DE4131529C2 - Einrichtung zur Freigabe der Kühlmittelzufuhr in einem Flugkörper - Google Patents
Einrichtung zur Freigabe der Kühlmittelzufuhr in einem FlugkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Freigabe der
Kühlmittelzufuhr zu einem Kühler für den Detektor eines
optischen Suchers in einem Flugkörper, der in einer an
einem Flugzeug angebrachten Startvorrichtung angeordnet
ist,
wobei Fesselmittel zur Fesselung der beweglichen Sucheroptik des Suchers vorgesehen sind, die zur Ziel verfolgung vor dem Einsatz des Flugkörpers über eine vom Cockpit des Flugzeugs zur Startvorrichtung geführte Steuerleitung entriegelbar sind.
wobei Fesselmittel zur Fesselung der beweglichen Sucheroptik des Suchers vorgesehen sind, die zur Ziel verfolgung vor dem Einsatz des Flugkörpers über eine vom Cockpit des Flugzeugs zur Startvorrichtung geführte Steuerleitung entriegelbar sind.
Es sind zielsuchende Flugkörper bekannt. Solche Flugkörper
enthalten einen optischen Sucher, der Ziele erfaßt und
Steuersignale liefert, durch welche der Flugkörper zu dem
Ziel geführt wird. Der optische Sucher sitzt im
allgemeinen auf einem Kreiselrotor und ist auf diese Weise
von den Bewegungen des Flugkörpers entkoppelt. Der
Kreiselrotor ist kardanisch gelagert und insoweit
beweglich relativ zu der Zelle des Flugkörpers, so daß er
auf ein Ziel ausgerichtet werden kann. Ein Beispiel für
einen solchen optischen Sucher zeigt die DE-C-36 23 343.
Die Flugkörper sind üblicherweise in einer Abschuß
vorrichtung (Launcher) gehaltert. Die Startvorrichtung
sitzt an einem Flugzeug, üblicherweise unter den Trag
flächen.
Es ist bekannt, solche Sucher vor dem Abschuß des
Flugkörpers und der diesem vorausgehenden Zielverfolgung
an eine feste Ausgangslage zu fesseln. Diese Fesselung
wird über eine Steuerleitung vom Cockpit des Flugzeuges
aus gelöst, wenn der Flugkörper für die Zielverfolgung und
den Abschuß bereitgemacht werden soll.
Solche Sucher sprechen im allgemeinen auf infrarote
Strahlung an, die von dem Ziel ausgesandt wird. Der Sucher
enthält dazu einen auf infrarote Strahlung ansprechenden
Detektor. Die Empfindlichkeit solcher Detektoren hängt
stark von deren Temperatur ab. Es ist bekannt, Detektoren
für optische Sucher zu kühlen, um die Empfindlichkeit zu
erhöhen und Rauschen zu vermindern.
Es ist hierbei bekannt, die Kühlung durch Peltier-Elemente
vorzunehmen. Die Kühlwirkung solcher Peltier-Elemente ist
jedoch begrenzt. Es sind daher für diese Zwecke Kühler
bekannt, die unter Ausnutzung des Joule-Thomson-Effektes
mit der Entspannung von Druckgas arbeiten. Ein Beispiel
für einen solchen Kühler ist in der DE-A-36 11 206
beschrieben.
Dabei ist es erforderlich, vor der Zielauffassung die
Zufuhr von Kühlmittel zu dem Kühler freizugeben. Dies kann
über eine weitere Steuerleitung erfolgen, durch welche ein
Ventil für das Kühlmittel aufgesteuert wird. Eine solche
zweite Steuerleitung erfordert zusätzlichen Aufwand. In
vielen Fällen, bei denen Startvorrichtungen für ältere
Modelle von Flugkörpern ohne Joule-Thomson-Kühlung des
Detektors eingerichtet sind, ist eine solche zweite
Steuerleitung gar nicht vorhanden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
zur Freigabe der Kühlmittelzufuhr zu einem Kühler für den
Detektor eines optischen Suchers in einem Flugkörper, der
in einer Startvorrichtung an einem Flugzeug angeordnet
ist, so auszubilden, daß eine zusätzliche Steuerleitung
für diese Freigabe entfallen kann.
Speziell liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ältere
Startvorrichtungen, die keine gesonderte Steuerleitung
für die Kühlung des Detektors enthalten, zur Verwendung
mit Flugkörpern geeignet zu machen, bei denen eine Kühlung
des Detektors mittels eines Joule-Thomson-Kühlers erfolgt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
- a) flugkörperseitig von der Steuerleitung eine bistabile Schaltung vorgesehen ist, welche durch ein Entriegelungssignal für die Fesselmittel auf der besagten Steuerleitung in einen aktivierten Zustand setzbar ist und in diesem Zustand verbleibt, und
- b) durch diese bistabile Schaltung in deren aktiviertem Zustand ein die Kühlmittelzufuhr zu dem Kühler beherrschendes Ventil aufsteuerbar ist.
Auf diese Weise wird eine Signalleitung, die sowieso
vorhanden ist, für die Freigabe der Kühlmittelzufuhr zu
dem Kühler ausgenutzt. Die Erfindung beruht dabei auf der
Erkenntnis, daß die Fesselung des Suchers für die Ziel
auffassung und Verfolgung erst dann gelöst zu werden
braucht, wenn der Detektor ausreichend gekühlt ist. Vorher
ist der Detektor sowieso zu unempfindlich. Infolgedessen
wird die Kühlmittelzufuhr auf jeden Fall vor dem Lösen der
Fesselung freigegeben. Die Steuerleitung für die Fesselung
kann daher benutzt werden, um ein kurzes Signal zur
Freigabe der Kühlmittelzufuhr zu übertragen. Die damit
verbundene kurzzeitige Aufhebung der Fesselung hat keine
nachteiligen Folgen. Dieses kurze Signal setzt die
bistabile Schaltung. Diese steuert das Ventil auf. An
diesem Zustand ändert sich durch weitere Signale auf der
Steuerleitung nichts.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend
unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Flugzeugcockpit mit einer
Startvorrichtung, einem Flugkörper und den
Verbindungsleitungen, wobei der Lenk- und Steuer
teil mit dem Detektor und dem Kühlmittelbehälter
und dem Ventil für das Kühlmittel vergrößert
herausgezeichnet ist.
Fig. 2 zeigt die Ansteuerung der Fesselmittel, durch
welche die Sucheroptik an eine Mittellage
gefesselt werden kann.
Fig. 3 zeigt im einzelnen die bistabile Schaltung zum
Aufsteuern des Ventils für das Kühlmittel.
In Fig. 1 ist mit 10 ein Cockpit eines Flugzeugs 12
bezeichnet. An dem Flugzeug ist eine Startvorrichtung 14
angebracht. Die Startvorrichtung 14 enthält einen
Flugkörper 16. Der Flugkörper 16 ist mit einem Sucher 18
versehen. Der Sucher 18 enthält einen Detektor 20. Der
Detektor ist durch einen Kühler 22 in Form eines
Joule-Thomson-Kühlers gekühlt. Der Kühler 22 erhält ein
Kühlmittel aus einem Kühlmittelbehälter 24 über ein
steuerbares Ventil 26 und eine Leitung 28.
Vom Cockpit 10 des Flugzeugs 12 geht eine Steuerleitung 30
aus, durch welche der Flugkörper gestartet werden kann.
Eine Steuerleitung 32 geht von einem im Cockpit 10
angeordneten Betätigungsglied 34 zur Startvorrichtung 14.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist in der Startvorrichtung
14 ein Relais 36 angeordnet. Das Relais 36 weist einen
Ruhekontakt 38 auf. Über diesen Ruhekontakt 38 sind zwei
Leitungen 40 und 42 miteinander verbunden. Die Leitungen
40 und 42 bilden einen Teil eines Fesselkreises mit einer
Stromquelle 44 und Fesselmitteln 46. Wenn der Ruhekontakt
38 geschlossen ist, liegen die beiden Leitungen 40 und 42
auf gleichem Potential an einer Klemme der Stromquelle 44.
Der Fesselkreis ist dann geschlossen und die Fesselmittel
46 halten die Sucheroptik in einer festen Ausgangslage.
Durch ein Signal auf der Steuerleitung 32 wird das Relais
36 erregt. Der Kontakt 38 öffnet. Dadurch wird die
Fesselung der Sucheroptik gelöst. Dabei ändert sich das
Potential der Leitung 42. Die Leitung 42 ist nun über die
Fesselmittel 46 mit der anderen Klemme der Stromquelle
verbunden und von der Leitung 40 getrennt.
Die Leitung 42 ist mit einem Stecker 48 verbunden, der
eine Verbindung zu dem Suchkopf 18 des Flugkörpers 16
herstellt. Der Stecker 48 enthält eine bistabile Schaltung
50. Diese Schaltung 50 ist in Fig. 3 im einzelnen darge
stellt.
Die Schaltung 50 ist ein Flipflop mit zwei N-Kanal MOSFET-
Transistoren 52 und 54. Das Drain des N-Kanal MOSFET-
Transistors 52 liegt über einen Widerstand 56 an einer
Versorgungsspannung von 25 Volt, die über eine Leitung 58
zugeführt wird. Die Source des N-Kanal MOSFET-Transistors
52 ist über eine Diode 60 mit der Leitung 42 verbunden.
Das Drain des N-Kanal MOSFET-Transistors 54 liegt über die
Reihenschaltung zweier Widerstände 62 und 64 an der
Leitung 58 und damit an der Versorgungsspannung. Die
Source des N-Kanal MOSFET-Transistors 54 liegt an Masse.
Das Drain des N-Kanal MOSFET-Transistors 52 ist
weiterhin über einen Widerstand 66 mit dem Gate des
N-Kanal MOSFET-Transistors 54 verbunden. Weiterhin ist das
Gate des N-Kanal MOSFET-Transistors 54 über einen
Widerstand 68 und einen dazu parallelgeschalteten
Kondensator 70 mit Masse verbunden. Das Drain des N-Kanal
MOSFET-Transistors 54 ist über einen Widerstand 72 mit dem
Gate des N-Kanal MOSFET-Transistors 52 verbunden. Das Gate
des N-Kanal MOSFET-Transistors 52 ist weiterhin über eine
Zenerdiode 74 mit Masse verbunden.
Der Verbindungspunkt zwischen den Widerständen 62 und 64
ist mit dem Gate eines P-Kanal MOSFET-Transistors 76
verbunden. Die Source des P-Kanal MOSFET-Transistors 76
ist mit der Leitung 58 verbunden und liegt so an der
Versorgungsspannung. Das Drain des N-Kanal MOSFET-
Transistors 76 ist über eine Diode 78 mit Masse verbunden.
Außerdem liegt das Drain des N-Kanal MOSFET-Transistors 76
über eine Diode 80 an einer Steuerleitung 82.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist die Steuerleitung 82 zu
dem als Magnetventil ausgebildeten Ventil 26 geführt.
Die beschriebene Anordnung arbeitet wie folgt:
Im Ruhezustand, also vor Aktivierung der Kühlung oder des
Suchers ist das Relais 36 abgefallen, der Kontakt 38 ist
geschlossen. Die Leitung 42 ist auf dem Potential der
Leitung 40.
In diesem Fall ist die bistabile Schaltung in einem ersten
Schaltzustand, in welchem der P-Kanal MOSFET-Transistor 76
gesperrt ist. Auf der Steuerleitung 82 erscheint dann kein
Signal. Das Ventil 26 ist geschlossen.
Wenn der Flugkörper für den Abschuß vorbereitet werden
soll, dann wird durch Betätigen des Betätigungsgliedes 34
über die Steuerleitung 32 das Relais 36 kurzzeitig erregt.
Dadurch öffnet der Ruhekontakt 38. Das Potential der
Leitung 42 ändert sich entsprechend kurzzeitig. Durch
diese Änderung wird die bistabile Schaltung 50 in ihren
anderen Schaltzustand gesetzt. Der P-Kanal MOSFET-
Transistor 76 wird leitend. Dadurch wird die Steuerleitung
82 mit der Leitung 58 verbunden und auf 25 Volt gesetzt.
Über die Steuerleitung 82 wird das Ventil 26 geöffnet. Es
strömt Kühlmittel, üblicherweise Druckluft, zu dem Kühler
22. Der Kühler kühlt den Detektor 20 auf die erforderliche
niedrige Temperatur ab. Damit wird das Rauschen vermindert
und die Empfindlichkeit des Detektors erhöht. Der Pilot
erkennt dies an dem abnehmenden Rauschen im "Missile
Audio"-Signal.
Anschließend kann durch Dauerbetätigung des Betätigungs
gliedes 34 das Relais 36 ständig erregt werden. Dadurch
öffnet der Ruhekontakt 38 ebenfalls ständig und löst die
Fesselung der Sucheroptik, indem die Fesselmittel 46
abgeschaltet werden. Diese Umschaltung hat jedoch keinen
Einfluß mehr auf den Schaltzustand der bistabilen
Schaltung 50. Dementsprechend bleibt auch das Ventil 26
für das Kühlmittel geöffnet.
Es wird somit eine einzige Steuerleitung 32 für zwei
Schaltungen, nämlich die Freigabe der Kühlmittelzufuhr zum
Kühler 22 und die Ein- und Abschaltung der Fesselmittel 46
für die Sucheroptik ausgenutzt. Dadurch können Flugkörper
mit Joule-Thomson-Kühlung des Detektors auch mit Start
vorrichtungen verwendet werden, die keine gesonderte
Steuerleitung zur Freigabe des Kühlmittels aufweisen.
Claims (1)
- Einrichtung zur Freigabe der Kühlmittelzufuhr zu einem Kühler (22) für den Detektor (20) eines optischen Suchers (18) in einem Flugkörper, der in einer an einem Flugzeug (12) angebrachten Startvorrichtung (14) angeordnet ist,
wobei Fesselmittel (46) zur Fesselung der beweglichen Sucheroptik des Suchers vorgesehen sind, die zur Ziel verfolgung vor dem Einsatz des Flugkörpers über eine vom Cockpit (10) des Flugzeugs (12) zur Startvorrichtung (14) geführte Steuerleitung (32) entriegelbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß- a) flugkörperseitig von der Steuerleitung (32) eine bistabile Schaltung (50) vorgesehen ist, welche durch ein Entriegelungssignal für die Fesselmittel (46) auf der besagten Steuerleitung (32) in einen aktivierten Zustand setzbar ist und in diesem Zustand verbleibt, und
- b) durch diese bistabile Schaltung (50) in deren aktiviertem Zustand ein die Kühlmittelzufuhr zu dem Kühler (22) beherrschendes Ventil (26) aufsteuerbar ist.
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