DE3707474A1 - Magnetspulenanordnung fuer fusionsreaktoren - Google Patents
Magnetspulenanordnung fuer fusionsreaktorenInfo
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- H01F7/20—Electromagnets; Actuators including electromagnets without armatures
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Magnetspulenanord
nung für Fusionsreaktoren gemäss dem Gattungsbegriff
des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung nimmt dabei Bezug auf einen Stand der Tech
nik, wie er sich aus der Broschüre "The JET Project",
Culham Laboratory - CR 7938, undatiert, insbesondere
Fig. 3, ergibt.
Fusionsreaktoren benötigen im wesentlichen zwei verschie
dene und voneinander getrennte Magnetspulensysteme:
- - ein Toroidalfeldsystem zum Plasmaeinschluss
- - ein Poloidalspulensystem zur ohm′schen Heizung und Stabilisierung des Plasmas.
Eine konventionelle Lösung für diese Spulensysteme ist
in der genannten Broschüre, dort Fig. 3 ersichtlich,
der Aufbau und die Wirkungsweise im Text auf den Seiten
4 und 6.
Um die Kosten eines Fusionsreaktors niedrig zu halten
und hohe magnetische Felder zu erreichen, wird dieser
möglichst kompakt gebaut. Damit ergeben sich im Zentrum
des Reaktors Platzschwierigkeiten insbesondere für das
Poloidalspulensystem und somit bei gegebenen magneti
schen Feldern hohe Stromdichten in den Spulen mit daraus
resultierenden Energiekosten.
Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine Magnetanordnung der eingangs ge
nannten Gattung anzugeben, das sich durch geringeren
Energiebedarf auszeichnet und darüber hinaus einen me
chanisch stabilen Aufbau ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe basiert auf der Ueberlegung,
im zentralen engen Bereich des Fusionsreaktors die Funk
tionen der beiden Magnetspulensysteme zu kombinieren,
d.h. gänzlich oder teilweise miteinander zu verbinden
und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Strompfade der
Toroidalfeldspulen in Form einer Schraubenlinie (Helix)
um die zentrale Achse des Reaktors geführt sind. Der
Umschlingungswinkel der Schraubenlinien wird den jewei
ligen Bedürfnissen angepasst. Dadurch entsteht - ohne
zusätzlichen Platzbedarf - neben dem Toroidalfeld auch
ein Poloidalfeld, mit einer nahe beim Plasma liegenden
Durchflutung.
Das gewünschte Magnetfeld kann ausschliesslich nach der
oben beschriebenen Art, oder aber in Kombination mit
zusätzlichen unabhängigen oder integrierten Toroidal
und Poloidalfeldspulen erzeugt werden. Auf jeden Fall
ist der zusätzlich benötigte Poloidalfeldanteil um den
von der Helix des Toroidalfeldspulensystems erzeugten
Anteil kleiner.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt in der Ener
gieeinsparung, die im Vergleich zur konventionellen Lö
sung, bei gleichen Parametern des Fusionsreaktors, er
reicht wird. Vergleicht man nämlich die Stromverläufe
in den Toroidalfeld- und Poloidalfeldspulen eines kon
ventionellen Spulensystems mit denjenigen des oben be
schriebenen Systems, so ergibt sich folgendes:
Während der Stromverlauf der Toroidalfeldspulen in bei
den Fällen ähnlich ist, wird bei der dieser Erfindung
zugrunde liegenden Lösung eine deutliche Reduktion des
Stroms beim Poloidalfeldspulensystem und damit eine ent
sprechende Energieeinsparung erreicht.
Ein weiterer Vorteil entsteht durch die teilweise Kompen
sation von magnetischen Kräften zwischen den Toroidal
und Poloidalfeldspulen und der damit verbundenen Reduk
tion der mechanischen Spannungen in den Spulenleitern
und in der Isolation. Zusätzlich werden die bei konven
tionellen Lösungen entstehenden hohen Zugkräfte im Be
reich der inneren Schenkel der Toroidalfeldspulen durch
die schraubenförmige Anordnung der Leiter weiter redu
ziert.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine vereinfachte perspektivische Darstellung
einer bekannten Magnetanordnung mit räumlich
getrennten Toroidal- und Poloidalfeldspulen,
Fig. 2 eine schematische perspektivische Darstellung
einer ersten Ausführungsform der erfindungsge
mässen Spule mit 180° Umschlingungswinkel,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform mit 360° Umschlin
gungswinkel,
Fig. 4 ein Diagramm, in welchem die Stromverläufe in
der erfindungsgemässen Spulenanordnung derjenigen
in den bekannten Spulen gegenübergestellt sind.
Die bekannte Spulenanordnung nach Fig. 1 besteht im we
sentlichen aus einem Toroidalfeldsystem mit einer Viel
zahl von Toroidalfeldspulen 1 und einem koaxial zur zen
tralen Achse 3 des Fusionsreaktors angeordneten Poloidal
feldsystem mit mehreren Poloidalfeldspulen 2.
Die Toroidalfeldspulen 1 sind gleichmässig über den Um
fang einer toroidalen Vakuumkammer 4 verteilt, in welcher
das Plasma 5 eingeschlossen ist. Nicht in Fig. 1 einge
zeichnet sind die Bauteile des magnetischen Kreises,
sofern ein solcher überhaupt vorgesehen ist. Der die
Bohrung der Poloidalfeldspule 2 durchsetzende Kern und
die sternförmig dazu angeordneten Joche, sind im einzelnen
jedoch in Fig. 3 der genannten Broschüre dargestellt
und werden deshalb hier nicht weiter beschrieben.
In Fig. 2 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungs
gemässen Spulenanordnung schematisch dargestellt. Jede
Spule besteht aus einem helixartig gewundenen Innenbügel
6 und einem Aussenbügel 7. Der Umschlingungswinkel der
Innenbügel 6 liegt im Beispielsfall bei etwa 180°. Die
Enden des Innenbügels 6 sind radial nach aussen abgebogen;
diese radialen Fortsätze sind mit 8 bzw. 9 bezeichnet.
Die Innen- und Aussenbügel sind über Verbindungsstücke
10, 11 miteinander verbunden. Sie sind im Beispielsfall
radial nach aussen verlegt, wo die Kraft- und Platzver
hältnisse eine konventionelle Verbindungstechnik, z.B.
Löten, Schweissen, Verschrauben etc., erlauben. Die in
Fig. 2 nicht eingezeichneten elektrischen Verbindungen
erfolgen analog zur bekannten Ausführung am Aussenumfang
der Aussenbügel 7.
In Fig. 3 ist eine Spulenanordnung gezeigt, bei welcher
der Umschlingungswinkel der Innenbügel 6 360° beträgt.
Ansonsten entspricht ihr Aufbau demjenigen der Spulen
anordnung nach Fig. 2.
Wie ein Vergleich mit Fig. 1 zeigt, lassen sich derart
ausgebildete Spulen ohne nennenswerte Modifikationen
am Reaktor in die bekannte Anordnung einbauen.
Die Spulenanordnungen nach Fig. 2 und 3 können bei Be
darf ergänzt werden durch zusätzliche Poloidalfeldspulen.
Diese können sowohl im Innenraum der durch die Innenbügel
6 gebildeten Zylinderspule als auch an deren Aussendurch
messer liegen. Die erste Alternative ist in Fig. 2 und 3
schematisch und strichliert eingezeichnet; die zusätz
liche Poloidalfeldspule ist dort mit 12 gekennzeichnet.
Ebenso können in die Spulenanordnung in den von den Aus
senbügeln 7 und Innenbügeln begrenzten Ringraum zusätzliche
Toroidalfeldspulen 13 angeordnet werden, wie es in Fig. 2
und 3 beispielsweise angedeutet ist.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt in der Ener
gieeinsparung, die im Vergleich zur konventionellen Lö
sung, bei gleichen Parametern des Fusionsreaktors, er
reicht wird. In Fig. 4 sind die Stromverläufe in den
Toroidalfeld- und Poloidalfeldspulen eines konventio
nellen Spulensystems (4 a) mit denjenigen des oben be
schriebenen Systems (4 b) verglichen, wobei das Diagramm
I den zeitlichen Verlauf des Stromes I P im Plasma, Dia
gramm II den zeitlichen Verlauf des Stromes I Tor in den
Toroidalfeldspulen und Diagramm III den zeitlichen Ver
lauf des Stromes I Pol in den Poloidalfeldspulen zeigt.
Während der Stromverlauf der Toroidalfeldspulen in bei
den Fällen ähnlich ist, wird bei der dieser Erfindung
zugrunde liegenden Lösung (4 b) eine deutliche Reduktion
des Stroms beim Poloidalfeldspulensystem und damit eine
entsprechende Energieeinsparung erreicht.
Ein weiterer Vorteil entsteht durch die teilweise Kom
pensation von magnetischen Kräften zwischen den Toroi
dal- und Poloidalfeldspulen und der damit verbundenen
Reduktion der mechanischen Spannungen in den Spulenlei
tern und in der Isolation. Zusätzlich werden die bei
konventionellen Lösungen entstehenden hohen Zugkräfte
im Bereich der inneren Schenkel der Toroidalfeldspulen
durch die schraubenförmige Anordnung der Leiter weiter
reduziert.
Claims (5)
1. Magnetspulenanordnung für Fusionsreaktoren mit ersten
Mitteln zur Erzeugung eines Toroidalfeldsystems, mit
zweiten Mitteln zur Erzeugung eines Poloidalfeldsy
stems, die beide auf das in einer torusförmigen Vakuum
kammer (4) eingeschlossene Plasma (9) wirken, und
gegebenenfalls einem dem Poloidalfeldsystem zugeordne
ten zentralen Magnetkern und damit verbundenen stern
förmig angeordneten Magnetjochen, welche das Toroidal
feldsystem samt Vakuumkammer (4) umschliessen, dadurch
gekennzeichnet, dass die Magnetspulenanordnung aus
Spulen aufgebaut ist, die im wesentlichen aus einem
die Vakuumkammer (4) umgreifenden Aussenbügel (7)
und einem in Form einer Schraubenlinie um die zentrale
Achse (3) des Reaktors herum geführten Innenbügel
(6) bestehen, und dass die Innen- und Aussenbügel
an den Stirnseiten der Magnetspulenanordnung elektrisch
und mechanisch miteinander verbunden sind.
2. Magnetspulenanordnung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass im Innenraum der Magnetspulenan
ordnung eine zusätzliche Poloidalfeldspule (12) ange
ordnet ist.
3. Magnetspulenanordnung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Gesamtheit der Innenbügel (6)
von einer zusätzlichen Poloidalfeldspule umgeben ist.
4. Magnetspulenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem von den Innen-(6)
und Aussenbügeln (7) begrenzten Ringraum zusätzliche
Toroidalfeldspulen (13) vorgesehen sind.
5. Magnetspulenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlingwinkel der
Innenbügel zwischen 30° und 360°, vorzugsweise um
180°, liegt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1707/86A CH672216A5 (de) | 1986-04-25 | 1986-04-25 |
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Legal Events
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BBC BROWN BOVERI AG, BADEN, AARGAU, CH |
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Representative=s name: RUPPRECHT, K., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 6242 KRONBER |
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