DE3641134C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Injektionsspritze gemäß den Oberbegriff des Patentanspruchs 1, wie sie aus der US 36 05 742 bekannt ist und eignet sich besonders für die Zahnheilkunde. Bei dieser Injektionsspritze geht es darum, ein Fluid in den Körper einzuspritzen, ohne daß durch das Einstechen der Nadel hervorgerufener Schmerz auftritt, und zwar indem der durch Anwendung eines Kühlgases ein anästhetischer Effekt erzielt wird.

Bislang wurde im allgemeinen versucht, Arzneimittelin­ jektionen durchzuführen, bei denen man im voraus bei­ spielsweise ein Oberflächenanästhetikum auf den Teil des Körpers aufbrachte, der von der Spritzennadel durchbohrt werden soll, um so den Schmerz soweit wie möglich abzu­ mildern.

Wenn beispielsweise eine kleinere Operation durchgeführt wird, bringt man bisweilen lokal ein Kühlgas auf den be­ troffenen oder erkrankten Teil, um eine Lokalanästhesie durchzuführen. Hierbei soll der betreffende Teil durch die Kühlwirkung anästhesiert werden, welche während des Verdampfungszeitraums auftritt.

Wenn man jedoch, wie oben erwähnt, ein Oberflächenan­ ästhetikum auf den erkrankten Teil auf bringt, um an­ schließend eine Injektion durchzuführen, wird der Teil nicht in einem ausreichenden Maße anästhesiert, wenn der Teil hart ist, beispielsweise im Falle von Zahnfleisch.

Deshalb ist eine Injektion des Anästhetikums mit Hilfe einer Injektionsspritze erforderlich. Das Einstechen als solches der Injektionsspritzennadel ist jedoch von Schmerz begleitet, was ein Problem bei Anwendung der bis­ herigen Arbeitsweise darstellt.

Davon ausgehend zeigt die eingangs erwähnte US 36 05 742 die Kombination einer Injektionsspritze mit einer Ein­ richtung zum Aufbringen von Kühlgas. Diese Vorrichtung ist jedoch so sperrig, daß sie z. B. für zahnärztliche Anwendungen schlecht geeignet ist.

Danach besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die bekannte Vorrichtung dahingehend zu verbessern, daß die Applikation eines Kühlgases auf einen gewünschten Bereich des Körpers durch einhändige Bedienung leicht, schnell und präzise auch an schwer zugänglichen Injektionsstellen durchgeführt werden können.

Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst.

Die Unteransprüche sind auf zweckmäßige Ausführungsarten der Injektionsspritze gerichtet.

Im folgenden wird an Hand der Zeichnung ein Ausführungs­ beispiel der Erfindung näher erläutert.

In den Zeichnungen bedeuten:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine zahnärztliche Anästhe­ siespritze; und

Fig. 2 deren Seitenansicht.

Unter Bezugnahme auf die Zeichnung wird nachstehend eine Ausführungsform der Erfindung beschrieben.

Eine Injektionsspritze ist wie folgt konstruiert: Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, umfaßt die Spritze 1 ein zylindri­ sches Hohlelement 2, an dessen vorderem Ende eine Injek­ tionsnadel 7 abnehmbar befestigt ist. Das zylindrische Hohlelement 2 ist auf seinen symmetrischen äußeren Um­ fangsbereichen eines mittleren Teils zwischen seinen Enden, etwas näher am vorderen Ende, mit ausgesparten Fenstern 4, 4 so versehen, daß die äußeren Umfangsteile durch die Fenster 4, 4 geschnitten werden, so daß ein Arzneimittelbehälter 8 im Zylindrischen Hohlelement aufgenommen oder aus diesem wieder herausgenommen werden. In die hintere Hälfte des zylindrischen Hohlkörpers 2 ist über eine rückwärtige Öffnung ein Kolben 5, der ein­ stückig mit einer Druckplatte 6 geformt ist, so einge­ setzt, daß der Kolben 5 durch axiales Herunterdrücken der Druckplatte 6 gleitend vor- und zurückbewegbar ist. Wenn man eine Arzneimittelinjektion durchführt, wird ein Arz­ neimittelbehälter 8, dessen vorderes Ende eingeschnitten ist, in einem Bereich des zylindrischen Hohlkörpers 2 aufgenommen, welcher sich in der Nähe von dessen vorderen Ende befindet. Wenn der Arzneimittelbehälter 8 eingesetzt ist, wird durch Einwirkung einer nach vorne drückenden Kraft auf den Kolben 5 das vordere Ende des Arzneimittel­ behälters 8 gegen das Basisendstück der Spritzennadel 7 gedrückt, so daß das Arzneimittel im Behälter 8 in die Spritzennadel 7 gedrückt wird.

In gegenüberliegenden Positionen auf einen äußeren Um­ fangsbereich der hinteren Hälfte des zylindrischen Hohl­ körpers 2 stehen ein Paar Fingerbügel 3 nach außen. In einem anderen äußeren Umfangbereich der hinteren Hälfte des Zylindrischen Hohlkörpers 2 stehen in gleicher Weise Klammern 9 an vier Positionen vor, bei denen es sich je­ weils um nachgiebige Platten- bzw. Streifenelemente handelt. Im inneren Bereich der Klammern 9 ist ein Kühl­ gasbehälter 10 herausnehmbar eingeklemmt, an dessen hin terem Ende ein Druckknopfventil 11 konzentrisch befestigt ist. Dieses Druckknopfventil 11 ist mit einem Schlauch 12 vorgegebener Länge versehen.

Eine unterstützende elastische Einheit A, deren Einzel­ heiten nachstehend erläutert sind, ist in der Nähe der ausgenommenen Fenster 4, 4 in exponierter Weise auf der äußeren Umfangsoberfläche eines Teils des zylindrischen Hohlkörpers 2 angeordnet. Ein Lager 13 mit einer Bohrung, durch welche ein Röhrchen 18 lose eingesetzt werden kann, ist auf der äußeren Umfangsoberfläche des vorderen End­ bereichs des zylindrischen Hohlkörpers 2 herausragend so angeformt, daß es die Längsrichtung des Hohlkörpers 2 im rechten Winkel schneidet. In gleicher Weise ist heraus­ ragend ein zweites Lager 14 von im wesentlichen derselben Gestalt wie das Lager 13 auf der äußeren Umfangsoberflä­ che des Bereichs des zylindrischen Hohlkörpers 2 in der Nähe eines mittleren Bereichs zwischen den Enden des aus­ gesparten Fensters 4 angeformt und in einem vorgegebenen Abstand von der Position des ersten Lagers 13 beabstan­ det. Zwischen den Lagern 13 und 14 ist das Röhrchen 18, das eine vorgegebene Länge und ein darauf befestigtes Stützelement 15 im Bereich seines Basisendes aufweist, lose eingesetzt. Auf diese Weise kann das rückwärtige Teil des Röhrchens 18 durch die Lager 13 und 14 vor- und zurückbewegbar hindurchgehen. Weiter ist eine Druckfeder 16 über dem Teil des hinteren Röhrchens 18 eingesetzt, der zwischen dem Lager 13 und dem Stützelement 15 liegt.

Das Ende des Röhrchens 18 ist mit dem vorderen Ende des oben erwähnten Schlauchs 12 verbunden. In diesem Verbund­ bereich ist ein hakenförmiges Eingriffsglied 17 auf dem äußeren Umfang des Basisendes des Röhrchens 18 angeord­ net. Wenn das hakenförmige Eingriffsglied 17 sich mit dem Lager 14 im Eingriff befindet, bei dem das Stützelement 15 gegen die Druckkraft der Druckfeder 16 in der Darstel­ lung nach links bewegt ist, wird das vordere Ende des Röhrchens 18 mit der Injektionsdüse nach vorne über das Vorderende der Spritzennadel 7 hinaus projiziert. Wenn umgekehrt das hakenförmige Eingriffsglied 17, das sich mit dem Lager 14 im Eingriff befand, durch Fingerbetä­ tigung vom Lager 14 gelöst ist, beaufschlagt die ela­ stische Rückstellkraft der Druckfeder 16 das Stützelement 15, so daß dieses in eine Position zurückgeführt wird, bei der es auf dem Lager 14 aufliegt. Hierdurch wird das vordere Ende des Röhrchens 18 vom vorderen Ende der Spritzennadel 7 nach hinten bewegt.

Wenn beim Betrieb die Arzneimittelinjektion und die Kühl- oder Einfrieranästhesie gleichzeitig bei einem (nicht dargestellten) erkrankten Teil unter Verwendung der In­ jektionsspritze 1 durchgeführt wird, wird zuerst der mit Flüssigkeit gefüllte Arzneimittelbe­ hälter 8 von dem ausgesparten Fenster 4 der Spritze 1 im entsprechenden Bereich des zylindrischen Hohlkörpers 2 aufgenommen. In diesem Falle wird das hakenförmige Ein­ griffsglied 17 so verschoben, so daß dieses sich mit dem Lager 14 im Eingriff steht, wodurch das Vorderende des Röhrchens 18 mit der Düse über das Vorderende der Sprit­ zennadel 7 nach vorne hinausragt. Die auf diese Weise eingestellte Injektionsspritze 1 wird in einer Hand gehalten. Dann wird ihr Vorderende dem erkrankten Teil, in das Arzneimittel injiziert werden soll, angenähert, während die Spritze in dieser Hand gehalten wird. Anschließend drückt man das Druckknopfventil 11 des Kühlgasbehälters 10 mit dem Finger der an Hand nach vorne. Diese Druckoperation führt dazu, daß ein (nicht dargestelltes) Kühlgas aus dem Röhrchen 18 über die Düse auf den erkrankten Teil ausgestoßen wird. Als Ergebnis erzielt man die gewünschte Anästhesierung des erkrankten Teils auf glatte und schnelle Weise.

Wenn nach Beendigung der gewünschten Anästhesierung das hakenförmige Eingriffsglied 17, das mit dem Lager 14 an dem einen Ende der unterstützenden elastischen Einheit A zum Eingriff gebracht worden war, durch eine Fingerspitze der anderen Hand um einen vorgegebenen Winkel gedreht wird, löst es sich vom Lager 14. Als Ergebnis wird das Vorderende des Röhrchens 18 für das Kühlgas aus dieser Position vor dem spitzen Ende der Spritzennadel 7, in der es sich bisher befunden hat, durch die Rückstellkraft der Druckfeder 16 nach hinten zurückgezogen. Dann wird das Vorderende der Spritzennadel 7, das nunmehr am weitesten vorne positioniert ist, in den (nicht dargestellten) erkrankten Teil, der bereits anästhesiert ist, ein­ gestochen. Anschließend drückt man durch Fingerbetrieb der Spritze 1 in der Hand den Medizinbehälter 8 durch den Kolben 5 nach vorne. Hierdurch wird das Arzneimittel in dem Behälter 8 aus dem Vorderende der Spritzennadel 7 in den erkrankten Teil injiziert. Auf diese Weise läßt sich einfach und genau eine gewünschte Injektion des Arznei­ mittels in den erkrankten Körperteil durchführen.

Der mit dem Druckknopfventil 11 versehene Kühlgasbehälter 10 ist abnehmbar befestigt, indem er an einer Seite des äußeren Umfangs eines mittleren Bereichs zwischen den Enden des zylindrischen Hohlkörpers, das an seinem vorderen Ende mit der Sprit­ zennadel 7 versehen ist, angeklammert ist. Da der kleindimensionierte Kühlgasbehälter 10 auf einem Teil des zylindrischen Hohlkörpers 2 befestigt ist, läßt sich durch eine einfache, einhändige Bedienung zuerst eine Kühl- oder Einfrieranästhesierung des gewünschten, be­ fallenen Körperteils und anschließend, ohne einen we­ sentlichen Zeitverlust, eine einfache, schnelle und präzise Injektion des Arzneimittels (einschließlich anästhetischer Arzneimittel) durchführen. Das ist insofern vorteilhaft, als sich eine Spritzeninjektion durchführen läßt, welche zu dem Zeitpunkt des Einstechens der Spritzennadel nicht von irgendwelchem Schmerz gefolgt wird.

Claims (4)

1. Injektionsspritze (1), bestehend aus einem zylindrischen Hohlkörper (2) mit einer auswechselbaren Nadel (7) an seinem vorderen Ende und aus einem Kolben (5) mit einer mit diesem einstückig ausgebildeten Druckplatte (6) an seinem hinteren Ende, wobei der Hohlkörper (2) mit einem Kühlgasbehälter (10) verbunden ist, von dem anästhesierendes Kühlgas auf die zu be­ handelnde Oberfläche durch Betätigen eines Druckknopfventils (11) aufbringbar ist, dadurch gekennzeichnet,

• - daß parallel neben der freiliegenden Injek­ tionsnadel (7) ein Röhrchen (18) mit einer Kühlgasdüse an seinem Ende angeordnet ist, das relativ zur Injektionsnadel (7) parallel zu dieser beweglich ist, derart, daß die Kühlgasdüse sowohl vor als auch hinter der Spitze der Injektionsnadel (7) zu liegen kommen kann,
• - daß das Röhrchen (18) mittels eines Schlauchs (12) mit dem Druckknopfventil (11) verbunden ist, wel­ ches im Bereich der Druckplatte (6) fest am Kühl­ gasbehälter (10) angebracht ist, und
• - daß der Kühlgasbehälter lösbar am Hohlkörper (2) befestigt ist.

2. Injektionsspritze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Hohlkörper (2) seitlich zwei beabstandete Lager (13, 14) angebracht sind, in denen das Röhrchen (18) gleitend geführt ist, welches ein Stützelement (15) trägt, und daß eine Feder (16) zwischen diesem Stützelement (15) und dem ersten Lager (13), das Röhrchen (18) umgebend, eingespannt ist.

3. Injektionsspritze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Röhrchen (18) in seiner Arbeitsstellung durch handbetätigte Verriegelungsmittel (14, 17) verriegelbar ist.

4. Injektionsspritze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Befestigung des Kühlgasbehälters (10) an dem Hohlkörper (2) durch Klammern (9) erfolgt.