DE2857110C1 - Vernichtungseinrichtung fuer Injektionskanuelen - Google Patents

Description

• F i g. 1 zeigt eine herkömmliche Spritzeneinheit S mit einem Kolben 1, einem Zylinder 2 und einer Kanüle 3 sowie einer auf der Spritze angebrachten Kanülenvernichtungseinrichtung D gemäß der Erfindung. Die herkömmliche, konische Kanülenfassung 4 ist mit Gleitsitz in einem entsprechenden konischen, oberen, inneren Teil einer zylindrischen, mit Boden versehenen und die Kanüle konzentrisch umschließenden Innenhülse 5 aufgenommen, die ihrerseits zu einer zylindrischen, mit Boden versehenen Außenhülse 6 konzentrisch und mit ihr verbunden ist. Die Verbindung wird mittels einer Anzahl Nasen 7 an der Außenseite des oberen Teils der Innenhülse 5 und entsprechender Vertiefungen 8 an der Innenseite des oberen, dickeren Teils der Außenhülse 6 zustandegebracht. Unter dem oberen Teil der Außenhülse 6 ist eine Anzahl Stahlmesser 9 in der Innenwand der Außenhülse befestigt, und diese Messer sind längs zweier diametral entgegengesetzter, vertikaler Linien zickzackförmig angeordnet. Die Messer 9 sind schräg gegen die Längsachse der die Kanüle 3 enthaltenden Hülsen 5, 6 in Richtung gegen die Kanülenfassung 4 gerichtet und erstrecken sich durch in der Innenhülse 5 aufgenommene Löcher 10, so daß sie mit ihrer Spitze in einigem Abstand von der Kanüle 3 enden, wobei die Länge der Messer größer ist als der rechtwinklige Abstand zwischen der Kanüle 3 und den Befestigungspunkten der Messer in der Außenhülse 6.
• Die Hülse 6 ist aus nachgiebigem Werkstoff gefertigt, beispielsweise einem geeigneten thermoplastischen Kunststoff, so daß die Messer 9 an der Innenwand der Hülse 6 »angelenkt« sind. Die Befestigung der Messer 9 an der Innenwand der Hülse 6 kann beispielsweise durch Spritzgießen der Hülse 6 um in der Hülsenform angebrachte Messer 9 bewerkstelligt werden.
• Zum Zusammenbau der Hülsen 5 und 6 kann beispielsweise die Außenhülse 6 mit den Messern 9 ohne Boden gefertigt und die Innenhülse 5 durch die Bodenöffnung in die Außenhülse 6 hineingedrückt und gedreht werden, bis die Messer 9 in die Löcher 10 einschnappen, wonach ein Boden an der Außenhülse 6 befestigt wird, beispielsweise durch Schweißen.
• Die Spritzeneinheit S und die Vernichtungseinrichtung D können in dem in F i g. 1 gezeigten, zusammengebauten Zustand in herkömmlicher Weise in einer sterilen Verpackung eingeschlossen werden.
• Die Vernichtungseinrichtung arbeitet wie folgt.
• Nachdem die Spritzeneinheit S aus ihrer herkömmlichen, der miteinander verbundenen Hülsen 5 und 6 herausgezogen worden ist, die demzuvor auch zum Schutz der Kanüle dienen, wird die Spritzeneinheit mit der zu injizierenden Flüssigkeit gefüllt und ist nun zur Injektion bereitgestellt. Nach der Injektion wird die Spritzeneinheit wieder in die Kombination der Hülsen 5 und 6 eingeführt, und zur Vernichtung der Kanüle 3 wird die Spritzeneinheit zusammen mit den Hülsen 5 und 6 mit der Spritze der Hülse 6 gegen einen Gegenstand, beispielsweise einen Tisch, gestoßen oder gedrückt.
• Während die Kanülenfassung 4 mit dem entsprechenden konischen Teil der Innenhülse 5 in Eingriff steht, werden dabei die Nasen 7 infolge der Nachgiebigkeit des Werkstoffs der Hülse 6 aus den Vertiefungen 8 herausgedrückt, und die Innenhülse 5 bewegt sich gegen den Boden der Außenhülse 6. Während dieser Bewegung werden die Messer 9 von den Begrenzungswänden der Löcher 10 nach unten und allmählich zum Eingriff mit der Kanüle 3 geschwenkt, welche schließlich infolge der von den Messern ausgeübten Hebelwirkung zwischen diesen gebogen oder, falls die Kanüle aus zerbrechlichem Werkstoff gefertigt ist, zerbrochen wird. Beim Biegen mittels der benachbarten Messer dient also eine Messerspitze als Widerlager.
• Um einen möglichst ungeraden Kanülenspitzenteil zustandezubringen, kann wie in der Zeichnung veranschaulicht, die Innenhülse an ihrem untersten Teil eine nach innen ragende Schulter 11 besitzen, die beim Biegen der Kanüle mittels des untersten Messers als Widerlager dient.
• Vorzugsweise kann sich die Innenhülse 5 so weit gegen den Boden der Außenhülse 6 bewegen, daß die Messer 9 während des Eindrückens der Innenhülse 5 in die Außenhülse 6 etwas über diejenige Lage schwenken können, in der sie mit der Kanüle 3 einen Winkel von 90" einschließen, so daß ein Zurückziehen der Spritzeneinheit und somit der Kanüle aus der Hülse 5 erschwert wird. Vorzugsweise wird der Innendurchmesser der Innenhülse 5 derart gewählt, daß die Kanüle 3 während ihrer Bewegung zwischen den Messerspitzen und der Innenwand der Hülse 5 geklemmt wird, so daß sie an den Klemmstellen flachgedrückt wird.
• Um anzuzeigen, daß die Innenhülse 5 hinreichend weit in die Außenhülse 6 hineingedrückt worden ist, um die Kanüle 3 im beabsichtigten Ausmaß zu biegen, sind unter den Vertiefungen 8 weitere Vertiefungen 12 vorgesehen, in die die Nasen 7 dann einschnappen.
• Um zu verhindern, daß die Innenhülse 5 und Kanüle 3 so weit in die Außenhülse 6 hineingedrückt werden, daß die Messer 9 mit der gebogenen Kanüle 3 außer Eingriff gehen, kann in einer Lage der Messer, wo die beabsichtigte Biegung der Kanüle erreicht worden ist, die Innenhülse 5 den Grund der Außenhülse 6 berühren.
• Nach dem Biegen oder Zerbrechen der Kanüle 3 kann der Spritzenzylinder 2 mit dem Kolben 1 in herkömmlicher Weise von der Kanülenfassung 4 an einer hierfür vorgesehenen Sollbruchstelle 13 abgebrochen oder aus der Fassung 4 herausgezogen werden, je nachdem die Spritze mit der Kanülenfassung einstückig ausgebildet ist, d.h. vom Einwegtyp ist, oder ihr Zylinder und Kolben zur Wiederverwendung bestimmt und mit der Kanülenfassung 4 lösbar verbunden sind.
• Die gebogene oder zerbrochene Kanüle 3 ist nun sicher in den Hülsen 5 und 6 aufgehoben und kann keine Verletzungen verursachen. Das Auseinanderbauen der Hülsen 5 und 6 bietet große Schwierigkeiten, und die Kanüle ist in für drogenabhängige Personen unbrauchbar kleine Längen gebogen oder zerbrochen.
• Fig.3 zeigt eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vernichtungseinrichtung in der die Kanüle vernichtenden Lage. Die Ausführungsform D umfaßt eine Hülse 14, deren Innenwand einen konisch verjüngten Teil 15 besitzt. In die Hülse ist ein U-förmiger Streifen 16 aus verhältnismäßig nachgiebigem Werkstoff eingesetzt, beispielsweise aus Kunststoff oder Metall, und die äußere Bodenfläche des Streifens ist in der Verjüngungsrichtung des Teils 15 gerichtet.
• Die Schenkel des U-förmigen Streifens besitzen aufeinander weisende Vorsprünge 17, welche dadurch erhältlich sind, daß Teile der Schenkel des Streifens 16 nach innen gebogen werden. Beim Einführen des vorderen Teils der Spritze in die Hülse, wobei sich der U-förmige Streifen in einer oberen Lage im Teil 15 befindet und zwischen seinen Schenkeln die Kanüle 3 aufnehmen kann, wird der U-förmige Streifen 16 mittels der Kanülenfassung in der Verjüngungsrichtung des Teils 15 gedrückt und mitgenommen, wobei die Schenkel des Streifens 16 im konischen Teil 15 gegeneinander gedrückt werden, so daß die Vorsprünge 17 die Kanüle in der dargestellten Weise ergreifen und allmählich biegen oder zerbrechen.
• Der konisch verjüngte Teil 15 braucht nicht die in F i g. 3 gezeigte symmetrische Form aufzuweisen, sondern kann auch von einer zur Bewegungsbahn der Kanüle in der Hülse 14 parallelen Wand und einer im Verhältnis dazu schräggestellten, gegenüberstehenden Wand gebildet sein, wobei dann nur diejenigen Vorsprünge 17 die Radialbewegung erfahren, die sich an dem der schräggestellten Wand anliegenden Schenkel des U-förmigen Streifens 16 befinden.

Claims (8)

1. Patentansprüche: 1. Einrichtung zum Verformen und ggf. Zerbrechen der Kanüle einer Injektionsspritze, mit einer Hülse, in die die Kanüle einführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (6, 14) auf ihrer Innenseite in längsaxialem gegenseitigen Abstand angeordnete und von diametral gegenüberliegenden Seiten vorstehende, gegen die beabsichtigte Bewegungsbahn der Kanüle geneigte Stifte (9, 17) mit Schneidekanten und ein relativ zur Hülse axial bewegliches Kraftübertragungsglied (5, 16) trägt, das durch seine Relativbewegung die Schneidekanten der Stifte gegen und in die Bewegungsbahn der Kanüle hinein drängt.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftübertragungsglied (5, 16) Mittel zum Eingriff mit der Kanülenfassung (4) der Injektionsspritze aufweist.
3. 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte (9) an ihrem einen Ende an der Innenwand der Hülse (6) angelenkt sind und daß das Kraftübertragungsglied (5) die Stifte (9) über eine Lage schwenkt, in der sie mit der Längsachse der Kanülenbahn einen rechten Winkel einschließen, um das Herausziehen der gebogenen Kanüle aus der Hülse (6) zu erschweren.
4. 4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftübertragungsglied aus einer in der ersten Hülse (Außenhülse) (6) angeordneten zweiten Hülse (Innenhülse) (5) besteht, durch deren Seitenwand die Stifte (9) nach innen gegen die Kanülenbahn vorstehen.
5. 5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenhülse (5) eine Lage hat, in der sie mit der Außenhülse (6) in Eingriff steht, wobei dieser Eingriff durch Ausübung einer Kraft auf die zweite Innenhülse (5) in der Einführrichtung der Kanüle (3) lösbar ist.
6. 6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß für den genannten Eingriff an der Außenseite der Innenhülse (5) Nasen (7) und an der Innenseite der Außenhülse erste Vertiefungen (8) vorgesehen sind, wobei die Außenhülse aus nachgiebigem Werkstoff besteht.
7. 7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite der Außenhülse (6) in der Einführrichtung der Kanüle vor den ersten Vertiefungen (8) zweite Vertiefungen (12) zum Eingriff mit den Nasen (7) vorgesehen sind, um das beabsichtigte Biegen oder Zerbrechen der Kanüle anzuzeigen und die beiden Hülsen (5, 6) miteinander zu verriegeln.
8. 8. Einrichtung zum Verformen und ggf. Zerbrechen der Kanüle einer Injektionsspritze, mit einer Hülse, in die die Kanüle einführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (14, Fig.3), einen inneren, sich konisch verjüngenden Hohlraum (15) besitzt, in den ein U-förmig gebogener Streifen mit dem gebogenen Bereich (Basis) voraus eingeführt ist, der im gebogenen Bereich eine der beim Hineindrücken in den Hohlraum (15) auftretenden Verengung entsprechende Nachgiebigkeit aufweist und an seinen beiden Schenkelenden radial nach innen abgewinkelte Vorsprünge (17), die mit Schneidekanten (Messern) versehen sind, aufweist.

   Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

   Zur Zerstörung von Injektionsspritzen verschiedener Art, damit diese nach dem Gebrauch keine Verletzungen und Infektionen hervorrufen und auch nicht wiederverwendet werden können, benutzt man gegenwärtig teils große, komplizierte Vernichtungsanlagen, die von den Kommunalbehörden betrieben werden und den gefährlichen Abfall der Krankenhäuser beseitigen, und teils einfachere Einrichtungen, wie sie beispielsweise von Ärztestationen und Zahnärzten benutzt werden.

   Zu letzteren gehört die bekannte Vorrichtung nach der US-PS 3444 620, die zum Abbrechen der Kanüle dient, Außerdem wird eine große Anzahl Injektionsspritzen daheim bei verschiedenen Krankheitszuständen benutzt, unter anderem von Diabetes- und Asthmapatienten. Zwecks Zerstörung derartiger Injektionsspritzen empfiehlt man den Patienten, die Kanüle selbst zu biegen und ggf. zu zerbrechen, beispielsweise mit Hilfe der Schutzhaube der Kanüle, und den Spritzenzylinder zu zerschlagen oder zu verbrennen, bevor er weggeworfen wird. In diese Richtung zielt die bekannte Vorrichtung der eingangs genannten Art nach der US-PS 38 93 608, bei der die Hülse, in die die Kanüle einzuschieben ist, einen zentralen, das Verbiegen der Kanüle bewirkenden Vorsprung aufweist.

   Vor allem die letztgenannte, den zu Hause gepflegten Patienten empfohlene oder vorgeschriebene Zerstörungsmethode ist jedoch äußerst mangelhaft. Abgesehen davon, daß die empfohlene oder vorgeschriebene Zerstörung oft vergessen wird, verlangt das Zerbrechen oder Biegen der Kanüle einen Kraftaufwand, zu dem viele Patienten einfach nicht imstande sind, weshalb die Kanüle in ungenügend gebogenem Zustand in den Müllsack geworfen wird und beim Durchbohren der Sackwand Verletzungen und Infektionen verursachen kann. Eine an allzu wenigen Stellen gebogene Kanüle kann außerdem von drogenabhängigen Personen aus dem Müllsack herausgeholt und ohne große Schwierigkeiten zur Wiederverwendung gerade gebogen bzw. an der Biegestelle abgebrochen und zugeschliffen werden, da auch verhältnismäßig kurze Kanülenteile brauchbar sind.

   Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und eine Einrichtung zu schaffen, die die mit der zerstörten Kanüle verbundene Verletzungs- oder Infektionsgefahr beseitigt sowie die Möglichkeit einer Wiederverwendung der Kanüle zumindest erheblich reduziert.

   Lösungen dieser Aufgabe ergeben sich aus den kennzeichnenden Teilen der Patentansprüche 1 und 8.

   Mit der Erfindung läßt sich in einfacher Weise ein Verbiegen und ggf. Zerbrechen der Kanüle herbeiführen.

   Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung nach Anspruch 1 ergeben sich aus den Patentansprüchen 2 bis 7. Insbesondere wird die Möglichkeit geboten, ein Herausziehen der zerstörten Kanüle aus der Hülse zu verhindern oder zumindest wesentlich zu erschweren.

   Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt Fig. 1 eine Ausführungsform der Erfindung in die Kanüle schützender Lage, F i g. 2 dieselbe Ausführungsform der Erfindung in die Kanüle vernichtender Lage, und F i g. 3 eine andere Ausführungsform der Erfindung in die Kanüle vernichtender Lage.