DE3638718A1

DE3638718A1 - Hose fuer medizinische zwecke

Info

Publication number: DE3638718A1
Application number: DE19863638718
Authority: DE
Inventors: Hans-Dietrich Dr Hildebrandt
Original assignee: HILDEBRANDT HANS DIETRICH DR
Current assignee: HILDEBRANDT HANS DIETRICH DR
Priority date: 1986-02-06
Filing date: 1986-11-13
Publication date: 1987-08-13

Description

Die Erfindung betrifft eine Hose für medizinische Zwecke.

Das Krankheitsbild der Insertionstendopathie oder Tendomyopathie im Bereich des Trochanter major (großer Rollhügel) am Femur (Ober schenkelknochen) läßt sich wie folgt beschreiben:

Im Bereich des Trochanter major, dem großen Rollhügel in der Nähe des Hüftgelenks, setzen Muskeln an. Diese Muskelansätze bzw. die darunter liegenden Schleimbeutel können sich im Bereich des An satzes am Knochen entzünden und führen zu Belastungsbeschwerden, insbesondere zu nächtlichen Schmerzen bei Seitlagen durch Druck auf die entzündeten Partien. Die Entzündungen sind eine Folge von Fehl-Überlastungen bei Verschleißerscheinungen im Bereich der Wir belsäule und der Beingelenke, besonders der Hüftgelenke, und ent stehen vor allem durch Empfindlichwerden der genannten Partien nach Operationen wie dem Einbau künstlicher Hüftgelenke oder Ver plattungen. Durch die Tatsache, daß die Schlafhaltung nachts im wesentlichen nicht dem Willen unterworfen und somit nicht korri gierbar ist, kommt es in der Seitlage immer wieder zu Druckirri tationen und damit zu einem häufig chronisch verlaufenden Krank heitsbild. Die tagsüber zur Entzündungsverminderung vorgenomme nen, medizinischen Maßnahmen werden durch die Druckeinwirkung nachts wieder zunichte gemacht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesem Übelstand abzu helfen und ein Hilfsmittel vorzuschlagen, durch das Druckirrita tionen in der Seitlage weitgehend verhindert werden können.

Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung in einer Hose für medizinische Zwecke, die zwei die Oberschenkel mindestens teil weise bedeckende Beinteile und an ihrer Außenseite wenigstens eine Tasche mit einem eingelegten, zur Abdeckung des Trochanter major und daran angrenzender Bereiche bestimmten Polster aufweist.

Durch die erfindungsgemäße Hose, die auch Trochanterhöschen be zeichnet werden könnte, werden Druckirritationen in der Seitlage nahezu vollkommen vermieden, so daß tagsüber getroffene medizini sche Maßnahmen voll wirksam und chronische Krankheitsbilder ver mieden werden können.

Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegen den Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 schematisch ein knöchernes menschliches Becken (halbsei tig) von vorn mit einem angelegten Polster;

Fig. 2 schematisch eine erfindungsgemäße Hose im angezogenen Zu stand;

Fig. 3 schematisch das Profil eines Polsters der erfindungsgemä ßen Hose; und

Fig. 4 in einer der Fig. 1 entsprechenden Ansicht eine bevorzug te Ausführungsform des Polsters.

Das in Fig. 1 dargestellte menschliche Becken zeigt das Hüftge lenk, den Trochanter major 1 und schematisch ein Polster 2 der erfindungsgemäßen Hose, wobei das Polster 2 in einer solchen Lage angeordnet ist, daß unter Berücksichtigung der zwischen Polster 2 und Trochanter major 1 befindlichen Muskulatur ein optimaler Schutz in Seitlagen des menschlichen Körpers gewährleistet ist.

Zur Sicherstellung der in Fig. 1 angedeuteten Lage des Polsters 2 ist eine Hose 3 nach Fig. 2 vorgesehen, die ein Hosenteil 4 und zwei Beinteile 5 und 6 aufweist, welche die Oberschenkel minde stens teilweise, vorzugsweise etwa zur Hälfte umfassen, so daß eine Art Schlüpfer mit dreiviertel langem Bein entsteht. An der Außenseite bzw. am Außenumfang bzw. dort, wo im angezogenen Zustand der Hose 3 der Trochanter major zu liegen kommt, ist eine Tasche 7 ausgebildet, in die ein zur Abdeckung des Trochanter major be stimmtes Polster 8 (Fig. 3) eingelegt ist. Diese Tasche 7 ist teils im Hosenteil 4, teils im zugehörigen Beinteil 6 angeordnet. Die Hose 3 sollte den menschlichen Körper eng umschließen, damit das Polster 8 beim Anziehen der Hose automatisch an der zu schü tzenden Stelle zu liegen kommt und der gereizte, entzündete Be zirk wirksam vor Druckeinwirkungen geschützt wird. Die Größe der Tasche und des Polsters ist zweckmäßig so gewählt, daß nicht nur der Trochanter major und die daran angrenzenden Muskelansätze, sondern auch die diese umgebenden Bereiche, insbesondere die nach kopf- bzw. fußwärts verlaufende Muskulatur abgepolstert wird, da normalerweise nicht nur die Muskelansätze entzündet, sondern da durch auch die angrenzende Muskulatur empfindlich ist. Außerdem sollte die mittlere Größe der Tasche 7 und des Polsters 8 so ge wählt sein, daß auch bei leichtem Verrutschen der Hose nachts ge währleistet ist, daß die empfindlichen Bezirke abgedeckt werden. Dadurch ergibt sich eine Größe von wenigstens etwa 12-15 cm in der Breite (Maß a in Fig. 2) und von ca. 30-35 cm in der Länge (Maß b in Fig. 2). Die Länge des Beinteils 6 ist daher entspre chend der erforderlichen Länge der Tasche 7 zu wählen.

Die Ränder des Polsters 8 sind gemäß Fig. 3 vorzugsweise flach auslaufend ausgebildet, damit abrupte Übergänge vermieden werden, die evt. zu hart sein und drücken können. Das Polster 8 sollte außerdem aus einem ausreichend weichen Material, vorzugsweise ei nem Schaumstoff, aus Filz od. dgl., bestehen.

Die Tasche 7 ist vorzugsweise an der Oberseite, d.h. an der vom Bein abgewendeten Seite der Hose 3 aufgesteppt, obwohl sie auch auf der dem Bein zugewandten Unterseite der Hose angeordnet sein könnte, und weist zweckmäßig eine oben liegende Öffnung 9 auf, damit das Polster entnommen und separat gereinigt werden kann.

Besonders zweckmäßig ist eine Ausführungsform, bei welcher am äu ßeren Umfang der Hose und an zwei diametral gegenüberliegenden Stellen desselben je eine Tasche 7 angeordnet ist. In diesem Fall genügt es, der Hose ein einziges Polster 8 beizulegen und das Pol ster 8 wahlweise in die eine oder andere Tasche 7 einzusetzen, da nur in seltenen Fällen auf beiden Seiten eine Polsterung erfor derlich ist.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 4 dargestellt, die wie Fig. 1 schematisch den Trochanter major 1 und ein Polster 10 mit im wesentlichen ebener oder schwach gewölbter Oberfläche 11 zeigt. Das Polster 10 besitzt seine ge ringste Dicke in einem Mittelabschnitt, wo der Trochanter major 1 zu liegen kommt, und weist nach oben und unten Abschnitte 12, 13 mit einer keilförmig zunehmenden Dicke derart auf, daß die Un terseite des Polsters 10 gewölbeartig geformt ist. Hierdurch wird eine Anpassung der am Körper zu liegen kommenden Polsterunter seite an das Körperrelief im Bereich des Trochanter major 1 er zielt, der gewöhnlich nach der Seite vorsteht und nur durch ein vergleichsweise dünnes Weichteilpolster 14 abgedeckt ist. Mit der gewölbeartigen Ausbildung der Polsterunterseite wird neben dem reinen Polsterungseffekt für dem Trochanter major 1 zusätz lich erreicht, daß sich die Abschnitte 12, 13 auch an weniger emp findlichen Bereichen abstützen können und aufgrund der Verlage rung und Verbreiterung der Druckaufnahmefläche eine zusätzliche Druckminderung in dem empfindlichen Bereich bewirkt wird.

Claims

1. Hose für medizinische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei die Oberschenkel mindestens teilweise bedeckende Beinteile (5, 6) und an ihrer Außenseite mindestens eine Tasche (7) mit ei nem eingelegten, zur Abdeckung des Trochanter major (1) und dar an angrenzender Bereiche bestimmten Polster (8, 10) aufweist.

2. Hose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Tasche (7) und des Polsters (8, 10) wenigstens 30-35 cm in der Länge und 12-15 cm in der Breite beträgt.

3. Hose nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder des Polsters flach auslaufend ausgebildet sind.

4. Hose nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polster (8, 10) aus Schaumstoff oder Filz besteht.

5. Hose nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, daß die Tasche (7) auf das Beinteil (6) aufge steppt ist.

6. Hose nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an ihrer Außenseite an diametral gegenüber liegenden Stellen je eine entsprechende Tasche (7) mit einem eingelegten Polster (8, 10) ausgebildet ist.

7. Hose nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an ihrer Außenseite an diametral gegenüber liegenden Stellen je eine entsprechende, eine Öffnung (9) auf weisende Tasche (7) ausgebildet und ein wahlweise in eine der beiden Taschen (7) einlegbares Polster (8, 10) vorgesehen ist.

8. Hose nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge kennzeichnet, daß das Polster (10) eine ebene oder schwach ge wölbte Oberfläche (11) und eine dem Körperrelief im Bereich des Trochanter major (1) angepaßte Unterseite aufweist.

9. Hose nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Pol ster (10) in einem Mittelabschnitt seine geringste Dicke besitzt und nach oben und unten dicker werdende Abschnitte (12, 13) auf weist.

10. Hose nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Unter seite des Polsters (10) gewölbeartig geformt ist.