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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Schweißkonstruktionsstahlprodukt,
das für
die Verwendung in Bauten, Brücken,
Schiffskonstruktionen, Marinebauten, Stahlrohren, Leitungsrohren
usw. geeignet ist. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Schweißkonstruktionsstahlprodukt,
das eine feine Matrixstruktur hat und in dem TiN-Ausscheidungen
mit Hochtemperaturstabilität
gleichförmig
dispergiert sind, so dass es eine überragende Zähigkeit
in einer Wärmeeinflusszone
bei minimalem Zähigkeitsunterschied
zwischen der Wärmeeinflusszone
und der Matrix aufweist. Die vorliegende Erfindung betrifft auch
ein Verfahren zur Fertigung des Schweißkonstruktionsstahlprodukts
sowie eine geschweißte
Konstruktion unter Verwendung des Schweißkonstruktionsstahlprodukts.
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Stand der Technik
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In
jüngerer
Zeit sind mit zunehmender Höhe
oder Größe von Gebäuden und
anderen Konstruktionen zunehmend größere Stahlprodukte verwendet
worden. Das heißt,
es wurden dicke Stahlprodukte immer häufiger verwendet. Um derartig
dicke Stahlprodukte zu schweißen,
ist der Einsatz eines äußerst effizienten Schweißverfahrens
erforderlich. Für
Schweißtechniken
bei dicken Stahlprodukten sind vor allem ein UP-Schweißverfahren
mit Wärmeeintrag,
das ein Einlagenschweißen
erlaubt, sowie ein Elektroschweißverfahren angewandt worden.
Das Schweißverfahren
mit Wärmeeintrag,
das ein Einlagenschweißen
ermöglicht, wird
auch bei Schiffsbauten und Brücken
angewandt, die das Schweißen
von Stahlplatten mit Dicken von 25 mm oder mehr erfordern.
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Im
Allgemeinen kann die Anzahl der Schweißdurchgänge bei einem höheren Wärmeeintrag
verringert werden, weil sich die Menge an geschweißtem Metall
erhöht.
Demgemäß ist immer
dann, wenn das Wärmeeintrag- Schweißverfahren
anwendbar ist, ein Vorteil hinsichtlich der Schweißeffizienz
möglich.
Das heißt
im Fall eines Schweißvorganges
mit erhöhtem
Wärmeeintrag
lässt sich
dessen Anwendung erweitern. Typischerweise beträgt der im Schweißverfahren
eingesetzte Wärmeeintrag
zwischen 100 und 200 kJ/cm. Für
das Schweißen
von Stahlplatten, die noch weiter auf Dicken von 50 mm oder mehr
vergrößert worden
sind, bedarf es eines extra hohen Wärmeeintrags im Bereich von
200 kJ/cm bis 500 kJ/cm.
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Bei
Anwendung eines hohen Wärmeeintrags
in einem Stahlprodukt wird die Wärmeeinflusszone,
insbesondere ihr nahe einer Schmelzgrenze angeordneter Bereich,
mittels Schweißwärmeeintrag
auf eine Temperatur um einen Schmelzpunkt des Stahlprodukts erhitzt.
Infolgedessen findet ein Kornwachstum an der Wärmeeinflusszone statt, so dass
es zur Ausbildung eines grobkörnigen
Korngefüges
kommt. Des Weiteren kann es, wenn das Stahlprodukt einem Abkühlprozess
unterworfen wird, zur Ausbildung von Feingefügen verminderter Zähigkeit
kommen, zum Beispiel Bainit und Martensit. Somit kann die Wärmeeinflusszone
einen Ort verminderter Zähigkeit
darstellen.
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Um
die gewünschte
Stabilität
eines solchen Schweißgefüges sicherzustellen,
muss das Wachstum von Austenitkörnern
an der Wärmeeinflusszone
unterdrückt
werden, damit das Schweißgefüge ein Feingefüge beibehalten
kann. Als Mittel zur Erfüllung
dieses Erfordernisses sind Techniken bekannt, bei denen Oxide, die bei
hoher Temperatur stabil sind, oder Kohlenstoffnitride auf Ti-Basis
in geeigneter Weise in Stählen
dispergiert sind, um das Kornwachstum an der Wärmeeinflusszone während eines
Schweißvorgangs
zu verzögern.
Derartige Techniken sind in den
japanischen
Patentoffenlegungsschriften Nr. Hei. 12-226633 ,
Hei. 11-140582 ,
Hei. 10-298708 ,
Hei. 10-298706 ,
Hei. 9-194990 ,
Hei. 9-324238 ,
Hei. 8-60292 ,
Sho. 60-245769 ,
Hei. 5-186848 ,
Sho. 58-31065 ,
Sho. 61-79745 und
Sho. 64-15320 sowie im Journal of
Japanese Welding Society, Band 52, Heft 2, S. 49 ff., offenbart.
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Die
in der
japanischen Patentoffenlegungsschrift
Nr. Hei. 11-140582 offenbarte Technik steht stellvertretend
für Techniken,
bei denen TiN-Ausscheidungen verwendet werden. Bei dieser Technik
sind Konstruktionsstähle
mit einer Schlagzähigkeit
von etwa 200 J bei 0°C
(im Fall einer Matrix etwa 300 J) vorgeschlagen worden, wenn ein
Wärmeeintrag
von 100 J/cm (maximale Heiztemperatur von 1400°C) angewandt wird. Gemäß dieser
Technik wird das Verhältnis
von Ti/N auf 4 bis 12 eingestellt, um dadurch TiN-Ausscheidungen
mit einer Korngröße von 0,05 μm oder weniger
bei einer Dichte von 5,8 × 10
3/mm
2 bis 8,1 × 10
4/mm
2 zu bilden, während TiN-Ausscheidungen
mit einer Korngröße von 0,03
bis 0,2 μm
bei einer Dichte von 3,9 × 10
3/mm
2 bis 6,2 × 10
4/mm
2 entstehen,
wodurch eine gewünschte
Zähigkeit
am Schweißort
sichergestellt wird. Laut dieser Technik weisen aber sowohl die
Matrix als auch die Wärmeeinflusszone
eine im Wesentlichen geringe Zähigkeit
bei Anwendung eines Schweißverfahrens
mit hohem Wärmeeintrag
auf. Beispielweise haben die Matrix und die Wärmeeinflusszone eine Schlagzähigkeit
von 320 J bzw. 220 J bei 0°C.
Des Weiteren ist es aufgrund eines erheblichen Zähigkeitsunterschieds zwischen
der Matrix und der Wärmeeinflusszone,
bis etwa 100 J, schwierig, eine gewünschte Zuverlässigkeit
für eine
Stahlkonstruktion zu garantieren, die man dadurch erhält, dass
verdickte Stahlprodukte einem Schweißverfahren unter Anwendung
eines extra hohen Wärmeeintrags unterworfen
werden. Außerdem
beinhaltet zur Erlangung gewünschter
TiN-Ausscheidungen die Technik ein Verfahren, in dem eine Bramme
bei einer Temperatur von 1050°C
oder mehr erwärmt
wird, die erwärmte
Bramme abgeschreckt wird und die abgeschreckte Bramme wieder für ein nachfolgendes
Warmwalzverfahren erhitzt wird. Aufgrund dieser doppelten Wärmebehandlung
kommt es zu erhöhten
Herstellungskosten.
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Im
Allgemeinen dienen Ausscheidungen auf Ti-Basis der Wachstumsunterdrückung in
Austenitkörnern
innerhalb eines Temperaturbereichs von 1200 bis 1300°C. Werden
jedoch solche Ausscheidungen auf Ti-Basis längere Zeit auf einer Temperatur
von 1400°C
oder mehr gehalten, dann kann es zur erneuten Auflösung eines
beträchtlichen
Anteils von TiN-Ausscheidungen kommen. Demgemäß ist es wichtig, eine Auflösung von
TiN-Ausscheidungen zu verhindern, um so eine gewünschte Zähigkeit an der Wärmeeinflusszone
zu gewährleisten.
Dennoch gibt es keine Offenbarung im Hinblick auf Techniken, die
die Zähigkeit
an der Wärmeeinflusszone
selbst bei einem Schweißprozess
mit extrem hohem Wärmeeintrag
deutlich verbessern könnten, in
welchem Ausscheidungen auf Ti-Basis
längere
Zeit auf einer hohen Temperatur von 1350°C gehalten werden. Insbesondere
hat es kaum Techniken gegeben, bei denen die Wärmeeinflusszone eine Zähigkeit
aufweist, die jener der Matrix entspricht. Bei einer Lösung des
oben genannten Problems wäre
es dann möglich, ein
Schweißverfahren
mit äußerst hohem
Wärmeeintrag
für verdickte
Stahlprodukte zu erreichen. In diesem Fall wäre es daher dann auch möglich, eine
hohe Schweißeffizienz
zu erlangen, wobei die Höhe
der Stahlkonstruktionen vergrößert werden
könnte,
und eine gewünschte
Zuverlässigkeit
dieser Stahlkonstruktionen zu gewährleisten.
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Offenbarung der Erfindung
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Ein
Aufgabe der Erfindung besteht daher in der Bereitstellung eines
Schweißkonstruktionsstahlprodukts,
bei dem feine komplexe Ausscheidungen aus TiN, die eine Hochtemperaturstabilität innerhalb
eines Schweißwärmeeintragbereichs
von einem Zwischenwärmeeintrag
zu einem extrem hohen Wärmeeintrag
aufweisen, gleichförmig
dispergiert sind, wobei es eine überragende
Zähigkeit
in einer Wärmeeinflusszone
bei minimalem Zähigkeitsunterschied
zwischen der Matrix und der Wärmeeinflusszone
aufweist, eines Verfahrens zur Fertigung des Schweißkonstruktionsstahlprodukts
sowie einer geschweißten
Konstruktion unter Verwendung des Schweißkonstruktionsstahlprodukts.
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Gemäß einem
Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Schweißkonstruktionsstahlprodukt
bereit, aufweisend eine überragende
Wärmeeinflusszonenzähigkeit,
umfassend in Gewichtsprozent: 0,03 bis 0,17% C, 0,01 bis 0,5% Si,
0,4 bis 2,0% Mn, 0,005 bis 0,2% Ti, 0,0005 bis 0,1% Al, 0,008 bis
0,030% N, 0,0003 bis 0,01% B, 0,001 bis 0,2% W, höchstens
0,03% P, höchstens
0,03% S, höchstens
0,005% O und als Rest Fe und Nebenverunreinigungen, während die
folgenden Bedingungen erfüllt
werden: 1,2 ≤ Ti/N ≤ 2,5,10 ≤ N/B ≤ 40, 2,5 ≤ Al/N ≤ 7 und 6,5 ≤ (Ti + 2Al
+ 4B)/N ≤ 14,
und aufweisend eine Mikrostruktur, die im Wesentlichen aus einer
komplexen Struk tur aus Ferrit und Perlit mit einer Korngröße von 20 μm oder weniger
besteht, wobei das Schweißkonstruktionsstahlprodukt
wahlweise ferner Folgendes umfasst:
0,01 bis 0,2% V, während die
folgenden Bedingungen erfüllt
werden: 0,3 ≤ V/N ≤ 9 und 7 ≤ (Ti + 2Al
+ 4B + V)/N ≤ 17;
eines oder mehrere, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Ni: 0,1 bis 3,0%, Cu: 0,1 bis 1,5%, Nb:
0,01 bis 0,1%, Mo: 0,05 bis 1,0% und Cr: 0,05 bis 1,0%; und/oder
eines
oder beides von Ca: 0,0005 bis 0,005% und REM: 0,005 bis 0,05%.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Fertigung eines Schweißkonstruktionsstahlprodukts
bereit, umfassend die Schritte des
Herstellens einer Stahlbramme,
enthaltend in Gewichtsprozent: 0,03 bis 0,17% C, 0,01 bis 0,5% Si,
0,4 bis 2,0% Mn, 0,005 bis 0,2% Ti, 0,0005 bis 0,1% Al, 0,008 bis
0,030% N, 0,0003 bis 0,01% B, 0,001 bis 0,2% W, höchstens
0,03% P, höchstens
0,03% S, höchstens
0,005% O und als Rest Fe und Nebenverunreinigungen, während die
folgenden Bedingungen erfüllt
werden: 1,2 ≤ Ti/N ≤ 2,5, 10 ≤ N/B ≤ 40,2,5 ≤ Al/N ≤ 7 und 6,5 ≤ (Ti + 2Al
+ 4B)/N ≤ 14,
und wahlweise
0,01 bis 0,2% V, während die folgenden Bedingungen
erfüllt
werden: 0,3 ≤ V/N ≤ 9 und 7 ≤ (Ti + 2Al
+ 4B + V)/N ≤ 17;
eines
oder mehrere, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Ni: 0,1 bis 3,0%, Cu: 0,1 bis 1,5%,
Nb: 0,01 bis 0,1%, Mo: 0,05 bis 1,0% und Cr: 0,05 bis 1,0%;
und/oder
eines oder beides von Ca: 0,0005 bis 0,005% und REM: 0,005 bis 0,05%;
Erhitzen
der Stahlbramme bei einer Temperatur im Bereich von 1100 bis 1250°C für eine Dauer
von 60 bis 180 Minuten;
Heißwalzen der erhitzten Stahlbramme
in einem Austenitumkristallisationsbereich bei einer Walzreduzierungsrate
von 40% oder mehr; und
Abkühlen
der heißgewalzten
Stahlbramme mit einer Rate von 1°C/min
oder mehr auf eine Temperatur, entsprechend ±10°C von einer Ferritumwandlungsendtemperatur.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Fertigung eines Schweißkonstruktionsstahlprodukts
bereit, umfassend die Schritte des
Herstellens einer Stahlbramme,
enthaltend in Gewichtsprozent: 0,03 bis 0,17% C, 0,01 bis 0,5% Si,
0,4 bis 2,0% Mn, 0,005 bis 0,2% Ti, 0,0005 bis 0,1% Al, höchstens
0,005% N; 0,0003 bis 0,01% B, 0,001 bis 0,2% W, höchstens
0,03% P, höchstens
0,03% S, höchstens
0,005% O und als Rest Fe und Nebenverunreinigungen,
Erhitzen
der Stahlbramme bei einer Temperatur im Bereich von 1100 bis 1250°C für eine Dauer
von 60 bis 180 Minuten, während
die Stahlbramme nitrogenisiert wird, um den N-Gehalt der Stahlbramme
auf 0,008 bis 0,03% einzustellen und die folgenden Bedingungen zu
erfüllen:
1,2 ≤ Ti/N ≤ 2,5, 10 ≤ N/B ≤ 40, 2,5 ≤ Al/N ≤ 7 und 6,5 ≤ (Ti + 2 Al
+ 4B)/N ≤ 14,
und wahlweise
0,01 bis 0,2% V, während die folgenden Bedingungen
erfüllt
werden: 0,3 ≤ V/N ≤ 9 und 7 ≤ (Ti + 2Al
+ 4B + V)/N ≤ 17,
eines
oder mehrere, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Ni: 0,1 bis 3,0%, Cu: 0,1 bis 1,5%,
Nb: 0,01 bis 0,1%, Mo: 0,05 bis 1,0% und Cr: 0,05 bis 1,0%, und/oder
eines
oder beides von Ca: 0,0005 bis 0,005% und REM: 0,005 bis 0,05%,
Heißwalzen
der nitrogenisierten Stahlbramme in einem Austenitumkristallisationsbereich
bei einer Walzreduzierungsrate von 40% oder mehr, und
Abkühlen der
heißgewalzten
Stahlbramme mit einer Rate von 1°C/min
oder mehr auf eine Temperatur, entsprechend ±10°C von einer Ferritumwandlungsendtemperatur.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine geschweißte Konstruktion
mit einer überragenden
Wärmeeinflusszonenzähigkeit
bereit, die unter Verwendung eines Schweißkonstruktionsstahlprodukts
nach einem der Ansprüche
1 bis 3 hergestellt ist.
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Beste Art und Weise der Durchführung der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung wird jetzt im Einzelnen beschrieben.
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In
der Beschreibung steht der Ausdruck „Vor-Austenit" für einen
Austenit, der an der Wärmeeinflusszone
in einem Stahlerzeugnis gebildet wird, wenn ein Schweißverfahren
unter Verwendung eines hohen Wärmeeintrags
beim Stahlerzeugnis angewandt wird. Dieser Austenit unterscheidet
sich von dem im Herstellungsvorgang (Warmwalzprozess) gebildeten
Austenit.
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Nach
sorgfältigem
Beobachten des Wachstumsverhaltens des Vor-Austenits in der Wärmeeinflusszone in einem Stahlerzeugnis
(Matrix) und der Phasenumwandlung des Vor-Austenits, die während eines
Kühlvorgangs
stattfindet, wenn ein Schweißprozess
unter Verwendung eines hohen Wärmeeintrags
beim Stahlerzeugnis angewandt wird, fanden die Erfinder heraus,
dass die Wärmeeinflusszone
Zähigkeitsschwankungen im
Hinblick auf die kritische Korngröße des Vor-Austenits zeigt,
d.h. etwa 80 μm,
und dass die Zähigkeit
an der Wärmeeinflusszone
bei einem erhöhten
Anteil an Feinferrit gesteigert wird.
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Auf
der Grundlage dieser Beobachtung ist die vorliegende Erfindung durch
Folgendes gekennzeichnet:
- [1] Gleichmäßiges Dispergieren
von TiN-Ausscheidungen im Stahlerzeugnis (Matrix), während das
die Hochtemperaturstabilität
der TiN-Ausscheidungen darstellende Löslichkeitsprodukt reduziert
wird,
- [2] Reduzierung der Ferritkorngröße im Stahlerzeugnis (Matrix)
auf einen kritischen Wert oder weniger, um so das Vor-Austenit der
Wärmeeinfluss zone
auf eine Korngröße von etwa
80 μm oder
weniger zu regulieren und
- [3] Reduzierung des Ti/N-Verhältnisses im Stahlerzeugnis
(Matrix), um BN- und
AlN-Ausscheidungen effektiv zu bilden, wodurch der Ferritanteil
an der Wärmeeinflusszone
zunimmt, während
der Ferrit so reguliert wird, dass er ein nadelförmiges oder polygonales Gefüge aufweist,
das eine Verbesserung der Zähigkeit
bewirkt.
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Die
oben genannten Merkmale [1], [2], [3] der vorliegenden Erfindung
werden nun im Detail beschrieben.
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[1] TiN-Ausscheidungen
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Wird
ein Konstruktionsstahlprodukt einem Schweißen mit hohem Wärmeeintrag
unterworfen, dann erhitzt sich die Wärmeeinflusszone nahe einer
Schmelzgrenze auf eine hohe Temperatur von etwa 1400°C oder mehr.
Infolgedessen wird in der Matrix ausgeschiedener TiN teilweise aufgrund
der Schweißwärme aufgelöst. Andernfalls
kommt es zu einem Ostwaldschen Reifungsphänomen. Das heißt Ausscheidungen
mit einer geringen Korngröße werden
aufgelöst,
so dass sie in Form von Ausscheidungen mit einer größeren Korngröße diffundiert
sind. Gemäß dem Ostwaldschen
Reifungsphänomen
wird ein Teil der Ausscheidungen grobkörnig. Des Weiteren reduziert
sich die Dichte der TiN-Ausscheidungen
erheblich, so dass der Wachstumsunterdrückungseffekt in den Vor-Austenit-Körnern verschwindet.
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Nachdem
Schwankungen bei den Eigenschaften der TiN-Ausscheidungen in Abhängigkeit
vom Ti/N-Verhältnis
beobachten worden waren, sowie in Anbetracht der Tatsache, dass
das oben genannte Phänomen
durch Diffusion von Ti-Atomen
verursacht sein könnte,
die dann auftritt, wenn in der Matrix dispergierte TiN-Ausscheidungen
durch die Schweißwärme aufgelöst werden,
entdeckten die Erfinder die neuartige Tatsache, dass sich bei Vorherrschen
einer hohen Stickstoff-Konzentration (d.h. niedriges Ti/N-Verhältnis) Konzentration
und Diffusionsrate gelöster
Ti-Atome verringert, wodurch eine verbesserte Hochtemperaturstabilität von TiN-Ausscheidungen
erzielt wird. Das heißt,
wenn das Verhältnis
zwischen Ti und N (Ti/N) im Bereich von 1,2 bis 2,5 liegt, dann
verringert sich die Menge an gelöstem
Ti beträchtlich,
wodurch TiN-Ausscheidungen eine erhöhte Hochtemperaturstabilität annehmen.
In diesem Fall sind feine TiN-Ausscheidungen mit einer Korngröße von 0,01
bis 0,1 μm
bei einer Dichte von 1,0 × 107/mm2 oder mehr dispergiert,
während
sie einen Raum von etwa 0,5 μm
oder weniger einnehmen. Ein derart überraschendes Ergebnis führte man
auf die Tatsache zurück,
dass sich das Löslichkeitsprodukt,
das die Hochtemperaturstabilität
von TiN-Ausscheidungen darstellt, bei einem reduzierten Stickstoffgehalt
verringert, weil sich bei Erhöhung
des Stickstoffgehalts unter der Bedingung, dass der Ti-Gehalt konstant
ist, alle gelösten
Ti-Atome leicht an Stickstoffatome binden und sich die Menge an
gelöstem
Ti bei einer hohen Stickstoffkonzentration verringert.
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Auch
machten die Erfinder eine interessante Entdeckung, nämlich dass
es selbst bei der Herstellung eines Stahls mit hohen Stickstoffgehalt
durch Erzeugen eines Stahls mit einem niedrigen Stickstoffgehalt
von 0,005% oder weniger aus einer Stahlbramme – bei leichter Tendenz zur
Bildung von Brammenoberflächenrissen – und bei
darauffolgender Nitrogenisierungsbehandlung des Niedrigstickstoffstahls
in einem Brammenheizofen möglich
ist, die oben definierten und gewünschten TiN-Ausscheidungen
zu erhalten, insofern als das Verhältnis von Ti/N auf 1,2 bis
2,5 reguliert wird. Dies wurde basierend auf der Tatsache untersucht,
dass sich bei Erhöhung
des Stickstoffgehalts gemäß einer
Nitrogenisierungsbehandlung unter der Bedingung, bei der der Gehalt
an Ti konstant ist, alle aufgelösten
Ti-Atome leicht an Stickstoffatome binden lassen, wodurch das Löslichkeitsprodukt
an TiN, das die Hochtemperaturstabilität von TiN-Ausscheidungen darstellt,
reduziert wird.
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Erfindungsgemäß werden
zusätzlich
zur Regulierung des Ti/N-Verhältnisses
jeweilige N/B-, Al/N- und V/N-Verhältnisse, der Gehalt an N sowie
der Gesamtgehalt an Ti + Al + B + (V) ganz allgemein reguliert,
um N in Form von BN, AlN und VN auszuscheiden, wobei der Tatsache
Rechnung getragen wird, dass es aufgrund der Anwesenheit von gelöstem N in
einer hochstickstoffhaltigen Umgebung zu verstärkter Alterung kommen kann.
Erfindungsgemäß wird,
wie oben beschrieben, der Zähigkeitsunterschied
zwischen der Matrix und der Wärme einflusszone
durch Regulieren der Dichte von TiN-Ausscheidungen und des Löslichkeitsprodukts
von TiN in Abhängigkeit
vom Ti/N-Verhältnis
auf 30 J oder weniger reduziert. Dieses Schema unterscheidet sich beträchtlich
vom konventionellen Auscheidungsregulierungsschema (
japanische Patentoffenlegungsschrift Nr. Hei.
11-140582 ), bei dem die Menge an TiN-Ausscheidungen durch
einfaches Erhöhen
des Ti-Gehalts (Ti/N ≥ 4)
erhöht
wird.
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[2] Mikrostruktur von Stählen (Matrix)
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Nach
ihrer Forschungsarbeit stellten die Erfinder fest, dass es für die Regulierung
des Vor-Austenit in der Wärmeeinflusszone
auf eine Korngröße von etwa
80 μm oder
weniger wichtig ist, Feinferritkörner
in einem komplexen Matrixgefüge
aus Ferrit und Perlit zusätzlich
zur Regulierung von Ausscheidungen zu bilden. Eine Verfeinerung
von Ferritkörnern
kann dadurch erreicht werden, dass Austenit-Körner gemäß einem Warmwalzprozess verfeinert
werden, oder durch Unterdrücken
des Wachstums von Ferritkörnern
während
eines Abkühlprozesses
durch Verwendung von Karbiden (WC und VC).
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[3] Mikrostruktur der Wärmeeinflusszone
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Nach
ihrer Forschungsarbeit fanden die Erfinder auch heraus, dass die
Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone
nicht nur von der Größe der Vor-Austenit-Körner erheblich beeinflusst
wird, die beim Heizen der Matrix auf eine Temperatur von 1400°C gebildet
werden, sondern auch von der Menge und der Form des an der Korngrenze
des Vor-Austenits während
eines Kühlvorgangs
abgeschiedenen Ferrits. Mit anderen Worten ist eine Reduzierung
der Größe von Vor-Austenit-Körnern wichtig, während der
Anteil an Ferrit erhöht
wird, wobei die Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone
berücksichtigt
wird. Insbesondere wird die Erzeugung einer Umwandlung von polygonalem
Ferrit oder nadelförmigem
Ferrit in Austenit-Körner
bevorzugt. Für
diese Umwandlung werden AlN-, Fe23(B, C)6- und BN-Ausscheidungen gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun zusammen mit den jeweiligen Bestandteilen
eines herzustellenden Stahlprodukts beschrieben sowie auch ein Fertigungsverfahren
für das
Stahlprodukt.
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[Schweißkonstruktionsstahlprodukt]
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Zunächst wird
die Zusammensetzung des Schweißkonstruktionsstahlprodukts
gemäß der vorliegenden
Erfindung beschrieben.
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Erfindungsgemäß ist der
Gehalt an Kohlenstoff (C) auf einen Bereich von 0,03 bis 0,17 Gewichtsprozent
(im Folgenden einfach als „%" bezeichnet) beschränkt.
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Beträgt der Gehalt
an Kohlenstoff (C) weniger als 0,03%, dann ist die Gewährleistung
einer ausreichenden Festigkeit für
die Konstruktionsstähle
nicht möglich.
Andererseits kommt es beim Überschreiten
des C-Gehalts von 0,17% im Verlauf eines Abkühlvorgangs zu einer Umwandlung
von Mikrogefügen
geringer Zähigkeit,
wie z.B. oberer Bainit, Martensit und degenerierter Perlit, wodurch
das Konstruktionsstahlprodukt eine verminderte Schlagzähigkeit
bei niedriger Temperatur aufweist. Auch erhöht sich die Härte oder
Festigkeit der Schweißstelle,
wodurch es zu einer Verschlechterung der Zähigkeit und zur Erzeugung von
Schweißrissen kommt.
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Der
Gehalt an Silizium (Si) ist auf einen Bereich von 0,01 bis 0,5%
beschränkt.
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Bei
einem Siliziumgehalt von weniger als 0,01% ist die Erzielung eines
ausreichenden Desoxidierungseffekts von geschmolzenem Stahl im Stahlherstellungsprozess
nicht möglich.
In einem solchen Fall weist das Stahlprodukt auch eine verminderte
Korrosionsfestigkeit auf. Andererseits ist beim Überschreiten des Siliziumgehalts
von 0,5% ein gesättigter
Desoxidierungseffekt zu beobachten. Auch wird die Umwandlung von Martensit
mit M-A-Bestandteil aufgrund einer in einem Abkühlprozess nach einem Walzprozess
stattfindenden Zunahme der Härtbarkeit
gefördert.
Folglich kommt es zu einer Verschlechterung der Schlagzähigkeit
bei niedriger Temperatur.
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Der
Gehalt an Mangan (M) ist auf einen Bereich von 0,4 bis 2,0% beschränkt.
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Mn
besitzt ein wirksames Element zur Verbesserung von Desoxidierungseffekt,
Schweißbarkeit, Warmbearbeitbarkeit
und Festigkeit von Stählen.
Mn bildet ein Austauschmischkristall in einer Matrix, wodurch die
Matrix durch den Mischkristall gestärkt wird, um so die gewünschte Festigkeit
und Zähigkeit
zu gewährleisten.
Um derartige Effekte zu erzielen, sollte Mn wünschenswerterweise in der Zusammensetzung
mit einem Gehalt von 0,4% oder mehr enthalten sein. Jedoch ist beim Überschreiten
des Mn-Gehalts von 2,0% kein gesteigerter Mischkristallstärkungseffekt
zu beobachten. Vielmehr kommt es zur Seigerung von Mn, was zu einer strukturellen
Ungleichmäßigkeit
führt,
die die Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone
in Mitleidenschaft zieht. Auch kommt es zu einer makroskopischen
und mikroskopischen Seigerung gemäß einem Seigerungsmechanismus in
einem Verfestigungsvorgang von Stählen, wodurch die Bildung eines
zentralen Seigerungsstreifens in der Matrix in einem Walzvorgang
gefördert
wird. Ein derartiger zentraler Seigerungsstreifen bewirkt die Bildung
eines zentralen umgewandelten Niedrigtemperaturgefüges in der
Matrix. Insbesondere wird Mn in der Form von MnS um Oxide auf Ti-Basis
herum ausgeschieden, so dass es die Erzeugung von nadelförmigem und
polygonalem Ferrit unterstützt,
der wirksam die Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone
verbessern kann.
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Der
Gehalt an Titan (Ti) ist auf einen Bereich von 0,005 bis 0,2% beschränkt.
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Ti
ist ein wesentliches Element der vorliegenden Erfindung, weil es
mit N gekoppelt ist, um bei hoher Temperatur stabile sowie feine
TiN-Ausscheidungen zu bilden. Um einen derartigen Effekt beim Ausfällen von TiN-Feinkörnern zu
erzielen, ist die Zugabe von Ti in einer Menge von 0,005% oder mehr
wünschenswert.
Jedoch können
sich beim Überschreiten
des Ti-Gehalts von 0,2% grobkörnige
TiN-Ausscheidungen und Ti-Oxide im geschmolzenen Stahl bilden. In
diesem Fall ist eine Unterdrückung
der Vor-Austenit-Körner
in der Wärmeeinflusszone
nicht möglich.
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Der
Gehalt an Aluminium (Al) ist auf einen Bereich von 0,0005 bis 0,1%
beschränkt.
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Al
ist ein Element, das nicht nur notwendigerweise als Desoxidationsmittel
verwendet wird, sondern auch dazu dient, feine AlN-Ausscheidungen
in Stählen
zu bilden. Auch reagiert Al mit Sauerstoff, um ein Al-Oxid zu bilden.
Somit wird Ti vom Al bei der Ausbildung feiner TiN-Ausscheidungen
unterstützt,
ohne dass es zu einer Reaktion mit Sauerstoff kommt. Für die Bildung
feiner Ti-Ausscheidungen
sollte Al in einer Menge von 0,0005% oder mehr zugefügt werden. Übersteigt
jedoch der Gehalt an Al 0,1%, dann fördert nach dem Ausfällen von
AlN verbleibendes und gelöstes
Al die Bildung von Widmanstätten-Ferrit
und Martensit mit M-A-Bestandteil von geringer Zähigkeit in der Wärmeeinflusszone
während
eines Kühlprozesses.
Infolgedessen verschlechtert sich bei Anwendung eines Schweißprozesses
mit hohem Wärmeeintrag
die Zähigkeit
in der Wärmeeinflusszone.
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Der
Gehalt an Stickstoff (N) ist auf einen Bereich von 0,008 bis 0,03%
beschränkt.
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N
ist ein Element, das wesentlich zur Bildung von TiN, AlN, BN, VN,
NbN usw. benötigt
wird. N dient soweit wie möglich
der Unterdrückung
des Wachstums von Vor-Austenit-Körnern
in der Wärmeeinflusszone, wenn
ein Schweißvorgang
mit hohem Wärmeeintrag
durchgeführt
wird, während
er die Menge an Ausscheidungen wie TiN, AlN, BN, VN, NbN usw. erhöht. Die
Untergrenze des N-Gehalts wird mit 0,008% festgesetzt, weil N in
beträchtlichem
Maße Korngröße, Raum
und Dichte von TiN- und AlN-Ausscheidungen, die Häufigkeit solcher
Ausscheidungen, um komplexe Ausscheidungen mit Oxiden zu bilden,
als auch die Hochtemperaturstabilität solcher Ausscheidungen beeinflusst.
Jedoch kommt es beim Überschreiten
des N-Gehalts von 0,03% zu einer Sättigung derartiger Effekte.
In diesem Fall vermindert sich die Zähigkeit aufgrund eines erhöhten Betrags
an gelöstem
Stickstoff in der Wärmeeinflusszone.
Des Weiteren kann überschüssiger N
in dem Schweißmetall
gemäß einer
im Schweißprozess
stattfindenden Verdünnung
eingeschlossen sein, wodurch sich die Zähigkeit des Schweißmetalls verschlechtert.
Demgemäß wird die
Obergrenze des N-Gehalts bei 0,03% festgesetzt.
-
Indessen
mag die gemäß der Erfindung
verwendete Bramme ein Niedrigstickstoffstahl sein, der danach einer
Nitrogenisierungsbehandlung unterworfen werden kann, um hochstickstoffhaltige
Stähle
zu bilden. In diesem Fall hat die Bramme einen N-Gehalt von 0,0005%
oder weniger, damit die Tendenz zur Bildung von Brammenoberflächenrissen
gering ist. Die Bramme wird dann einem erneuten Aufheizungsvorgang
unterzogen, der eine Nitrogenisierungsbehandlung umfasst, um so
hochstickstoffhaltige Stähle
mit einem N-Gehalt von 0,008 bis 0,03% herzustellen.
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Der
Gehalt an Bor (B) ist auf einen Bereich von 0,0003 bis 0,01% beschränkt.
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B
bildet BN-Ausscheidungen, wodurch das Wachstum von Vor-Austenit-Körnern unterdrückt wird. Auch
bildet B Fe-Borkarbide in Korngrenzen und innerhalb von Körnern, was
die Umwandlung in nadelförmige und
polygonale Ferrite mit ausgezeichneter Zähigkeit fördert. Solche Effekte kann
man unmöglich
erwarten, wenn der B-Gehalt weniger als 0,0003% beträgt. Andererseits
kann es bei einem Überschreiten
des B-Gehalts von 0,01% zu einer unerwünschten Zunahme der Härtbarkeit
kommen, so dass sich möglicherweise
die Wärmeeinflusszone
erhärtet
und sich Niedrigtemperaturrisse bilden.
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Der
Gehalt an Wolfram (W) ist auf einen Bereich von 0,001 bis 0,2% beschränkt.
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Wird
Wolfram einem Warmwalzprozess unterzogen, dann wird es gleichmäßig in Form
von Wolframkarbiden (WC) in der Matrix ausgefällt, wodurch das Wachstum von
Ferrit-Körnern
nach der Ferritumwandlung wirksam unterdrückt wird. Auch dient Wolfram
der Wachstumsunterdrückung
in Vor-Austenit-Körnern
in der Anfangsphase eines Heizprozesses für die Wärmeeinflusszone. Beträgt der Wolfram-Gehalt
weniger als 0,001%, dann sind die Wolframkarbide, die der Wachstumsunterdrückung in
den Ferrit-Körnern
während
eines Kühlprozesses nach
dem Warmwalzprozess dienen, mit unzureichender Dichte dispergiert.
Anderseits wird die Wirkung von Wolfram beim Überschreiten des Wolframgehalts
von 0,2% in unerwünschter
Weise abgesättigt.
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Der
Gehalt an Phosphor (P) und Schwefel (S) ist jeweils auf 0,030% oder
weniger beschränkt.
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Da
P ein Begleitelement ist, das die zentrale Seigerung in einem Walzprozess
sowie die Bildung von Hochtemperaturrissen in einem Schweißprozess
hervorruft, ist es wünschenswert,
den Gehalt an P so niedrig wie möglich
einzustellen. Zur Erlangung einer Verbesserung der Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone
sowie einer Reduzierung der zentralen Seigerung sollte der P-Gehalt
wünschenswerterweise
0,03% oder weniger betragen.
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Ist
S im Überschuss
vorhanden, dann kann er eine Verbindung mit niedrigem Schmelzpunkt,
wie zum Beispiel FeS, bilden. Demgemäß sollte der Gehalt an S so
niedrig wie möglich
eingestellt sein. Auch beträgt der
Gehalt an S vorzugsweise 0,03% oder weniger für die Reduzierung der Matrixzähigkeit,
Wärmeeinflusszonenzähigkeit
und zentrale Seigerung. S wird in Form von MnS um Oxide auf Ti-Basis
ausgefällt,
so dass er die Bildung von nadelförmigem und polygonalem Ferrit
fördert,
der wirksam die Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone verbessert.
In Anbetracht der Bildung von Hochtemperaturrissen in einem Schweißprozess
ist der Gehalt an S vorzugsweise auf einen Bereich von 0,003% bis
0,03% beschränkt.
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Der
Gehalt an Sauerstoff O ist auf 0,005% oder weniger beschränkt.
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Übersteigt
der O-Gehalt 0,005%, dann bildet Ti Ti-Oxide in geschmolzenen Stählen, so
dass es keine TiN-Ausscheidungen bilden kann. Demgemäß ist ein
O-Gehalt von mehr als 0,005% nicht erwünscht. Des Weiteren können sich
Einschlüsse
wie z.B. grobkörnige
Fe-Oxide und Al-Oxide bilden, die die Zähigkeit der Matrix in unerwünschter
Weise beeinträchtigen.
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Erfindungsgemäß ist das
Verhältnis
von Ti/N auf einen Bereich von 1,2 bis 2,5 beschränkt.
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Wenn
das Verhältnis
von Ti/N auf einen wie oben definierten gewünschten Bereich beschränkt ist, dann
ergeben sich die beiden folgenden Vorteile:
Erstens kann die
Dichte von TiN-Ausscheidungen erhöht werden, während diese
TiN-Ausscheidungen gleichmäßig dispergiert
sind. Das heißt,
wenn der Stickstoffgehalt unter der Bedingung erhöht wird,
dass der Ti-Gehalt konstant ist, dann sind alle gelösten Ti-Atome
einfach mit Stickstoffatomen in einem Stranggießprozess gekoppelt (im Fall
einer hochstickstoffhaltigen Bramme) oder in einem Abkühlprozess
nach einer Nitrogenisierungsbehandlung (im Falle einer Bramme mit
niedrigen Stickstoffgehalt), so dass sich feine TiN-Ausscheidungen
bilden, während
sie mit erhöhter
Dichte dispergiert sind.
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Zweitens
wird das Löslichkeitsprodukt
aus TiN, das die Hochtemperaturstabilität von TiN-Ausscheidungen darstellt,
verringert, wodurch eine erneute Auflösung von Ti verhindert wird.
Dies bedeutet, dass Ti eher die Eigenschaft zeigt, sich in einer
hochstickstoffhaltigen Umgebung mit N zu verbinden als sich aufzulösen. Demgemäß sind TiN-Ausscheidungen
bei hoher Temperatur stabil.
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Deshalb
wird erfindungsgemäß das Verhältnis von
Ti/N auf 1,2 bis 2,5 reguliert. Beträgt das Ti/N-Verhältnis weniger
als 1,2, dann erhöht
sich der Betrag des in der Matrix gelösten Stickstoffs, wodurch sich
die Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone
verschlechtert. Andererseits bilden sich bei einem Ti/N-Verhältnis von
mehr als 2,5 grobe TiN-Körner.
In diesem Fall ist die Erzielung einer gleichmäßigen Dispersion aus TiN schwierig. Des
Weiteren liegt das überschüssige Ti,
welches ohne ausgefällt
zu sein in Form von TiN verbleibt, in einem gelösten Zustand vor, so dass es
die Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone
beeinträchtigt.
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Das
Verhältnis
von N/B ist auf einen Bereich von 10 bis 40 beschränkt.
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Beträgt das Verhältnis von
N/B weniger als 10, dann wird BN, das eine Umwandlung in polygonale
Ferrite an den Korngrenzen von Vor-Austenit fördert, in einer ungenügenden Menge
im Abkühlprozess
nach dem Schweißprozess
ausgefällt.
Andererseits kommt es bei einem Überschreiten
des N/B-Verhältnisses
von 40 zu einer Sättigung
des BN-Effekts. In diesem Fall nimmt die Menge an gelöstem Stickstoff
zu, wodurch sich die Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone
verschlechtert.
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Das
Verhältnis
von Al/N ist auf einen Bereich von 2,5 bis 7 beschränkt.
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Ist
das Verhältnis
von Al/N weniger als 2,5, dann werden AlN-Ausscheidungen zum Umwandeln in nadelförmige Ferrite
bei unzureichender Dichte dispergiert. Des Weiteren nimmt die Menge
an gelösten
Stickstoff in der Wärmeeinflusszone
zu, wodurch sich möglicherweise
Schweißrisse
bilden. Andererseits kommt es zur Sättigung der durch die Regulierung
des Al/N-Verhältnisses
erzielten Effekte, wenn das Al/N-Verhältnis den Wert 7 übersteigt.
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Das
Verhältnis
von (Ti + 2Al + 4B)/N ist auf einen Bereich von 6,5 bis 14 beschränkt.
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Beträgt das Verhältnis von
(Ti + 2Al + 4B)/N weniger als 6,5, dann sind Korngröße und Dichte
von TiN-, AlN-, BN- und VN-Ausscheidungen unzureichend, so dass
es unmöglich
ist, eine Unterdrückung
des Wachstums von Vor-Austenit-Körnern in
der Wärmeeinflusszone,
die Bildung von feinem polygonalen Ferrit an Korngrenzen, die Regulierung
der Menge an gelöstem
Stickstoff, die Bildung von nadelförmigem Ferrit und polygonalem
Ferrit innerhalb von Körnern
sowie die Regulierung von Gefügeanteilen
zu erreichen. Andererseits kommt es zu einer Sättigung der durch die Regulierung
des Verhältnisses
von (Ti + 2Al + 4B)/N erzielten Effekte, wenn das Verhältnis von
(Ti + 2Al + 4B)/N den Wert 14 überschreitet.
Wird V hinzugefügt,
dann bewegt sich das Verhältnis
von (Ti + 2Al + 4B + V)/N vorzugsweise in einem Bereich von 7 bis
17.
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Erfindungsgemäß kann V
ebenfalls gezielt der oben definierten Stahlzusammensetzung beigefügt werden.
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V
ist ein Element, das mit N gekoppelt wird, um VN zu bilden, wodurch
die Bildung von Ferrit in der Wärmeeinflusszone
gefördert
wird. VN wird entweder allein oder in TiN-Ausscheidungen abgeschieden,
so dass es die Ferritumwandlung fördert. Auch wird V mit C gekoppelt,
wodurch es zur Bildung eines Karbids, nämlich VC, kommt. Dieses VC
dient der Unterdrückung
des Wachstums von Ferritkörnern
nach der Ferritumwandlung.
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Somit
verbessert V des Weiteren die Zähigkeit
der Matrix sowie die Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone. Erfindungsgemäß ist der
Gehalt an V vorzugsweise auf einen Bereich von 0,01 bis 0,2% beschränkt. Beträgt der Gehalt
an V weniger als 0,01%, dann reicht die Menge an abgeschiedenem
VN nicht aus, um eine Wirkung hinsichtlich der Förderung der Ferritumwandlung
in der Wärmeeinflusszone
zu erzielen. Andererseits verschlechtern sich beim Überschreiten
des V-Gehalts von
0,2% sowohl die Zähigkeit
der Matrix als auch die Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone.
In diesem Fall kommt es zu einer Zunahme der Schweißhärtbarkeit.
Aus diesem Grund kann es zur Bildung unerwünschter Niedrigtemperatur-Schweißrisse kommen.
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Wird
V zugefügt,
dann wird das Verhältnis
von V/N vorzugsweise auf 0,3 bis 9 eingestellt.
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Ist
das Verhältnis
von V/N weniger als 0,3, dann kann es sich als schwierig erweisen,
eine geeignete Dichte und Korngröße von VN-Ausscheidungen,
die an den Grenzen komplexer Ausscheidungen von TiN und MnS dispergiert
sind, bei Verbesserung der Zähigkeit
in der Wärmeeinflusszone
zu gewährleisten.
Andererseits können
beim Überschreiten
des V/N-Verhältnisses
von 9 die an den Grenzen komplexer Ausscheidungen von TiN und MnS
dispergierten VN-Ausscheidungen
grobkörnig
werden, wodurch sich die Dichte jener VN-Ausscheidungen verringert. Infolgedessen
kann sich der Anteil an Ferrit, der effektiv die Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone
verbessert, verringern.
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Für die weitere
Verbesserung von mechanischen Eigenschaften können den Stählen mit der oben definierten
Zusammensetzung ein oder mehrere Elemente aus der Gruppe aus Ni,
Nb, Mo und Cr gemäß der vorliegenden
Erfindung zugefügt
werden.
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Der
Gehalt an Ni ist vorzugsweise auf einen Bereich von 0,1 bis 3,0%
beschränkt.
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Ni
ist ein Element, das effektiv die Festigkeit und Zähigkeit
der Matrix gemäß einer
Mischkristallverfestigung verbessert. Um einen derartigen Effekt
zu erzielen, beträgt
der Ni-Gehalt vorzugsweise 0,1% oder mehr. Überschreitet jedoch der Ni-Gehalt
3,0%, dann kommt es zu einer Erhöhung
der Härtbarkeit,
worunter die Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone
leidet. Außerdem
kann es zur Bildung von Hochtemperaturrissen sowohl in der Wärmeeinflusszone
als auch in der Matrix kommen.
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Der
Gehalt an Kupfer (Cu) ist auf einen Bereich von 0,1 bis 1,5% beschränkt.
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Cu
ist ein Element, das in der Matrix gelöst ist, wodurch die Matrix
mischkristallverfestigt wird. Das heißt, Cu garantiert effektiv
die gewünschte
Festigkeit und Zähigkeit
für die
Matrix. Um einen solchen Effekt zu erzielen, sollte Cu mit einem
Gehalt von 0,1% oder mehr beigefügt
werden. Übersteigt
jedoch der Cu-Gehalt 1,5%,
dann nimmt die Härtbarkeit
der Wärmeeinflusszone
zu, wodurch es zu einer Verschlechterung der Zähigkeit kommt. Außerdem wird
die Bildung von Hochtemperaturrissen an der Wärmeeinflusszone und am Schweißmetall
begünstigt.
Insbesondere wird Cu in Form von CuS um Oxide auf Ti-Basis zusammen
mit S ausgefällt,
was die Bildung von Ferriten mit einer nadelförmigen oder polygonalen Struktur
beeinflusst, die wirksam die Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone
verbessert. Demgemäß beträgt der Cu-Gehalt
vorzugsweise 0,3 bis 1,5%.
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Wird
Cu zusammen mit Ni verwendet, dann beträgt der Gesamtgehalt an Cu und
Ni vorzugsweise 3,5% oder weniger. Beträgt der Gesamtgehalt von Cu
und Ni mehr als 3,5%, dann kommt es zu einer unerwünschten
Zunahme der Härtbarkeit,
wodurch die Zähigkeit
und Schweißbarkeit
der Wärmeeinflusszone
in Mitleidenschaft gezogen wird.
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Der
Gehalt an Nb ist vorzugsweise auf einen Bereich von 0,01 bis 0,10%
beschränkt.
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Nb
ist ein Element, das effektiv eine gewünschte Festigkeit der Matrix
garantiert. Für
einen solchen Effekt wird Nb in einer Menge von 0,01% oder mehr zugefügt. Jedoch
kann beim Überschreiten
des Nb-Gehalts von 0,1% grobkörniges
NbC allein ausgeschieden werden, was die Zähigkeit des Basismetalls negativ beeinflusst.
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Der
Gehalt an Molybdenum (Mo) ist vorzugsweise auf einen Bereich von
0,05 bis 1,0% beschränkt.
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Mo
ist ein Element, das die Härtbarkeit
steigert, während
es die Festigkeit verbessert. Um eine gewünschte Festigkeit zu gewährleisten,
ist es erforderlich, Mo in einer Menge von 0,05% oder mehr hinzuzufügen. Jedoch
wird die Obergrenze des Mo-Gehalts bei 0,1% festgesetzt, ähnlich wie
bei Cr, um die Härtung
der Wärmeeinflusszone
sowie die Bildung von Niedrigtemperaturschweißrissen zu verhindern.
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Der
Gehalt an Chrom (Cr) ist vorzugsweise auf einen Bereich von 0,05
bis 1,0% beschränkt.
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Cr
dient der Erhöhung
der Härtbarkeit,
während
es die Festigkeit verbessert. Bei einem Cr-Gehalt von weniger als
0,05% ist es nicht möglich,
die gewünschte
Festigkeit zu erlangen. Anderseits verschlechtert sich beim Überschreiten
des Cr-Gehalts von 1,0% die Zähigkeit
sowohl in der Matrix als auch in der Wärmeeinflusszone.
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Erfindungsgemäß können auch
Ca und ein Seltenerdmetall entweder allein oder zusammen in der oben
definierten Stahlzusammensetzung hinzugefügt werden, um das Wachstum
der Vor-Austenit-Körner
in einem Heizprozess zu unterdrücken.
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Ca
und ein Seltenerdmetall dienen der Ausbildung eines Oxids mit überlegener
Hochtemperaturstabilität,
wodurch das Wachstum von Austenitkörnern in der Matrix während eines
Heizprozesses unterdrückt
wird, während
die Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone
verbessert wird. Auch bewirkt Ca die Regulierung der Form von grobkörnigem MnS
in einem Stahlherstellungsverfahren. Für derartige Effekte wird Ca
vorzugsweise in einer Menge von 0,0005% oder mehr hinzugefügt, wohingegen
ein Seltenerdmetall vorzugsweise in einer Menge von 0,005% oder
mehr hinzugefügt
wird. Dennoch bilden sich, wenn der Ca-Gehalt 0,005% oder der Seltenerdmetall-Gehalt
0,05% überschreitet,
großformatige
Einschlüsse
und Cluster, wodurch sich die Reinheit der Stähle verschlechtert. Für das Seltenerdmetall
können
ein oder mehrere Seltenerdmetalle aus Ce, La, Y und Hf verwendet
werden.
-
Im
Folgenden wird das Mikrogefüge
des Schweißkonstruktionsstahlprodukts
gemäß der vorliegenden Erfindung
beschrieben.
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Vorzugsweise
ist das Mikrogefüge
des Schweißkonstruktionsstahlprodukts
gemäß der Erfindung
ein komplexes Gefüge
aus Ferrit und Perlit. Auch hat Ferrit vorzugsweise ein Korngröße von 20 μm oder weniger. Besitzen
die Ferritkörner
eine Korngröße von mehr
als 20 μm,
dann werden die Vor-Austenit-Körner
in der Wärmeeinflusszone
mit einer Korngröße von 80 μm oder mehr
versehen, wenn ein Schweißprozess
mit hohem Wärmeeintrag
angewandt wird, wodurch sich die Zähigkeit der Wärmeeinflusszone
verschlechtert.
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Wird
der Anteil an Ferrit in dem komplexen Gefüge aus Ferrit und Perlit erhöht, dann
nehmen Zähigkeit sowie
Dehnung der Matrix entsprechend zu. Demgemäß wird der Ferritanteil mit
20% oder mehr und vorzugsweise mit 70% oder mehr festgesetzt.
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Indessen
werden die Körner
des Vor-Austenits in der Wärmeeinflusszone
in hohem Maße
von der Größe und Dichte
der in der Matrix dispergierten Nitride beeinflusst, wenn die Ferritkörner im
Stahlprodukt (Matrix) eine konstante Größe haben. Wird mit hohem Eintrag
geschweißt
(Heiztemperatur 1400°C),
werden 30 bis 40% der in der Matrix dispergierten Nitride wieder
in der Matrix aufgelöst,
wodurch sich der Wachstumsunterdrückungseffekt der Vor-Austenit-Körner in
der Wärmeeinflusszone
verschlechtert.
-
Deshalb
muss ein Überschuss
an Nitriden in der Matrix dispergiert sein, wobei der Anteil an
wieder aufzulösenden
Nitriden zu berücksichtigen
ist. Erfindungsgemäß sind feine
TiN-Ausscheidungen gleichmäßig dispergiert,
um das Wachstum des Vor-Austenits in der Wärmeeinflusszone zu unterdrücken. Dem gemäß ist es
möglich,
das Auftreten eines Ostwaldschen Reifungsphänomens effektiv zu unterdrücken, bei
dem es zu einer Vergröberung
der Ausscheidungen kommt.
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Bevorzugt
sind TiN-Ausscheidungen gleichmäßig in der
Matrix mit einem Abstand von etwa 0,5 μm oder weniger dispergiert.
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Noch
bevorzugter haben die TiN-Ausscheidungen eine Korngröße von 0,01
bis 0,1 μm
sowie eine Dichte von 1,0 × 107/mm2. Haben TiN-Ausscheidungen
eine Korngröße von weniger
als 0,01 μm,
dann lassen sie sich wieder leicht in der Matrix während eines
Schweißvorgangs
mit hohem Wärmeeintrag
lösen,
so dass sie nicht wirksam das Wachstum der Austenit-Körner unterdrücken können. Andererseits
wenn TiN-Ausscheidungen eine Korngröße von mehr als 0,1 μm haben,
dann zeigen diese eine ungenügenden
Pinning-Effekt (Unterdrückung
des Kornwachstums) an Austenitkörnern
und benehmen sich wie grobkörnige
nichtmetallische Einschlüsse,
wodurch mechanische Eigenschaften in Mitleidenschaft gezogen werden.
Beträgt
die Dichte der Fein-Ausscheidungen weniger als 1,0 × 107/mm2, dann gestaltet
sich die Regulierung der kritischen Austenitkorngröße der Wärmeeinflusszone
auf 80 μm
oder weniger als schwierig, wenn ein Schweißvorgang mit hohem Wärmeeintrag
angewandt wird.
-
[Verfahren zur Herstellung von Schweißkonstruktionsstahlprodukten]
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird zunächst
eine Stahlbramme mit der oben definierten Zusammensetzung hergestellt.
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Die
Stahlbramme der vorliegenden Erfindung kann durch konventionelles
Verarbeiten (mittels eines Gießverfahrens)
von geschmolzenem Stahl hergestellt werden, der mit Hilfe konventioneller
Frischungs- und Desoxidierungsverfahren behandelt wird. Die vorliegende
Erfindung ist jedoch nicht auf solche Verfahren beschränkt.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird geschmolzener Stahl zuerst in einem Konverter gefrischt
und in eine Pfanne abgestochen, so dass er einem „Frischungsprozess
außerhalb
des Ofens" als sekundärem Frischungsprozess
unter zogen werden kann. Bei dicken Produkten, wie z.B. Schweißkonstruktionsstahlprodukten,
ist die Durchführung
einer Entgasungsbehandlung (Ruhrstahl Hereaus (RH) Vorgang) nach
dem „Frischungsprozess
außerhalb
des Ofens" wünschenswert.
Typischerweise wird die Desoxidierung zwischen den primären und
sekundären
Frischungsprozessen durchgeführt.
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Beim
Desoxidierungsverfahren ist die Zugabe von Ti am wünschenswertesten
unter der Bedingung, dass die Menge an gelösten Sauerstoff so reguliert
worden ist, dass sie nicht mehr als einen angemessenen Wert gemäß der vorliegenden
Erfindung hat. Der Grund hierfür
ist, dass der größte Teil
von Ti im geschmolzenen Stahl ohne jegliche Oxidbildung gelöst vorliegt.
In diesem Fall wird ein Element mit einem Desoxidierungsseffekt
höher als
der von Ti vorzugsweise vor der Zugabe von Ti zugefügt.
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Dies
wird im Einzelnen nun beschrieben. Die Menge an gelöstem Sauerstoff
hängt sehr
vom Oxidherstellungsverhalten ab. Falls Desoxidierungsmittel eine
höhere
Sauerstoffaffinität
aufweisen, dann ist ihre Kopplungsrate mit Sauerstoff im geschmolzenen
Stahl höher.
Folglich, wenn eine Desoxidation unter Verwendung eines Elements
mit einem Desoxidierungseffekt höher
als der von Ti vor der Zugabe von Ti durchgeführt wird, ist es möglich, Ti
an der Bildung eines Oxids so weit wie möglich zu hindern. Natürlich kann
eine Desoxidation unter der Bedingung durchgeführt werden, dass Mn, Si usw.,
die zu den 5 Stahlelementen gehören, vor
der Zugabe des Elements mit einem Desoxidationseffekt größer als
der von Ti, z.B. Al, zugefügt
werden. Nach der Desoxidation wird eine sekundäre Desoxidation unter Verwendung
von Al durchgeführt.
In diesem Fall besteht ein Vorteil darin, dass eine Reduzierung
der Menge an zugeführtem
Desoxidationsmitteln möglich ist.
Jeweilige Desoxidationseffekte von Desoxidationsmitteln lassen sich
wie folgt darstellen:
Cr < Mn < Si < Ti < Al < SELTENERDMETALL < Zr < Ca ≒ Mg
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Wie
aus der obigen Beschreibung ersichtlich wird, lässt sich die Menge an gelöstem Sauerstoff
so niedrig wie möglich
einstellen, indem ein Element mit einem Desoxidationseffekt größer als
der von Ti vor der Ti-Zugabe gemäß der vor liegenden
Erfindung hinzugefügt
wird. Vorzugsweise wird die Menge an gelöstem Sauerstoff auf 30 ppm
oder weniger eingestellt. Wenn die Menge an gelöstem Sauerstoff 30 ppm übersteigt, dann
kann Ti mit in der Stahlschmelze vorhandenem Sauerstoff gekoppelt
werden, wodurch sich ein Ti-Oxid bildet. Als Ergebnis reduziert
sich die Menge an gelöstem
Ti.
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Vorzugweise
ist die Zugabe von Ti nach der Einstellung des gelösten Sauerstoffanteils
innerhalb von 10 Minuten abgeschlossen, vorausgesetzt dass sich
der Gehalt an Ti innerhalb von 0,005 bis 0,2% bewegt. Der Grund
dafür ist,
dass sich die Menge an gelöstem
Ti im Verlauf der Zeit aufgrund der Bildung eines Ti-Oxids nach der Zugabe
von Ti verringern kann.
-
Erfindungsgemäß kann die
Zugabe von Ti jederzeit vor oder nach einer Vakuumentgasungsbehandlung
durchgeführt
werden.
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Erfindungsgemäß wird eine
Stahlbramme unter Verwendung von geschmolzenen Stahl gefertigt,
wie er oben hergestellt wurde. Falls es sich bei dem hergestellten
geschmolzenen Stahl um Stahl mit einem niedrigen Stickstoffgehalt
handelt (der eine Nitrogenierungsbehandlung erfordert), dann ist
die Durchführung
eines Stranggießverfahrens
unabhängig
von dessen Gießgeschwindigkeit
möglich,
d.h. eine niedrige Gießgeschwindigkeit
oder eine hohe Gießgeschwindigkeit.
Handelt es sich jedoch bei dem geschmolzenen Stahl um einen Stahl
mit hohem Stickstoffgehalt, dann sollte im Hinblick auf eine verbesserte
Produktivität
der geschmolzene Stahl wünschenswerterweise
mit niedriger Gießgeschwindkeit
vergossen werden, während
ein leichter Abkühlungszustand
in der sekundären
Kühlzone
beibehalten wird, wobei der Tatsache Rechnung getragen wird, dass
ein hochstickstoffhaltiger Stahl mit hoher Wahrscheinlichkeit Brammenoberflächenrisse
bildet.
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Vorzugsweise
ist die Gießgeschwindigkeit
beim Stranggießverfahren
um 1,1 m/min niedriger als eine typische Gießgeschwindigkeit, d.h. etwa
1,2 m/min. Noch bevorzugter wird die Gießgeschwindigkeit auf etwa 0,9
bis 1,1 m/min eingestellt. Bei einer Gießgeschwindigkeit von weniger
als 0,9 m/min verschlechtert sich die Produktivität, obwohl
es sogar einen Vorteil bei der Reduzierung der Brammenoberflächenrisse
gibt. Andererseits erhöht
sich die Wahrscheinlichkeit, dass sich Brammenoberflächenrisse
bilden, wenn die Gießgeschwindigkeit
höher als
1,1 m/min ist. Selbst im Fall eines Stahls mit niedrigem Stickstoffgehalt
kann man eine bessere Innenqualität erreichen, wenn der Stahl
bei einer langsamen Geschwindigkeit von 0,9 bis 1,2 m/min gegossen
wird.
-
Indessen
ist es wünschenswert,
die Kühlbedingung
an der sekundären
Kühlzone
zu regulieren, weil die Kühlbedingung
die Feinheit und gleichmäßige Verteilung
von TiN-Ausscheidungen beeinflusst.
-
Für geschmolzenen
Stahl mit einem hohen Stickstoffgehalt wird die Wassersprühmenge in
der sekundären
Kühlzone
mit 0,3 bis 0,35 l/kg für
eine schwache Kühlung
festgesetzt. Ist die Wassersprühmenge
kleiner als 0,3 l/kg, dann werden TiN-Ausscheidungen grobkörniger.
Infolgedessen kann es schwierig sein, die Korngröße und Dichte von TiN-Ausscheidungen
zu regulieren, um dadurch gewünschte
Effekte gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erzielen. Andererseits ist bei einer Wassersprühmenge von
mehr als 0,35 l/kg die Häufigkeit
der Bildung von TiN- Ausscheidungen zu niedrig, so dass es schwierig
ist, die Korngröße und Dichte
von TiN-Ausscheidungen zu regulieren, um gewünschte Effekte gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erzielen.
-
Danach
wird die wie oben beschrieben vorbereite Stahlbramme erfindungsgemäß erhitzt.
-
Bei
einer Stahlbramme mit einen hohen Stickstoffgehalt von 0,008 bis
0,030% wird bei einer Temperatur von 1100 bis 1250°C 60 bis
180 Minuten lang erhitzt. Ist die Brammenheiztemperatur niedriger
als 1100°C,
dann ist die Diffusionsrate gelöster
Atome zu niedrig, wodurch sich die Dichte der TiN-Ausscheidungen reduziert.
Andererseits sind bei einer Brammenheiztemperatur von mehr als 1250°C die TiN-Ausscheidungen
grobkörniger
oder aufgelöst,
wodurch sich die Dichte der Ausscheidungen reduziert. Indessen kommt
es bei einer Brammenheiztemperatur von weniger als 60 Minuten zu
keiner Verringerung der Seigerung gelöster Atome. Des Weiteren sind
die gelösten
Atome diffundiert, so dass die vorgegebene Zeit nicht für eine Diffusion der
gelösten
Atome zur Bildung von Ausscheidungen ausreicht. Übersteigt die Heizzeit mehr
als 180 Minuten, dann werden die Austenit-Körner grobkörniger. In diesem Fall kann
sich die Produktivität
verschlechtern.
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Für eine Stahlbramme
mit einem niedrigen Stickstoffgehalt mit einem Anteil von 0,005%
wird eine Nitrogenierungsbehandlung in einem Brammenheizofen gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführt,
um so eine Stahlbramme mit hohem Stickstoffgehalt zu erhalten, wobei
das Verhältnis
zwischen Ti und N eingestellt wird.
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Erfindungsgemäß wird die
Stahlbramme mit einem niedrigen Stickstoffgehalt bei einer Temperatur
von 1100 bis 1250°C
60 bis 180 Minuten lang für
ihre Nitrogenisierungsbehandlung aufgeheizt, um so die Stickstoffkonzentration
der Bramme auf vorzugsweise 0,008 bis 0,03% einzustellen. Um eine
geeignete Menge an TiN-Ausscheidungen in der Bramme zu gewährleisten,
sollte der Stickstoffgehalt 0,008% oder mehr betragen. Jedoch kann
bei einem Stickstoffgehalt von mehr als 0,03% der Stickstoff in
der Bramme diffundiert sein, wodurch der Stickstoffanteil an der
Oberfläche
der Bramme größer wird
als der Anteil des in Form von feinen TiN-Ausscheidungen abgeschiedenen
Stickstoffs. Infolgedessen erhärtet
sich die Bramme an ihrer Oberfläche,
wodurch sie den nachfolgenden Walzprozess beeinträchtigt.
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Beträgt die Heiztemperatur
der Bramme weniger als 1100°C,
dann wird der Stickstoff nicht ausreichend diffundiert, weshalb
feine TiN-Ausscheidungen eine geringe Dichte haben. Auch wenn es
möglich
ist, die Dichte von TiN-Ausscheidungen
durch Erhöhen
der Heizzeit zu steigern, so würde
dies die Herstellungskosten erhöhen.
Andererseits wachsen bei einer Heiztemperatur von mehr als 1250°C die Austenitkörner in der
Bramme während
des Heizvorgangs, was die in dem nachfolgenden Walzprozess durchzuführende Rekristallisation
beeinträchtigt.
Beträgt
die Brammenheiztemperatur weniger als 60 Minuten, dann ist es unmöglich, einen
gewünschten
Nitrogenierungseffekt zu erzielen. Andererseits nehmen bei einer
Brammenheizzeit von mehr als 180 Minuten die Herstel lungskosten
zu. Außerdem
kommt es zum Wachstum von Austenitkörnern in der Bramme, was den
nachfolgenden Walzprozess beeinträchtigt.
-
Vorzugweise
wird die Nitrogenierungsbehandlung zur Einstellung des Verhältnisses
von Ti/N auf 1,2 bis 2,5, des Verhältnisses von N/B auf 10 bis
40, des Verhältnisses
von Al/N auf 2,5 bis 7, des Verhältnisses von
(Ti + 2Al + 4B)/N auf 6,5 bis 14, des Verhältnisses von V/N auf 0,3 bis
9 und des Verhältnisses
von (Ti + 2Al + 4B + V)/N auf 7 bis 17 in der Bramme durchgeführt.
-
Danach
wird die erwärmte
Stahlbramme innerhalb eines Bereichs der Austenitrekristallisationstemperatur
(etwa 850 bis 1050°C)
bei einer Dickenreduzierungsrate von 40% oder mehr warmgewalzt.
Der Bereich der Austenitrekristallisationstemperatur hängt von
der Zusammensetzung des Stahls und einer vorhergehenden Dickenreduzierungsrate
ab. Erfindungsgemäß wird der
Bereich der Austenitrekristallisationstemperatur mit etwa 850 bis
1050°C bestimmt,
wobei eine typische Dickenreduzierungsrate berücksichtigt wird.
-
Beträgt die Warmwalztemperatur
weniger als 850°C,
dann ändert
sich das Gefüge
im Walzprozess in länglichen
Austenit, weil sich die Warmwalztemperatur in einem Nichtkristallisationstemperaturbereich
befindet. Aus diesem Grund ist es schwierig, Feinferrit in einem
nachfolgenden Kühlungsprozess
zu garantieren. Andererseits wachsen bei einer Warmwalztemperatur
von mehr als 1050°C
Körner
aus rekristallisiertem Austenit, die gemäß Rekristallisation gebildet
werden, so dass diese grobkörniger
werden. Infolgedessen ist es schwierig, Feinferritkörner im
Abkühlprozess
zu gewährleisten.
Auch gibt es bei einer akkumulierten oder einzelnen Walzreduzierrate
im Walzprozess von weniger als 40% ungenügende Stellen für die Bildung
von Ferritkernen innerhalb von Austenitkörnern. Infolgedessen ist es
unmöglich,
eine Wirkung zur ausreichenden Feinung von Ferritkörnern gemäß der Rekristallisation
von Austenit zu erzielen.
-
Die
gewalzte Stahlbramme wird dann auf eine Temperatur im Bereich von ±10°C von einer
Ferritumwandlungsendtemperatur bei einer Geschwindigkeit von 1°C/min oder
mehr abgekühlt.
Vorzugsweise kühlt sich
die gewalzte Stahl bramme auf die Ferritumwandlungsendtemperatur
bei einer Geschwindigkeit von 1°C/min
ab und wird dann luftgekühlt.
-
Natürlich gibt
es kein Problem bei der Feinung von Ferrit, selbst wenn die gewalzte
Stahlbramme auf Normaltemperatur mit einer Geschwindigkeit von 1°C/min abgekühlt wird.
Dies ist jedoch unerwünscht,
da nicht wirtschaftlich. Auch wenn die gewalzte Stahlbramme auf
eine Temperatur im Bereich von ±10°C von der Endtemperatur der
Ferritumwandlung mit einer Geschwindigkeit von 1°C/min abgekühlt wird, ist es möglich, das
Wachstum von Ferritkörnern
zu verhindern. Beträgt
die Abkühlgeschwindigkeit
weniger als 1°C/min,
dann kommt es zum Wachstum rekristallisierter Feinferritkörner. In
diesem Fall ist es schwierig, eine Ferritkorngröße von 20 μm oder weniger zu gewährleisten.
-
Auch
wird aus der obigen Beschreibung deutlich, dass man ein Stahlprodukt
mit einem komplexen Gefüge
aus Ferrit und Perlit als dessen Mikrogefüge herstellen kann, wobei dieses
aufgrund der Einstellung von Herstellungsbedingungen wie z.B. Heiz-
und Walzbedingungen eine überlegene
Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone
zeigt, während
die Zusammensetzung des Stahlprodukts, z.B. das Verhältnis von
Ti/N reguliert ist. Auch ist es möglich, ein Stahlprodukt effizient
herzustellen, bei dem feine Ti-Ausscheidungen mit einer Korngröße von 0,01
bis 0,1 μm
bei einer Dichte von 1,0 × 107/mm2 oder mehr bei
einem Raum von 0,5 μm
oder weniger dispergiert sind.
-
Indessen
lassen sich Brammen unter Anwendung eines Stranggießverfahrens
oder eines Formgießverfahrens
als dem Stahlgießverfahren
herstellen. Bei Einsatz einer hohen Abkühlungsgeschwindigkeit ist eine Feindispersion
von Ausscheidungen einfach. Demgemäß ist die Anwendung eines kontinuierlichen
Gießprozesses
wünschenswert.
Aus demselben Grund ist für
die Bramme eine geringe Dicke von Vorteil. Als Warmwalzprozess für eine derartige
Bramme kann eine Heißchargenwalzprozess
oder ein Direktwalzprozess eingesetzt werden. Auch können verschiedenen
Techniken wie bekannte Steuerwalzprozesse und regulierte Kühlprozesse
angewandt werden. Um die mechanischen Eigenschaften warmgewalzter
Platten zu verbessern, die erfindungsgemäß hergestellt werden, kann eine
Wärmebehandlung
angewandt werden. Zu beachten ist, dass auch bei der Anwendung solcher
bekannter Techniken in der vorliegenden Erfindung, eine derartige Anwendung
innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung erfolgt.
-
[Geschweißte Konstruktionen]
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine geschweißte Konstruktion,
die unter Verwendung des oben beschrieben Schweißkonstruktionsstahlprodukts
hergestellt wird. Deshalb beinhaltet die vorliegende Erfindung auch
geschweißte
Konstruktionen, die unter Verwendung eines Schweißkonstruktionsstahlprodukts mit
der oben definierten Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden, ein Mikrogefüge,
das einem komplexen Gefüge
aus Ferrit und Perlit mit einer Korngröße von etwa 20 μm oder weniger entspricht,
oder TiN-Ausscheidungen
mit einer Korngröße von 0,01
bis 0,1 μm
bei Dispersion mit einer Dichte von 1,0 × 107/mm2 oder mehr und mit einem Abstand von 0,5 μm oder weniger.
-
Wird
ein Schweißvorgang
mit hohem Wärmeeintrag
bei dem oben beschriebenen Schweißkonstruktionsbaustahlprodukt
angewandt, dann bildet sich Vor-Austenit mit einer Korngröße von 80 μm oder weniger. Beträgt die Korngröße des Vor-Austenits
in der Wärmeeinflusszone
mehr als 80 μm,
dann kommt es zu einer Zunahme der Härtbarkeit, wodurch es leicht
zur Bildung eines Niedrigtemperaturgefüges (Martensit oder oberes
Bainit) kommt. Außerdem
und obwohl Ferrite mit unterschiedlichen keimbildenden Stellen an
Korngrenzen von Austenit entstehen, werden sie zusammengemischt,
wenn es zum Kornwachstum kommt, was eine nachteilige Auswirkung
auf die Zähigkeit
hat.
-
Beim
Abschrecken des Stahlprodukts nach Anwendung eines Schweißprozesses
mit hohem Wärmeeintrag
umfasst das Mikrogefüge
der Wärmeeinflusszone
Ferrit mit einer Korngröße von 20 μm oder weniger bei
einem Volumenanteil von 70% oder mehr. Beträgt die Korngröße des Ferrits
mehr als 20 μm,
dann erhöht sich
der Anteil an Seitenplatten- oder allotriomorphen Ferrit, was die
Zähigkeit
der Wärmeeinflusszone
beeinträchtigt.
Um eine Verbesserung der Zähigkeit
zu erzielen, ist es wünschenswert,
den Volumenanteil an Ferrit auf 70% oder mehr einzustellen. Wenn
der Ferrit der vorliegenden Erfindung Eigenschaften eines polygonalen oder
nadelförmigen
Ferrits aufweist, kann mit einer Verbesserung der Zähigkeit
gerechnet werden. Erfindungsgemäß kann dies
durch Bildung von BN- und Fe-Boron-Karbiden an Korngrenzen und innerhalb
von Körnern zur
Verbesserung der Zähigkeit
bewirkt werden.
-
Wird
ein Schweißprozess
mit hohem Wärmeeintrag
beim Schweißkonstruktionsstahlprodukt
(Matrix) eingesetzt, dann bildet sich Vor-Austenit mit einer Korngröße von 80 μm oder weniger
an der Wärmeeinflusszone.
Gemäß einem
nachfolgenden Abschreckungsvorgang umfasst das Mikrogefüge der Wärmeeinflusszone
Ferrit mit einer Korngröße von 20 μm oder weniger
bei einem Volumenanteil von 70% oder mehr.
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Wird
ein Schweißprozess
mit einem Wärmeeintrag
von 100 kJ/cm oder weniger auf das Schweißkonstruktionsstahlprodukt
der vorliegenden Erfindung angewandt (im Falle von „Δt800-500 = 60 Sekunden" in der Tabelle 5), dann liegt der Zähigkeitsunterschied
zwischen der Matrix und der Wärmeeinflusszone
in einem Bereich von ±50
J. Auch liegt im Fall eines Schweißprozesses unter Anwendung
eines hohen Wärmeeintrags
von 100 bis 250 kJ/cm („Δt800-500 = 120 Sekunden" in der Tabelle 5) der Zähigkeitsunterschied
zwischen der Matrix und der Wärmeeinflusszone
innerhalb eins Bereichs von ±70
J. Im Fall eines Schweißprozesses
unter Anwendung eines hohen Wärmeeintrags
von mehr als 250 kJ/cm („Δt800-500 = 180 Sekunden" in der Tabelle 5) liegt der Zähigkeitsunterschied
zwischen der Matrix und der Wärmeeinflusszone
innerhalb eines Bereichs von 0 bis 100 J. Derartige Ergebnisse werden
aus den folgenden Beispielen deutlich.
-
Beispiele
-
Nachfolgend
wird die Erfindung zusammen mit verschiedenen Beispielen beschrieben.
Diese Beispiele erfolgen zu rein illustrativen Zwecken, und die
vorliegende Erfindung soll nicht als auf derartige Beispiele beschränkt angesehen
werden.
-
Beispiel 1
-
Jedes
der Stahlprodukte mit unterschiedlichen Stahlzusammensetzungen der
Tabelle 1 wurde in einem Konverter geschmolzen. Die daraus resultierende
Stahlschmelze wurde einem Gießverfahren
unterworfen, das bei einer Gießrate
von 1,1 m/min durchgeführt
wurde, wodurch eine Bramme hergestellt wurde. Die Bramme wurde dann
unter der Bedingung der Tabelle 3 warmgewalzt, wodurch eine warmgewalzte
Platte hergestellt wurde. Die warmgewalzte Platte wurde abgekühlt, bis
ihre Temperatur 500°C
erreichte, was einer Temperatur niedriger als die Ferritumwandlungsendtemperatur
entspricht. Nach dieser Temperatur wurde die warmgewalzte Platte
luftgetrocknet.
-
Die
Tabelle 2 beschreibt Gehaltsverhältnisse
von Legierungselementen in jedem Stahlprodukt.
Tabelle 2
| Zusammensetzungsverhältnisse
für Legierungselemente |
Ti/N | NB | Al/N | V/N | (Ti
+ 2Al + 4B + V)/N |
Erfind.
Stahl 1 | 1.2 | 17.1 | 3.3 | 0.8 | 8.9 |
Erfind.
Stahl 2 | 1.8 | 28.0 | 2.5 | 0.4 | 7.3 |
Erfind.
Stahl 3 | 1.4 | 36.7 | 5.5 | 1.8 | 14.2 |
Erfind.
Stahl 4 | 2.5 | 16.0 | 2.5 | 6.3 | 14.0 |
Erfind.
Stahl 5 | 1.7 | 20.0 | 3.0 | 1.7 | 9.5 |
Erfind.
Stahl 6 | 2.0 | 10.0 | 2.5 | 9.0 | 16.4 |
Erfind.
Stahl 7 | 1.3 | 14.4 | 3.5 | 1.7 | 10.3 |
Erfind.
Stahl 8 | 1.5 | 12.0 | 5.0 | 0.8 | 12.7 |
Erfind.
Stahl 9 | 2.2 | 22.5 | 2.8 | 2.2 | 10.2 |
Erfind.
Stahl 10 | 2.5 | 16.7 | 4.5 | 2.0 | 13.7 |
Erfind.
Stahl 11 | 1.2 | 17.1 | 3.3 | – | 8.06 |
Herkömml. Stahl
1 | 4.1 | 13.8 | 0.6 | – | 5.7 |
Herkömml. Stahl
2 | 2.5 | 96.0 | 0.8 | – | 4.0 |
Herkömml. Stahl
3 | 0.8 | 105.8 | 0.4 | – | 1.5 |
Herkömml. Stahl
4 | 4.1 | 4.0 | 0.8 | 8.8 | 15.5 |
Herkömml. Stahl
5 | 6.5 | 4.0 | 1.1 | 18.5 | 28.1 |
Herkömml. Stahl
6 | 3.2 | 2.6 | 0.4 | 16.1 | 21.6 |
Herkömml. Stahl
7 | 1.0 | 9.9 | 2.5 | – | 6.5 |
Herkömml. Stahl
8 | 1.2 | 14.3 | 0.4 | – | 2.2 |
Herkömml. Stahl
9 | 0.8 | 9.1 | 2.1 | 3.9 | 9.2 |
Herkömml. Stahl
10 | 0.6 | 9.5 | 3.2 | 1.5 | 8.9 |
Herkömml. Stahl
11 | 5.5 | 12.7 | 3.4 | 7.8 | 20.3 |
Tabelle 3
| Heiz-Temp. (°C) | Heiz-Dauer
(min) | Walz-Start Temp.
(°C) | Walz-End Dauer
(°C) | Walz-Reduktionsrate | Abkühlrate (°C/min) |
Erfind. Stahl
1 | Vorlieg. Bsp.
1 | 1,200 | 120 | 1,030 | 850 | 75 | 3 |
| Vorlieg. Bsp.
2 | 1,100 | 180 | 1,030 | 850 | 75 | 3 |
Vorlieg. Bsp.
3 | 1,250 | 60 | 1,030 | 850 | 75 | 3 |
Vergl.-Bsp. 3 | 1,000 | 60 | 1,030 | 850 | 75 | 3 |
Vergl.-Bsp. 1 | 1,350 | 180 | 1,030 | 850 | 75 | 3 |
Erfind. Stahl
2 | Vorlieg. Bsp.
4 | 1,230 | 100 | 980 | 870 | 60 | 8 |
Erfind. Stahl
3 | Vorlieg. Bsp.
5 | 1,240 | 110 | 1,000 | 820 | 55 | 5 |
Erfind. Stahl
4 | Vorlieg. Bsp.
6 | 1,150 | 160 | 980 | 850 | 45 | 7 |
Erfind. Stahl
5 | Vorlieg. Bsp.
7 | 1,140 | 170 | 1,050 | 900 | 75 | 6 |
Erfind. Stahl
6 | Vorlieg. Bsp.
8 | 1,200 | 120 | 1,030 | 850 | 75 | 3 |
Erfind. Stahl
7 | Vorlieg. Bsp.
9 | 1,210 | 110 | 1,010 | 860 | 65 | 5 |
Erfind. Stahl
8 | Vorlieg. Bsp.
10 | 1,200 | 120 | 950 | 840 | 70 | 4 |
Erfind. Stahl
9 | Vorlieg. Bsp.
11 | 1,240 | 100 | 980 | 850 | 70 | 4 |
Erfind. Stahl
10 | Vorlieg. Bsp.
12 | 1,170 | 150 | 1,010 | 870 | 65 | 3 |
Erfind. Stahl
11 | Vorlieg. Bsp.
13 | 1,180 | 140 | 1,020 | 850 | 70 | 3 |
Herkömml. Stahl
11 | 1,200 | – | Ar3 oder mehr | 960 | 80 | Freies
Abkühlen |
Es gibt
keine detaillierten Herstellungsbedingungen für die herkömmlichen Stähle 1 bis 10. |
-
Prüfproben
wurden aus den warmgewalzten Stahlprodukten entnommen. Die Probenentnahme
erfolgte am zentralen Bereich eines jeden warmgewalzten Produkts
in einer Dickenrichtung. Insbesondere wurden Proben für einen
Zugtest in einer Walzrichtung genommen, während Testproben für einen
Kerbschlagversuch nach Charpy in einer Richtung senkrecht zur Walzrichtung
genommen wurden.
-
Unter
Verwendung von Stahlproben, die man wie oben beschrieben entnahm,
wurden die Eigenschaften von Ausscheidungen in jedem Stahlprodukt
(Matrix) sowie mechanische Eigenschaften des Stahlprodukts gemessen.
Die gemessenen Ergebnisse sind in der Tabelle 4 beschrieben. Auch
wurden das Mikrogefüge
sowie die Schlagfestigkeit der Wärmeeinflusszone
gemessen und in der Tabelle 5 beschrieben. Diese Messungen wurden
wie folgt durchgeführt.
-
Für Zugtestprüflinge wurden
Prüflinge
des KS-Standards Nr. 4 (KS B 0801) verwendet. Der Zugtest wurde
bei einer Querwärmegeschwindigkeit
von 5 mm/min durchgeführt.
Anderseits wurden Schlagtestprüflinge
auf der Grundlage des Prüflings
des KS-Standards Nr. 3 (KS B 0809) vorbereitet. Für die Schlagtestprüflinge wurden
Kerben an einer Seitenoberfläche
(L-T) in einer Walzrichtung im Fall der Matrix maschinell bearbeitet,
während
eine maschinelle Bearbeitung in einer Schweißlinienrichtung im Fall des
Schweißmaterials
erfolgte. Um die Größe der Austenitkörner bei
einer maximalen Heiztemperatur der Wärmeeinflusszone zu inspizieren,
wurde jeder Prüfling
auf eine maximale Heiztemperatur von 1200 bis 1400°C bei einer
Heizgeschwindigkeit von 140°C/sec
unter Verwendung eines reproduzierbaren Schweißsimulators erhitzt und dann
unter Verwendung eines He-Gases abgeschreckt, nachdem er eine Sekunde
lang gehalten worden war. Nachdem der abgeschreckte Prüfling poliert
und erodiert worden war, wurde die Korngröße von Austenit in dem resultierenden
Prüfling
unter eine maximalen Heiztemperaturbedingung gemäß einem KS-Standard (KS D 0205)
gemessen.
-
Das
nach dem Abkühlungsprozess
erhaltene Mikrogefüge
sowie Korngröße, Dichte
und Abstand von TiN-Ausscheidungen, die die Zähigkeit der Wärme einflusszone
ernsthaft beeinflussen, wurden nach einem Punktzählschema unter Verwendung eines
Bildanalysators und eines elektronischen Mikroskops gemessen. Die
Messung erfolgte für
einen Prüfbereich
von 100 mm2.
-
Die
Schlagzähigkeit
der Wärmeeinflusszone
wurde in jedem Prüfling
bewertet, indem dieser Schweißbedingungen
unterworfen wurde, die Schweißwärmeeinträgen von
etwa 80 kJ/cm, 150 kJ/cm und 250 kJ/cm entsprechen, d.h. Schweißzyklen,
die ein Aufheizen bei einer maximalen Heiztemperatur von 1400°C umfassen
sowie ein Abkühlen
von 800°C
auf 500°C
während
60 Sekunden, 120 Sekunden bzw. 180 Sekunden, das Polieren der Prüflingsoberfläche, das
maschinelle Bearbeiten des Prüflings
für einen
Schlagfestigkeitstest und dann die Durchführung eines Kerbschlagversuchs
nach Charpy für
den Prüfling
bei einer Temperatur von –40°C.
-
-
-
Unter
Bezugnahme auf die Tabelle 4 ist zu erkennen, dass die Dichte von
Ausscheidungen (TiN-Ausscheidungen) in jedem warmgewalzten und erfindungsgemäß hergestelltem
Produkt 2,8 × 108/mm2 oder mehr beträgt, wohingegen
die Dichte von Ausscheidungen in jedem konventionellem Produkt 11,1 × 103/mm2 oder weniger
beträgt.
Das heißt,
dass das Produkt der vorliegenden Erfindung mit Ausscheidungen gebildet
wird, die eine sehr kleine Korngröße haben, während sie bei einer beträchtlich
erhöhten
und gleichmäßigen Dichte dispergiert
sind.
-
-
-
Unter
Bezugnahme auf die Tabelle 5 ist zu erkennen, dass die Größe der Austenitkörner in
der Wärmeeinflusszone
unter einer maximalen Heiztemperaturbedingung von 1400°C innerhalb
eines Bereichs von 52 bis 65 μm
im Fall der vorliegenden Erfindung liegt, während die Austenitkörner in
den konventionellen Produkten (konventionelle Stähle 4 bis 6) eine Korngröße von etwa
180 μm haben.
Damit zeigen die Stahlprodukte der vorliegenden Erfindung einen überlegenen
Effekt bei der Unterdrückung
des Wachstums von Austenitkörnen
an der Wärmeeinflusszone.
-
Unter
einer Schweißbedingung
mit hohem Wärmeintrag,
bei der die Zeit für
das Abkühlen
von 800°C auf
500°C 180
Sekunden dauert, zeigen die Produkte der vorliegenden Erfindung
einen überlegenen
Zähigkeitswert
von etwa 280 J oder mehr als Schlagzähigkeit der Wärmeeinflusszone,
während
etwa –60°C eine Übergangstemperatur
darstellt.
-
Beispiel 2 – Steuerung der Desoxidation:
Nitrogenisierungstemperatur
-
Jedes
der Stahlprodukte mit den unterschiedlichen Stahlzusammensetzungen
der Table 6 wurde in einem Konverter geschmolzen. Die resultierende
Stahlschmelze wurde gegossen, nachdem sie Frischungs- und Desoxidationsbehandlungen
unter den Bedingungen der Tabelle 7 unterworfen worden war, wodurch
eine Stahlbramme gebildet wurde. Die Bramme wurde dann unter der
Bedingung der Tabelle 9 warmgewalzt, wodurch eine warmgewalzte Platte
hergestellt wurde. In der Tabelle 8 sind die Gehaltsverhältnisse
von Legierungselementen in jedem Stahlprodukt beschrieben.
Tabelle 7
Stahlprodukte | Beispiel | Primäre Deoxidations-Ordnung | Gelöste Sauerstoff-Menge nach Zugabe
von Al (ppm) | Menge
der Ti-Zugabe nach
Deoxidation (%) | Gieß-Geschwindigkeit (m/min) | Sprühwassermenge (l/kg) |
PS*1 | PS1 | Mn->Si | 19 | 0.015 | 1.04 | 0.33 |
PS*2 | PS2 | Mn->Si | 23 | 0.052 | 1.02 | 0.35 |
PS*3 | PS3 | Mn->Si | 21 | 0.016 | 1.10 | 0.33 |
PS*4 | PS4 | Mn->Si | 18 | 0.023 | 1.03 | 0.34 |
PS*5 | PS5 | Mn->Si | 17 | 0.054 | 1.07 | 0.34 |
PS*6 | PS6 | Mn->Si | 18 | 0.023 | 0.96 | 0.34 |
PS*7 | PS7 | Mn->Si | 21 | 0.016 | 0.96 | 0.34 |
PS*8 | PS8 | Mn->Si | 24 | 0.019 | 0.98 | 0.33 |
PS*9 | PS9 | Mn->Si | 19 | 0.022 | 0.95 | 0.33 |
PS*10 | PS10 | Mn->Si | 23 | 0.027 | 1.06 | 0.33 |
PS*11 | PS11 | Mn->Si | 24 | 0.018 | 1.08 | 0.32 |
Es gibt
keine detaillierten Herstellungsbedingungen für die herkömmlichen Stähle 1 bis 11.
PS: Vorliegendes
Beispiel
PS*: Erfinderischer Stahl |
Tabelle 8
Stahlprodukte | Zusammensetzungverhältnisse
von Legierungselementen |
Ti/N | NB | Al/N | V/N | (Ti
+ 2Al + 4B + V)/N |
Erfind.
Stahl 1 | 1.2 | 17.1 | 3.3 | 0.8 | 8.9 |
Erfind.
Stahl 2 | 1.8 | 28.0 | 2.5 | 0.4 | 7.3 |
Erfind.
Stahl 3 | 1.4 | 36.7 | 5.5 | 1.8 | 14.2 |
Erfind.
Stahl 4 | 2.5 | 16.0 | 2.5 | 6.3 | 14.0 |
Erfind.
Stahl 5 | 1.7 | 20.0 | 3.0 | 1.7 | 9.5 |
Erfind.
Stahl 6 | 2.0 | 10.0 | 2.5 | 9.0 | 16.4 |
Erfind.
Stahl 7 | 1.3 | 14.4 | 3.5 | 1.7 | 10.3 |
Erfind.
Stahl 8 | 1.5 | 12.0 | 5.0 | 0.8 | 12.7 |
Erfind.
Stahl 9 | 2.2 | 22.5 | 2.8 | 2.2 | 10.2 |
Erfind.
Stahl 10 | 2.5 | 16.7 | 4.5 | 2.0 | 13.7 |
Erfind.
Stahl 11 | 1.3 | 14.4 | 3.9 | – | 9.4 |
Herkömml. Stahl
1 | 4.1 | 13.8 | 0.6 | – | 5.7 |
Herkömml. Stahl
2 | 2.5 | 96.0 | 0.8 | – | 4.0 |
Herkömml. Stahl
3 | 0.8 | 105.8 | 0.4 | – | 1.5 |
Herkömml. Stahl
4 | 4.1 | 4.0 | 0.8 | 8.8 | 15.5 |
Herkömml. Stahl
5 | 6.5 | 4.0 | 1.1 | 18.5 | 28.1 |
Herkömml. Stahl
6 | 3.2 | 2.6 | 0.4 | 16.1 | 21.6 |
(Fortsetzung)
Stahlprodukte | Zusammensetzungverhältnisse
von Legierungselementen |
Ti/N | NB | Al/N | V/N | (Ti
+ 2Al + 4B + V)/N |
Herkömml. Stahl
7 | 1.0 | 9.9 | 2.5 | – | 6.5 |
Herkömml. Stahl
8 | 1.2 | 14.3 | 0.4 | – | 2.2 |
Herkömml. Stahl
9 | 0.8 | 9.11 | 2.1 | 3.9 | 9.2 |
Herkömml. Stahl
10 | 0.6 | 9.5 | 3.2 | 1.5 | 8.9 |
Herkömml. Stahl
11 | 5.5 | 12.7 | 3.4 | 7.8 | 20.3 |
-
-
Proben
wurden aus dicken Stahlplatten genommen, die wie oben beschrieben
hergestellt worden waren. Die Probennahme erfolgte am zentralen
Bereich eines jeden gewalzten Produktes in einer Dickenrichtung. Insbesondere
wurden Proben für
einen Zugtest in einer Walzrichtung genommen, während Proben für einen Kerbschlagversuch
nach Charpy in einer Richtung senkrecht zur Walzrichtung genommen
wurden.
-
Unter
Verwendung von Stahlproben, die man wie oben beschrieben entnahm,
wurden die Eigenschaften von Ausscheidungen in jedem Stahlprodukt
(Matrix) sowie mechanische Eigenschaften des Stahlprodukts gemessen.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 10 beschrieben. Auch wurden das
Mikrogefüge
sowie die Schlagzähigkeit
der Wärmeeinflusszone
gemessen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 11 beschrieben. Diese Messungen
wurden auf die gleiche Art und Weise wie im Beispiel 1 durchgeführt. Tabelle 10
Beispiel | Kennzeichen
der Ausscheidungen | Kennzeichen
der Matrix-Struktur |
Dichte (Zahl/mm2) | Mittlere Größe (μm) | Abstand (μm) | Dicke (mm) | Effektive Festigkeit (MPa) | Zug-Festigkeit (MPa) | Elongation
(%) | Kerbschlag-Zähigkeit bei –40°C (J) |
PE1 | 2.8 × 108 | 0.018 | 0.25 | 25 | 352 | 474 | 43.4 | 354 |
PE2 | 3.1 × 108 | 0.015 | 0.35 | 25 | 356 | 480 | 42.6 | 364 |
PE3 | 2.9 × 108 | 0.010 | 0.35 | 25 | 356 | 483 | 42.2 | 365 |
CE1 | 4.1 × 106 | 0.157 | 1.7 | 25 | 342 | 470 | 41.0 | 284 |
CE2 | 5.7 × 106 | 0.158 | 1.5 | 25 | 365 | 492 | 40.5 | 274 |
PE4 | 3.9 × 108 | 0.021 | 0.34 | 25 | 356 | 480 | 42.6 | 354 |
PE5 | 2.4 × 108 | 0.017 | 0.32 | 25 | 356 | 481 | 39.7 | 348 |
PE6 | 3.1 × 108 | 0.027 | 0.28 | 30 | 350 | 483 | 40.5 | 346 |
PE7 | 4.8 × 108 | 0.021 | 0.26 | 30 | 340 | 465 | 38.9 | 352 |
PE8 | 4.2 × 108 | 0.017 | 0.31 | 30 | 362 | 481 | 43.2 | 357 |
PE9 | 5.4 × 108 | 0.018 | 0.30 | 30 | 381 | 506 | 42.4 | 348 |
PE10 | 5.3 × 108 | 0.021 | 0.25 | 30 | 374 | 496 | 42.1 | 332 |
PE11 | 3.8 × 108 | 0.019 | 0.27 | 40 | 370 | 489 | 41.4 | 362 |
PE12 | 3.1 × 108 | 0.015 | 0.31 | 40 | 346 | 482 | 41.6 | 342 |
PE13 | 2.5 × 108 | 0.018 | 0.32 | 35 | 348 | 485 | 41.5 | 339 |
CS1 | | | | 35 | 406 | 438 | – | |
CS2 | | | | 35 | 405 | 441 | – | |
CS3 | | | | 25 | 681 | 629 | – | |
CS4 | Ausscheid.
von MgO-TiN 3.03 × 106/mm2 | 40 | 472 | 609 | 32 | |
CS5 | Ausscheid.
von MgO-TiN 4.07 × 106/mm2 | 40 | 494 | 622 | 32 | |
CS6 | Ausscheid.
von MgO-TiN 2.80 × 106/mm2 | 50 | 812 | 912 | 28 | |
CS7 | | | | 25 | 475 | 532 | – | |
CS8 | | | | 50 | 504 | 601 | – | |
CS9 | | | | 60 | 526 | 648 | – | |
CS10 | | | | 60 | 760 | 829 | – | |
CS11 | 0.2 μm oder weniger
11.1 × 103 | 50 | 401 | 514 | 18.3 | |
PE: Beispiel
gemäß vorliegender
Erfindung
CE: Vergleichsbeispiel
CS: Herkömmlicher
Stahl |
-
Unter
Bezugnahme auf die Tabelle 10 ist zu erkennen, dass die Dichte von
Ausscheidungen (Nitride auf Ti-Basis) in jedem warmgewalzten und
erfindungsgemäß hergestelltem
Produkt 2,8 × 108/mm2 oder mehr beträgt, wohingegen
die Dichte von Ausscheidungen in den konventionellem Produkten (insbesondere
konventioneller Stahl 11) 11,1 × 103/mm2 oder weniger
beträgt.
Das heißt,
dass das Produkt der vorliegenden Erfindung mit Ausscheidungen gebildet
wird, die eine sehr kleine Korngröße haben, während sie bei beträchtlich erhöhter und
gleichmäßiger Dichte
dispergiert sind.
-
-
-
Unter
Bezugnahme auf die Tabelle 11 ist zu erkennen, dass die Größe von Austenitkörnern in
der Wärmeeinflusszone
bei einer maximalen Heiztemperatur von 1400°C innerhalb eines Bereichs von
52 bis 65 μm bei
der vorliegenden Erfindung liegt, während die Austenitkörner in
den konventionellen Produkten (insbesondere die konventionellen
Stähle
4 bis 6) eine Korngröße von etwa
180 μm haben.
Damit zeigen die Stahlprodukte der vorliegenden Erfindung einen überlegenen
Effekt bei der Unterdrückung
des Wachstums von Austenitkörnen
an der Wärmeeinflusszone.
-
Unter
einer Schweißbedingung
mit hohem Wärmeintrag,
bei der die Zeit für
das Abkühlen
von 800°C auf
500°C 180
Sekunden dauert, zeigen die Produkte der vorliegenden Erfindung
einen überlegenen
Zähigkeitswert
von etwa 280 J oder mehr als Schlagzähigkeit der Wärmeeinflusszone,
während
etwa –60°C eine Übergangstemperatur
darstellt.
-
Beispiel 3 – Nitrogenisierungstemperatur
-
Um
Stahlbrammen mit verschiedenen, in der Tabelle 12 beschriebenen
Zusammensetzungen zu erhalten, wurde Stähle der vorliegenden Erfindung,
deren Elemente außer
Ti innerhalb von erfindungsgemäßen Bereichen
lagen, jeweils als Proben benutzt. Jede Probe wurde in einem Konverter
geschmolzen. Die sich ergebende Stahlschmelze wurde unter Verwendung
von Mn oder Si leicht desoxidiert und dann unter Verwendung von
Al stark desoxidiert, wodurch die Menge an gelösten Sauerstoff reguliert wurde.
Dann wurde Ti hinzugefügt,
um die Konzentration von Ti zu regulieren, wie in der Tabelle 12
gezeigt. Die Stahlschmelze wurde danach einer Entgasungsbehandlung
unterworfen und dann kontinuierlich mit einer regulierten Gießrate gegossen.
Dadurch wurde eine Stahlbramme hergestellt. Dazu werden das Desoxidierungselement,
die Desoxidierungsordnung, die Menge an gelöstem Sauerstoff, die Gießbedingung
sowie die Menge an zugefügtem
Ti nach Desoxidationsbeendigung in der Tabelle 13 beschrieben.
-
Jede
Stahlbramme, die man wie oben beschrieben erhielt, wurde nitrogenisiert,
während
sie in einem Heizofen unter den Bedingungen der Tabelle 14 erhitzt
wurde. Die sich ergebende Stahlbramme wurde bei einer Walzreduktionsrate
von 70% oder mehr warmgewalzt, wodurch eine dicke Stahlplatte mit
einer Dicke von 25 bis 40 mm erhalten wurde. Die Tabelle 16 beschreibt
Gehaltsverhältnisse
von Legierungselementen in jedem Stahlprodukt, das einer Nitrogenisierungsbehandlung
unterworfen wurde.
Tabelle 13
Stahlprodukt | Beispiel | Primäre Deoxidations-Ordnung | Gelöste Sauerstoffmenge
nach Zugabe von Al während 2.
Deoxidat. (ppm) | Menge
der Ti-Zugabe nach
Deoxidation (%) | Haltezeit
der Stahlschmelze nach dem Entgasen (min) | Gießgeschwindigkeit
(m/min) |
Erfind.
Stahl 1 | Vorlieg.
Bsp. 1 | Mn->Si | 24 | 0.016 | 24 | 0.9 |
| Vorlieg.
Bsp. 2 | Mn->Si | 25 | 0.016 | 25 | 1.0 |
Vorlieg.
Bsp. 3 | Mn->Si | 28 | 0.016 | 23 | 1.2 |
Erfind.
Stahl 2 | Vorlieg.
Bsp. 4 | Mn->Si | 27 | 0.05 | 23 | 1.1 |
Erfind.
Stahl 3 | Vorlieg.
Bsp. 5 | Mn->Si | 25 | 0.015 | 22 | 1.0 |
Erfind.
Stahl 4 | Vorlieg.
Bsp. 6 | Mn->Si | 26 | 0.032 | 25 | 1.1 |
Erfind.
Stahl 5 | Vorlieg.
Bsp. 7 | Mn->Si | 24 | 0.053 | 26 | 1.2 |
Erfind.
Stahl 6 | Vorlieg.
Bsp. 8 | Mn->Si | 23 | 0.02 | 31 | 0.9 |
Erfind.
Stahl 7 | Vorlieg.
Bsp. 9 | Mn->Si | 25 | 0.017 | 32 | 0.95 |
Erfind.
Stahl 8 | Vorlieg.
Bsp. 10 | Mn->Si | 25 | 0.019 | 35 | 1.05 |
Erfind.
Stahl 9 | Vorlieg.
Bsp. 11 | Mn->Si | 26 | 0.021 | 28 | 1.1 |
Erfind.
Stahl 10 | Vorlieg.
Bsp. 12 | Mn->Si | 25 | 0.026 | 26 | 1.06 |
Erfind.
Stahl 11 | Vorlieg.
Bsp. 13 | Mn->Si | 26 | 0.016 | 24 | 1.05 |
Tabelle 14
Stahl-Produkt | Beispiel | Heiz-Temp. (°C) | Fluss-Rate von Stickstoff
in den Heizofen (l/min) | Heizdauer
(min) | Walz-Start Temp. (°C) | Walz-Endtemp. (°C) | Abkühl-Rate (°C/min) | Stickstoff-Gehalt der Matrix (ppm) |
PS1 | PE1 | 1,200 | 600 | 130 | 1,010 | 830 | 5 | 120 |
PS2 | PE2 | 1,200 | 310 | 160 | 1,020 | 850 | 6 | 90 |
| PE3 | 1,200 | 600 | 120 | 1,020 | 850 | 5 | 120 |
PE4 | 1,200 | 780 | 110 | 1,020 | 850 | 5 | 125 |
CE1 | 1,100 | 200 | 110 | 1,020 | 850 | 5 | 60 |
CE2 | 1,200 | 950 | 110 | 1,020 | 850 | 5 | 350 |
PS3 | PE5 | 1,190 | 720 | 125 | 1,020 | 840 | 6 | 110 |
PS4 | PE6 | 1,230 | 780 | 120 | 1,040 | 840 | 6 | 270 |
PS5 | PE7 | 1,130 | 650 | 160 | 1,030 | 860 | 4 | 110 |
PS6 | PE8 | 1,210 | 660 | 120 | 1,010 | 850 | | 105 |
PS7 | PE9 | 1,240 | 780 | 100 | 1,020 | 830 | 6 | 300 |
PS8 | PE10 | 1,190 | 640 | 120 | 1,000 | 820 | 5 | 95 |
PS9 | PE11 | 1,200 | 650 | 110 | 1,010 | 880 | 4 | 100 |
PS10 | PE12 | 1,180 | 630 | 140 | 1,020 | 860 | 6 | 120 |
PS11 | PE13 | 1,120 | 660 | 160 | 1,030 | 820 | 5 | 90 |
PS12 | PE14 | 1,250 | 380 | 170 | 1,000 | 840 | 4 | 130 |
PS13 | PE15 | 1,225 | 580 | 150 | 1,020 | 860 | 6 | 120 |
CS11 | CE11 | 1,200 | – | – | Ar3ormore | 960 | Freies Abkühlen | |
* Die herkömmlichen
Stähle
1 bis 11 sind warmgewalzte Platten, die mittels Heißwalzen
von Stahlbrammen gemäß Tabelle
1 ohne Stickstoff-Behandlung hergestellt wurden.
Es gibt keine
detaillierten Herstellungsbedingungen für die herkömmlichen Stähle 1 bis 11.
* Das Abkühlen von
jedem der vorliegenden Beispiele wird unter kontrollierten Bedingungen
ausgeführt,
bis die Temperatur des Beispiel 500°C weniger als die Ferrit-Umwandlungs-Abschlusstemperatur
erreicht. Anschließend
an diese Temperatur wird das jeweilige Beispiel in Luft abgekühlt.
*
Der Heizwalz-Prozess wird unter der Bedingung ausgeführt, dass
die Walz-Reduktions-Rate in der Rekristallisationszone im Bereich
zwischen 45 und 50% liegt.
PS: Beispiel gemäß vorliegender Erfindung;
PE:
Vorliegendes Beispiel;
CS: Herkömml. Stahl; und CE: Herkömml. Bsp. |
Tabelle 15
Stahlprodukt | Verhältnis der
Legierungselemente nach der Nitridierungs-Behandlung |
Ti/N | N/B | Al/N | V/N | (Ti
+ 2Al + 4B+V)/N |
Vorlieg.
Bsp. 1 | 1.25 | 13.3 | 4.2 | 0.83 | 10.7 |
Vorlieg.
Bsp. 2 | 1.67 | 10 | 5.6 | 1.1 | 14.3 |
Vorlieg.
Bsp. 3 | 1.25 | 13.3 | 4.17 | 0.83 | 10.7 |
Vorlieg.
Bsp. 4 | 1.2 | 13.9 | 4.0 | 0.8 | 10.3 |
Vergl.-Bsp.
1 | 2.5 | 6.7 | 8.3 | 1.7 | 21.4 |
Vergl.-Bsp.
2 | 0.43 | 38.9 | 1.43 | 0.28 | 3.7 |
Vorlieg.
Bsp. 5 | 1.36 | 12.2 | 4.5 | 0.9 | 11.7 |
Vorlieg.
Bsp. 6 | 1.67 | 24.5 | 2.96 | 0.37 | 16.25 |
Vorlieg.
Bsp. 7 | 1.27 | 36.7 | 5.4 | 1.8 | 15.4 |
Vorlieg.
Bsp. 8 | 2.9 | 21 | 2.8 | 4.8 | 13.5 |
Vorlieg.
Bsp. 9 | 1.67 | 20 | 3.0 | 1.67 | 11.3 |
Vorlieg.
Bsp. 10 | 2.0 | 11.1 | 2.5 | 8.0 | 15.4 |
Vorlieg.
Bsp. 11 | 1.6 | 12.5 | 4.0 | 2.0 | 11.9 |
Vorlieg.
Bsp. 12 | 1.5 | 12 | 5.0 | 0.83 | 12.7 |
Vorlieg.
Bsp. 13 | 2.2 | 18 | 2.77 | 2.22 | 10.22 |
Vorlieg.
Bsp. 14 | 1.92 | 13 | 3.46 | 1.54 | 10.69 |
Vorlieg.
Bsp. 15 | 1.25 | 10 | 4.17 | – | 10.0 |
Herkömml. Bsp.
1 | 4.1 | 13.8 | 0.64 | – | 5.7 |
Herkömml. Bsp.
2 | 2.5 | 96 | 0.75 | – | 4.0 |
Herkömml. Bsp.
3 | 0.79 | 105.8 | 0.35 | – | 1.5 |
Herkömml. Bsp.
4 | 4.1 | 4 | 0.85 | 8.8 | 15.5 |
Herkömml. Bsp.
5 | 6.5 | 4 | 1.1 | 18.5 | 28.1 |
Herkömml. Bsp.
6 | 3.2 | 2.6 | 0.36 | 16.1 | 21.6 |
Herkömml. Bsp.
7 | 1.0 | 9.9 | 2.53 | – | 6.5 |
Herkömml. Bsp.
8 | 1.22 | 14.3 | 0.35 | – | 2.2 |
Herkömml. Bsp.
9 | 0.79 | 9.1 | 2.1 | 3.85 | 9.3 |
Herkömml. Bsp.
10 | 0.56 | 9.5 | 3.2 | 1.48 | 8.9 |
Herkömml. Bsp.
11 | 5.51 | 12.7 | 3.4 | 7.8 | 20.3 |
Bei den
herkömmlichen
Beispielen 1 bis 11 wird keine Nitridierungsbehandlung ausgeführt. |
-
Proben
wurden aus dicken Stahlplatten genommen, die wie oben beschrieben
hergestellt worden waren. Die Probennahme erfolgte am zentralen
Bereich eines jeden gewalzten Produktes in einer Dickenrichtung. Insbesondere
wurden Proben für
einen Zugtest in einer Walzrichtung genommen, während Proben für einen Kerbschlagversuch
nach Charpy in einer Richtung senkrecht zur Walzrichtung genommen
wurden.
-
Unter
Verwendung von Stahlproben, die man wie oben beschrieben entnahm,
wurden die Eigenschaften von Ausscheidungen in jedem Stahlprodukt
(Matrix) sowie mechanische Eigenschaften des Stahlprodukts gemessen.
Die gemessenen Ergebnisse sind in der Tabelle 16 beschrieben. Auch
wurden das Mikrogefüge sowie
die Schlagzähigkeit
der Wärmeeinflusszone
gemessen. Die gemessenen Ergebnisse sind in der Tabelle 11 beschrieben.
-
Diese
Messungen wurden auf die gleiche Art und Weise wie im Beispiel 1
durchgeführt.
-
-
-
-
Wie
in der Tabelle 16 beschrieben, ist jedes erfindungsgemäße Stahlprodukt
mit Ausscheidungen (Nitride auf Ti-Basis) mit einer sehr kleinen
Korngröße ausgebildet,
während
es im Vergleich zu konventionellen Stahlprodukten eine beträchtlich
erhöhte
Dichte aufweist. Tabelle 17
Beispiel | Korngröße von Austenit
abhängig
von der Heiz-Temp. bei reproduzierb. Schweißstelle (μm) | Kerbschlagzähigkeit
bei –40°C in der
wärme-behandelten Zone
reproduzierbar bei 1.400°C
(J) |
1,200°C | 1,300°C | 1.400°C | 60
sec | 180
sec | Übergangs-Temp. (C) (180 sec) |
Vorlieg.
Bsp. 1 | 21 | 38 | 58 | 372 | 320 | –68 |
Vorlieg.
Bsp. 2 | 22 | 37 | 55 | 385 | 324 | –72 |
Vorlieg.
Bsp. 3 | 22 | 37 | 56 | 380 | 354 | –69 |
Vorlieg.
Bsp. 4 | 23 | 36 | 58 | 365 | 323 | –69 |
Vergl.-Bsp.
1 | 39 | 72 | 168 | 156 | 85 | –48 |
Vergl.-Bsp.
2 | 42 | 82 | 175 | 128 | 64 | –42 |
Vorlieg.
Bsp. 5 | 28 | 38 | 61 | 362 | 312 | –68 |
Vorlieg.
Bsp. 6 | 28 | 38 | 62 | 364 | 315 | –71 |
Vorlieg.
Bsp. 7 | 26 | 36 | 60 | 358 | 310 | –69 |
Vorlieg.
Bsp. 8 | 27 | 34 | 58 | 367 | 324 | –68 |
Vorlieg.
Bsp. 9 | 25 | 39 | 57 | 354 | 330 | –65 |
Vorlieg.
Bsp. 10 | 29 | 40 | 60 | 368 | 324 | –64 |
Vorlieg.
Bsp. 11 | 30 | 36 | 58 | 354 | 313 | –67 |
Vorlieg.
Bsp. 12 | 28 | 38 | 54 | 368 | 310 | –63 |
Vorlieg.
Bsp. 13 | 25 | 37 | 64 | 365 | 305 | –64 |
Vorlieg.
Bsp. 14 | 24 | 35 | 58 | 384 | 308 | –67 |
Vorlieg.
Bsp. 15 | 23 | 34 | 56 | 365 | 312 | –65 |
Herkömml. Bsp.
1 | | | | | | |
Herkömml. Bsp.
2 | | | | | | |
Beispiel | Korngröße von Austenit
abhängig
von der Heiz-Temp. bei reproduzierb. Schweißstelle (μm) | Kerbschlagzähigkeit
bei –40°C in der
wärme-behandelten Zone
reproduzierbar bei 1.400°C
(J) |
1,200°C | 1,300°C | 1.400°C | 60
sec | 180
sec | Übergangs-Temp. (C) (180 sec) |
Herkömml. Bsp.
3 | | | | | | |
Herkömml. Bsp.
4 | 230 | | | 132
(0°C) |
Herkömml. Bsp.
5 | 180 | | | 129
(0°C) |
Herkömml. Bsp.
6 | 250 | | | 60
(0°C) |
Herkömml. Bsp.
7 | | | | | | |
Herkömml. Bsp.
8 | | | | | | |
Herkömml. Bsp.
9 | | | | | | –61 |
Herkömml. Bsp.
10 | | | | | | –48 |
Herkömml. Bsp.
11 1 | | | | | | –42 |
FGS: Korngröße von Ferrit |
|
-
Unter
Bezugnahme auf die Tabelle 17 ist zu erkennen, dass die Größe von Austenitkörnern in
der Wärmeeinflusszone
bei einer maximalen Heiztemperatur von 1400°C innerhalb eines Bereichs von
etwa 54 bis 64 μm
im Fall der vorliegenden Erfindung liegt, während die Austenitkörner in
den konventionellem Produkten (konventionelle Stähle 4 bis 6) eine Korngröße von etwa
180 μm oder
mehr haben. Damit zeigen die Stahlprodukte der vorliegenden Erfindung
einen überlegenen
Effekt bei der Unterdrückung
des Wachstums von Austenitkörnen
an der Wärmeeinflusszone.
-
Bei
einem Schweißzyklus
mit hohem Wärmeeintrag,
bei dem die Zeit für
das Abkühlen
von 800°C
auf 500°C
180 Sekunden dauert, zeigen die Produkte der vorliegenden Erfindung
einen überlegenen
Zähigkeitswert
von etwa 300 J oder mehr als Schlagzähigkeit an der Wärmeeinflusszone
bei –40°C, während etwa –60°C eine Übergangstemperatur
darstellt. Das heißt,
dass die erfindungsgemäßen Produkte
eine überlegene Schlagzähigkeit
an der Wärmeeinflusszone
aufweisen.
-
Unter
derselben Schweißbedingung
mit hohem Wärmeeintrag
zeigen die konventionellen Stahlprodukte eine sehr kleinen Zähigkeitswert
von etwa 60 bis 132 J als Schlagzähigkeit an der Wärmeeinflusszone bei
0°C. Somit
zeigen die Produkte der vorliegenden Erfindung eine deutliche Verbesserung
bei der Schlagzähigkeit
der Wärmeeinflusszone
sowie eine beachtliche Verbesserung bei der Übergangstemperatur im Vergleich
zu konventionellen Stahlprodukten.