DE3700854A1 - Energieabsorbierende einrichtung an einer stossstange von kraftfahrzeugen - Google Patents
Energieabsorbierende einrichtung an einer stossstange von kraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine energieabsorbierende Ein
richtung an einer Stoßstange von Kraftfahrzeugen der durch
den Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Gattung.
Die bis jetzt bekannten Einrichtungen dieser Art sind als
hydropneumatische Stoßdämpfer ausgebildet und zu dem Zweck
vorgesehen, bei einem Frontalzusammenstoß eine dabei haupt
sächlich auf die Stoßstange ausgeübte Stoßenergie derart
weitgehend zu vernichten, daß für die nachfolgende Übertra
gungsmöglichkeit durch die Fahrzeugkarosserie jede Verlet
zungsgefahr für die Fahrzeuginsassen gemildert wird. Da
dieses hydropneumatische Stoßdämpferprinzip eine relativ
aufwendige Konstruktion der Stoßstange ergibt, hat es bei
spielsweise gemäß der US-PS′en 36 06 295, 38 57 596 und
42 58 641 bisher nicht an Vorschlägen gefehlt, wie mit
einer Verwendung von Gummi und Schaumkunststoffen ähnlich
energieabsorbierende Eigenschaften für die Stoßstange von
Kraftfahrzeugen erhalten werden, jedoch hat sich bisher keiner
dieser Vorschläge als praxisgerecht und -geeignet erwiesen.
Die durch die Patentansprüche gekennzeichnete Erfindung löst
die Aufgabe, eine energieabsorbierende Einrichtung an einer
Stoßstange von Kraftfahrzeugen der angegebenen Gattung be
reitzustellen, die lediglich mehr oder weniger durch eine
Ausnutzung bekannter Werkstoffeigenschaften eine mit den
bekannten hydropneumatischen Einrichtungen vergleichbare
Energiebilanz ergibt.
Die mit der erfindungsgemäßen Einrichtung erzielbaren Vor
teile liegen im wesentlichen darin, daß mit der Verwendung
zweier unterschiedlicher Kunststoffe mit einer zwei entspre
chend unterschiedlich große Ausbeulfaktoren beeinflussenden
Anordnung und Ausbildung jetzt eine entsprechend kostenspa
rende Gesamtkonstruktion einer Stoßstange zur Verfügung
steht, bei der jede auf die Stoßstange zur Einwirkung kom
mende Stoßenergie in ebenfalls zwei gegeneinander abgrenz
baren Energiestufen absorbiert wird. Es wird damit eine mit
den hydropneumatischen Einrichtungen vergleichbare Stoßdämp
fung mit der primär nur werkstoffbedingten Möglichkeit erhal
ten, die Primärstufe der Energieabsorption auf eine relativ
kurze Zeitspanne mit einem verhältnismäßig hohen Anteilsfak
tor einstellen zu können, womit dann für die Stoßstange ein
Stoßverhalten zur Verfügung steht, das bis zum Überwechseln
in die über eine vergleichbar längere Zeitspanne beibehalte
ne Sekundärstufe eine von jeder bleibenden Beschädigung freie
da elastische Rückbildung der Stoßstangenkonstruktion ermög
licht. Für die Primärstufe der Energieabsorption ist dabei
insbesondere ein relativ hart eingestellter thermoplastischer
Kunststoff unter dem ergänzenden Gesichtspunkt geeignet, daß
damit auch ein günstiges Temperaturverhalten für die Stoßstan
ge erreichbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung
ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird nach
folgend näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Perspektivansicht der Ein
richtung in der Anordnung an der
vorderen Stoßstange eines Kraft
fahrzeuges mit einer teilweise ge
schnittenen Darstellung,
Fig. 2 eine Schnittansicht der Einrichtung
nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 und 4 Schnittansichten der Einrichtung
entsprechend der Fig. 2 während der
Primärstufe und der Sekundärstufe
einer energieabsorbierenden Verfor
mung,
Fig. 5 eine der Fig. 2 entsprechende Schnitt
ansicht einer zweiten Ausführungsform
der Einrichtung,
Fig. 6 eine Schnittansicht eines Teils
einer dritten Ausführungsform der
Einrichtung,
Fig. 7 und 8 Kennlinien zur Darstellung eines
unterschiedlich großen Ausbeulfak
tors zweier Kunststoffe, die für
die Einrichtung gemäß Fig. 1 zur
Verwendung kommen können, und
Fig. 9 eine Kennlinie zur Darstellung der
mit der Einrichtung gemäß Fig. 1
erreichbaren Energieabsorption.
Die teilweise geschnittene Perspektivansicht der Fig. 1 zeigt
den an einem Richtungsanzeiger angeordneten Bereich des vorde
ren Stoßfängers 12 eines Kraftfahrzeuges. Der Stoßfänger ist
mit einer durch eine Zierleiste 16 abgedeckten Stoßstange 18
und mehreren energieabsorbierenden Einrichtungen 20 gebildet,
durch welche die Stoßstange 18 mit einem Montageblech 22 der
Fahrzeugkarosserie 14 verschraubt ist.
Jede zur Absorption einer in der Längsrichtung des Fahrzeuges
auf den Stoßfänger 12 und damit auf die Stoßstange 18 einwir
kenden Stoßenergie vorgesehene Einrichtung 20 ist in Form
eines Kunststoffgehäuses 24 ausgebildet, das bevorzugt aus
einem relativ hart eingestellten Thermoplasten besteht und
zur Aufnahme eines Druckpolsters 26 vorgesehen ist, das für
die Bereitstellung eines unterschiedlich großen Ausbeulfak
tors bevorzugt mit einem Polyurethan-Schaumstoffkörper gebil
det ist. Das Kunststoffgehäuse 24 ist mit einstückig ausgebil
deten Befestigungsflanschen 27, 28 versehen, welche Durchsteck
löcher 30 für Nieten oder Schrauben aufweisen, mittels welcher
die Stoßstange 18 durch die Mehrfachanordnung der Kunststoff
gehäuse 24 an der Fahrzeugkarosserie 14 befestigt wird.
Der zur Anordnung des Druckpolsters 26 vorgesehene Innen
raum 34 des Kunststoffgehäuses 24 kann abweichend von dem
dargestellten rechteckigen Querschnitt auch eine runde bzw.
jede beliebig andere Querschnittsform haben. Wichtig ist,
daß dieser Innenraum 34 eine im Vergleich zu dem Druckpolster
26 etwas größere Axiallänge aufweist, so daß bei Einwirkung
einer Stoßenergie auf die Stoßstange 18 die den Innenraum 34
bildenden Gehäusewände 32 entsprechend der Darstellung in
Fig. 3 ausbeulen können, noch bevor die Stoßstange mit dem
Druckpolster 26 körperlich in Berührung kommt. Um dieses
eine Primärstufe der Energieabsorption ergebende primäre
Ausbeulen der Wände 32 des Kunststoffgehäuses 24 zu erhalten,
muß das Druckpolster 26 eine relativ gleitfähige Anlage an
der umgebenden Innenwand des Kunststoffgehäuses aufweisen,
wobei es für eine optimale Ausnutzung des gegenüber dem
Druckpolster unterschiedlichen Ausbeulfaktors des Kunst
stoffgehäuses 24 auch von Vorteil sein kann, wenn das in
den Innenraum 34 eingesetzte Druckpolster entsprechend der
Darstellung des Druckpolsters 26′ in Fig. 5 einen etwas klei
ner dimensionierten Querschnitt aufweist oder mit einer
Gleitfläche versehen ist, die entsprechend der in Fig. 6
für eine alternative Ausbildung des Druckpolsters 26′′
gezeigten Einzelheit Riffelungen od.dgl. aufweist, die
den Reibungsfaktor zwischen dem Druckpolster und der umge
benden Innenwand des Kunststoffgehäuses 24 verkleinern.
Für den relativ hart eingestellten thermoplastischen Kunst
stoff, aus dem das Kunststoffgehäuse 24 bevorzugt herge
stellt wird, kann beispielsweise die in Fig. 7 gezeigte Kenn
linie maßgebend sein, während die in Fig. 8 gezeigte Kennli
nie dann maßgebend ist für einen Polyurethan-Schaumstoffkör
per, der andererseits für das Druckpolster 26 bevorzugt ver
wendet wird. Die Kennlinie der Fig. 7 weist somit aus, daß
wenn unter Vermittlung der Stoßstange 18 die Wände 32 des
Kunststoffgehäuses 24 in den in Fig. 3 dargestellten Zustand
ausgebeult werden, bei diesem Ausbeulen dann ein relativ gro
ßer Anteil der Stoßenergie in einer relativ kurzen Zeitspanne
absorbiert wird, wobei diese anfängliche Absorption der Stoß
energie einer Verkürzung der axialen Länge des Kunststoffge
häuses 24 praktisch um das Maß entspricht, um welches das
Druckpolster 26 anfänglich axial kürzer ist als der Innen
raum 34. Solange der bei dieser Primärstufe der Energieab
sorption maßgebliche Anteilsfaktor nicht überschritten wird,
findet eine elastische Rückbildung des Kunststoffgehäuses
aus dem ausgebeulten Zustand der Darstellung gemäß Fig. 3
in den in Fig. 2 dargestellten Zustand statt, sobald die Ein
wirkung einer Stoßenergie auf die Stoßstange 18 aufgehoben
ist. Wird andererseits der mit dem Ausbeulen der Wände 32
des Kunststoffgehäuses 24 zu absorbierende Anteil der Stoß
energie überschritten, dann wird ausweislich der in Fig. 7
gezeigten Kennlinie der Widerstand des Kunststoffgehäuses
gegenüber einem fortschreitenden Ausbeulen verhältnismäßig
rasch abgebaut, so daß damit dann die den Innenraum 34 um
gebende Wand 32 die in Fig. 4 gezeigte Fältelung erfährt.
Der Beginn dieser Fältelung fällt nun zusammen mit der
durch das Druckpolster 26 erfüllten Sekundärstufe der
Energieabsorption, die ausweislich der in Fig. 8 gezeigten
Kennlinie einen linear ansteigenden Verlauf des gegenüber
einem Ausbeulen maßgeblichen Widerstandes aufweist. Mit
diesem linear ansteigenden Verlauf des durch das Druckpol
ster 26 der fortschreitenden Stoßenergie entgegengesetzten
Widerstandes wird damit der aufgrund der Fältelung rasch ab
fallende Widerstand des Kunststoffgehäuses 24 ausgeglichen,
so daß unter Hinweis auf die in Fig. 9 gezeigte Kennlinie für
diese Sekundärstufe davon ausgegangen werden kann, daß auf
grund des dafür vorgegebenen unterschiedlich großen Ausbeul
faktors des Druckpolsters 26 jetzt über eine verlängerte
Zeitspanne derselbe Anteilsfaktor der Stoßenergie fortge
setzt absorbiert wird, der anfänglich über eine nur kurze
Zeitspanne ausschließlich durch das Kunststoffgehäuse 24
zur Absorption gebracht werden kann. Die mit dem Druckpolster
26 an eine anfängliche Primärstufe bewirkte Nachschaltung
einer Sekundärstufe für die Absorption jeder auf die Stoß
stange in der Längsrichtung des Fahrzeuges einwirkenden
Stoßenergie ergibt damit für die Fahrzeuginsassen eine ge
ringere Ansprechempfindlichkeit, was noch dadurch weiter ge
fördert werden kann, daß die beiden Stufen der Energieabsorp
tion eine mit den unterschiedlich großen Ausbeulfaktoren des
Kunststoffgehäuses 24 und des Druckpolsters 26 beeinflußbare
größere Differenzierung gegeneinander erfahren. Die gegensei
tige Differenzierung der beiden Stufen ist dabei sowohl werk
stoffmäßig als auch in der wechselseitigen Ausbildung und An
ordnung der die energieabsorbierende Einrichtung ausmachenden
Einzelteile möglich.
Claims (5)
1. Einrichtung an einer Stoßstange von Kraftfahrzeugen zur
Absorption einer in der Längsrichtung des Fahrzeuges auf
die Stoßstange einwirkenden und in bezug auf die Fahrzeug
karosserie nachgiebig abzufangenden Stoßenergie,
gekennzeichnet durch wenigstens ein zwischen
der Stoßstange (18) und der Fahrzeugkarosserie (14) ange
ordnetes Kunststoffgehäuse (24), das eine in der Längs
richtung des Fahrzeuges verlaufende Hauptachse aufweist,
und ein innerhalb des Gehäuses (24) angeordnetes Druck
polster (26) aus Kunststoff, das in der Längsrichtung
des Fahrzeuges einen gegenüber dem Kunststoffgehäuse (24)
unterschiedlich großen Ausbeulfaktor aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoff
gehäuse (24) zur werkstoffmäßigen Erzielung eines anfäng
lich relativ großen elastischen Widerstandes gegenüber einem
Ausbeulen ausgelegt ist und das Druckpolster (26) zur Erzie
lung eines vergleichbaren Widerstandes, der mit dem Beginn
des Ausbeulens des Kunststoffgehäuses (24) linear ansteigt,
um angenähert dessen gegenüber dem fortschreitenden Ausbeu
len rasch abfallenden Widerstand auszugleichen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß mit Ausnahme
einer den unterschiedlich großen Ausbeulfaktor beeinflus
senden axialen Teillänge der gesamte Innenraum (34) des
Kunststoffgehäuses (24) mit dem eine gleitfähige Anlage
an dessen Innenwand aufweisenden Druckpolster (26) aus
gefüllt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die an der
Innenwand des Kunststoffgehäuses (24) anliegende Gleit
fläche des Druckpolsters (26′′) mit den Reibungsfaktor
verkleinernden Riffelungen od.dgl. versehen ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoff
gehäuse (24) aus einem relativ hart eingestellten Thermo
plasten und das Druckpolster (26) aus einem Polyurethan-
Schaumstoffkörper bestehen.
Applications Claiming Priority (1)
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