DE3640879A1 - Verfahren zur austriebsverbesserung von vegetativ vermehrten gramineen - Google Patents

Verfahren zur austriebsverbesserung von vegetativ vermehrten gramineen

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DE3640879A1
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improving
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grasses
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Eberhard Peter Schott
Max Dr Luib
Ulrich Dr Kiessling
Hubert Dr Sauter
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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N59/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing elements or inorganic compounds
    • A01N59/24Cyanogen or compounds thereof, e.g. hydrogen cyanide, cyanic acid, cyanamide, thiocyanic acid

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Pflanzenentwicklung, welches geeignet ist, die Knospenruhe (Dormanz) bei gräserartigen Pflanzen (Gramineen) zu beenden und so deren Wiederaustrieb zu verbessern.
Es ist bekannt, Cyanamide der Struktur I
wobei Me entweder H⁺ oder ein einwertiges Metallkation, z. B. Na⁺, K⁺, Li⁺ oder gegebenenfalls ein substituiertes Ammoniumkation bedeutet oder 2 Me für ein zweiwertiges Metallkation stehen, z. b. Ca++, Mg++ zur Berechnung der Knospenruhe bei Obst und Weinreben (DE-A 31 50 404, US 44 87 625) zu verwenden. Auch ist bekannt, Cyanamide in Mischung mit 2-Chlorethylphosphonsäure zur Entlaubung von Weinreben und Obstgehölzen zur verwenden (DE 21 11 178, DE 23 18 833, FR 212 82 278). Es ist weiterhin möglich, Cyanamide zur chemischen Ausgeizung von Wassertrieben bei Weinreben und Obstgehölzen (DE 27 37 454) sowie Hopfen (DE 20 40 119, BE 7 50 571) zu verwenden.
Cyanamide können auch als Herbizide verwendet werden (DE 26 59 508, BE 8 61 397). Die Nutzung von Cyanamiden als Entlaubungs- und Ausgeizmittel sowie als Herbizide sind ein Hinweis auf die hohe phytotoxische Wirkung an lebenden Pflanzen und -teilen. Es ist auch bekannt, daß Cyanamide stark phytotoxisch gegenüber keimendem Saatgut wirken (Pesticide Manual, British Crop Protection Council, 1968, Seite 63, Absatz 3). Calciumcyanamid (Kalkstickstoff), das als Stickstoffdünger verwendet wird, ist schon seit Jahrzehnten als Vorauflaufherbizid im Gebrauch.
Es wurde nun gefunden, daß eine geringe Menge Hydrogencyanamid bei Gramineen, die vegetativ vermehrt werden, praktisch also z. B. bei Zuckerrohr (Saccharum officinaum L.) den Knospenaustrieb fördert, ohne Pflanzenschäden zu verursachen.
Unmittelbarer Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zur Austriebsverbesserung von vegetativ vermehrten Gramineen, das durch gekennzeichnet ist, daß man die vermehrungsfähigen Teile (z. B. Stecklinge) mit Hydrogencyanamid (H₂N-CN) in geringer Menge behandelt. Auch Salze des (schwachsauren) Hydrogencyanamids sind geeignet, z. B. Natrium- oder Calciumsalz.
Als geringe Menge im Sinne der Erfindung ist eine Konzentration von unter 10 000 ppm (1%) zu verstehen, wenn die Behandlung durch Tauchen vorgenommen wird. Man kann auch den zur Auspflanzung vorgesehenen Boden behandeln und verwendet dann wegen des raschen Abbaus von Hydrogencyanamid eine entsprechend höhere Menge.
Die Anwendung der beanspruchten Mittel kann insbesondere erfolgen:
  • a) durch Aufbringen auf den ganzen Pflanzenstengel vor der Ernte des Pflanzenmaterials
  • b) durch Auftragen auf den ganzen Stengel oder Teilen davon nach der Ernte des Pflanzenmaterials
  • c) mit dem Ziel der Verbesserung des Neuaustriebes durch Behandlung der abgeschnittenen, im Boden verbliebenen Restpflanze (Ratoonanbau, Nachaustrieb).
Das erfindungsgemäße Mittel wird beispielsweise in Form von direkt versprühbaren Lösungen, Pulvern, Suspensionen, auch hochprozentigen wäßrigen, öligen oder sonstigen Suspensionen oder Dispersionen, Emulsionen, Öldispersionen, Pasten, Stäubemitteln, Streumitteln, Granulaten durch Versprühen, Vernebeln, Verstäuben, Verstreichen, Verstreuen, Gießen oder Tauchbad angewendet. Die Anwendungsformen richten sich nach den Verwendungszwecken; sie sollten in jedem Fall eine möglichst feine Verteilung bewirken.
Wie sich aus den nachfolgenden Beispielen ergibt, spielt außerdem die Einwirkungsdauer eine Rolle; höhere Konzentrationen des Mittels wirken bei kürzerer Dauer als niedrige und umgekehrt.
Beispiele
Alle Versuche wurden mit frisch geschnittenen Stecklingen durchgeführt. Diese besaßen jeweils 2 Nodien; behandelt wurde im Tauchbad bei einer Temperatur von 18°C für 20 Minuten im Beispiel 1 und 10 Sekunden in den Beispielen 2 bis 4. Nach dem Bad wurden die Stecklinge unmittelbar in das Freiland 30 cm tief ausgepflanzt. Bei jedem Versuch wurden 35 Stecklinge/10 m²-Parzelle mit jeweils 4-facher Wiederholung untersucht. Die Versuche wurden nach dem sog. randomisierten Blocksystem ausgewertet. Sämtliche Behandlungen mit Hydrogencyanamid wurden mit solchen verglichen, bei denen die Stecklinge lediglich mit reinem Wasser behandelt waren.
Beispiel 1
Aus dem Beispiel ist erkennbar, daß mit der Dosis von 4900 ppm der Knospenaustrieb gefördert, mit Aufwandmengen von 12 250 ppm und mehr jedoch gehemmt wird.
Beispiel 2 Beispiel 3 Beispiel 4
Den Beispielen 2 bis 4 mit zwei verschiedenen Sorten ist zu entnehmen, daß Hydrogencyanamid in einer Konzentration von etwa 1 bis 5000 ppm den Knospenaustrieb deutlich fördert.
Außerdem wird ersichtlich, daß Hydrogencyanamid bei einer Aufwandmenge von 10 ppm und deren 500-facher Dosis voll pflanzenverträglich ist. Aus der Tatsache, daß die hohe Aufwandmenge von 4900 ppm bei einer Tauchbaddauer von 20 Minuten und die geringste Konzentration von 9,8 ppm mit einer Dauer von nur 10 Sekunden eine hohe Wirkung zeigten, kann gefolgert werden, daß noch geringere Konzentrationen als 9,8 ppm bei einer längeren Tauchbaddauer und höhere Konzentrationen ab 4900 ppm bei einer kürzeren Tauchbaddauer eine ebenfalls ausreichende Wirkung haben.
Beispiel 5
Aus Beispiel 5 geht hervor, daß die Wirksamkeit von Hydrogencyanamid durch die Hinzufügung eines oberflächenaktiven Netzmittels verstärkt werden kann. Das Netzmittel verringert die Oberflächenspannung des Wassers und verstärkt dadurch die Benetzung der Pflanzenteile und damit die Wirkung von Hydrogencyanamid gegenüber der Behandlung ohne Netzmittel.
Die Erfindung hat eine große wirtschaftliche Bedeutung. So wird der Augenaustrieb bei z. B. Zuckerrohrstecklingen mit nur 30 bis 40% angegeben, d. h. es muß - gegenüber vollständigem Austrieb - die dreifache Menge an Pflanzgut ausgebracht werden, um die gewünschte Anzahl Pflanzen je Flächeneinheit und damit die Voraussetzung für einen rentablen Ertrag zu schaffen.

Claims (4)

1. Verfahren zur Austriebsverbesserung von vegetativ vermehrten Gramineen, dadurch gekennzeichnet, daß man die vermehrungsfähigen Teile mit Hydrogencyanamid oder einem seiner Salze in geringer Menge behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Hydrogencyanamid in einer Konzentration von 0,1 bis 10 000 ppm anwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine mit steigender Konzentration verkürzte Einwirkungsdauer wählt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich ein Netzmittel verwendet.
DE19863640879 1986-11-29 1986-11-29 Verfahren zur austriebsverbesserung von vegetativ vermehrten gramineen Withdrawn DE3640879A1 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0405510A2 (de) * 1989-06-30 1991-01-02 SKW Trostberg Aktiengesellschaft Verfahren zur Bewurzelung von Stecklingen
DE102019130148A1 (de) * 2019-11-08 2021-05-12 Alzchem Trostberg Gmbh Verwendung von Acylcyanamiden oder deren Salze zur Regulierung des Pflanzenwachstums

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0405510A2 (de) * 1989-06-30 1991-01-02 SKW Trostberg Aktiengesellschaft Verfahren zur Bewurzelung von Stecklingen
EP0405510A3 (en) * 1989-06-30 1991-10-09 Skw Trostberg Aktiengesellschaft Process for rooting of cuttings
DE102019130148A1 (de) * 2019-11-08 2021-05-12 Alzchem Trostberg Gmbh Verwendung von Acylcyanamiden oder deren Salze zur Regulierung des Pflanzenwachstums

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PH26854A (en) 1992-11-16
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ES2005710A6 (es) 1989-03-16
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AU8182487A (en) 1988-06-02

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