DE3687312T2 - Geraet zum schliessen von wunden. - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Unterstützung des Verschließens einer Wunde und dabei speziell auf das Verschließen einer größeren Körperöffnung, die geöffnet wurde, um das Ausführen eines chirurgischen Eingriffs zu ermöglichen.
- Während chirurgischer Verfahren, in denen ein größerer Körperraum geöffnet wurde, z. B. der Bauch, die Brust oder der pericardiale Raum um das Herz, besteht das fundamentale Erfordernis, daß die Wunde durch die verschiedenen Muskellagen und Membranen am Ende des Eingriffs wieder geschlossen wird. Dies erfordert, daß die normale anatomische Situation für die Organe und den Darm wieder hergestellt wird und die Gewebe des Bauches oder Brust wieder zusammengebracht werden, und zwar mit verschiedenen Arten von chirurgischen Nadeln und Nähmaterialien.
- Insbesondere bei Notsituationen, kann oftmals eine nur ungenügende Anzahl an Personal für die Unterstützung des die Operation durchführenden Chirurgen zur Verfügung stehen und der Darm und andere Organe können aus dem relevanten Raum vorfallen oder ausdringen, was problematische technische Schwierigkeiten für den Chirurgen sowie eine Gefahr für den Patienten darstellt. Weiterhin besteht in solchen Situationen das ständige Risiko, daß der Darm und andere Strukturen mit der sich bewegenden Nadelspitze verletzt werden. Eine Vielzahl von aus starrem Metall bestehenden Retraktoren oder Spachteln sind neuerdings erhältlich, um in diesen Situationen zu helfen, sie erfordern es aber, daß sie durch einen Assistenten gehalten werden und frühzeitig bei dem Verschließen der Wunde wieder entfernt werden.
- In diesem Zusammenhang beschreibt das US-Patent 19 47 649 ein chirurgisches Instrument, welches so ausgebildet ist, daß es als ein viscerales Rückhaltelement wirkt, wobei dieses Instrument aber mit den vorstehenden Nachteilen behaftet ist.
- Dieses Instrument verwendet eine Gummiabdeckung zum Abdecken des Darmes einer abdominalen Wunde, wobei die Abdeckung an einem steifen Rahmen befestigt ist, der mit Hilfe eines Fingergriffes expandiert oder vergrößert werden kann, um den Gummi über den Darm zu spannen und so den Darm daran zu hindern, in die Wunde zu gelangen und zwar während des Vernähens des Peritons.
- Gegenstand der Erfindung ist es, die vorgenannten Schwierigkeiten auszuräumen.
- Entsprechend der Erfindung wird ein Gerät geschaffen zur Unterstützung des Verschließens von Wunden bei einem chirurgischen Verfahren, wobei das Gerät ausschließlich aus einem Körper aus einem flachen Flachmaterial besteht, der einen vorderen Hauptbereich mit sanft gekrümmten Seiten, welcher so geformt und konfiguriert ist, um beim Verschließen einer Wunde unter angrenzendes Körpergewebe eingeführt zu werden und innere, von der Wunde freigelegte Organe zurückzuhalten, und der einen Schwanzbereich aufweist, welcher schmäler ist als der vordere Bereich und einstückig mit diesem hergestellt ist, um zu ermöglichen, daß der erwähnte Körper durch eine verbliebende Wundenöffnung herausgezogen werden kann, nachdem die Wunde im wesentlichen verschlossen wurde.
- Das vorbeschriebene Gerät kann sowohl als "dritte Hand" oder als unterstützendes chirurgisches Werkzeug dazu dienen, Körperorgane in ihren natürlichen Hohlräumen zurückzuhalten, als auch gleichzeitig als Mechanismus oder Barriere dazu dienen, einen tieferliegenden Darm oder tieferliegende Organe gegenüber einer zufälligen Verletzung durch Nadeln oder andere chirurgische Instrumente beim Verschließen der Wunde zu schützen.
- Vorzugsweise besitzt der Hauptbereich eine bikonvexe linsenartige oder ovale Form, die an die Formgebung der Öffnung, die sich bei der Herstellung einer chirurgischen Wunde aufgrund der natürlichen Elastizität des umgebenden Gewebes einstellt, angepaßt ist.
- Bei entsprechender Größe kann der Hauptkörper also zuverlässig unter das umgebende Gewebe platziert werden, und zwar bevor die Wunde geschlossen wird, um die Organe zurückzuhalten und zu schützen, da die Formgebung des Hauptbereiches im wesentlichen mit der Formgebung der Wundenöffnung übereinstimmt.
- Der kombinierte Effekt dieser Formgebung mit der inherenten Flexibilität bzw. Eigenflexibilität des verwendeten Basismaterials führt zu dem vorteilhaften Ergebnis, daß der Hauptbereich einfach nach einem nahezu vollständigen Verschließen entfernt werden kann, da er der Verengung und Zwängung durch die verengte Wundenöffnung nur einen geringen Widerstand entgegensetzt, durch die (Wundenöffnung) er herausgezogen wird, diesen Kräften und Zwängen vielmehr leicht nachgibt, ohne die partiell geschlossene Wunde zu schädigen.
- Andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden speziellen Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen ersichtlich, in denen:
- Fig. 1 ist eine Draufsicht (oder Unteransicht) eines Gerätes zum Verschließen von Wunden gemäß der Erfindung;
- Fig. 2 ist eine Ansicht des Gerätes der Fig. 1, angeordnet in einer Wunde im Magenbereich, und zwar während des Vernähens der Wunde;
- Fig. 3 ist ein Schnitt entlang der Linie A-A der Fig. 2 und
- Fig. 4 ist eine Ansicht ähnlich Fig. 2, die das Gerät beim Herausziehen durch die verbliebene Wundenöffnung zeigt, und zwar nach einem nahezu vollständigen Verschließen der Wunde.
- Das Gerät zur Unterstützung des Verschließens oder Vernähens einer chirurgischen Wunde, wie es in den Zeichnungen dargestellt ist, besteht aus einer flachen, flexiblen Membrane oder aus einem flachen Körper oder Lappen 1 aus Silikongummi oder synthetischem Kunststoff mit gleichen Eigenschaften, die auch die Eigenschaft einer Strahlungs-Undurchlässigkeit in bezug auf Röntgenstrahlen mit einschließen, um ein Wiederfinden zu ermöglichen, und zwar im Falle eines plötzlichen Verlorengehens innerhalb eines Körperraumes. Die Eigendicke der Membrane oder des Lappens 1 ist 2 mm.
- Die Membrane 1 besitzt einen breiten vorderen Bereich 2 und einen schmäleren rückwärtigen Schwanzbereich 3.
- Der vordere Bereich 2 ist in seiner Formgebung linsenartig oder oval ausgebildet mit zwei konvexen Seiten 2', die an einem Ende des Bereichs 2 aneinander anschließen, um eine abgerundete Spitze 4 zu bilden, und die am anderen Ende des Bereiches 2 ihre Krümmung sanft ändern bzw. umkehren, um zwei konkave Seiten 13' eines Schwanzbereiches 3 zu bilden.
- Die konkav gekrümmten Seiten 3' enden so, daß sie einen End-Abschnitt 5 des Schwanzbereiches bilden, der breiter ist als der mittlere Bereich 6, der durch die Seiten 3' definiert ist.
- Das Ende 7 des Endbereiches ist nach innen gekrümmt, und zwar angepaßt an die Formgebung der abgerundeten Nase 4.
- Es ist aus den Fig. 2 und 3, die die Verwendung des Gerätes in der abdominalen Chirurgie darstellen, daß das vorstehend beschriebene Gerät zwischen die untenliegenden Organe 8 und die abdominale Wand 9 geschoben werden kann, und zwar derart, daß der Schwanzbereich 3 aus der Wunde vorsteht und der vordere Bereich 2 die Organe 8 abdeckt und schützt.
- Um zu ermöglichen, daß die Organe vollständig abgedeckt sind, während der Schwanzbereich aus der Wunde vorsteht, überlappt der Schwanz den vorderen Bereich 2 bei 10, so daß das Flachmaterial des vorderen Bereiches 2 an diesem Ausgangspunkt unter das umgebende Gewebe geschoben werden kann, während aufgrund der Verengung des Schwanzabschnittes 3 bei 6 jedes Aufweiten des Körperhohlraumes durch den Schwanzbereich 3 verhindert ist.
- Nachdem die Wunde nahezu vollständig bis auf eine verbleibende Wundenöffnung 11 verschlossen ist (vergleiche Fig. 4), wobei der vordere Bereich 2 nach wie vor die Organe 8 abdeckt, wird der Schwanzbereich dazu verwendet, um den vorderen Bereich 2 des Gerätes durch die Öffnung 11 herauszuziehen, und zwar mittels einer Pinzette 12.
- Wie in der Fig. 4 dargestellt ist, stellt der vordere Bereich 2 keinen Widerstand den Zwängungen entgegen, die durch die Öffnung 11 aufgeprägt werden, und zwar wegen seiner Eigenflexibilität und der sanft gekrümmten Seiten, er zieht sich oder faltet sich einfach zusammen und zwar auf die Größe der Öffnung und gleitet sanft durch diese hindurch, um dann nach dem vollständigen Herausziehen seinen normalen vergrößerten Zustand wieder anzunehmen.
- Darüberhinaus vereinfacht die Formgebung des Gerätes den Herstellungsprozeß durch eine Minimalisierung von Materialabfall, wenn das Gerät von Materialrollen ausgestanzt oder gerollt wird.
- Das Gerät kann auch für andere als abdominale chirurgische Eingriffe verwendet werden. So kann es in mehr oberflächennahen, z. B. subkutanen Schichten des Körpers eingesetzt werden, um empfindliche künstliche Prothesen bei deren chirurgischem Einbringen zurückzuhalten und abzudecken.
- Es können beispielsweise auch kleine Varianten dazu verwendet werden, um mit einer Silikon-Gel-Oberfläche versehene Brust-Implantate vor einem zufälligen Durchstechen mit den Nadeln zu schützen, während die Prothesen sorgfältig in der richtige Position plaziert werden.
- Ist die Oberfläche von empfindlichen Prothesen durch die relativ dickere, dennoch flexible Membran des erfindungsgemäßen Gerätes bzw. der Nähmatte abgedeckt, kann eine Vielzahl von unterbrochenen Nähten in die entsprechenden Gewebe außerhalb oder oberhalb der Abdeckung eingebracht werden. Schließlich können diese verschlossen werden, während die Nähmatte bzw. das erfindungsgemäße Gerät gleichzeitig aus der Operationswunde entfernt wird.
Claims (5)
1. Gerät zur Unterstützung des Verschließens von Wunden bei
einem chirurgischen Verfahren, wobei das Gerät
ausschließlich aus einem Körper aus einem flexiblen
Flachmaterial besteht, der einen vorderen Hauptbereich (2) mit
sanft gekrümmten Seiten (4, 2'), welcher so geformt und
konfiguriert ist, um beim Verschließen einer Wunde unter
angrenzendes Körpergewebe (9) eingeführt zu werden und
innere, von der Wunde freigelegte Organe zurückzuhalten,
und der einen Schwanzbereich (3) aufweist, welcher
schmäler ist als der vordere Bereich (2) und einstückig
mit diesem hergestellt ist, um zu ermöglichen, daß der
erwähnte Körper durch eine verbliebene Wundenöffnung (11)
herausgezogen werden kann, nachdem die Wunde im
wesentlichen geschlossen wurde.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
vordere Bereich ein bikonvexe linsenartige Form (2')
aufweist und der schmälere Schwanzbereich Seiten (3')
besitzt, die bikonkav in bezug auf die bikonvexen Seiten
der vorderen Bereiche sind.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide
konvexen Seiten (2') des vorderen Hauptbereiches (2)
kontinuierlich in die zugehörige konkave Seite (3') des
Schwanzbereiches (3) übergehen.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ende (7) des Schwanzbereichs (3) nach innen gekrümmt ist,
und zwar angepaßt an die abgerundete Nase (4) des
vorderen Bereichs.
5. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
vollständig hergestellt aus Silikongummi.
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