DE3713671A1 - Flammwidrige, halogenfreie thermoplastische polymermasse - Google Patents
Flammwidrige, halogenfreie thermoplastische polymermasseInfo
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Description
Insbesondere für Kabel- und Leitungsummantelungen, aber
auch für andere Anwendungen, z. B. als Fußbodenbeläge,
werden in zunehmendem Maße halogenfreie, thermoplastisch
verarbeitbare Polymerwerkstoffe mit guten mechanischen
Eigenschaften gefordert.
Die thermoplastische Verarbeitbarkeit eines Materials
ermöglicht eine rationelle Herstellung von Formkörpern
durch z. B. Extrusion und die Wiederverwendung von Materialresten
und/oder Prozeßabfällen.
Zur Erhöhung ihrer Flammwidrigkeit werden Polymerwerkstoffe
mit mineralischen Füllstoffen und/oder halogenhaltigen
organischen und anorganischen Substanzen verstreckt
oder man verwendet hochhalogenhaltige Polymere,
die häufig auch mit Füllstoffen verstreckt werden.
Polymerkraftstoffe, die halogenhaltige Zuschläge enthalten,
oder deren Polymere selbst halogenhaltig sind,
weisen im Brandfall gravierende Schwächen auf, die zu
die Höhe des eigentlichen Brandschadens übersteigenden
Brandfolgeschäden (gesundheitliche Schäden durch
Raucheinwirkung; korrosive Schädigung der Bausubstanz)
führen können.
Ein Maßstab für die Flammwidrigkeit von Polymerwerkstoffen
ist der LOI (Limiting Oxygen Index), der der
Sauerstoffkonzentration entspricht, bei der ein brennender
Prüfkörper gerade noch nicht verlöscht. Daraus
folgt, daß ein Material mit einem LOI <20 an der Atmosphäre
im Brandfall nicht mehr selbst verlöscht
(ASTMD-2863).
Die DIN 57 207 und die VDE-Norm 0207 (Teil 24) fordern
für halogenfreie Kabelmantelkompounds (unter anderem)
neben der Nichtkorrosivität der Brandgase eine Mindestfestigkeit
von 6,5 MPa bei einer Bruchdehnung von mindestens
125%.
Werkstoffe, die diesen Anforderungen genügen, sind bekannt,
aber in zunehmendem Maße werden weiter verbesserte
Materialien nachgefragt, die neben einem LOI deutlich
über 30, eine Mindestfestigkeit von 8,0 MPa und eine
Bruchdehnung von mindestens 200% aufweisen müssen.
Die DE-OS 29 47 332 beschreibt Polymere, die aus im
wesentlichen vernetztem Vinylacetat/Alken-Copolymerisat
oder einem Gemisch aus im wesentlichen vernetztem
Vinylacetat/Alken-Copolymerisat bestehen. Die DE-OS
28 05 930 beschreibt u. a. Gemische aus Vinylacetat/Alken-
Copolymerisaten und Polyolfin-Harzen wie z. B:
Polypropylen und Polyethylen. In diesen Offenlegungsschriften wird auch eine dynamische Vernetzung der Kautschuke beschrieben, wobei nicht ausgeschlossen wird, daß die verwendeten Polyalkene während dieses Prozesses chemisch verändert werden.
Polypropylen und Polyethylen. In diesen Offenlegungsschriften wird auch eine dynamische Vernetzung der Kautschuke beschrieben, wobei nicht ausgeschlossen wird, daß die verwendeten Polyalkene während dieses Prozesses chemisch verändert werden.
Die dynamische Vernetzung ist ein Prozeß der aus z. B.
US 30 37 954 bekannt ist, wobei es manchmal vorteilhaft
sein kann, nur eine partielle Vernetzung durchzuführen
(siehe z. B. US 38 62 106). Die geeigneten Mengen an
Vernetzungschemikalien und ein geeignetes Herstellungsverfahren
müssen in Abhängigkeit vom verarbeiteten Polymer
ermittelt werden.
US 33 99 250 beschreibt ungefüllte partiell vernetzte
Polymermischungen aus Polyethylen und Ethylen/Vinylacetat-
Copolymeren. Ähnliche Zubereitungen aus partiell
vernetzten Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren und Polpropylen
werden in US 42 32 132 beschrieben. Solche Zubereitungen
weisen die typischen Vorteile thermoplastischer
Kunststoffe auf, die vernetzten oder partiell vernetzten
Kautschuk enthalten, aber ihr Brandverhalten ist im
Sinne der gestellten Aufgabe völlig unzureichend.
Zubereitungen auf Basis von unvernetzten Vinylacetat/
Ethylen-Copolymeren sind auch als flammwidrige, thermoplastische,
halogenfreie Formmassen in der Literatur
bekannt: DE 30 47 269 und DE-OS 33 06 776 beschreiben
Mischungen aus einem katuschukartigen Vinylacetat/Ethylen-
Copolymerisat mit einem kunststoffartigen (plastomer)
Vinylacetat/Ethylen-Copolymerisat. Weiterhin
beschreibt DE 30 47 269, daß solche Mischungen aus zwei
verschiedenen Vinylacetat/Ethylen-Copolymeren sehr hoch
füllbar sind. Erwartungsgemäß (siehe z. B. DE-OS
29 47 332 und DE 31 04 984) ist der LOI solcher hoch
gefüllter Polymerzubereitungen umso höher, je höher der
Füllstoffanteil ist.
Weiterhin beispielhaft für den Stand der Technik ist die
Lehre der FR-A 84 00 640, die hoch gefüllte thermoplastisch
verarbeitbare Mischungen beschreibt, die Vinylacetat/
Ethylen-Copolymere enthalten. In dieser Schrift
werden die wesentlichen Verbesserungen, die durch Anwendung
von Füllstoff-Polymer-Kopplungsmitteln zu erzielen
sind, beschrieben.
Nach diesem Stand der Technik konnten jedoch keine Materialien,
die den strengen Anforderungen der gestellten
Aufgabe genügen, hergestellt werden.
Überraschend wurde nun gefunden, daß sich Mischungen aus
20 bis 50 Gew.-Teilen eines Ethylen/Vinylacetat-Copolymers,
bestehend aus 5 bis 15 Gew.-% Vinylacetat-Einheiten
und 80 bis 50 Gew.-Teilen eines Ethylen/Vinylacetat-
Copolymers, bestehend aus 42 bis 75 Gew.-% Vinylacetat-
Einheiten besonders gut als Polymerbasis für
flammwidrige, halogenfreie, thermoplastisch verarbeitbare
Zubereitungen eignen. Besonders bevorzugt werden
Mischungen aus 30 bis 50 Gew.-Teile eines Ethylen/Vinylacetat-
Copolymers aus 5 bis 10 Gew.-% Vinylacetat-Einheiten
und 70 bis 50 Gew.-Teile eines Ethylen/Vinylacetat-
Copolymers aus 60 bis 70 Gew.-% Vinylacetat-
Einheiten, da diese unerwartet hoch füllbar sind, ohne
daß ihre mechanischen Eigenschaften verschlechtert
werden.
Die bevorzugten Ethylen/Vinylacetat-Copolymere aus 5 bis
15 Gew.-% Vinylacetat-Einheiten haben Schmelzindices
(190/2,16 nach DIN 53 735) von 0,15 bis 1,8 g/10 Minuten.
Polymere, die Schmelzindices zwischen 1,3 und
1,8 g/10 Minuten aufweisen, sind besonders geeignet.
Solche Polymere sind zum Teil kristallin und ihre Vicat-
Erweichungstemperaturen (VST A, nach DIN 53 460) liegen
zwischen 75 und 95°C. Besonders vorteilhaft sind solche
Polymere, die Vicat-Erweichungstemperaturen zwischen 75
und 85°C aufweisen.
Die bevorzugten Ethylen/Vinylacetat-Copolymere mit 42
bis 70 Gew.-% Vinylacetat-Einheiten sind im wesentlichen
lineare Polymere mit geringen oder keinen kristallinen
Bereichen. Sie weisen Mooney-Viskositäten (ML-4 (100°C)
nach DIN 53 523) zwischen 15 und 40 ME auf. Besonders
gut geeignet sind Polymere mit Mooney-Viskositäten (ML-4
(100°C)) zwischen 20 und 30. Ethylen/Vinylacetat-Copolymere
können durch radikal-initiierte Polymerisation von
Ethylen und Vinylacetat bei Hochdruck oder in Lösung bei
Mitteldruck hergestellt werden.
Obwohl einfache Copolymere aus Ethylen und Vinylacetat
besonders bevorzugte Einsatzmaterialien darstellen,
können auch Terpolymere mit bis zu 5 Gew.-% Termonomer
wie z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure oder Maleinsäure
vorteilhaft im Sinne der Erfindung eingesetzt werden.
In der weiteren Beschreibung der erfindungsgemäßen Zubereitungen
werden die Gewichtsteile (Gew.-Teile) der Komponenten
auf 100 Gew.-Teile Polymer bezogen.
Um die geforderten Eigenschaften zu erreichen und eine
thermoplastische Verarbeitbarkeit (wie z. B.: Extrusionsverfahren)
zu gewährleisten, ist es unerläßlich, die
Zubereitungen dynamisch zu vernetzen. Hierzu werden 0,2
bis 0,3 Gew.-Teile Peroxid oder insgesamt 0,4 bis
1,2 Gew.-Teile Peroxid und Kovernetzungsreagenz (Co-
Härtungsmittel) angewendet.
Die dynamische Vernetzung kann in An- oder Abwesenheit
des Füllstoffs durchgeführt werden. Zur Erzielung vergleichbarer
mechanischer Eigenschaften müssen zur dynamischen
Vernetzung füllstoffhaltiger Mischungen jedoch
größere Mengen an Vernetzungschemikalien eingesetzt
werden.
Ungefüllte Mischungen werden im Anschluß an die dynamische
Vernetzung gefüllt.
Wenn man die dynamische Vernetzung in Gegenwart eines
Füllstoffs durchführt, werden nicht mehr als
angewendet.
Jedenfalls werden wesentlich weniger Vernetzungschemikalien
eingesetzt (etwa ¹/₃), als für eine vollständige
statische Vulkanisation, d. h. bei einer Vulkanisation
während der das Material keiner Scherung unterworfen
wird, verwendet werden müßten.
Unter den Peroxiden sind z. B. Dicumylperoxid, 2,5-Bis-
(t-butylperoxid-2,5-dimethylhexan) und 4,4′-Bis-(t-
butylperoxy)-diisopropylbenzol besonders bevorzugt.
Hierbei ist wichtig, daß das angewendete Peroxid nicht
oder nur sehr zögernd unterhalb 125°C zerfällt. Besonders
geeignet sind solche Peroxide die eine Zerfallshalbwertzeit
von 1 Minute zwischen 130 und 190°C aufweisen.
Unter Vernetzungskoreagenzien oder Co-Härtungsmitteln
sind multifunktionelle organische oder organometallische
Verbindungen zu verstehen, die allein keine oder nur
eine nicht ausreichende Vernetzung der Polymere hervorrufen.
Beispiele für solche Verbindungen sind Triallylcyanurat,
Triallylisocyanurat, Pentaerythrittetramethacrylat
und N,N′-m-Phenylendimaleimid, wobei letzteres
besonders bevorzugt wird.
Erfindungsgemäße Zubereitungen enthalten 150 bis
220 Gew.-Teile mineralische Füllstoffe. Besonders
bevorzugt werden Zubereitungen, die 160 bis 200 Gew.-
Teile Füllstoffe enthalten. Besonders bevorzugt als
Füllstoffe werden solche, die beim Erhitzen Wasser
abspalten, insbesondere hydratisiertes Aluminiumoxid
oder Aluminiumhydroxid der allgemeinen Formel
Al₂O₃·xH₂O, wobei x im Bereich von 0,5 bis 3,0 liegt,
speziell Al₂O₃·3H₂O, hydratisiertes Magnesiumoxid oder
Magnesiumhydroxid und hydratisiertes Calciumsilikat.
Gemische, die zu mehr als 50 Gew.-% (bezogen auf den
Gesamtfüllstoff) der obigen Füllstoffe bestehen, können
zusammen mit anderen Füllstoffen, wie z. B. Ruß und/oder
Siliciumoxid in den erfindungsgemäßen Zubereitungen
vorteilhaft verwendet werden. Weitere Beispiele wie
Mischungen aus den obigen Hydroxiden mit weniger als
50 Gew.-% Magnesiumcarbonat und/oder Kreide und/oder
Zinkborat haben sich als besonders geeignet erwiesen.
Besonders bevorzugte Füllstoffe sind solche, worin weniger
als 10 Gew.-% der Teilchen einen Durchmesser von
mehr als 3 µm und 50 Gew.-% der Teilchen einen Durchmesser
kleiner als 2 µm haben.
Gegebenenfalls kann der Füllstoff chemisch behandelt
werden, um seine Verträglichkeit mit dem Polymermaterial
zu verbessern bzw. eine gewisse Ankopplung an eines der
Polymere oder beide zu bewirken. Beispiele für chemische
Behandlungsmittel sind Stearate oder Stearinsäure. Als
Kopplungsmittel können z. B. Silane wie Dimethyldichlorsilan,
Methyltrichlorsilan, Vinyltrichlorsilan, o-Methacryloxypropyl-
trimethoxysilan und Vinyltrimethoxyethoxysilan
verwendet werden. Weitere Beispiele für
Kopplungsmittel sind in der DE-A 29 47 332 und in der
dort zitierten Literatur zu finden. Oberflächenbehandlungsmittel
werden üblicherweise in einem Gewichtsverhältnis
(bezogen auf den Füllstoff) von 1 bis 100:1.000,
vorzugsweise von 5 bis 50:1.000, verwendet.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können bis zu maximal
20 Gew.-Teilen üblicher Antioxidantien, Intumiszenz-,
Flammverzögernde- und sonstige Verarbeitungshilfsmittel
enthalten. Hierbei sind vorzugsweise nur
halogenfreie Komponenten zu verwenden. Zur Gruppe der
üblichen Verarbeitungshilfsmittel und Additive gehören
Weichmacher wie Öle, Fette und Wachse, sofern diese
halogenfrei sind. Zur Gruppe der üblichen Alterungsschutzmittel
gehören beispielsweise sterisch gehinderte
Phenole, Phenyl-naphthyl-amine, substituierte Diphenylamine,
p-Phenylen-diamine, Keton-Amin-Kondesate, substituierte
Phenole, Thiobisphenole, Mercaptoverbindungen,
Benzimidazole, Imidazole, Mercaptobenzimidazole,
Phenolkondensationsprodukte, phenolische Ester, Polyether,
schwermetall-organische Verbindungen, Urethanverbindungen,
Si-organische Verbindungen, polymere
Amine, Polyarylalkane, Nitrile, Benzotriazyle, Phosphorsäureamide,
Amine und Molsiebe, Carbonsäurederivate,
aromatische Dihydroxy-polycarbonate, Ester der Phosphorsäure,
Dihydrochinolinderivate. Bei der Wahl der Hilfsmittel
ist zu berücksichtigen, daß organische bzw.
brennbare Verarbeitungshilfsmittel und Additive den LOI-
Wert der Zubereitung erniedrigen können. Komponenten,
die einen Halogengehalt der Zubereitung von weniger als
2 Gew.-% erzeugen, sind in Ausnahmefällen ebenfalls einsetzbar.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können in einem
Innenmischer zu Produkten verarbeitet werden, die, wenn
sie bei Temperaturen von 150 bis 200°C auf eine Kautschukwalze
übertragen werden, kontinuierliche Folien
bilden. Die Bildung eines kontinuierlichen Fells bzw.
eines Fells mit einer glatten Oberfläche hat sich als
guter Schnelltest für die thermoplastische Verarbeitbarkeit
der Produkte erwiesen. Die erfindungsgemäßen
Zubereitungen können in einem einstufigen Verfahren
hergestellt werden, wobei der Füllstoff während des
dynamischen Vernetzens mit dem Polymeren schon vermischt worden
ist oder wird, oder es ist möglich, erst das
thermoplastische Polymergemisch (gegebenfalls mit
Hilfsmitteln) herzustellen und dies, nach dem es vernetzt
worden ist, in einem zweiten Prozeßschritt mit dem
Füllstoff innig zu vermischen. Diese Variante der Herstellung
wird bevorzugt wenn ein kontinuierliches Aggregat,
wie ein Zweiwellen-Extruder oder ein Co-Kneter
angewendet wird.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen finden überall dort
Anwendung, wo in Form von Platten, Bahnen oder Schläuchen
eine Polymer-Abdeckschicht von ausgezeichneter
Flammwidrigkeit und guten mechanischen Eigenschaften
gefordert wird. Besonders geeignet sind die erfindungsgemäßen
Zubereitungen als Kabelummantelungen.
Die folgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung
der Erfindung.
Die Polymere, die in den Beispielen Anwendung finden,
sind in Tabelle 1 spezifiziert. Die Korngrößenverteilung
der zwei Typen Aluminiumhydroxid sind in Abb. 1 wiedergegeben.
®VULKANOX HS ist die Handelsbezeichnung eines
Polymer-Antioxidationsmittels auf Basis 2,2,4-Trimethyl-
1,2-dihydrochinolin. ®IRGAFOS TNPP ist die Handelsbezeichnung
für Trinonylphenylphosphit und ®PERKADOX 14/40
ist die Handelsbezeichnung für ein Granulat, das
40 Gew.-% Bis-(t-butylperoxy-isopropyl)-benzol enthält.
TAC ist Triallylcyanurat und NPD ist N,N′-m-phenylenedimaleimid,
beide sind Co-Härtungsreagenzien. ®CORAX N 550
ist ein Ruß.
Die mechanische Eigenschaften der Proben wurden gemäß
DIN 53 515 (Weiterreißfestigkeit) und DIN 53 504 (Zugversuch)
geprüft. Der LOI wurde gemäß ASTM D-2863 gemessen.
Die Probekörper wurden aus Preßplatten, die bei
190°C und 300 bar für 5 Minuten gepreßt wurden, gestanzt.
Bevor sie der Form entnommen wurden, wurden die
Platten unter diesem Druck auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die Proben (Tabelle 2) wurden in einem 1 l Laborkneter
bei einer Wellentemperatur von 60°C und bei 60 UpM
hergestellt. Die Mischfolge für Proben 1 und 2 war:
ZeitMaßnahme
0-3′Zugabe der 1. Hälfte Aluminiumhydroxid,
Polymere, ®VULKANOX HS und Ruß
3′Zugabe der 2. Hälfte Aluminiumhydroxid
5′Fegen
7′Auswurf
Für die Proben 3 und 4 war die Mischfolge ähnlich, aber
bei 5′ wurde das ®PERKADOX 14/40 zugegeben, und die
Mischzeit betrug 9 Minuten. Für Proben 5 und 6 war die
Mischfolge:
ZeitMaßnahme
0-1,5′Zugabe von Polymer III bzw. V und der 1. Hälfte
Aluminiumhydroxid
1,5′Zugabe von Polymer II
3′Zugabe der 2. Hälfte Aluminiumhydroxid,
®VULKANOX HS und Ruß
4,5′Fegen
5′Auswurf
Die Proben 7 und 8 wurden nach der gleichen Mischfolge
wie die Proben 5 und 6 hergestellt, mit der Ausnahme,
daß bei 3′ das ®Perkadox zugegeben wurde und die Gesamtmischzeit
etwa 10 Minuten betrug. Probe 8 ist eine erfindungsgemäße
Mischung. Proben 1-4 zeigen, daß bei
100 Gew.-Teilen Füllstoff weder durch Erhöhung des
Vinylacetatgehalts der Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren
von 40 Gew.-% auf 70 Gew.-% (Polymere III; V) noch durch
die dynamische Vernetzung eine deutliche Erhöhung des
LOI erreicht werden kann. Ein Vergleich der Proben 5-8
zeigt jedoch, daß beim Einsatz von 200 Gew.-Teilen Füllstoff
überraschende Effekte eintreten. Neben der Tatsache,
daß bei dieser hohen Füllstoffdosierung eine
überproportionale LOI-Verbesserung erfolgt, wenn man den
Vinylacetatgehalt der Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren
von 40 Gew.-% auf 70 Gew.-% (Polymere IV; V) erhöht, ergibt
auch die dynamische Vernetzung eine zusätzliche
LOI-Erhöhung.
Zusätzlich ist die Verbesserung der Zugfestigkeit
mittels dynamischer Vernetzung etwa doppelt so groß wie
mit nur 100 Gew.-Teilen Füllstoff.
Die Proben (Tabelle 3) wurden in einem 1,3 l Laborkneter
bei einer Wellentemperatur von 100°C und einer Drehzahl
von 100 UpM hergestellt. Proben 14 und 15 sind die Polymerbasis
für die erfindungsgemäße Zubereitung. Proben
9 bis 11 waren nach dem Knetzyklus pulvrig und konnten
nicht zu einem kontinuierlichen Fell auf der Walze
(T = 150°C) verarbeitet werden. Der Mischzyklus für
diese Proben war:
ZeitMaßnahme
0-1′Zugabe der Polymeren, ®VULKANOX HS,
Magnesiumoxid
ca. 3′ (Schreibertemperatur 160°C) Zugabe ®PERKADOX 14/40
ca. 8′ (Schreibertemperatur 180°C) Zugabe ®IRGAFOS TNPP
10′Auswurf (Schreibertemperatur 200°C)
ca. 8′ (Schreibertemperatur 180°C) Zugabe ®IRGAFOS TNPP
10′Auswurf (Schreibertemperatur 200°C)
Die Proben 12 bis 15 wurden nach der gleichen Mischfolge
wie die Proben 9 bis 11 hergestellt, mit der Ausnahme,
daß das ®PERKADOX 14/40 schon während der ersten
Minute zugegeben wurde.
Ein Vergleich zwischen den Proben 12 und 13 oder 14 und
15 zeigt eine unerwartet große Verbesserung der mechanischen
Eigenschaften der Polymerbasis der erfindungsgemäßen
Mischungen, wenn man statt Homo-Polyethylen ein
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer einsetzt.
In Tabelle 4 sind die mechanischen Eigenschaften der
Proben 13 und 14 wiedergegeben, nachdem diese mit unterschiedlichen
Mengen Füllstoff (Typ 1) an einer Mischwalze
(T = 150°C) während 15 Minuten innig gemischt
wurden.
Diese Beispiele zeigen, daß mit einem Ethylen/Vinylacetat-
Copolymer statt eines Polyethylen-Homopolymers
(vgl. Proben 13, 16 und 17 mit 15, 20 und 21) nicht nur
die mechanischen Eigenschaften der Polymerbasismischung
deutlich besser sind, sondern auch eine bessere Füllbarkeit
vorhanden ist, denn die Verschlechterung der mechanischen
Eigenschaften bei höherer Füllung ist deutlich
schwächer. Obwohl Beispiele 18 und 19 erfindungsgemäße
Zubereitungen darstellen, zeigt ein Vergleich mit den
Proben 20 und 21 die Vorteile der besonders bevorzugten
Auführungsformen der Erfindung.
Claims (10)
1. Halogenfreie, thermoplastisch verarbeitbare Zusammensetzungen
bestehend aus
20 bis 50 Gew.-Teilen eines Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (I) bestehend aus 5 bis 15 Gew.-% Vinylacetat- Einheiten,
80 bis 50 Gew.-Teilen eines Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (II) bestehend aus 42 bis 75 Gew.-% Vinylacetat-Einheiten,
150 bis 220 Gew.-Teilen mineralischer Füllstoffe und gegebenenfalls üblichen Verarbeitungshilfsmitteln und sonstigen üblichen Additiven
dadurch gekennzeichnet, daß die polymeren Anteile der Zusammensetzungen in Gegenwart der Füllstoffe mit nicht mehr als während des Mischens der Komponenten der Zusammensetzung dynamisch vernetzt wurden.
20 bis 50 Gew.-Teilen eines Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (I) bestehend aus 5 bis 15 Gew.-% Vinylacetat- Einheiten,
80 bis 50 Gew.-Teilen eines Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (II) bestehend aus 42 bis 75 Gew.-% Vinylacetat-Einheiten,
150 bis 220 Gew.-Teilen mineralischer Füllstoffe und gegebenenfalls üblichen Verarbeitungshilfsmitteln und sonstigen üblichen Additiven
dadurch gekennzeichnet, daß die polymeren Anteile der Zusammensetzungen in Gegenwart der Füllstoffe mit nicht mehr als während des Mischens der Komponenten der Zusammensetzung dynamisch vernetzt wurden.
2. Zusammensetzungen nach Anspruch 1 enthaltend
30 bis 50 Gew.-Teile des Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (I) und
70 bis 50 Gew.-Teile des Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (II).
30 bis 50 Gew.-Teile des Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (I) und
70 bis 50 Gew.-Teile des Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (II).
3. Zusammensetzungen nach Anspruch 1 in denen das
Ethylen-Vinylacetat-Copolymere (I) zu 5 bis
10 Gew.-% aus Vinylacetat-Einheiten besteht und das
Ethylen-Vinylacetat-Copolymere (II) zu 60 bis
70 Gew.-% aus Vinylacetat-Einheiten besteht.
4. Zusammensetzungen nach Anspruch 2 in denen das
Ethylen-Vinylacetat-Copolymere (I) zu 5 bis
10 Gew.-% aus Vinylacetat-Einheiten besteht und das
Ethylen-Vinylacetat-Copolymere (II) zu 60 bis
70 Gew.-% aus Vinylacetat-Einheiten besteht.
5. Zusammensetzungen nach Ansprüchen 1 bis 4 enthaltend
160 bis 200 Gew.-Teile mineralischer Füllstoffe.
6. Zusammensetzungen nach Ansprüchen 1 bis 5 in denen
der mineralische Füllstoff aus hydratisiertem Aluminiumoxid
oder Aluminiumhydroxid der allgemeinen
Formel Al₂O₃·xH₂O besteht.
7. Zusammensetzungen nach Ansprüchen 1 bis 5 in denen
der mineralische Füllstoff hydratisiertes Magnesiumoxid
oder Magnesiumhydroxid ist.
8. Zusammensetzungen nach Ansprüchen 1 bis 5 in denen
der mineralische Füllstoff zu mehr als 50 Gew.-%
aus hydratisiertem Aluminiumoxid oder Aluminiumhydroxid
oder hydratisiertem Magnesiumoxid oder Magnesiumhydroxid
oder hydratisiertem Calciumsilikat
besteht.
9. Verwendung der Zubereitungen gemäß Ansprüchen 1 bis
8 als Kabelummantelungsmantel.
10. Verwendung der Zubereitungen gemäß Ansprüchen 1 bis
8 zur Herstellung technischer Formkörper.
Priority Applications (8)
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---|---|---|---|
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873713671 DE3713671A1 (de) | 1987-04-24 | 1987-04-24 | Flammwidrige, halogenfreie thermoplastische polymermasse |
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ID=6326177
Family Applications (1)
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DE19873713671 Withdrawn DE3713671A1 (de) | 1987-04-24 | 1987-04-24 | Flammwidrige, halogenfreie thermoplastische polymermasse |
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Cited By (1)
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EP2208754A1 (de) | 2009-01-19 | 2010-07-21 | Metzeler Technical Rubber Systems GmbH | Fußbodenbelag für Fahrzeuge zur Personenbeförderung, insbesondere für Flugzeuge |
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1988
- 1988-04-22 ZA ZA882846A patent/ZA882846B/xx unknown
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2208754A1 (de) | 2009-01-19 | 2010-07-21 | Metzeler Technical Rubber Systems GmbH | Fußbodenbelag für Fahrzeuge zur Personenbeförderung, insbesondere für Flugzeuge |
DE102009005007A1 (de) * | 2009-01-19 | 2010-07-22 | Metzeler Technical Rubber Systems Gmbh | Fußbodenbelag für Fahrzeuge zur Personenbeförderung, insbesondere für Flugzeuge |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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ZA882846B (en) | 1988-12-28 |
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