DE3712043C2 - Walzgerüst mit axial verschiebbaren Walzen - Google Patents
Walzgerüst mit axial verschiebbaren WalzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst mit Arbeitswalzen, die sich
gegebenenfalls an Stützwalzen oder Zwischenwalzen und Stützwalzen
abstützen, und bei dem die Arbeitswalzen, Zwischenwalzen und/oder
Stützwalzen gegeneinander axial verschiebbar sind, wobei die Walzen
mäntel mit derart alternierend konkav und konvex ausgeführten
Konturen versehen sind, die sich in mindestens einer axialen Stel
lung der Walzen zueinander lückenlos ergänzen, daß durch gegen
sinniges axiales Verschieben mit ihnen ausgestatteter Walzen von
Walzenpaaren Korrekturen des gebildeten Walzspaltprofiles vornehmbar
sind.
An das als Fertigprodukt eine Kaltstraße verlassende Walzband werden
einige wesentliche Forderungen gestellt. Neben der Vermeidung von
Oberflächentexturen soll das Band über seine gesamte Länge konstante
Dicke aufweisen. Um Unplanheiten zu vermeiden, ist es außerdem
erforderlich, über seine Breite hin das Band gleichmäßig auszuwal
zen, um innere Spannungen zu vermeiden, die zu unerwünschten Mittel
wellen, Randwellen bzw. Viertelwellen führen können. Letzteres ist
nur möglich, wenn das Walzspaltprofil unter Last durch Stellmecha
nismen in der richtigen Weise angepaßt wird.
Um bspw. die beim Walzen unter Einfluß der Walzlast auftre
tende Walzendurchbiegung und Walzenabplattung zu kompensie
ren, ist es bekannt, die Mantelflächen von Walzen leicht
ballig auszuführen; ein solcher balliger Walzenanschliff
jedoch gilt streng genommen nur für ein vorgegebenes Bela
stungsverhältnis, das im wesentlichen durch die Walzgutbrei
te, den vorzunehmenden Stich und die auftretende Walzkraft
bestimmt ist. Bei abweichenden Belastungen ergeben sich
andere Verhältnisse und damit eine nur unvollkommene Kompen
sation. In der Praxis sind daher für unterschiedliche Bela
stungsvorgänge auch Walzen unterschiedlichen Schliffes zu
bevor raten und gegebenenfalls auszutauschen. Kleinere Kor
rekturen lassen sich jedoch durch die Walzenbiegung und
gegebenenfalls eine gesteuerte Zonenkühlung erreichen.
Aus der DE-PS 30 38 865 ist ein der Gattung entsprechender
spezieller Schliff von axial verschiebbaren Walzen bekannt,
bei dem die resultierende Wirkung der Konturen zweier Walzen
sich durch axiale gegenseitige Verschiebung derselben be
stimmen läßt. Damit lassen sich je nach Bedarf praktisch
beliebige parabolische Formen von Walzenballen von negativem
bis zu positiven Ballenschliff einstellen, so daß es unter
schiedlicher Walzensätze sowie des Walzenwechsels selbst bei
wesentlichen Änderungen der Belastungsverhältnisse nicht
mehr bedarf. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß zwar mit
den dort beschriebenen, in der Praxis als nach dem "CVC-
Prinzip" arbeitende "Flaschenwalzen" bezeichneten Walzen
sich zwar die wesentliche, sich über die gesamte Ballenlänge
erstreckende parabolische Durchbiegung kompensieren läßt,
die im wesentliche durch quadratische Anteile bestimmt ist;
übermäßige Streckungen im Randbereiche oder im Viertelberei
che, die zu Rand- bzw. Viertelwellen führen können, lassen
sich jedoch nur unter Anwendung starker zusätzlicher Biege
vorrichtungen, zweckmäßig in Verbindung mit einer Zonenküh
lung, mindern.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein Walzgerüst zu
schaffen, bei dem nach einem ähnlichen Verfahren, d. h. durch
bloßes gegenseitiges axiales Verschieben von Walzen, Walz
spalte weitergehend so abgeändert werden können, daß ein
weitgehend spannungs- und insbesondere wellenfreies Band
erzielbar ist.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patentan
spruches 1.
Diese Lösung geht von der Erkenntnis aus, daß der wesentli
che Teil der Walzendurchbiegung parabelartig erfolgt und
daher sich auch durch einen parabelartigen Schliff der Wal
zenballen kompensieren läßt. Die Konturen einer solchen
Walze lassen sich durch ein Polynom zweiten Grades beschrei
ben. Die Konturen von eine Änderung dieses quadratischen
Anteiles durch Verschieben nach der DE-PS 30 38 865 gestat
tenden Walzen lassen sich mit einem Polynom dritter Ordnung
angeben. Eine gleiche Korrektur variable Einstellung vermit
tels des Verschiebens von Walzen läßt sich nach der Erfin
dung auch für Fehleranteile bewirken, die bspw. Viertelwel
len verursachen können. Nach der Erkenntnis lassen sich
Viertelwellen bewirkende Fehler des Profiles eines Walzspal
tes durch Hüllkurvenformen von Walzen kompensieren, deren
Hüllkurven sich als Polynome vierter Ordnung darstellen
lassen. Gemäß der Erfindung wurde nun gefunden, daß solche
Kurven, die sich als Polynome vierter Ordnung darstellen
lassen, variabel gestaltet werden können, indem zwei Walzen
spiegelbildliche Hüllkurven aufweisen, die sich als Polynome
fünfter Ordnung angeben lassen. Wesentlich hierbei ist aber
auch, daß nur bestimmte Gleichungen hier brauchbar sind. Als
erheblich hat es sich daher gezeigt, durch Einsetzen von
Werten ein Polynom fünfter Ordnung zu bestimmen, welches
einerseits den vorgegebenen Variationsbereich ergibt, und
das andererseits die erzielbaren Maxima und Minima in ge
wünschtem Abstande von der normalen Symmetrieebene der Wal
zen aufweist. Vermittels solcher Walzen ist es möglich,
nicht nur den quadratischen Anteil der Walzenbiegung zu
kompensiern, sondern darüber hinaus auch auf die Fehleran
teile vierter Potenz einstellbar und/oder regelbar einzuwir
ken, so daß zwar im Interesse möglichst weitgehender Korrek
turen Biegevorrichtung nicht völlig überflüssig werden, wohl
aber erheblich entlastet werden. Alles in allem ergeben sich
im wesentlichen weitgehendere Möglichkeiten der Korrektur
als bisher und damit die Möglichkeiten des Erzielens span
nungsfreien Bandes vorzugsweise gleicher Stärke auch bei
entgegenstehenden Einflüssen und unterschiedlichen Bela
stungsverhältnissen und damit letztlich eine Sicherung er
wünscht enger Toleranzen.
Zweckmäßige und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Im einzelnen sind die Merkmale der Erfindung anhand der
folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbin
dung mit diese darstellenden Zeichnungen erläutert. Es zei
gen hierbei:
Fig. 1 und 2 schematisch und überhöht ein Walzenpaar gemäß
der Erfindung, dessen resultierende Balligkeit
durch axiales Verschieben der Walzen einstell
bar ist,
Fig. 3 ein sich in Verbindung mit Walzen nach Fig. 1
ergebendes Stellfeld zum Aufzeigen der Möglich
keiten eine variable Balligkeit aufweisender
Walzen,
Fig. 4 schematisch ein weiteres, axial gegeneinander
verschobenes Walzenpaar mit einer graphischen
Darstellung der durch die Verschiebung der
Walzen bewirkten Abänderung des Walzspaltes,
Fig. 5 das Walzenpaar der Fig. 4 in seiner gegenüber
liegenden Extremstellung in Verbindung mit den
durch sie bewirkten Einflüssen,
Fig. 6 ein weiteres Stellfeld und
Fig. 7 schematisch ein das Stellfeld nach Fig. 6 be
wirkendes Walzenpaar,
Fig. 8 ein Stellfeld zum Aufzeigen der Möglichkeiten
im Stand der Technik eine variable Balligkeit
aufweisender Walzen,
Fig. 9 schematisch und überhöht ein im Stand der Tech
nik bekanntes Walzenpaar, dessen resultierende
Balligkeit durch axiales Verschieben der Walzen
einstellbar ist.
In Fig. 8 werden zunächst anhand eines Stellfeldes die Möglichkeiten
aufgezeigt, die sich bei der Verwendung eines üblichen, sogenannten
CVC-Walzenpaares ergeben. Dieses Stellfeld enthält in der vertikalen
Teilung die quadratische
Beeinflussung des Walzspaltes, angedeutet durch die Symbole
1 und 2, und den zwischen ihnen vorgesehenen Maßstab, der
die mittige Änderung des Walzspaltes angibt. Die nichtqua
dratischen Änderungen sind, ebenfalls durch Symbole 3 für
positive und 4 für negative Auswirkungen gekennzeichnet,
entlang eines horizontalen Maßstabes ablesbar. Zur Verdeut
lichung der erzielbaren Wirkung ist der horizontale Maßstab
gegenüber dem vertikalen wesentlich vergrößert wiedergege
ben.
Bei der Benutzung des Walzenpaares 5, 6 gemäß Fig. 9 mit dem durch gegen
sinniges axiales Verschieben der Walzen die Walzen-
Balligkeit kontinuierlich verändert werden kann, läßt
sich bei einer bestimmten Bandbreite I in einer der extremen
Verschiebestellungen der Walzen gemäß Punkt 7 eine quadrati
sche Auswirkung eines Betrages -a µm, und in der extrem
gegensätzlichen Stellung gemäß Punkt 9 eine quadratische
Auswirkung von +b µm auf das Walzspaltprofil erzielen. Die
Verbindungslinie zwischen den beiden Punkten 7 und 9 zeigt
die Stellcharakteristik des Verschiebesystems bei konstanter
Biegekraft. Durch Verändern der Biegekräfte lassen sich
Punkt 7 in Richtung auf Punkt 8 hin und Punkt 9 in Richtung
auf Punkt 10 hin verlagern, so daß ein von den Punkten 7 bis
10 umgrenztes Stellfeld erhalten wird. Die Verbindungslinie
von Punkt 7 nach Punkt 8 bzw. von Punkt 9 nach Punkt 10 hin
zeigt die Stellcharakteristik des Biegesystems, wobei der
nichtquadratische Stellanteil gering bleibt. Die innerhalb
des durch die Punkte 7 bis 10 gebildeten Rhombus liegenden
Punkte, d. h. jeweils Kombinationen von quadratischen und
nichtquadratischen Korrekturen, lassen sich durch entspre
chende Kombinationen von Verschiebung und angewandter Biege
kraft erreichen. Das erzielte Stellfeld 7 bis 10 erweist
sich zwar als relativ hoch, aber nur schmal, so daß zwar
quadratische Abweichungen in relativ weitem Ausmaße, nicht
quadratische aber nur geringfügig sich korrigieren lassen,
Bei der Anwendung auf schmale Bandbreiten ergibt sich ein
wesentlich geringeres, im Punkt 11 beginnendes Stellfeld,
das nichtquadratische Korrekturen nicht mehr zuläßt.
Zur Verbesserung der Korrekturmöglichkeiten sind nunmehr
Walzen 12 und 13 der Fig. 1 geschaf
fen. Die die Mäntel der Walzen 12 und 13 begrenzenden
Konturen lassen sich durch ein Polynom fünfter Ordnung wie
dergeben. Schon eine oberflächliche Betrachtung aber zeigt,
daß diese Konturen drei Maxima der Steigung bzw. Wendepunkte
aufweisen, deren einer etwa mittig vorgesehen ist, während
die beiden anderen symmetrisch zur Mittelebene liegen. Diese
Wendepunkte stellen jeweils die stärkste erreichte Steigung
dar, da vor dem Wendepunkt die Steigung noch zu- und hinter
dem Wendepunkte die Steigung abnimmt. Die Stellen stärkster
Steigung jedoch bedingen wiederum die stärkste Wirkung beim
Verschieben der Walzen; man kann sich vorstellen, daß hier
jeweils zwei Keilflächen gegeneinander verschoben werden und
damit das obere Keilstück je nach Vorschubrichtung angehoben
oder abgesenkt wird. Um jedoch eine durchgehende, absatz
freie und ineinander übergehende Wirkungskurve zu erreichen,
ist es erforderlich, die Kontur so auszulegen, daß sie ein
Polynom fünfter Ordnung darstellt, bei dem der Radius r als
Funktion von x wirkt, wobei x den jeweiligen axialen Abstand
von der normalen Mittelebene der Walze darstellt.
Oberflächlich angeben kann man schon Einzelheiten dieser
Kurve, wenn man davon ausgeht, daß bspw. mittig eine gewisse
Wirkung, bisher bekannt als CVC-Wirkung, vorausgesetzt wird
und bestimmt wird, in welchen seitlichen Abständen von der
Mittelebene weitere Wirkungsmaxima erreicht werden sollen.
In der Praxis kann man gegebenenfalls schon nur mit einer
der Kurven rechnen, den mittleren Durchmesser vorgeben sowie
die Lage der Wendepunkte und die Steilheit in den Wendepunk
ten. In der Praxis wird man, um zu genaueren Ergebnissen zu
gelangen, jedoch beim Ansatz der Gleichung fünfter Ordnung
entsprechende Punkte vorgeben und nicht die Kontur selbst
betrachten, sondern die Differenz aus zwei gegeneinander
verschobenen Konturen, wobei als sechste Variable die gegen
seitige Verschiebung hinzutritt.
Die vorteilhafte Auswirkung läßt sich anhand des Stellfeldes
der Fig. 3 abschätzen, bei dem die gleichen Maßstäbe ge
wählt, und, zur Erläuterung, Symbole dargestellt sind, wie
im Stellfeld der Fig. 8. Bei einer ersten Bandbreite B=I
ergeben sich hier der Punkt 14 sowie der in der Zeichnung
nicht mehr dargestellte Punkt 15, und durch Anwendung der
Biegung gelangt man vom Punkt 14 zum Punkte 16 bzw. vom
außerhalb der Zeichenebene liegenden Punkt 15 zum Punkte 17.
Ein Vergleich mit dem Stellfeld der Fig. 8 zeigt deutlich,
daß hier wesentlich weitere Stellmöglichkeiten geschaffen
sind und insbesondere die Korrekturmöglichkeiten bezüglich
des nichtlinearen Fehleranteiles um einen zwanzig über
schreitenden Faktor verbessert sind, wobei zwar die Kompen
sationsmöglichkeit quadratischer Fehler verringert ist,
jedoch noch nicht einmal um den Faktor zwei. Weitere, je
weils kleinere und etwas geschwenkte Rhomben zeigen die
entsprechenden Korrekturwerte für geringere Bandbreiten II
und III an.
Ein weiteres Walzenpaar 18, 19 ist in Fig. 2 dargestellt.
Auch hier sind, um die Charakteristika der Konturen der
Hüllkurven zu verdeutlichen, die Radiusdifferenzen nach Art
eines unterdrückten Nullpunktes erheblich übersteigert dar
gestellt; in Wirklichkeit werden bei mittleren Walzendurch
messern, die bspw. zwischen 300 und 700 mm liegen können,
nur Radiusdifferenzen vorgesehen, die im allgemeinen unter 1
mm liegen und nur in Sonderfällen 1 mm, meist nur geringfü
gig, überschreiten. Solche geringen Durchmesser- bzw. Radi
usänderungen jedoch ließen sich maßstabgerecht nicht erkenn
bar darstellen.
Weitere Ausführungsbeispiele werden anhand der Fig. 4 und 5
erläutert. Nach Fig. 4 ist die oben dargestellte Wal
ze 20 gegen die untere Walze 21 vom Betrachter aus
gesehen nach links verschoben dargestellt. Dementsprechend
ist auch das Walzgut 22 erkennbar mittig stärker ausgewalzt
als an den beiden Rändern, und kurz vor den Randbereichen
ist es weniger ausgewalzt als an den Rändern selbst.
Eine so konstruierte Walze ergibt lastfrei eine äquivalente
Walzenbombierung entsprechend der Kurve 23. Eine sich durch
ein Polynom vierter Ordnung darstellende Kurve 25 ergibt
sich unter Last bzw. der Beaufschlagung einer Biegevorrich
tung oder aber der Verstellung eines weiteren, stützenden
CVC-Walzenpaares durch Überlagerung eines quadratischen
Anteiles nach Kurve 24.
In Fig. 5 sind die gleichen Walzen 20 und 21 mit dem zwi
schen ihnen befindlichen Walzgut 22 dargestellt, jedoch sind
die Biegekräfte umgekehrt, und ebenso sind die Walzen je
weils in ihre gegenüberliegende Extremstellungen ver
schoben.
Hierbei ergibt sich nun aufgrund der Kontur der Walzen eine
Korrekturkurve 26 und, bspw. durch eine Biegevorrichtung
eine Biegelinie 27, so daß aus beiden Kurven eine mit 28
bezeichnete Resultierende erhalten wird. Damit läßt sich,
wie die Darstellungen zeigen, ohne Einflußnahme auf den
Mittelbereich das Viertelwellengebiet nach Wahl stärker oder
schwächer auswalzen. Bei entsprechender Einwirkung auf die
Biegevorrichtung läßt sich darüber hinaus der Mittelbereich
entsprechend stärker oder geringer auswalzen und damit zu
sätzlich eine Korrektur des quadratischen Anteiles bewirken.
Eine weitere Walzenform ist anhand der Fig. 7 erläutert, bei
der die Einwirkungen im quadratischen Bereich geändert sind.
Wendepunkte finden wir hier im wesentlichen in gleichen
Abständen beiderseits der normalen Mittelebene. Im Stellfeld
der Fig. 6 zeigt sich hierbei für eine erste Bandbreite I
ein nahezu rechteckiger, großflächiger Stellbereich, der
größere quadratische Korrekturen ebenso zuläßt wie nichtqua
dratische Korrekturen zwar geringeren Betrages, aber erheb
licher Auswirkung. Zwei weitere, im Rechtssinne weiter ge
schwenkte und in der Fläche abnehmende Stellfelder gelten
für stufenweise verringerte Bandbreiten II und III als Para
meter.
Die Stellmöglichkeiten sind nicht durch die beschriebenen
Walzen allein begrenzt. Grundsätzlich besteht die Möglich
keit der Verwendung von üblichen balligen Konturen, die sich
durch quadratische Polynome beschreiben lassen, durch die
Einführung des sogenannten CVC-Schliffes, der sich durch ein
Polynom dritter Ordnung beschreiben läßt und üblicherweise
einen Wendepunkt in der Walzenmittelebene aufweist, und der
die kontinuierliche Korrektur quadratischer Fehler erlaubt;
schließlich kommt hierzu die gemäß der Erfindung ausgebilde
te Kontur, die einem Polynom fünfter Ordnung folgt und min
destens zwei Wendepunkte aufweist, die üblich etwa äquidi
stant der normalen Mittelebene vorgesehen sind.
Solche unterschiedlichen Kurven können als Hüllkurve unter
schiedlicher Walzenpaare genutzt werden; so könnten bspw.
bei einem Sechswalzengerüst die Stützwalzen eine quadrati
sche Kontur entsprechend einer üblichen Balligkeit aufwei
sen, Zwischenwalzen könnten eine Kontur aufweisen, die einem
Polynom dritter Ordnung entspricht und als CVC-Schliff be
zeichnet wird, und die Arbeitswalzen könnten eine Kontur
entsprechend einem Polynom fünfter Ordnung aufweisen. Ander
erseits ist es aber auch möglich, ein Walzenpaar mit einer
Kontur auszustatten, welche der Summe zweier oder dreier
Polynome unterschiedlicher, gegebenenfalls aber auch glei
cher Ordnung entspricht. So könnten bspw. Polynome fünfter
Ordnung zweifach derart vertreten sein, daß ihre Wendepunkte
und damit die Maxima ihrer Wirkung in unterschiedlichen
Distanzen von der normalen Mittelebene der Walzen stehen.
Schließlich ist es nicht erforderlich, daß nur gleichartige
Walzen auch gleichartige Konturen aufweisen. So könnte bspw.
eine Arbeitswalze mit einer bestimmten Kontur ausgeführt
sein, und eine sie abstützende Stützwalze die entsprechende
spiegelgleiche Kontur aufweisen, während die gegenüberlie
gende Arbeits- und Stützwalze bspw. mit einer zweiten, ande
ren Kontur ausgeführt sind. Des weiteren ist es möglich,
einander entsprechende Walzen eines Walzenpaares mit Kontu
ren zu versehen, welche der Summe zweier oder mehrerer Poly
nome entsprechen.
Die Verschiebung der Walzen kann steuerbar ausgeführt sein,
so daß erkannte Einstellfehler behoben werden können. Vor
zugsweise jedoch werden die Verschiebeantriebe als Stell
glieder einer Regelvorrichtung betätigt, die zweckmäßig nach
dem folgenden Prinzip arbeitet: Zunächst wird eine Analyse
einer einlaufenden Bandkontur durchgeführt, wobei die Kontur
wiedergebende Meßpunkte durch eingangsseitig vorgesehene
Meßsysteme gewonnen werden oder aber in vorhergehenden Ar
beitsgängen ermittelt und dann gespeichert wurden. Bei die
ser Analyse wird festgestellt, welche lineare Abweichungen,
quadratische Abweichungen sowie Abweichungen vierter Potenz
des in einer Walzstraße bzw. in ein Gerüst einlaufenden
Bandes vorliegen. Aufgrund der hierbei gefundenen Werte
werden die Stellglieder betätigt, um die entsprechenden
Schwenkpositionen der Anstellung, die Verschiebebeträge für
zu verschiebende Walzen und die Biegekräfte zu bestimmen,
wobei zweckmäßig nicht nur das bzw. die letzten Gerüste,
sondern zweckmäßig alle n Gerüste der Straße in Kenntnis der
Stichplanparameter erfaßt werden, so daß die jeweils sich
unter Belastung einstellende Walzspaltkonturen der Bandkon
tur angeglichen sind. Der Regelkreis wird geschlossen durch
eine Vorrichtung zur Messung der Bandzugverteilung innerhalb
der Straße und/oder hinter dem letzten Gerüst der Straße,
wobei die gewonnenen Meßwerte zur Regelvorrichtung rückge
führt werden und, den Regelkreis schließend, über die Stell
glieder eine weitergehende Angleichung der Walzspaltkontur
an die Bandkontur bewirken.
In jedem dieser Fälle läßt sich, insbesondere bei einer
Ergänzung durch weitere Stellglieder, wie bspw. Biegevor
richtungen, Zonenkühlung oder dergleichen, eine feinfühlige
und im Grunde mit relativ geringem Aufwand erzielte Korrek
turmöglichkeiten für das Profil eines Walzspaltes schaffen,
die regelbar ausgestaltet sein kann, und die es erlaubt,
Band mit minimalen Bandspannungsabweichungen und damit mit
optimaler Planheit zu walzen.
Claims (7)
1. Walzgerüst mit Arbeitswalzen, die sich gegebenenfalls an
Stützwalzen oder Zwischenwalzen und Stützwalzen abstützen, und
bei dem die Arbeitswalzen, Zwischenwalzen und/oder Stützwalzen
gegeneinander axial verschiebbar sind, wobei die Walzenmäntel
mit derart alternierend konkav und konvex ausgeführten Konturen
versehen sind, die sich in mindestens einer axialen Stellung
der Walzen zueinander lückenlos ergänzen, daß durch gegen
sinniges axiales Verschieben mit ihnen ausgestatteter Walzen
von Walzenpaaren Korrekturen des gebildeten Walzspaltprofiles
vornehmbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konturen der Walzen (12; 13; 18; 19; 20; 21) funktio
nell derart ausgelegt sind, daß sie in neutraler Walzenstel
lung, gegebenenfalls zusätzlich zu einem mittleren Maximum,
in beidseitig der Mitte gelegenen Längenbereichen der Walzen
mäntel, in denen Walzspaltprofiländerungen zu bewirken sind,
Maxima der Steigung der Mantellinien aufweisen.
2. Walzgerüst nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konturen der Walzen (12; 13; 18; 19; 20; 21) dem die
Abhängigkeit des jeweiligen Radius r von der jeweiligen axialen
Lage x wiedergebenden Ansatz
r(x) = a + bx + cx² + dx³ + ex⁴ + fx⁵entsprechen, und daß die Konturen durch Einsetzen von vor
gegebenen Vorzugs-Festwerten in diese Gleichung bestimmt sind.
3. Walzgerüst nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontur einer Walze (12, 18, 20) eines Walzenpaares (12;
13; 1.8; 19; 20; 21) dem Spiegelbild der Kontur der anderen
Walze (13, 19, 21) des Paares entspricht.
4. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehr als ein Walzenpaar mit jeweils einer alternierend
konkav und konvex ausgeführten Kontur versehen ist, und unter
schiedliche Walzenpaare unterschiedliche Konturen aufweisen.
5. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konturen eines Walzenpaares die Summe mindestens zweier
unterschiedlicher Funktionen darstellen.
6. Walzgerüst nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Summe mindestens zwei der folgend bezeichneten Funktio
nen als Summanden umfaßt:
- a) die Funktion eines üblichen Walzenballens r(x) = g + hx + ix²,
- b) zur Einstellung einer quadratischen Gesamtwirkung die Funktion üblicher konvex oder konkav oder konvex-konkav ausgebildeter Walzen r(x) = j + kx + lx² + mx³,und zum
- c) Ausgleich von Rand- oder Quarterweller x.⁴ Ordnung: r(x) = a + bx + cx² + dx³ + ex⁴ + fx⁵,
wobei die jeweiligen Faktoren durch Vorgabe von Festwerten
sowie Lage und Größe von Extremwerten bestimmt sind.
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