DE3706209C1 - Sinterformkoerper auf Basis von Aluminiumtitanat und Verfahren zu seiner Herstellung,sowie dessen Verwendung - Google Patents
Sinterformkoerper auf Basis von Aluminiumtitanat und Verfahren zu seiner Herstellung,sowie dessen VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Gegenstand nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft
ferner ein Verfahren zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Gegenstandes und seine Verwendung.
Ein silikathaltiges Aluminiumtitanat ist aus der DE-AS
27 50 290 bekannt. Bei der Herstellung dieses
bekannten Aluminiumtitanats wird von 50 bis 60 Gew.-%
Al₂O₃, 40 bis 45 Gew.-% TiO₂, 2 bis 5 Gew.-% Kaolin und
0,1 bis 1 Gew.-% Magnesiumsilikat ausgegangen. Durch
den SiO₂-Zusatz soll eine Verbesserung der thermischen
Stabilität des reinen Aluminiumtitanats bewirkt
werden, gleichzeitig wird aber angegeben, daß die
thermische Ausdehnung sich dabei erhöht und die
Aluminiumtitanatbildung verlangsamt wird, so daß eine
höhere Brenntemperatur erforderlich wird, um den
gleichen Aluminiumtitanatanteil zu erhalten. Zur
Verbesserung der physikalischen Eigenschaften wird
weiterhin die MgO-Komponente für notwendig gehalten,
wozu beispielsweise Sepiolith vorgeschlagen wird. Es
soll dadurch eine relativ flache Ausdehnungskurve
erzielt werden, so daß der Ausdehnungskoeffizient bis
zu 1000°C unter 1,5 × 10-6/°C liegt. Wie sich aus den
Beispielen dieses Schriftstückes ergibt, wird die
Abmischung von Al₂O₃ und TiO₂ im stöchiometrischen
Bereich (Al₂O₃ : TiO₂ = 1 : 0,78) bzw. mit einem sehr
geringen Überschuß an TiO₂ vorgenommen. Dies ergibt
sich aus Beispiel 5 dieser Schrift, das für ein
Verhältnis von Al₂O₃ : TiO₂ = 1 : 0,81 die günstigsten
Werte zeigt.
Die Lehre der DE-AS 27 50 290 ist somit dahingehend
auszulegen, einen möglichst hohen
Aluminiumtitanatanteil im fertigen Formkörper zu
erzeugen.
Entsprechend der älteren DE-AS 12 38 376 wurde auch
bereits vorgeschlagen, einen keramischen Stoff aus:
Al₂O₃, SiO₂ und TiO₂ herzustellen. Als
Ausgangskomponenten werden wegen seiner Plastizität
Kaolinit, ferner Aluminiumhydroxid und als weitere
Zusatzstoffe noch Lithiumcarbonat und weitere
Metalloxide verwendet. Die erzielten niedrigen
Festigkeiten des in der DE-AS 12 38 376 beschriebenen
Stoffes werden gemäß der DE-AS 27 50 290 auf das
Fehlen einer Magnesiumoxidverbindung in der
Ausgangsmischung zurückgeführt, andererseits weisen
diese bekannten Stoffe einen thermischen
Längenausdehnungskoeffizienten α auf, der im
Bereich bis 1000°C bei -0,1 bis -0,8 × 10-6/°C liegt.
In der EP-A 133 021 wird eine
Aluminiumtitanat-Mullitkeramik beschrieben, die aus 60
bis 75 Gew.-% Al₂O₃, 15 bis 35 Gew.-% TiO₂ und 1 bis
16,5 Gew.-% SiO₂ zusammengesetzt ist. Es werden
zusätzlich vorgeschlagen 0,5 bis 5 Gew.-% Fe₂O₃
und/oder 0,5 bis 5 Gew.-% von seltenen Erdmetalloxiden.
Die beschriebenen Zusammensetzungen der gesinterten
Keramik umfassen Mullitanteile von 20 bis 40 Gew.-%,
Al₂TiO₅-Anteile von 50 bis 70 Gew.-% und Al₂O₃-Anteile
von 10 bis 12 Gew.-%. Außerdem werden noch Oxide des
Eisens, Lanthans und Neodyms von mehr als 3 Gew.-%
insgesamt angegeben. Der thermische
Längenausdehnungskoeffizient soll im Bereich von
Raumtemperatur bis 1000°C geringer als 2,5 × 10-6/°C
sein.
Die EP-A 37 868 betrifft ein keramisches Material mit
einer geringen thermischen Ausdehnung, das auf Basis
von Aluminiumtitanat unter Zusatz von Magnesiumoxid
und Eisenoxid hergestellt ist. Als Hauptanteil der
kristallinen Materialphase wird Magnesiumoxid/
Aluminiumoxid/Titanoxid/Siliziumoxid/Eisenoxid in
fester Lösung angegeben. Als Ausgangsstoffe können
eine Vielzahl von Verbindungen verwendet werden,
beispielsweise zum Erhalt von Aluminiumoxid, Kaolin
oder zum Erhalt von Magnesiumoxid, Magnesiumkarbonat.
Die erzielbaren Mindestwerte der Biegebruchfestigkeit
sind mit ca. 5 MPa bei Raumtemperatur außerordentlich
gering angesetzt. Der thermische
Ausdehnungskoeffizient soll im Bereich von 25 bis
800°C einen Wert von 2 × 10-6/°C nicht übersteigen.
Entsprechend der US-PS 28 72 726 wurde für einen
silikatfreien Werkstoff, der unter Verwendung von
Al₂O₃ und TiO₂ hergestellt wird, der Zusatz von
Chromoxid, vorzugsweise in Mengen von 25 bis 60 Gew.-%
vorgeschlagen. Die erreichten Biegebruchfestigkeiten
sind relativ hoch und liegen weit über den
Festigkeiten, die üblicherweise von
Aluminiumtitanat-Werkstoffen bekannt sind. Das
Verhältnis von Aluminiumoxid zu Titanoxid ist wieder
für die Ausgangsmischung noch für die Zusammensetzung
des fertigen Werkstoffes angesprochen, vielmehr wird
hier lediglich das Verhältnis von Sauerstoff zu den
einzelnen elementaren Metallkomponenten, wie
Aluminium, Titan und Chrom angegeben.
Die US-PS 35 34 286 beschreibt einen Werkstoff, bei
dem Al₂O₃ einer der Hauptbestandteile ist, wobei eine
typische Zusammensetzung aus 75,2 Gew.-% Al₂O₃, 22,8 Gew.-%
Al₂TiO₅ und 2 Gew.-% SiO₂ besteht. Das Vorliegen
von freiem TiO₂ im fertigen Werkstoff ist nicht
angesprochen. Der Werkstoff wird eingesetzt zum
Verstreuen von Mikrowellen und soll eine geringe
Porosität aufweisen. Als Aufgabe für eine geringe
Porosität wird ein Wert von bis zu 7% genannt.
Wie sich aus der US-PS 36 07 343 ergibt, ist TiO₂ auch
bereits in einer Menge von 1 bis 50 Vol.-% zur
Beschichtung von Al₂O₃-Partikeln verwendet worden. Die
beschichteten Partikel werden unter Zusatz eines
geeigneten Bindemittels, z. B. auf Basis eines
Phenolharzes zur Beschichtung nach dem
Flammsprühverfahren eingesetzt.
Zur Herstellung eines sinterfähigen
Aluminiumtitanatpulvers wird gemäß der US-PS 38 25 653
vorgeschlagen, Halogene- oder Alkoxy-Verbindungen von
Aluminium und Titan als Hydroxid zu kopräzipitieren
und das Kopräzipitat nach Trocknung und Kalzinierung
zum Sintern von Aluminiumtitanatprodukten zu
verwenden. Die auf diese Weise hergestellten Produkte
sollen im Temperaturbereich von 25 bis 1000°C eine
thermische Längenausdehnung von weniger als 1 ×
10-6/°C aufweisen. Die Dichte soll je nach
Herstellungsverfahren bei 70 bis 85% der
theoretischen Dichte von 3,73, also bei ca. 2,6 bis
3,2 liegen. Es werden Abmischungen im Verhältnis Al₂O₃
zu TiO₂ von 1 : 1, 1 : 3 bis 3 : 1 angegeben. Eine
Zumischung von Silikatverbindungen ist nicht
angesprochen. Das in der vorstehend genannten
US-Patentschrift beschriebene Pulver wird gemäß der
US-PS 38 90 140 zur Herstellung von Schmelztiegeln für
Uran und Uranlegierungen eingesetzt. Bei der
Herstellung der Schmelztiegel nach dem
Heißpreßverfahren wird von einem
Aluminiumtitanatpulver einer Größe von 10 bis 70 µm
ausgegangen. Als geeignet wird ein Verhältnis
von je 50 Mol. % Al₂O₃/TiO₂ angesehen.
In der US-PS 41 18 240 ist eine Zusammensetzung
beschrieben, die im wesentlichen aus Aluminiumtitanat
unter Zusatz von 1,5 bis 10 Gew.-% Zinndioxid (SnO₂)
und 2 bis 3 Gew.-% SiO₂ besteht. Statt SnO₂ können auch
seltene Erdoxide, z. B. von La, Ce und Y eingesetzt
werden. Es wird eine synergistische Wirkung zwischen
SiO₂ und den seltenen Erdoxiden bzw. Zinndioxid
erwartet. Die eingesetzten TiO₂-Mengen liegen bei 37
und 38 Gew.-% gegenüber 53 bis 55 Gew.-% Al₂O₃. Bei
einer in dieser Schrift beschriebenen Zusammensetzung
aus Al₂O₃, TiO₂ und SiO₂ wird ein thermischer
Ausdehnungskoeffizient im Temperaturbereich von 20 bis
1000°C von 1,2 × 10-6 und eine Biegefestigkeit bei
Raumtemperatur von umgerechnet 18 MPa erreicht.
In der DE-Z: H. J. Pohlmamm, K. Schricker, K. H.
Schüller, Ber. Dt. Keram. Ges., 52 (1975), Seiten 179
bis 183, werden in allgemeiner Form die Eigenschaften
des Al₂O₃-TiO₂-SiO₂-Systems beschrieben, wobei als
SiO₂-Quelle Kaolin Verwendung findet. Wie aus den
beschriebenen Gefügeuntersuchungen hervorgeht, weisen
diese Proben im wesentlichen nur Aluminiumtitanat als
Kristallphase auf.
Ein poröser Keramikformkörper mit mehr als 80 Gew.-%
Aluminiumtitanat, 4 bis 10 Gew.-% SiO₂, 0,5 bis 5 Gew.-%
La₂O₃, CeO₂ und/oder Y₂O₃ und Al₂O₃ und TiO₂ im
Mol.-Verhältnis von 1 : 1 bis 0,8 : 1,2 in der
US-PS 43 27 188 beschrieben.
Die DE-AS 25 09 765 beschreibt einen verschleißfesten,
reibungsarmen und korrosionsbeständigen
Sinterwerkstoff auf Basis von TiO₂, der 1 bis 5 Gew.-%
Al₂O₃ und 1 bis 5 Gew.-% SiO₂, Rest TiO₂ enthält, wobei
zusätzlich noch max. 0,1 Gew.-% an Alkali- und
Erdalkalioxid anwesend sein dürfen.
Gemäß der DD-PS 29 794 wird eine gute
Temperaturwechselbeständigkeit durch einen sehr
niedrigen, vorzugsweise negativ linearen
Wärmeausdehnungskoeffizienten hervorgerufen. Zur
Herstellung eines hochfeuerfesten, oxidischen
Werkstoffes mit guter Temperaturwechselbeständigkeit
werden gemäß dieser Schrift Zusammensetzungen aus
MgO-Al₂O₃-TiO₂ bzw. aus MgO-Al₂O₃-TiO₂-SiO₂
vorgeschlagen, wobei der TiO₂-Anteil 15 bis 75 Gew.-%, der Al₂O₃-Anteil 70 bis 35 Gew.-% und die Anteile von SiO₂ und MgO bis zu 40 bzw. 20% betragen sollen. Der mit dieser Schrift erzielbare lineare thermische Längenausdehnungskoeffizient soll im Bereich zwischen 10 und 700°C < 4 × 10-6/°C sein bzw. soll er vorzugsweise negativ sein oder nur wenig von 0 abweichen. Die in den Beispielen angegebenen Abmischungsverhältnissen von Al₂O₃ zu TiO₂ umfassen den weiten Bereich von 1 : 0,7 bis 1 : 1,7, wobei der letztgenannte Bereich für eine silikatfreie Zusammensetzung mit 8 Gew.-% MgO-Anteil gilt.
MgO-Al₂O₃-TiO₂ bzw. aus MgO-Al₂O₃-TiO₂-SiO₂
vorgeschlagen, wobei der TiO₂-Anteil 15 bis 75 Gew.-%, der Al₂O₃-Anteil 70 bis 35 Gew.-% und die Anteile von SiO₂ und MgO bis zu 40 bzw. 20% betragen sollen. Der mit dieser Schrift erzielbare lineare thermische Längenausdehnungskoeffizient soll im Bereich zwischen 10 und 700°C < 4 × 10-6/°C sein bzw. soll er vorzugsweise negativ sein oder nur wenig von 0 abweichen. Die in den Beispielen angegebenen Abmischungsverhältnissen von Al₂O₃ zu TiO₂ umfassen den weiten Bereich von 1 : 0,7 bis 1 : 1,7, wobei der letztgenannte Bereich für eine silikatfreie Zusammensetzung mit 8 Gew.-% MgO-Anteil gilt.
Die letztgenannte Schrift ist ein typisches Beispiel
für den bisher vorherrschend gewesenen Gedanken, die
Temperaturwechselbeständigkeit von
Aluminiumtitanatwerkstoffen durch Einstellung eines
möglichst geringen thermischen
Längenausdehnungskoeffizienten zu verbessern. Wie in
dieser Schrift ausgeführt wird, ist die
Temperaturwechselbeständigkeit aber auch u. a. noch von
der Wärmeleitfähigkeit, Zugfestigkeit und vom
Elastizitätsmodul unmittelbar abhängig. Wie aus der
den nächstkommenden Stand der Technik bildenden,
eingangs erwähnten DE-AS 27 50 290 hervorgeht, wurde
dabei jedoch einem geringen thermischen
Längenausdehnungskoeffizienten immer der Vorzug
gegeben. Den bekanntgewordenen Vorschlägen haftet
jedoch der gemeinsame Nachteil an, daß die
hergestellten Sinterformkörper über eine noch nicht in
jedem Fall ausreichende Temperaturwechselbeständigkeit
verfügen, so daß es entweder bereits beim Eingießen
u. U. aber erst nach längerem Einsatz der
Sinterformkörper zu Defekten kommt. Es besteht die
Vermutung, daß die Defekte bereits durch einen
einmaligen Kontakt, z. B. während des Umgießens mit
einer metallischen Schmelze, initiert werden, aber
erst später zu Tage treten. Es hat sich auch gezeigt,
daß die fraglichen Sinterformkörper trotz einer
sorgfältigen Überwachung ihrer physikalischen
Kennwerte noch gewisse Qualitätsunterschiede
aufweisen, so daß es während des Einsatzes der
Sinterformkörper bei an sich unveränderter Belastung
häufig zur vorzeitigen Störung der Sinterformkörper
kommt. Im einzelnen sind die Gründe für dies
unerwartete Fehlverhalten der Sinterformkörper nicht
immer nachweisbar, es besteht aber die Vermutung, daß
gewisse Unregelmäßigkeiten im Gefüge des
Sinterformkörpers die Ursache bilden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun
darin die bekannten Sinterformkörper auf Basis von
Aluminiumtitanat weiter zu verbessern und insbesondere
so auszubilden, daß ihr Einsatz im Produktionsbetrieb
und insbesondere ihre Beständigkeit beim Umgießen mit
Schmelzen von Nichteisenmetallen im Temperaturbereich
unterhalb 800°C weiter verbessert ist.
Entgegen den bisher vorherrschenden Auffassungen
gelingt die Lösung der anstehenden Aufgabe
überraschenderweise mit einer Ausgangsmischung, deren
Zusammensetzung zum Vorliegen eines relativ hohen
freien TiO₂-Gehaltes im fertigen Sinterkörper
führt. Im Gegensatz zum bekannten Stand der Technik
wird also das zugegebene Aluminiumoxid bzw. Titanoxid
nicht restlos zu Aluminiumtitanat umgesetzt, sondern
darauf geachtet, daß ein gewisser TiO₂-Überschuß
vorhanden ist, der zum Vorliegen von nicht zu
Aluminiumtitanat umgesetztem TiO₂ führt. Es hat sich
auch gezeigt, daß die Qualität und Gleichmäßigkeit der
fraglichen Sinterformkörper durch möglichst geringe
Magnesiumoxidanteile oder Anteile anderer
Verunreinigungen, wie sie zum Teil unvermeidbar
entstehen, weiter verbessert werden können. Aufgrund
der vorstehenden Erkenntnisse sieht die vorliegende
Erfindung also zur Lösung der anstehenden Aufgabe, bei
einem Sinterformkörper gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1, dessen kennzeichnende Merkmale
vor.
Wenn auch im einzelnen nocht nicht geklärt ist, worauf
die überlegene Wirkung des erfindungsgemäßen
Sinterformkörpers zurückzuführen ist, so hat sich doch
bereits gezeigt, daß es auf die nachfolgenden Merkmale
besonders ankommt:
die Zusammensetzung der Ausgangsmischung aus hochreinen Stoffen, wozu auch ein Verzicht auf Kaolin, das als Komponente der Ausgangsmischung aus dem Stand der Technik bekannt ist gehört, vorteilhaft wird ein Aluminiumoxid mit einer Reinheit von mindestens 99% verwendet,
das Vorliegen von max. 0,2 Gew.-% Verunreinigungen wie z. B. Magnesiumoxid, das jedoch keinesfalls erforderlich ist und max. bis zu 0,1 Gew.-% vorliegen kann, weil das Vorliegen in dieser Substanz in der Ausgangsmischung nicht immer auszuschalten ist, da es als Verunreinigung, z. B. als Mahlabrieb unvermeidbar ist.
die Zusammensetzung der Ausgangsmischung aus hochreinen Stoffen, wozu auch ein Verzicht auf Kaolin, das als Komponente der Ausgangsmischung aus dem Stand der Technik bekannt ist gehört, vorteilhaft wird ein Aluminiumoxid mit einer Reinheit von mindestens 99% verwendet,
das Vorliegen von max. 0,2 Gew.-% Verunreinigungen wie z. B. Magnesiumoxid, das jedoch keinesfalls erforderlich ist und max. bis zu 0,1 Gew.-% vorliegen kann, weil das Vorliegen in dieser Substanz in der Ausgangsmischung nicht immer auszuschalten ist, da es als Verunreinigung, z. B. als Mahlabrieb unvermeidbar ist.
Eine ganz wesentliche Bedeutung kommt auch der
homogenen Verteilung der TiO₂-Phase im
Sinterformkörper zu, denn es hat sich gezeigt, daß das
Vorliegen einer homogen dispergierten TiO₂-Phase unter
Verwendung der erfindungsgemäßen Ausgangsmischung im
Sinterformkörper zu einem weitestgehend rißfreien
Politurgefüge führt. Dem Vorliegen eines weitestgehend
rißfreien Politurgefüges kommt eine große Bedeutung
zu, denn darauf ist die erhöhte Sicherheit der
erfindungsgemäßen Sinterformkörper bei ihrer
Verwendung im Produktionsbetrieb zurückzuführen.
Wichtig ist auch eine mittlere Korngröße der
Aluminiumtitanatkörner von 5 bis 20 µm,
vorzugsweise liegt dieser Wert sogar bei 8 bis 15 µm.
Die mittlere Korngröße des Titanoxids ist noch
geringer und liegt bei 0,5 bis 10 µm, ist aber auf
jeden Fall geringer als die mittlere Korngröße der
Aluminiumtitanatkörner. Aus der Praxis bekannte und
dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1
entsprechende Sinterformkörper weisen demgegenüber
eine Korngröße des Aluminiumtitanats von 1 bis 3 µm
auf.
Der erfindungsgemäße Sinterformkörper setzt sich
zusammen aus:
15 bis 35 Gew.-% TiO₂
60 bis 85 Gew.-% Al₂TiO₅ (Aluminiumtitanat)
bis zu 5 Gew.-% Al₂O₃
bis zu 17 Gew.-% Mullit,
max. 0,2 Gew.-% Verunreinigungen
wobei sich alle Gewichtsteile auf 100 Gew.-% ergänzen.
15 bis 35 Gew.-% TiO₂
60 bis 85 Gew.-% Al₂TiO₅ (Aluminiumtitanat)
bis zu 5 Gew.-% Al₂O₃
bis zu 17 Gew.-% Mullit,
max. 0,2 Gew.-% Verunreinigungen
wobei sich alle Gewichtsteile auf 100 Gew.-% ergänzen.
Die Dichte des Sinterformkörpers liegt bei mindestens
3,0, kann aber im Gegensatz zu den bekannten
Sinterformkörpern bis auf 3,6 g/cm³ ansteigen.
Vorzugsweise liegt die Dichte im Bereich von 3,3 bis
3,5 g/cm³. Die Biegebruchfestigkeit liegt bei
mindestens 25 MPa, vorzugsweise im Bereich von 33 bis
47 MPa. Der E-Modul liegt bei 14 000 bis 25 000 MPa. Der
Ausdehnungskoeffizient liegt im Temperaturbereich von
400 bis 800 Grad bei 1,5 bis 3,0 × 10-6 K-1
und damit wesentlich höher als bei den bekannten
Sinterformkörpern gemäß der DE-AS 27 50 290. Die
Wärmedämmung beträgt 1-3 W/mK.
Bei den durch die Unteransprüche gekennzeichneten
weiteren vorteilhaften Ausführungsformen kommt
insbesondere dem Herstellungsverfahren des
erfindungsgemäßen Sinterformkörpers eine ganz
besondere Bedeutung zu. Unter Verwendung einer
Ausgangsmischung von hochreinen Stoffen, wobei das
auch schon vorgeschlagene Kaolin ausdrücklich
ausgeschlossen sein muß und die notwendige
SiO₂-Dotierung in Form von Quarz erfolgt, sowie das
Vorliegen von weiteren Verunreinigungen nach
Möglichkeit gänzlich auszuschließen ist, der maximale
Gehalt an Verunreinigungen 0,2 Gew.-% der
Ausgangsmischung aber nicht übersteigen darf und
hierbei max. 0,1 Gew.-% Magnesiumoxid zulässig sind,
wird durch Mischmahlung der Oxide auf eine
D₅₀-Korngröße < 0,5 µm und durch Herstellung
eines Schlickers unter Verwendung an sich bekannter
Hilfsmittel aus der Schlickermasse ein Grünkörper
hergestellt, der eine Dichte von mindestens 2,4 g/cm³
aufweist. Das Sintern erfolgt bei Temperaturen von
1350 bis 1490°C während einer Haltezeit von 1
bis 5 h.
Alternativ kann die Herstellung auch durch Formen und
Pressen einer die erfindungsgemäße Zusammensetzung
aufweisenden Pulvermischung erfolgen, die ein übliches
Bindemittel enthält und durch Sprühtrocknung erhalten
wird. Die Sinterung erfolgt dabei wiederum im
angegebenen Temperaturbereich und während der
angegebenen Haltezeit.
Nach dem Sinterprozeß wird der Sinterformkörper nach
an sich bekannten Verfahren auf seine endgültige Form
gebracht, z. B. durch Hartbeschichtung mit
Diamantwerkzeugen. Ein besonders interessantes
Einsatzgebiet für den erfindungsgemäßen
Sinterformkörper liegt in seiner Verwendung zur
Herstellung von aus Metall und Keramik bestehenden
Verbundkörpern. Der Sinterformkörper ist dabei
rohrartig hohl ausgebildet. Solche Verbundkörper sind
beispielsweise Abgasleitungen in Verbrennungsmotoren,
insbesondere im Verbrennungsraumbereich. Von
besonderem Vorteil ist es dabei, wenn der
Sinterformkörper in jedem Querschnitt rund bzw. oval
ist, eine konkave Form vermieden wird und alle Kanten
verrundet sind. Vorzugsweise liegt die Wandstärke
zwischen 2 und 6 mm, ganz besonders bevorzugt ist eine
Wandstärke von 3 bis 4 mm.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der näheren
Erklärung der Erfindung:
Eine Ausgangsmischung aus:
49 Gew.-%Al₂O₃
47 Gew.-%TiO₂
4 Gew.-%Quarz (SiO₂)
wird in Wasser dispergiert und der Schlicker auf eine
D₅₀-Teilchengröße < 0,5 µm gemahlen. Nach
Zusatz eines üblichen temporären Bindemittels wird die
Mischung sprühgetrocknet und daraus durch Pressen bei
einem Druck von 1000 bar ein Grünkörper geformt. Das
Bindemittel wird bei 300°C ausgeheizt und der
Grünkörper anschließend bei 1430°C während 3 h
gesintert. Am Sinterformkörper werden folgende Werte
gemessen
Dichte: 3,43 g/cm³
Biegebruchfestigkeit σ B : 38 MPa
Elastizitätsmodul: 18 000 MPa
thermischer Ausdehnungskoeffizient α im Temperaturbereich von 400 bis 800°C:
2,3 × 10-6 K-1
Dichte: 3,43 g/cm³
Biegebruchfestigkeit σ B : 38 MPa
Elastizitätsmodul: 18 000 MPa
thermischer Ausdehnungskoeffizient α im Temperaturbereich von 400 bis 800°C:
2,3 × 10-6 K-1
Der Sinterformkörper setzt sich zusammen aus:
68 Gew.-%Al₂TiO₅
18 Gew.-%TiO₂
1 Gew.-%Al₂O₃
Rest Mullit
Ein wäßriger Schlicker mit einem Feststoffgehalt von
75 Gew.-% und einer Teilchengröße nach dem Mahlprozeß
von D₅₀ < 0,5 µm und folgender Zusammensetzung
wird hergestellt:
48,5 Gew.-%Al₂O₃
48,5 Gew.-%TiO₂
3 Gew.-%Quarz (SiO₂)
Durch Gießen wird aus dem Schlicker ein hohler
rohrartiger Körper geformt und dieser Grünkörper bei
1440°C während einer Haltezeit von 2,5 h gesintert.
Am Sinterformkörper werden folgende Werte gemessen:
Dichte: 3,4 g/cm³
Biegebruchfestigkeit σ B : 36 MPa
Elastizitätsmodul: 15 000 MPa
thermischer Ausdehnungskoeffizient a im Temperaturbereich von 400 bis 800°C:
2,1 × 10-6/K-1
Dichte: 3,4 g/cm³
Biegebruchfestigkeit σ B : 36 MPa
Elastizitätsmodul: 15 000 MPa
thermischer Ausdehnungskoeffizient a im Temperaturbereich von 400 bis 800°C:
2,1 × 10-6/K-1
Der Sinterformkörper setzt sich zusammen aus:
75 Gew.-%Al₂TiO₅
18 Gew.-%TiO₂
1 Gew.-%Al₂O₃
Rest Mullit
Die nachfolgenden Fig. zeigen:
Fig. 1 die natürliche - unbehandelte - Oberfläche
eines Sinterformkörpers nach der Erfindung,
Fig. 2 die natürliche - unbehandelte - Oberfläche bei
einem handelsüblichen Sinterformkörper,
Fig. 3 das Politurgefüge des Sinterformkörpers nach
Fig. 1,
Fig. 4 das Politurgefüge des Sinterformkörpers nach
Fig. 2.
Der Vergleich der Fig. 1 und 2 zeigt das wesentlich
gröbere Korn des erfindungsgemäßen Sinterformkörpers.
Der Vergleich der Fig. 3 und 4 zeigt für den
erfindungsgemäßen Sinterformkörper ein rißfreies
Politurgefüge mit homogener TiO₂-Verteilung,
wohingegen Fig. 4 im Politurgefüge ein Rißnetz zeigt.
Claims (9)
1. Sinterformkörper auf Basis von Aluminiumtitanat,
hergestellt aus einer Ausgangsmischung, die neben
einer SiO₂-Verbindung die Oxide des Aluminiums und
Titans enthält, gekennzeichnet durch eine
Zusammensetzung der Ausgangsmischung von:
mehr als 64 Gew.-% TiO₂
bis zu 49,5 Gew.-% Al₂O₃
3 bis 5 Gew.-% Quarz (SiO₂)
weniger als 0,2 Gew.-% Verunreinigungen,
wobei Al₂O₃ und TiO₂ im Gewichtsverhältnis 1 : 0,95 bis 1 : 1,05 vorliegen und sich alle Gewichtsteile auf 100 Gewichtsprozent ergänzen.
mehr als 64 Gew.-% TiO₂
bis zu 49,5 Gew.-% Al₂O₃
3 bis 5 Gew.-% Quarz (SiO₂)
weniger als 0,2 Gew.-% Verunreinigungen,
wobei Al₂O₃ und TiO₂ im Gewichtsverhältnis 1 : 0,95 bis 1 : 1,05 vorliegen und sich alle Gewichtsteile auf 100 Gewichtsprozent ergänzen.
2. Sinterformkörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Zusammensetzung des Sinterformkörpers
aus
15 bis 35 Gew.-% TiO₂
60 bis 85 Gew.-% Al₂TiO₅ (Aluminiumtitanat)
bis zu 5 Gew.-% Al₂O₃
max 0,2 Gew.-% Verunreinigungen
und bis zu 17 Gew.-% Mullit,
wobei sich alle Gewichtsteile auf 100 Gew.-% ergänzen:
15 bis 35 Gew.-% TiO₂
60 bis 85 Gew.-% Al₂TiO₅ (Aluminiumtitanat)
bis zu 5 Gew.-% Al₂O₃
max 0,2 Gew.-% Verunreinigungen
und bis zu 17 Gew.-% Mullit,
wobei sich alle Gewichtsteile auf 100 Gew.-% ergänzen:
3. Sinterformkörper nach einem der Ansprüche 1 und 2,
gekennzeichnet durch eine Dichte von 3,0 bis 3,6
g/cm³
4. Sinterformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch ein Politurgefüge mit einer
homogenen Verteilung der TiO₂-Phase.
5. Sinterformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch einen mittleren thermischen
Längenausdehnungskoeffizienten α von 1,5 bis
3,0 × 10-6 K-1 im Bereich von 400 bis 800°C.
6. Sinterformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Korngröße
des Aluminiumtitanats bei 5 bis 20 µm liegt.
7. Verfahren zur Herstellung eines Sinterformkörpers
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Ausgangsmischung,
bestehend aus
mehr als 46 Gew.-% TiO₂
bis zu 49,5 Gew.-% Al₂O₃
3 bis 5 Gew.-% Quarz (SiO₂)
weniger als 0,2 Gew.-% Verunreinigungen,
wobei sich alle Gewichtsteile auf 100 Gew.-% ergänzen
naß auf eine D₅₀-Teilchengröße < 0,5 µm gemahlen wird, aus dem entstandenen Schlicker ein Grünkörper geformt wird, der nach dem Trocknen eine Gründichte von mindestens 2,4 g/cm³ aufweist und dieser Grünkörper während einer Haltezeit von 1 bis 5 h bei einer Temperatur von 1350 bis 1490 °C gesintert wird.
mehr als 46 Gew.-% TiO₂
bis zu 49,5 Gew.-% Al₂O₃
3 bis 5 Gew.-% Quarz (SiO₂)
weniger als 0,2 Gew.-% Verunreinigungen,
wobei sich alle Gewichtsteile auf 100 Gew.-% ergänzen
naß auf eine D₅₀-Teilchengröße < 0,5 µm gemahlen wird, aus dem entstandenen Schlicker ein Grünkörper geformt wird, der nach dem Trocknen eine Gründichte von mindestens 2,4 g/cm³ aufweist und dieser Grünkörper während einer Haltezeit von 1 bis 5 h bei einer Temperatur von 1350 bis 1490 °C gesintert wird.
8. Verfahren zur Herstellung eines Sinterformkörpers
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Ausgangsmischung,
bestehend aus
mehr als 46 Gew.-% TiO₂
bis zu 49,5 Gew.-% Al₂O₃
3 bis 5 Gew.-% Quarz (SiO₂)
weniger als 0,2 Gew.-% Verunreinigungen,
wobei sich alle Gewichtsteile auf 100 Gew.-% ergänzen
naß auf eine D₅₀-Teilchengröße < 0,5 µm gemahlen wird, der entstehende Schlicker mit Bindemittel versetzt und sprühgetrocknet wird und aus der entstandenen Pulvermischung ein Grünkörper gepreßt wird, der eine Gründichte von mindestens 2,4 g/cm³ aufweist und dieser Grünkörper während einer Haltezeit von 1 bis 5 h bei einer Temperatur von 1350 bis 1490°C gesintert wird.
mehr als 46 Gew.-% TiO₂
bis zu 49,5 Gew.-% Al₂O₃
3 bis 5 Gew.-% Quarz (SiO₂)
weniger als 0,2 Gew.-% Verunreinigungen,
wobei sich alle Gewichtsteile auf 100 Gew.-% ergänzen
naß auf eine D₅₀-Teilchengröße < 0,5 µm gemahlen wird, der entstehende Schlicker mit Bindemittel versetzt und sprühgetrocknet wird und aus der entstandenen Pulvermischung ein Grünkörper gepreßt wird, der eine Gründichte von mindestens 2,4 g/cm³ aufweist und dieser Grünkörper während einer Haltezeit von 1 bis 5 h bei einer Temperatur von 1350 bis 1490°C gesintert wird.
9. Verwendung eines Sinterformkörpers nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, zur Herstellung eines hohlen
rohrartigen Metall-Keramikverbundkörpers in der
Abgasleitung eines Verbrennungsmotors.
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