DE3642683C2 - - Google Patents
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- DE3642683C2 DE3642683C2 DE3642683A DE3642683A DE3642683C2 DE 3642683 C2 DE3642683 C2 DE 3642683C2 DE 3642683 A DE3642683 A DE 3642683A DE 3642683 A DE3642683 A DE 3642683A DE 3642683 C2 DE3642683 C2 DE 3642683C2
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F25—REFRIGERATION OR COOLING; COMBINED HEATING AND REFRIGERATION SYSTEMS; HEAT PUMP SYSTEMS; MANUFACTURE OR STORAGE OF ICE; LIQUEFACTION SOLIDIFICATION OF GASES
- F25B—REFRIGERATION MACHINES, PLANTS OR SYSTEMS; COMBINED HEATING AND REFRIGERATION SYSTEMS; HEAT PUMP SYSTEMS
- F25B21/00—Machines, plants or systems, using electric or magnetic effects
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F25B—REFRIGERATION MACHINES, PLANTS OR SYSTEMS; COMBINED HEATING AND REFRIGERATION SYSTEMS; HEAT PUMP SYSTEMS
- F25B9/00—Compression machines, plants or systems, in which the refrigerant is air or other gas of low boiling point
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kryostat, bei welchem
der Joule-Thomson-Effekt ausgenutzt wird, zur Küh
lung eines Detektors, insbesondere Infrarotdetek
tors für zielsuchende Flugkörper, nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Für zielsuchende Flugkörper werden in vielen Fällen
Infrarotdetektoren verwendet, welche auf die Wärme
strahlung eines zu verfolgenden Zieles ansprechen.
Solche Infrarotdetektoren müssen sehr stark gekühlt
werden, um die Empfindlichkeit des Infrarotdetektors
zu erhöhen und das Signal-zu-Rausch-Verhältnis
zu verbessern. Für diese Zwecke sind Kryostaten
bekannt, bei denen der Joule-Thomson-Effekt (Pohl
"Einführung in die Mechanik, Akustik und Wärme
lehre", Springer-Verlag, IX. Auflage, Seite 302)
ausgenutzt wird.
Die US-PS 29 90 699 beschreibt einen Kryostaten zur
Kühlung eines Infrarotdetektors. Der Infrarotdetek
tor sitzt auf der Innenwandung auf dem "Boden"
eines Dewar-Gefäßes. Das Dewar-Gefäß hat eine
Innen- und einen Außenwandung. Die Kühlung erfolgt
mittels eines Gegenstrom-Wärmetauschers mit einer
Vorlaufleitung, die mit einem Einlaßende mit einer
Druckgasquelle verbunden ist. Diese Vorlaufleitung
ist eng gewendelt im Inneren des Dewar-Gefäßes
angeordnet. An einem Auslaßende der Vorlaufleitung
ist eine Entspannungsdüse vorgesehen. Bei der US-PS
29 90 699 wird diese Entspannungsdüse einfach von
dem freien Ende der Vorlaufleitung gebildet. Die
Vorlaufleitung ist in gut wärmeleitendem Kontakt
mit einem Rücklauf. Bei der US-PS 29 90 699 ist
dieser Rücklauf einfach der Innenraum des Dewar-
Gefäßes. Durch diesen Innenraum strömt das ent
spannte Gas zur Öffnung des Dewar-Gefäßes über die
gewendelte Vorlaufleitung. Dadurch wird das Druck
gas im Gegenstromverfahren vorgekühlt. Es lassen
sich nach diesem Verfahren Detektoren bis auf
Temperaturen von 80 K abkühlen.
Der Kryostat braucht eine Druckgasquelle. Hierfür
sind Hochdruckflaschen oder auch Kompressoren vor
gesehen worden.
Moderne Flugkörper werden auch im Tragflug, d. h.
während sie noch an einem Flugzeug hängen, wegen
der hohen Geschwindigkeit des Flugzeugs stark er
wärmt. Auch enthalten die Flugkörper eine umfang
reiche Elektronik. Diese Elektronik verbraucht
elektrische Energie, die schließlich in Wärme
umgesetzt wird. Ein Suchkopf, in welchem der
Infrarotdetektor angeordnet ist, erfährt dadurch
eine weitere Erwärmung.
Das ist für den Kryostaten, der den Infrarotdetek
tor kühlt, in zweifacher Hinsicht nachteilig: Ein
mal muß infolge der hohen Temperatur des Suchkopfes
ein größeres Temperaturgefälle zwischen dem Infrarotde
tektor und seiner Umgebung aufrechterhalten werden, wenn
der Infrarotdetektor seine vorgeschriebene niedrige
Temperatur beibehalten soll. Das ist schwierig, weil mit
diesem Temperaturgefälle auch der Wärmefluß von der
Umgebung zum Kryostaten und Infrarotdetektor ansteigt. Der
durch Strahlung bedingte Anteil an diesem Wärmefluß
steigt mit der vierten Potenz der Temperatur. Ein weiterer
Nachteil ist aber, daß die für den physikalischen Prozeß
des Joule-Thomson-Effektes zur Verfügung stehende
Enthalpiedifferenz mit steigender Temperatur geringer
wird. Bei der Druckgasversorgung aus Hochdruckflaschen ist
weiterhin zu berücksichtigen, daß die Untergrenze des für
den Kühlprozeß erforderlichen Druckes mit der Temperatur
ansteigt. Bei gleichem Volumen der Hochdruckflasche nimmt
daher die nutzbare Druckgasmenge mit steigender Temperatur
ab.
Mit steigender Temperatur des Suchkopfes, allgemein der
Umgebung des Kryostaten, steigt also die erforderliche
Kühlleistung. Bei einem Kryostaten der hier vorliegenden
Art bedingt das einen höheren Druckgasverbrauch. Die
Hochdruckflaschen mit Druckgas müssen - im Vergleich zu
bisher üblichen Kryostatanordnungen - vergrößert werden,
oder die ohne Wechsel der Hochdruckflaschen mögliche
Betriebszeit wird vermindert.
Durch die US-Z "Engineering" 23 (1970), 93-96 sind mehr
stufige Joule-Kühler bekannt. Ein erste Stufe arbeitet
mit Stickstoff. Diese erste Stufe erzeugt flüssigen Stick
stoff. Der flüssige Stickstoff kühlt das Einlaßende der
mit Wasserstoff arbeitenden zweiten Stufe. Damit läßt
sich Wasserstoff verflüssigen.
Bei solchen zweistufigen Joule-Thomson-Kühlern geht es
nicht darum, die zur Erzielung einer (auch mit einem
einstufigen Joul-Thomson-Kühler erreichbaren) Temperatur
erforderliche Kühlleistung zu vermindern. Es sollen viel
mehr tiefere Temperaturen wie die des flüssigen Wasser
stoffes erreicht werden. Dazu muß zunächst der Wasser
stoff unter seine Inversionstemperatur abgekühlt werden.
Zur Verminderung der Kühlleistung, so daß mit einem Mini
mum an Druckgas gearbeitet werden kann, sind solche Kühler
jedoch nicht geeignet. Vielmehr sind dort zwei Druckgas
behälter erforderlich.
Durch die US-PS 34 15 078 ist eine Kühlvorrichtung für
Infrarotdetektoren bekannt, bei welcher drei verschiedene
Kühlmittel verwendet werden. Es sind in einem Gehäuse um
einen Rücklaufkanal herum zwei Vorlaufrohrschlangen in
Wärmeaustausch mit dem Rücklaufkanal angeordnet. Jeder der
Vorlaufrohrschlangen endet in einer Entspannungsöffnung
gegenüber dem zu kühlenden Infrarotdetektor. Durch ein
seitliches Einlaßrohr ist weiterhin im Bereich der
Rohrschlangen Kohlendioxid unter Druck einleitbar. Das
expandierende und sich abkühlende Kohlendioxid bewirkt
eine Vorkühlung der Anordnung, Argon, das gleichzeitig
über die eine der Rohrschlangen unter hohem Druck zuge
führt wird, bewirkt unter Ausnutzung des Joule-Thomson-
Effektes eine schnelle Herunterkühlung des Infrarotdetek
tors auf -100°C. Anschließend wird die Zufuhr von Argon
unterbrochen und über die zweite Rohrschlange ein Freon
gemisch zugeführt, das bei -100°C siedet. Dadurch wird die
Temperatur des Infrarotdetektors stabilisiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Kryostaten der eingangs genannten Art die erforderliche
Kühlleistung deutlich zu vermindern, so daß mit einem
Minimum an Druckgas gearbeitet werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem
Kryostaten der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß
(e) das Einlaßende der Vorlaufleitung durch Peltier-Elemente gekühlt ist.
(e) das Einlaßende der Vorlaufleitung durch Peltier-Elemente gekühlt ist.
Der Druckgasmassestrom durch die Vorlaufleitung ist
sehr klein. Er liegt bei praktisch verwendeten
Kryostaten in der Größenordnung von 0,015 g/sec. Um
die Temperatur eines solchen Druckgasmassestromes
bis maximal 35°C zu erniedrigen, genügt eine Kühl
leistung von 200 bis 500 mW. Eine solche Kühl
leistung kann von handelsüblichen Peltier-Elementen
aufgebracht werden. Durch diese Vorkühlung wird das
dem Kryostaten zugeführte Druckgas von der Tempera
tur der Umgebung "entkoppelt". Damit ergibt sich
eine überproportional bessere Kühlleistung des
Kryostaten oder eine entsprechend verminderter
Druckgasdurchsatz für die Aufrechterhaltung einer
bestimmten Temperatur des Infrarotdetektors. Bei
der Anwendung in einem Flugkörper bedeutet das
geringere Volumina der Hochdruckflaschen für das
Druckgas, damit weniger Gewicht und Volumen und
damit bessere Leistungen des Flugkörpers. Der
zusätzliche Leistungsbedarf für die Peltier-Ele
mente sowie die dadurch erzeugte Wärme sind so
gering, daß sie als Nachteil kaum ins Gewicht
fallen.
Eine weitere "Entkopplung" des Kryostaten und des
Infrarotdetektors von der Temperatur der Umgebung
kann dadurch erreicht werden, daß zwischen dem
einlaßseitigen Ende des Dewar-Gefäßes und der
wärmeableitenden Basis eine wärmeisolierende
Schicht angeordnet ist.
Es läßt sich durch die vorstehend beschriebenen
Maßnahmen der Druckgasverbrauch für die Kühlung bis
auf die Hälfte reduzieren.
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche 2 bis 5.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend
unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen
näher erläutert
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines
Kryostaten, der den Joule-Thomson-
Effekt ausnutzt.
Fig. 2 ist eine schematische Darstellung des
Joule-Thomson-Prozesses für Luft in
einem Enthalpie-Entropie-Diagramm.
Fig. 3 ist ein Diagramm und zeigt die bei dem
Joule-Thomson-Prozeß gemäß Fig. 2 auf
tretende Enthalpiedifferenz als Funk
tion von Druck und Temperatur am Einlaß
des Kryostaten.
Fig. 4 ist ein schematischer Längsschnitt des
Kryostaten mit dem Dewar-Gefäß und dem
Infrarotdetektor.
Fig. 5 veranschaulicht die normalerweise in
dem Kryostaten aufretenden Wärme
ströme.
Fig. 6 zeigt schematisch eine erste Anordnung
zur Kühlung des Einlaßendes der Vor
laufleitung bei einem Kryostaten gemäß
Fig. 5.
In Fig. 1 ist mit 10 eine Druckgasquelle, hier eine
Quelle von Druckluft, bezeichnet. Die Druckgas
quelle kann eine Hochdruckflasche 10A oder ein
Kompressor 10B sein. Das Druckgas wird über eine
Vorlaufleitung 12 von einem Einlaß 14 der Vorlauf
leitung 12 zu einer Entspannungsdüse 16 geleitet.
Das entspannte Gas wird dann über einen Rücklauf
18, der hier ebenfalls als Leitung dargestellt ist
und der in gut wärmeleitendem Kontakt mit der
Vorlaufleitung 12 ist, zu einem Auslaß 20 geführt.
Vorlaufleitung 12 und Rücklauf 18 bilden einen
Gegenstrom-Wärmetauscher 22.
Druckgas strömt von dem Einlaß 14 durch die Vor
laufleitung 12 zu der Entspannungsdüse 16. Dort
kühlt es sich bei der Entspannung infolge des
Joule-Thomson-Effektes ab. Das so abgekühlte Gas
fließt durch den Rücklauf und bewirkt eine Vorküh
lung des nachströmenden Druckgases. Dieses wird
dann bei der Entspannung noch weiter abgekühlt, bis
schließlich sehr tiefe Temperaturen erreicht wer
den.
Der Joule-Thomson-Prozeß ist nachstehend unter
Bezugnahme auf Fig. 2 erläutert. Fig. 2 ist ein
Enthalpie/Entropie-Diagramm. Die geraden vertikalen
Linien des Gitters sind Linien konstanter Entropie
s in [kJ/kg°K]. Die schräg von links oben nach
rechts unten verlaufenden Linien des Gitters sind
Linien konstanter Enthalpie h in [kJ/kg]. In
dieses Gitter sind - für das Medium Luft - Kurven
eingetragen, die verschiedenen konstanten Drücken
von 200 bar bis 1 bar entsprechen. Das ist die
Kurvenschar, die in dem Gitter von rechts oben nach
links unten verläuft. Gekreuzt zu dieser Kurven
schar, also im wesentlichen von links oben nach
rechts unten verläuft eine Kurvenschar, die ver
schiedenen konstanten Temperaturen von 100 K bis
300 K entsprechen.
Am Einlaß 14 des Kryostaten ist die Druckluft in
einem Zustand, der dem Punkt "b" in dem Diagramm
von Fig. 2 entspricht, also beispielsweise auf einem
Druck von 200 bar bei Raumtemperatur, d. h. etwa
300 K. Die Luft strömt dann bei im wesentlichen
unveränderten Druck von 200 bar durch die Vorlauf
leitung 12 zu einem Punkt 24 vor der Entspannungs
drossel 16. Dabei wird die Luft jedoch durch das im
Gegenstrom durch den Gegenstrom-Wärmetauscher 22
fließende, entspannte und abgekühlte Gas abgekühlt.
Der Zustand des Druckgases in der Vorlaufleitung 12
bewegt sich daher auf dem Weg vom Einlaß 14 zum
Punkt 24 längs der Linie 26 in dem Diagramm von
Fig. 2 zu dem Punkt "c".
In der Entspannungsdüse 16 wird das Druckgas ent
spannt, wobei die Enthalpie konstant bleibt. Auf
dem räumlichen Weg von dem Punkt 24 vor der
Entspannungsdüse 16 zu einem Punkt 28 hinter der
Entspannungsdüse 16 bewegt sich der Zustand des
Gases im Diagramm von Fig. 2 längs der Linie 30 von
dem Punkt "c" zu dem Punkt "d". Die Linie 30 ver
läuft längs einer Linie konstanter Enthalpie. Der
Punkt "c" liegt auf der 200 bar-Kurve. Der Punkt
"d" liegt im wesentlichen auf der 1 bar-Kurve. Die
Entspannung erfolgt bis fast auf Atmosphärendruck.
Dabei erfolgt eine starke Abkühlung. Man sieht, daß
auf der 1 bar-Kurve der Punkt "d" deutlich unter
dem Punkt liegt, der einer Temperatur von 100 K
entspricht.
Das Gas nimmt dann Wärme von dem zu kühlenden
Objekt, d. h. dem Infrarotdetektor, auf und erwärmt
sich bis auf eine Temperatur von etwa 100 K am
Eingang 32 des Rücklaufs 18. Dies geschieht bei
konstantem Druck von im wesentlichen 1 bar. Der
Zustand des Gases bewegt sich auf den räumlichen
Weg von Punkt 28 zu Punkt 32 längs der Linie 34 vom
Punkt "d" zu Punkt "d′". Die Linie 34 verläuft
geringfügig oberhalb der 1 bar-Kurve, da der Druck
etwas höher als Atmosphärendruck ist.
Das Gas strömt dann durch den Rücklauf 18 des
Gegenstrom-Wärmetauschers 22 zu dem Auslaß 20.
Dabei nimmt es Wärme von dem in der Vorlaufleitung
zuströmenden Druckgas auf und erwärmt sich dabei
von einer Temperatur von etwa 100 K auf die Umgebungs
temperatur von 300 K. Der Zustand des Gases bewegt
sich dabei in dem Diagramm von Fig. 2 von dem Punkt
"d′" längs der Linie 36 zu dem Punkt "a" im
Schnittpunkt der 300 K-Kurve und der 1 bar-Kurve.
Der Punkt "a" in dem Diagramm von Fig. 2 entspricht
einer Enthalpie pro Masseeinheit von ha. Geht man
von dem Punkt "b" längs der punktierten Linie 38,
die einer Linie konstanter Enthalpie folgt, zu der
Linie 36, also praktisch der 1 bar-Kurve, so trifft
man auf den Punkt "e", dem die Enthalpie pro Masse
einheit he zugeordnet ist (die gleich der Enthal
pie des Punktes "b" ist). Die Kühlleistung des
Kryostaten, d. h. die Wärmemenge, die dem Infrarot
detektor maximal entzogen werden kann, ist
m · (ha-he),
wenn m die Masse des durchflossenen Druckgases ist.
Wenn also die Differenz Δh=ha-he kleiner
wird, muß der Druckluftmassestrom erhöht werden,
wenn die gleiche Kühlleistung, also Wärmeabfuhr pro
Zeiteinheit, erreicht werden soll.
Es ist aus Fig. 2 erkennbar, daß Δh mit zunehmendem
Druck (bis maximal 400 bar bei Luft) im Zustand "b"
zunimmt. Es ist aber auch erkennbar, daß Δh mit
steigender Temperatur im Zustand "b" abnimmt.
Das ist in Fig. 3 dargestellt. Fig. 3 zeigt die Ent
halpiedifferenz pro Masseeinheit Δh [kJ/kg] in
Abhängigkeit von der Temperatur in [K] und vom
Einlaßdruck in [bar], die am Einlaß 14 herrschen,
also von der Lage des Zustandspunktes "b" von
Fig. 2. Man erkennt, daß eine Erhöhung der Einlaß
temperatur (Tb) eine erhebliche Verminderung der
Enthalpiedifferenz und damit der Kühlleistung mit
sich bringt.
Es gilt somit die Einlaßtemperatur Tb zu senken,
um die Kühlleistung pro Masseeinheit des Druckgases
zu erhöhen. Außerdem wird angestrebt, die Wärmezu
fuhr von der Umgebung zu dem Infrarotdetektor und
zu dem Kryostaten, also die zur Aufrechterhaltung
einer bestimmten Temperatur erforderliche Kühl
leistung, zu reduzieren. Dadurch soll der erforder
liche Druckluftmassestrom vermindert werden.
Der Kryostat gemäß Fig. 4 enthält eine Vorlauflei
tung 40 in Form einer Wendel. Die Vorlaufleitung 40
weist ein Einlaßende auf, das in noch zu beschrei
bender Weise in einem Einlaßteil 42 angeordnet und
mit einer Druckgasquelle verbunden ist. Als Druck
gas wird üblicherweise Luft verwendet. Die Vorlauf
leitung 40 endet in einer Entspannungsdüse 44. Die
Vorlaufleitung 40 ist von einem Dewar-Gefäß 46 um
geben.
Das Dewar-Gefäß 46 weist eine topfförmige Innenwan
dung 48 und eine ebenfalls topfförmige, zu der
Innenwandung 48 koaxiale und die Innenwandung 48 im
Abstand umschließende Außenwandung 50 auf. An den
offenen Enden sind Innenwandung 48 und Außenwandung
50 durch einen Kopfteil 52 verbunden. Dadurch ent
steht zwischen Innenwandung und Außenwandung 48
bzw. 50 ein geschlossener Hohlraum 54. Der Hohlraum
54 ist evakuiert. Die zylindrischen Mantelflächen
der Innen- und Außenwandung 48 bzw. 50 sind mit
Verspiegelungen 56 bzw. 58 versehen. Die Stirn
fläche 60 der Außenwandung ist nicht verspiegelt
und für die von dem Infrarotdetektor zu erfassende
infrarote Strahlung durchlässig.
Der Infrarotdetektor 62 sitzt auf der Stirnfläche
64 auf der Außenseite der Innenwandung 48, also in
dem Hohlraum 54. Der Infrarotdetektor 62 ist durch
die Stirnfläche 60 der Außenwandung 50 hindurch von
infraroter Strahlung beaufschlagbar. Der Infrarot
detektor 62 wird durch das aus der Entspannungsdüse
44 austretende, entspannte und abgekühlte Gas ge
kühlt.
Das entspannte und abgekühlte Gas fließt durch den
Innenraum 66 des Dewar-Gefäßes 46 zu dessen offenem
Ende hin ab. Dieser Innenraum 66 erfüllt die Funk
tion des Rücklaufs bei dem Gegenstrom-Wärmetauscher
68: Das Gas strömt über die gewendelte Vorlauflei
tung 40 und bewirkt eine Vorkühlung des zuströmen
den Druckgases.
Das Dewar-Gefäß 46 mit dem Gegenstrom-Wärmetauscher
68, der Entspannungsdüse 44 und dem Detektor 62 ist
an seinem offenen Ende an einer Basis 70 gehalten,
zwischen der Basis 70 und dem Dewar-Gefäß 46 ist
eine wärmeisolierende Schicht 72 angeordnet. Damit
werden die Wärmeströme zu dem Kryostaten und zu dem
Infrarotdetektor vermindert.
Der Einfluß dieser Wärmeströme (ohne die isolieren
de Schicht) ist aus Fig. 5 ersichtlich. Diese zeigt
die Wärmeströme in [mW] in Abhängigkeit von der
Umgebungstemperatur, also praktisch der Temperatur
der Basis 70. Kurve 74 zeigt den Wärmestrom, der
über das Dewar-Gefäß 46 auf den Infrarotdetektor 62
übertragen wird, der auf eine geregelte Temperatur
von 80 K abgekühlt ist. Kurve 76 zeigt den Wärme
strom, der über den eigentlichen Kryostaten, also
im wesentlichen die Vorlaufleitung 40 zur Ent
spannungsdüse fließt. Die Wärmeströme werden dabei
nicht nur durch Wärmeleitung sondern, wie in Fig. 4
angedeutet, auch durch Wärmestrahlung von den Wan
dungen 48 und 50 des Dewar-Gefäßes 46 auf die Vor
laufleitung 40 und den Infrarotdetektor übertragen.
Kurve 78 zeigt den gesamten Wärmestrom, der durch
die Kühlleistung des Kryostaten wieder abgeführt
werden muß.
Es ist aus Fig. 5 ersichtlich, daß die Wärmeströme
mit zunehmender Umgebungstemperatur stark anstei
gen. Der größere Anteil des gesamten Wärmestromes
wird dabei über das Dewar-Gefäß 46 übertragen.
Dieser Anteil wird durch die wärmeisolierende
Schicht erheblich reduziert. Die Temperatur fällt
von der Temperatur der Basis 70 über die isolie
rende Schicht 72 hinweg und längs des Dewar-Gefäßes
bis zu der Temperatur des Infrarotdetektors 62 von
80 K ab. Durch den hohen Wärmewiderstand der
wärmeisolierenden Schicht erfolgt ein großer Teil
dieses Temperaturabfalles an dieser Schicht.
Dementsprechend wird die Temperatur des Dewar-
Gefäßes 46 insgesamt vermindert. Von dem Dewar-
Gefäß 46 wird dadurch weniger Wärme durch Strahlung
auf den Infrarotdetektor 62 und den Kryostaten 68
übertragen. Für die Wärmeleitung wirkt die wärme
isolierende Schicht - im elektrotechnischen Ana
logon - wie ein "Vorwiderstand", der bei vorge
gebener "Spannung" den "Strom" vermindert.
Durch die wärmeisolierende Schicht 72 wird somit
vor allem der durch Kurve 74 in Fig. 5 dargestellt
Anteil des zufließendes Wärmestromes vermindert.
In Fig. 6 ist mit 40 die Vorlaufleitung bezeichnet,
deren Einlaßende 80 mit der Druckluftquelle verbun
den ist. Das Einlaßende 80 der Vorlaufleitung 40
ist auf einem Träger 82 aus gut wärmeleitendem
Material montiert und in gutem wärmeleitendem
Kontakt mit diesem Träger 82. Bei der Ausführung
nach Fig. 6 weist der Träger 82 eine Grundplatte 84
und einen von der Grundplatte 84 vorspringenden
Zapfen 86 auf. Das Einlaßende 80 der Vorlaufleitung
40 ist als Wendel 88 um den Zapfen 86 herumge
wickelt. Der Träger 82 ist über Peltier-Elemente 90
an der wärmeleitenden Basis 70 oder Montageplatte
gehaltert. Dabei sind die kalten Seiten der
Peltier-Elemente 90 in Kontakt mit dem Träger 82.
Bei der Ausführung nach Fig. 6 ist die Grundplatte
84 über die Peltier-Elemente 90 auf der Basis 70
abgestützt. Die Peltier-Elemente 90 sind als
"Thermo-Chips" handelsüblich erhältliche Bauteile
mit den Abmessungen 10 mm × 10 mm × 5 mm.
Durch die Peltier-Elemente 90 bzw. 98 wird das
Einlaßende 80 der Vorlaufleitung 40 vorgekühlt.
Dadurch wird zweierlei erreicht: Einmal wird die
Temperatur der Vorlaufleitung 40 am Einlaßende 80
verringert. Das verringert das Wärmegefälle
zwischen dem Einlaßende 80 und der Entspannungs
düse, so daß der über die Vorlaufleitung 40 oder,
allgemeiner gesagt, den Kryostaten, zufließende
Wärmestrom (entsprechend Kurve 76 von Fig. 5)
vermindert wird. Insoweit wirkt die Vorkühlung
durch die Peltier-Elemente 90 bzw. 98 im gleichen
Sinne wie die wärmeisolierende Schicht 72, nämlich
im Sinne einer Verminderung der zufließenden Wärme.
Wie oben im Zusammenhang mit Fig. 2 erläutert ist,
hängt die für einen vorgegebenen Druckluftmasse
strom maximal zur Verfügung stehende Kühlleistung
von der Enthalpiedifferenz Δh=ha-he (Fig. 2) ab.
Diese Enthalpiedifferenz Δh wird stark vergrößert,
wenn die Einlaßtemperatur Tb des Druckgases ver
mindert wird. Das ist auch aus Fig. 3 ersichtlich.
Die Kühlung des Einlaßendes 80 der Vorlaufleitung
40 wirkt sich also auch und vor allem in einer
Erhöhung der durch den Joule-Thomson-Effekt für
einen vorgegebenen Druckluftmassestrom erzielbaren
Kühlleistung aus. Es reicht daher ein geringerer
Druckluftmassestrom aus, um die zu dem Kryostaten
und dem Infrarotdetektor zugeflossene Wärme abzu
führen und z. B. eine Temperatur des Infrarotdetek
tors von 80 K aufrechtzuerhalten. Wenn die Umgebung
aus den eingangs geschilderten Gründen bei modernen
Flugkörpern eine höhere Temperatur annimmt, als
dies bei früheren Flugkörpern der Fall war, so wirkt
die Kühlung des Einlaßendes 80 der Vorlaufleitung
40 jedenfalls einer Vergrößerung des erforderlichen
Druckluftmassestromes entgegen.
Quantitativ läßt sich aus den Diagrammen Fig. 2,
Fig. 3 und Fig. 5 folgendes ableiten:
Ein Temperaturanstieg von 30°C auf 70°C, also von
etwa 300 K auf 340 K, was den Punkten 106 bzw. 108
in der Kurve 78 von Fig. 5 entspricht, würde ohne
die beschriebenen Maßnahmen eine um den Faktor 1,4
höhere Wärmebelastung im Kryostaten durch zu
fließende Wärme mit sich bringen. Gleichzeitig
verringert sich bei einem Einlaßdruck von 200 bar
die Enthalpiedifferenz Δh, welche, wie erläutert
die Kühlleistung bestimmt, ebenfalls um einen
Faktor 1,4.
Die erhöhte Wärmezufuhr und die verminderte Kühl
leistung pro Einheit des Druckluftmassestroms führt
dazu, daß ein um den Faktor 2 erhöhter Druckluft
massestrom erforderlich ist, um die gewünschte
Temperatur von 80 K an dem Infrarotdetektor auf
rechtzuerhalten.
Durch Isolation des Dewar-Gefäßes mittels der
wärmeisolierenden Schicht kann die Wärmebelastung
des Kryostaten bei 70°C sicherlich wieder um einen
Faktor 1,4 reduziert werden. Durch die Peltier-
Elemente 90 bzw. 98 kann, wie oben schon erwähnt
wurde, mit einer Leistung von 200 mW bis 500 mW
eine Temperaturerniedrigung um etwa 35°C am Ein
laßende 80 der Vorlaufleitung erreicht werden. Das
bringt eine weitere Reduzierung der Wärmebelastung
und eine Erhöhung der Kühlleistung. Es kann daher
mit einem Druckluftmengenstrom gearbeitet werden,
der gegenüber einem Kryostaten ohne die beschriebe
nen Maßnahmen bei gleicher Umgebungstemperatur um
etwa einen Faktor 2 vermindert ist. Die Temperatur
erhöhung um 40°C wird also aufgefangen und führt
nicht zu erhöhtem Druckluftverbrauch.
Claims (5)
1. Kryostat, bei welchem der Joule-Thomson-Effekt
ausgenutzt wird, zur Kühlung eines Detektors,
insbesondere für zielsuchende Flugkörper, ent
haltend
- (a) eine Druckgasquelle,
- (b) einen Gegenstrom-Wärmetauscher (68) mit einer Vorlaufleitung (40), die mit einem Einlaßende (80) mit der Druckgasquelle verbunden ist, und einem damit in wärme leitendem Kontakt stehenden Rücklauf,
- (c) eine Entspannungsdüse (44), die an einem Auslaßende der Vorlaufleitung (40) vorge sehen ist, wobei das entspannte Druckgas über den Rücklauf abströmt,
- (d) ein Dewar-Gefäß (46) mit einer Innen- und einer Außenwandung (48, 50), das den Wärme tauscher (68) und die Entspannungsdüse (44) , umgibt und auf seiner Innenwandung (48) im Bereich der Entspannungsdüse (44) den zu kühlenden Detektor (62) trägt, dadurch gekennzeichnet, daß
- (e) das Einlaßende (80) der Vorlaufleitung (40) durch Peltier-Elemente (90, 98) gekühlt ist.
2. Kryostat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) das Einlaßende (80) der Vorlaufleitung (40) auf einem Träger (82, 92) aus gut wärmeleitendem Material in gutem, wärmeleitendem Kontakt mit diesem montiert und
- (b) der Träger (82, 92) über Peltier-Elemente (90, 98) an einer wärmeabführenden Basis gehaltert ist, wobei die kalten Seiten der Peltier-Elemente (90, 98) in Kontakt mit dem Träger (82, 92) sind.
3. Kryostat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) der Träger (82) eine auf den Peltier-Elementen (90) abgestützte Grundplatte (84) und einen von der Grundplatte (84) vorspringenden Zapfen (86) aufweist und
- (b) das Einlaßende (80) der Vorlaufleitung (40) als Wendel (88) um den Zapfen (86) herumgewickelt ist.
4. Kryostat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) der Träger (92) eine Hülse (94) ist, die an einem Ende einen Flansch (96) aufweist,
- (b) das Einlaßende (80) der Vorlaufleitung (40) in der Hülse (94) in Kontakt mit deren Innenwandung angeordnet ist und
- (c) der Flansch (96) über die Peltier-Elemente (98) mit der wärmeableitenden Basis (70) verbunden ist.
5. Kryostat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem einlaßseitigen Ende
des Dewar-Gefäßes (46) und der wärmeableitenden Basis
(70) eine wärmeisolierende Schicht (72) angeordnet ist.
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