weniger Austenit, als in SUS 329
J₁ enthalten, ergeben kann, wenn der geschmolzene zweiphasige
rostfreie Stahl auf einer Einzelwalze oder auf Walzenpaaren
kontinuierlich abgeschreckt und verfestigt wird,
so daß eine Platte mit einer Dicke von 5 mm oder weniger
hergestellt wird. Überdies sind die Körper leicht in ihren
Grenzen verschiebbar, was sicherlich zu der ausgezeichneten
Superplastizität beiträgt. Erfindungsgemäß wird deshalb
ein 5 mm dicker oder ein dünnerer Streifen aus zweiphasigem
rostfreien Stahl hergestellt, dessen Zusammensetzung
in den Ansprüchen 2 und 3 beschrieben ist, indem man
aufgrund dieser Kenntnis den geschmolzenen rostfreien
Stahl auf Einzelwalzen oder Walzenpaaren direkt kontinuierlich
abschreckt und verfestigt.
Fig. 1 zeigt einen Senkrechtquerschnitt einer Apparatur
für die Ausführung der Erfindung, in der ein dünnes Band
5 durch Gießen und Abschrecken von geschmolzenem rostfreien
Stahl 2 auf einer einzelnen Walze 4 hergestellt wird.
Zuerst wird der geschmolzene zweiphasige rostfreie Stahl
2 aus dem das geschmolzene Metall enthaltende Gefäß 1 in
ein Zwischengießgefäß 3 gegossen. Drei der vier Wände und
der Boden des Zwischengießgefäßes 3 sind feuerfest. Die
verbleibende Wand wird durch die Oberfläche der Walze 4
gebildet. In anderen Worten dient, was das Zwischengießgefäß
3 betrifft, die Einzelwalze 4 als eine der vier Wände
zur Bevorratung von geschmolzenem rostfreien Stahl 2. So
kann der geschmolzene rostfreie Stahl 2 infolge der Rotation
der Einzelwalze 4 in Pfeilrichtung gemäß Fig. 1 auf
der Einzelwalze 4 kontinuierlich abgeschreckt und verfestigt
werden und bildet so ein kontinuierliches dünnes
Band 5 mit 5 mm Dicke oder geringerer Dicke, je nach Einstellung.
Fig. 2 zeigt einen Senkrechtquerschnitt einer Apparatur
für eine Ausführung der Erfindung, in der ein wassergekühltes
Walzenpaar 9, 9′ zur Herstellung eines abgeschreckten
dünnen Bandes 5 aus rostfreiem Stahl verwendet wird.
Im einzelnen besteht die Apparatur im wesentlichen aus einem
Gefäß 1 mit geschmolzenem Metall, dessen Boden mit einem
abwärtsgerichteten Ausflußrohr 6 versehen ist, aus einer
geneigten feuerfesten Platte 7, deren obere Fläche mit
dem unteren Ende des Ausflußrohrs 6 in Kontakt ist, aus
einem Walzenpaar 9, 9′, das unterhalb des unteren Endes
der geneigten Platte angeordnet ist, und aus einem Plattenpaar,
das verschiebbar auf beiden Seiten des Walzenpaars
9, 9′ angeordnet ist, um den zwischen das Walzenpaar
9, 9′ gegossenen rostfreien Stahl 2 einzudämmen. Die
Anordnung ist so, daß der geschmolzene rostfreie Stahl 2
durch einen von einem so eng wie möglich aneinander liegenden
Walzenpaar 9, 9′ gebildeten Zwischenraum abwärts
gegossen werden kann. Dabei hat das Ausflußrohr 6 an der
auf das untere Ende der geneigten Platte 7 gerichteten
Seite seiner unteren Begrenzung eine Ausnehmung in Form einer Kerbe 8 und
ist der Abstand zwischen der mit der geneigten Platte 7 in Berührung
stehenden unteren Begrenzung des Ausflußrohrs 6
und dem unteren Ende der geneigten Platte 7 so genügend
bemessen, daß der aus der Ausnehmung 8 des Ausflußrohrs 6
ausfließende geschmolzene rostfreie Stahl 2 sich fächerförmig
ausbreitet und in einer stetigen Laminarströmung mit
einheitlicher Fließverteilung über die geneigte Platte 7
erstreckt, bevor er am unteren Ende der geneigten Platte 7
ankommt. Der Abstand zwischen dem unteren Ende der geneigten
Platte 7 und dem so eng wie möglich aneinander liegenden
Walzenpaar 9, 9′ wird so eingestellt, daß der von der
unteren Begrenzung der geneigten Platte 7 herabtropfende
bzw. -fließende geschmolzene rostfreie Stahl 2 auf der
Oberfläche und im Inneren des geschmolzenen rostfreien
Stahls 2, der während einer kurzen Zeit auf dem Walzenpaar
9, 9′ gespeichert ist, keinerlei hydromechanische Turbulenz
erzeugt.
Ein Verfahren zur Herstellung eines kontinuierlichen dünnen
Bandes aus zweiphasigem rostfreien Stahl mit Hilfe der
vorstehend beschriebenen Apparatur wird im folgenden beschrieben:
Da, wie vorstehend beschrieben, die obere Fläche der geneigten
feuerfesten Platte 7 und das untere Ende des Rohrs
6 miteinander in Berührung stehen und eine Ausnehmung in
Form einer Kerbe 8 an der auf die untere Begrenzung des
Ausflußrohrs 6 angebracht ist, fließt der geschmolzene
rostfreie Stahl 2 aus der Ausnehmung 8 und breitet sich
fächerförmig aus und erstreckt sich in stetigem laminaren
Fließen mit einheitlicher Fließgeschwindigkeitsverteilung
auf die geneigte Platte 7, bevor der geschmolzene rostfreie
Stahl 2 an die untere Begrenzung der geneigten Platte
7 gelangt. Der geschmolzene rostfreie Stahl 2 verweilt
nach dem Abtropfen bzw. Herunterlaufen von der unteren Begrenzung
der geneigten Platte 7 eine Zeitlang in einem
nach oben offenen Raum, welcher von einem wassergekühlten
Walzenpaar 9, 9′, dessen Verbindungslinie der Mittelpunkte
parallel zur unteren Begrenzung der geneigten Platte 7
angeordnet ist, sowie von einem verschiebbar auf beiden
Seiten des Walzenpaars 9, 9′ angeordneten Plattenpaar gebildet
wird, und wird dann abwärts durch einen durch das
möglichst eng aneinander liegende Walzenpaar 9, 9′ gebildeten
Zwischenraum gegossen, wobei das abgeschreckte dünne
Band 5 aus rostfreiem Stahl entsteht.
Fig. 3 (a) bis (c) zeigen einen Senkrechtquerschnitt einer
weiteren Apparatur für eine Ausführung der Erfindung,
in der zwei wassergekühlte und in unterschiedlichen Höhen
angebrachte Walzenpaar 9, 9′ zur Herstellung des abgeschreckten
dünnen Bandes aus rostfreiem Stahl 5 verwendet werden.
Im einzelnen wird ein Ausflußrohr 6 für den geschmolzenen
rostfreien Stahl 2, dessen Weite gleich ist oder kleiner
als die Länge des Walzenpaars 9, 9′, mit den Walzen 9, 9′
in Kontakt gebracht, so daß der geschmolzene rostfreie
Stahl 2 zwischen letzteren vorgeschoben und nach Abschreckung
auf deren rotierender Oberfläche von diesen weg
vergossen werden kann.
Fig. 4 zeigt einen Senkrechtquerschnitt einer weiteren
Apparatur für eine erfindungsgemäße Ausführungsform, in
der zwei wassergekühlte auf derselben Höhe angebrachte
Walzen 9, 9′ zur Herstellung des abgeschreckten dünnen
Bandes 5 aus rostfreiem Stahl verwendet werden. Im einzelnen
wird ein Ausflußrohr 6 für den geschmolzenen rostfreien
Stahl 2, dessen Weite gleich ist oder geringer als die
Länge des Walzenpaares 9, 9′, mit letzterem von unten her
in Kontakt gebracht, so daß der geschmolzene rostfreie
Stahl 2 zwischen die Walzen zugeführt und davon nach aufwärts
nach Abschrecken auf ihrer rotierenden Oberfläche
vergossen werden kann.
Ein nach der vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen
Ausführungsform hergestelltes dünnes rostfreies Stahlband
erweist sich als von feinkörniger Struktur wie in der
Mikroaufnahme (200fach) in Fig. 5 gezeigt, wobei man etwas
Austenit auf und innerhalb der Ferritkörner sehen kann.
Bei Verwendung der Apparaturen gemäß Fig. 1, 2, 3 (a) bis
(c) und 4 kann die Dicke des rostfreien Stahlbandes durch
Änderung von Durchmesser, Material und Rotationsgeschwindigkeit
der Walze oder der Walzen verändert werden. Zusätzlich
kann sie, solange es sich um ein Walzenpaarsystem
handelt, auch durch Änderung von deren Zwischenraum und
Kühlgeschwindigkeit verändert werden. In jedem Fall aber
kann man in dünnen rostfreien Stahlbändern der Dicke von
5 mm oder weniger eine kleine Menge Austenit finden, welcher
sich auf oder innerhalb der Ferritkörner abgelagert
hat. Zweiphasige rostfreie Stähle, wie in den folgenden
Beispielen beschrieben und deren Zusammensetzung in den
Ansprüchen 2 bzw. 3 niedergelegt werden, haben ausgezeichnete
Superplastizitäts- und Oberflächeneigenschaften im
gegossenen Zustand.
Die Erfindung geht aus den folgenden Beispielen noch besser
hervor. Allerdings dienen diese Beispiele der Veranschaulichung
der Erfindung und sollen diese nicht einschränken.
Tabelle 1 zeigt die Zusammensetzung verschiedener rostfreier
Stähle wie in den Beispielen der Erfindung (Nr. 3
bis 7) sowie in den zugehörigen Vergleichsbeispielen (N. 1
und 2) verwendet. Tabelle 2 zeigt die Gießbedingungen (Walzentyp,
Walzendurchmesser, Menge an zirkulierendem Kühlwasser
für die Walzen zur Steuerung von Banddicke und Kühlgeschwindigkeit),
maximale Elongation und Dehnungsraten-Empfindlichkeits-Faktor
m bei 1000°C für die in Tabelle 1
aufgeführten rostfreien Stähle.
Vor der Versuchsausführung zur Bestimmung der maximalen
Elongation wird ein wie in Fig. 6 gezeigtes Teststück so
hergestellt, daß die Zugrichtung senkrecht zur Gießrichtung
steht und der Klemmbackenabstand 5,0 mm beträgt. Jedes
Teststück wird einer konstanten Zuggeschwindigkeit von
5,0 × 10-4 bis 5,0 × 10-3 s-1 ausgesetzt, nachdem man es
5 Min. lang bei erhöhter Temperatur aufbewahrt hat. Fig. 7
zeigt die Beziehung zwischen Zuggeschwindigkeit (s-1) und
Elongation (%) einer Probe Nr. 4 aus rostfreiem Stahl bei
1000°C. Tabelle 3 zeigt die Beziehung zwischen Dehnungsgeschwindigkeit
(s-1) und Verformungswiderstand (kg/mm²)
derselben Probe bei 1000°C.
Der Dehnungsraten-Empfindlichkeitsfaktor m der Probe
wird bestimmt durch Einsetzen der Meßergebnisse in folgende
Gleichung
σ = K m
wobei σ den Vorformungswiderstand (kg/mm²), K eine Konstante
und eine Dehnungskonstante (s-1) kennzeichnet
und m zu 0,51 bestimmt wird. Tabelle 2 zeigt den Dehnungsraten-Empfindlichkeitsfaktor
(m) aller anderen in
derselben Weise bestimmten Proben zusammen mit deren maximaler
Elongation.
Inzwischen hat sich entsprechend einem Bericht mit dem
Titel "Superplasticity and Superplastic Forming Process"
in Mat. Sci & Tech., 1, 925 (Nov. 1985) erwiesen, daß bei
mikrokörniger Struktur die Superplastizität sich in einem
Dehnungsraten-Empfindlichkeitsfaktor von 0,3
oder mehr ausdrückt. Deshalb geht aus Tabelle 2 hervor,
daß fünf Proben Nr. 3 bis Nr. 7, alle erfindungsgemäß
hergestellt, Superplastizität besitzen.
Als Ursache für die Superplastizität sieht man an, daß
durch Dehnung im Verlauf vorhergehender plastischer Deformation
verzogene Kristallite bei Einwirkung thermischer
Energie im Verlauf weiterer Deformation kristallisieren
und zu Mikrokristalliten heranwachsen, welche
die Superplastizität bewirken können.
Wie vorstehend dargelegt, kann man erfindungsgemäß ein
kontinuierliches dünnes Band aus rostfreiem Stahl mit einer
Dicke von 5 mm oder weniger und mit ausgezeichneten
Superplastizitäts- und Oberflächeneigenschaften im gegossenen Zustand
auf leichte Weise und mit geringen Kosten herstellen, indem
man geschmolzenen zweiphasigen rostfreien Stahl entweder
auf einzelnen oder paarweisen Walzen vergießt, so
daß das geschmolzene Metall abgeschreckt wird und sich
verfestigt.
Claims (8)
1. Verfahren zur direkten Herstellung von kontinuierlichem
Bahnmaterial eines dünnen Bandes aus zweiphasigem
rostfreien Stahl mit ausgezeichneten Superplastizitäts- und
Oberflächeneigenschaften im gegossenen Zustand, dadurch gekennzeichnet,
daß man geschmolzenen zweiphasigen
rostfreien Stahl (2) mit Hilfe einer einzelnen Walze (4)
oder paarweise angeordneter Walzen (9, 9′) gießt, kontinuierlich
abschreckt und verfestigt.
2. Verfahren zur direkten Herstellung von kontinuierlichem
Bahnmaterial eines dünnen Bandes aus zweiphasigem
rostfreien Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der geschmolzene zweiphasige rostfreie
Stahl (2) nicht mehr als 0,02% Kohlenstoff, nicht
mehr als 2,0% Silicium, nicht mehr als 3,0% Mangan, 3 bis
10% Nickel, 20 bis 35% Chrom, 0,5 bis 6,0% Molybdän, 0,08
bis 0,3% Stickstoff, 0,03 bis 2,0% Wolfram oder Vanadium,
0,0005 bis 0,01% Bor, nicht mehr als 0,005% Schwefel und
als Rest im wesentlichen Eisen enthält.
3. Verfahren zur direkten Herstellung von kontinuierlichem
Bahnmaterial eines dünnen Bandes aus zweiphasigem
rostfreien Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der geschmolzene zweiphasige rostfreie
Stahl (2) nicht mehr als 0,02% Kohlenstoff, nicht
mehr als 2,0% Silicium, nicht mehr als 3,0% Mangan, 3 bis
10% Nickel, 20 bis 35% Chrom, 0,5 bis 6,0% Molybdän, 0,08
bis 0,3% Stickstoff, 0,03 bis 2,0% Wolfram oder Vanadium,
0,0005 bis 0,01% Bor, nicht mehr als 0,005% Schwefel, nicht
mehr als 2,0% Kupfer und als Rest im wesentlichen Eisen
enthält.
4. Verfahren zur direkten Herstellung von kontinuierlichem
Bahnmaterial eines dünnen Bandes aus zweiphasigem
rostfreien Stahl nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das kontinuierliche
dünne Band (5) aus zweiphasigem rostfreien Stahl eine
Dicke von 5 mm oder weniger hat.
5. Verfahren zur direkten Herstellung von kontinuierlichem
Bahnmaterial eines dünnen Bandes aus zweiphasigem
rostfreien Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der geschmolzene zweiphasige rostfreie
Stahl (2) kontinuierlich randvoll in ein Zwischengefäß
(3) gegossen wird, daß die einzelne Walze (4) in der
Richtung vom Boden des Zwischengefäßes (3) zur freien
Oberfläche des im Zwischengefäß (3) aufbewahrten geschmolzenen
rostfreien Stahls (2) zu rotiert und daß der geschmolzene
rostfreie Stahl (2) mit Hilfe der einzelnen
Walze (4) gegossen, kontinuierlich abgeschreckt und verfestigt
wird.
6. Verfahren zur direkten Herstellung von kontinuierlichem
Bahnmaterial eines dünnen Bandes aus zweiphasigem
rostfreien Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man den geschmolzenen rostfreien
Stahl (2) aus einer Ausnehmung in Form einer Kerbe (8)
ausfließen läßt, welche sich an einer Seite der unteren
Begrenzung eines mit einer geneigten feuerfesten Platte (7)
in Kontakt befindlichen Ausflußrohrs (6) befindet, daß er
sich fächerförmig und in stetigem laminaren Fluß mit einheitlicher
Fließgeschwindigkeitsverteilung über die geneigte
Platte (7) ausbreitet, bevor er an die untere Begrenzung
der geneigten Platte (7) gelangt, dann kontinuierlich
in einen oben offenen Raum, welcher durch ein Paar wassergekühlter,
darunter angeordneter, paralleler Walzen (9,
9′), deren Mittelpunktsverbindungslinie im wesentlichen
parallel zur unteren Begrenzung der geneigten Platte (7)
steht, und einem Plattenpaar, von dem je eine Platte auf
je einer der beiden Seiten der Walzen (9, 9′) verschiebbar
angeordnet ist, gebildet wird, so zugeführt wird, daß keinerlei
Turbulenz in dem schon im oben offenen Raum befindlichen
gleichartigen geschmolzenen rostfreien Stahl (2)
entsteht, und daß er schließlich abwärts von einem von
den möglichst eng aneinander stehenden Walzen (9, 9′) gebildeten
Zwischenraum gegossen wird, um abgeschreckt und
verfestigt zu werden, wobei das Ausflußrohr (6) sich aus einem
Gefäß (1) mit geschmolzenem Metall nach unten zur geneigten
Platte (7) erstreckt und die Ausnehmung in Form
einer Kerbe (8), auf die untere Begrenzung der geneigten
Platte (7) gerichtet ist, und wobei die Walzen (9, 9′) gegenläufig
rotieren, so daß der geschmolzene rostfreie Stahl
(2) dazwischen hineingezogen und nach unten befördert wird.
7. Verfahren zur direkten Herstellung von kontinuierlichem
Bahnmaterial eines dünnen Bandes aus zweiphasigem
rostfreien Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der geschmolzene rostfreie Stahl
(2) zwischen einem Paar wassergekühlter paralleler Walzen
(9, 9′) zugeführt wird, von denen jede auf einem unterschiedlichen
Niveau angeordnet ist, aus einem Ausflußrohr
(6) heraus, dessen vorderes Ende in Kontakt mit den Walzen
(9, 9′) steht und dessen Ausflußweite gleich oder geringer
ist als die Länge der Walzen (9, 9′), und daß er aus dem
von den Walzen (9, 9′) gebildeten Zwischenraum heraus gegossen
wird, um abgeschreckt und verfestigt zu werden, wobei
die Walzen (9, 9′) in entgegengesetzter Richtung rotieren,
so daß der geschmolzene rostfreie Stahl (2) dazwischen
hineingezogen wird und daraus in beliebiger Richtung weiterbefördert
wird.
8. Verfahren zur direkten Herstellung von kontinuierlichem
Bahnmaterial eines dünnen Bandes aus zweiphasigem
rostfreien Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der geschmolzene rostfreie Stahl
(2) zwischen einem Paar wassergekühlter parallel und auf
gleicher Höhe angebrachter Walzen (9, 9′) gefördert wird,
aus einem Führungsausflußrohr (6) heraus, dessen oberes
Ende in Kontakt steht mit der Unterseite der Walzen (9, 9′)
und dessen Weite gleich oder geringer ist als die Länge
der Walzen (9, 9′) und daß er aus einem Zwischenraum der
Walzen (9, 9′) heraus gegossen wird, um abgeschreckt und
verfestigt zu werden, wobei die Walzen (9, 9′) in entgegengesetzter
Richtung rotieren, so daß der geschmolzene rostfreie
Stahl (2) dazwischen hineingezogen wird und nach
oben befördert wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB8709352A GB2203680B (en) | 1987-04-21 | 1987-04-21 | A direct production process of a stainless steel strip having excellent superplasticity and surface properties |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3715411A1 true DE3715411A1 (de) | 1988-11-17 |
DE3715411C2 DE3715411C2 (de) | 1993-09-02 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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