DE2420347C3 - Vorrichtung zur Herstellung von Kupferdraht - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von KupferdrahtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Kupferdraht mit einer geneigt angeordneten
Band-Stranggießmaschine, bei der die Stranggießkokille von zwei endlosen, gekühlten, dünnen, metallischen
Gießbändern und zwei seitlichen Abschlüssen zwischen diesen Gießbändern gebildet ist, und einer horizontalen
Walzenstraße sowie einer dazwischen angeordneten gekrümmten Strangführung.
Unter Kupferdraht wird hier warmgewalzter Draht von einem Durchmesser zwischen 6 und 10 mm
verstanden, der als Ausgangsmaterial beim Drahtziehen verwendet wird.
Dem Fachmann ist bekannt, daß die Ziehbarkeit solchen Kupferdrahtes in dem Maße besser ist wie
nichtmetallische Einschlüsse, insbesondere Oxyde feiner unterteilt und gleichförmiger verteilt sind.
Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Kupferdraht wird von einzelnen Stäben mit trapezförmigem Querschnitt ausgegangen. Gemäß diesem
Verfahren werden die Stäbe wieder auf die Temperatur gebracht, die sie beim Warmverformen angenommen
hatten, und dann durch Walzen in Draht umgeformt. Dieses Verfahren weist den Nachteil auf, daß die
Wärmeenergie, die das flüssige Kupfer beim Gießen zu Stäben aufweist, nicht für die spätere Warmverformung
der Stäbe in Draht ausgenutzt wird. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß der auf diese
Weise hergestellte Draht nahe seiner Peripherie teilweise großvolumige Kupferoxydeinschlüsse aufweist, deren Entstehen durch die starke Oxydkonzentration in den peripheren Bereichen bedingt ist, wobei
diese Oxydkonzentrationen ihrerseits auf dais diskontinuierliche Gießen der Kupferstäbe und auf das spätere
Wiederaufheizen vor dem Walzen zurückzuführen sind. Diese Nachteile sind dem Fachmann bekannt und
werden nachstehend nicht mehr gesondert erwähnt
Bei einem anderen bekannten Verfahren ziar Herstellung von Kupferdraht wird die gekrümmte Gießnut
to eines Gießrades verwendet um kontinuierlich gekrümmte Kupferstränge zu gießen, die anschließend
gerade gerichtet und einer Walzanlage zugeführt werden, in der sie gleich anschließend in Draht
umgeformt werden. Da das gegossene Kupfer aufgrund
seiner grobkörnigen, dendritischen Struktur sehr
Warmbrüchig ist, führt das Geraderichten der Stränge vor ihrem Einführen in die Walzanlage wie auch die
Verformung der geradegerichteten Stränge beim Durchgang durch die erste Stufe der Walzanlage zum
Entstehen zahlreicher Risse, durch die Luft in das Kupfer eindringt, um sofort großvolumige Oxydadern
zu bilden. Die erwähnten mit Oxyd gefüllten Risse schließen sich später unter der Wirkung der Walzbehandlung wieder, sie bleiben jedoch in dem Strangmate-
rial während des ganzen Walzvorganges eingeschlossen und sind schließlich auch im Draht enthalten.
Um die obenstehend erwähnten Nachteile des unter Verwendung eines Gießrades durchgeführtem Verfahrens zu vermeiden, ist auch schon vorgeschlagen
jo worden, das flüssige Kupfer in die Gießnut des
Gießrades in Form eines turbulenten Strahls einzugeben, so daß das in der Gießnut befindliche Material gut
durchgemischt wird und damit ein gegossener Strang entsteht, der eine gleichachsige Feinkornstruktur
aufweist und damit weniger wannbrüchig ist als das dendritische Kupfer. Gleichzeitig wurde vorgeschlagen,
den Strahl flüssigen Kupfers mit einer Sauerstoffhülle zu umgeben, damit die Bildung von Luftblasen in dem
gegossenen Strang verhindert ist die durch die
Turbulenz des aus dem GuSschnaoei austretenden
flüssigen Materials hervorgerufen werden könnten. Es versteht sich von selbst daß das oben erwähnte
Verfahren den Gießprozeß kompliziert und darüber hinaus zu gegossenem Kupfermaterial führt, das sehr
oxydreich ist was jedoch nicht wünschenswert ist Das erwähnte Verfahren dürfte darüber hinaus für eine
industrielle Anwendung bisher noch nicht geeignet sein. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, kontinuierlich Kupferstrangmaterial in einer Gießmaschine
">n herzustellen, die eine geradlinige Gußmulde aufweist,
und das gegossene Strangmaterial einer geradlinig arbeitenden Drahtwalzmaschine zuzuführen, wobei es
der gemeinsamen Achse von Gußmulde und Walzmaschine folgt (DE-OS 20 08 105). Da die vorgeschlagene
Gießmaschine nicht bei horizontal ausgerichteter Gußmulde arbeiten kann, sind die Schwierigkeiten, die
sich bei der Realisierung dieses bekannten Verfahrens ergeben, leicht zu erkennen, insbesondere soweit sie die
Ausbildung und die Anbringung der ersten Walzgeriiste
der Walzanordnung betreffen. Darüber hinaus liefert
dieser letztgenannte bekannte Vorschlag keine Mittel gegen das Entstehen von Rissen des Kupferstabmaterials bei dessen Bearbeitung in dem ersten Walzgerüst.
Bei einer bekannten Vorrichtung der eingangs
b5 erwähnten Art (FR-PS 20 58 411), bei der eine
Band-Stranggießmaschine mit geneigter Stranggießkokille und eine horizontal verlaufende Walzenstraße
zusammenarbeiten, bestehen die bei der vorerwähnten
Vorrichtung auftretenden Schwierigkeiten zwar nicht.
Die Ergebnisse, die mit einer solchen Vorrichtung erzielt wurden, waren jedoch in ähnlichem Maße nicht
zufriedenstellend wie bei den Vorrichtungen, die ein Gießrad aufweisen und bei denen die gegossenen
Stränge vor dem Walzen geradegerichtet werden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren anzugeben, das die erwähnten Nachteile der bekannten
Verfahren venntidet
Bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Krümmung der Strangführung kleiner als 0,25 m-' ist
Der Erfindung liegt also die Erkenntnis zugrunde, daß die nicht befriedigenden Arbeitsergebnisse bei der
bekannten, eine Band-Stranggießmaschine verwendenden Vorrichtung auf die gekrümmte Strangführung
zwischen der geradlinigen Stranggießkokille und der horizontalen Walzenstraße zurückzuführen waren, und
daß die dort aufgetretenen Fehler vermieden werden können, wenn die Strangführung eine bestimmte
Mindestkrümmung nicht überschreitet
Gemäß der Erfindung wird vorzugsweise Strangmaterial gegossen, dessen Querschnittsfläche mehr als
70mal so groß wie die Querschnittsfläche des herzustellenden Drahtes ist so daß während des Walzens eine
Druckraffination erfolgt
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird eine Formmulde mit rechteckförmigem Querschnitt
verwendet wobei die Grundlinie des Querschnittes vorzugsweise l,5mal größer als dessen Höhe ist Als
Wandung für die beiden großen Seiten einer derartigen Fonnmulde werden in diesem Falle parallel verlaufende
Metallbänder verwendet, die in an sich bekannter Weise im gleichen Sinne wie das gegossene Strangmaterial
bewegt werden und die mit Hilfe von Wasser intensiv gekühlt werden, so daß das gegossene Kupfer sich rasch
verfestigt Außerdem wird in diesem Falle das flüssige Kupfer bei einer Temperatur, die unter 11300C liegt,
und bei einei Zufuhrrate in die Formmulde eingegeben, die ausreicht um Kupferstrangmaterial mit einer
größeren Geschwindigkeit als 8 m/Min, zu erzeugen, so
daß eine gleichachsige Feinkorngußstruktur entsteht
Der Draht, der in der vorstehend erwähnten Art hergestellt wird, ist gekennzeichnet durch eine gleichmäßige
Verteilung der gelösten Kupferoxydeinschlüsse und durch völliges Fehlen von Adern äußeren Oxydes,
wodurch es möglich ist, den Draht ohne vorherige Oberflächenbehandlung zu feinem Draht zu ziehen.
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachstehend anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 die schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die aus einer kontinuierlich
arbeitenden Gießmaschine und aus einer Walzvorrichtung besteht,
F i g. 2 den Querschnitt durch Kupferstranggießmaterial,
wie es die Gießmaschine der Vorrichtung gemäß F i g. I verläßt
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird fortlaufend flüssiges Kupfer über eine in der F i g. 1 mit 1
bezeichnete Zufuhreinrichtung einer kontinuierlich arbeitenden Gießmaschine 2 zugeführt, die eine
ίο geradlinige Gußmulde 3 aufweist welche durch zwei
sich um Walzen 5 drehende endlose Metallbänder 4 und durch zwei hier nicht dargestellte Seitenwände gebildet
wird, die die Metallbänder beabstandet halten. Diese Art von Gießmaschine wird schon lange zum kontinuierlichen
Gießen von Metallbändern verwendet und ist für sich dem Fachmann gut bekannt.
Bei dem erwähnten Ausführungsbeispiel weist die Gußmulde 3 eine Länge von 4,5 m und eine Querschnittsfläche
von 50 mm χ 110 mm auf (Abstand zwischen den Bändern χ Abstand zwischen den
Seitenwänden).
Der Kupferstrang 6, der die Gießmaschine 2 verläßt wird durch für sich bekannte und nicht dargestellte
Mittel zur Regelung der Temperatur zum Entgraten und/oder zum Reinigen hindurch entlang einer leicht
gekrümmten Bahn 9 der horizontal verlaufenden Walzstraße 7. Die Krümmung dieser Bahn beträgt
höchstens 0,09 m-' (die Maximalkrümmung einer gekrümmten Strecke ist der Kehrwert des Halbmessers
des am stärksten gekrümmten Teils dieser gekrümmten Strecke).
In der Walzanlage 7, die von üblicher Bauart mit 15 Walzgerüsten ist wird der gegossene Strang 6 bei
800° C in Draht 8 mit einem Durchmesser von 8 mm umgeformt.
Es wird nunmehr nochmals auf den Gießvorgang zurückgekommen. Das flüssige Kupfer wird in die
Gießmaschine 2 bei einer Temperatur von +11200C und mit einer Zufuhrrate von +32t/Std eingegeben,
womit Stränge mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 12 m/Min, erzeugt werden, deren Querschnitt aus der
F i g 2 ersichtlich ist Aus dieser Figur erkennt man die gleichachsige Feinkornstruktur des auf diese Weise
gegossenen Stranges, die typisch für Gußmecall ist das schnell bis in sein Inneres hinein erstarrt ist Dieses
schnelle Erstarren des flüssigen Kupfers bis ins Innere hinein, das allein von der Temperatur und der
Gießgeschwindigkeit abhängig ist konnte durch die Verwendung einer Gußmulde erreicht werden, deren
Wandung zum größten Teil durch dünne Metallbänder gebildet ist die ein schnelles Abführen der Wärme nach
außen hin ermöglichen, was bei dem Gießrad, das im Zusammenhang mit bekannten Verfahren verwendet
wird, rvcht der Fall ist, da die Wandung der Gußform in
diesem Falle größtenteils durch massive Teile des Rades gebildet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Kupferdraht mit einer geneigt angeordneten Band-Stranggießmaschine, bei der die Stranggießkokille von zwei
endlosen, gekühlten, dünnen, metallischen Gießbändern und zwei seitlichen Abschlüssen zwischen
diesen Gießbändern gebildet ist, und einer horizontalen Walzenstraße sowie einer dazwischen angeordneten gekrümmten Strangführung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Krümmung der
Strangführung kleiner als 0,25— ist
in
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen formgebenden Querschnitt der Stranggießkokille, der größer als das 70fache des aus der
Walzenstraße austretenden Kupferdraht-Querschnittes ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen rechteckigen Querschnitt der Stranggießkokille (3).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen Querschnitt der Stranggießkokille (3)
mit einem Verhältnis der Breite zur Höhe von mindestens 1,5:1.
5. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtungen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch
eine Gießgeschwindigkeit von über 8 m pro Minute bei einer Temperatur der Kupferschmelze von unter
11300C.
6. Verfahrer -jum Betrieb einer Vorrichtung nach
den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Gießgeschwindigkeit von 12 m/Min, bei einer
Temperatur der Kupferschmdze von 1120° C
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