DE3637367A1 - Einrichtung zum entfernen des kernsandes aus guss-stuecken - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Entfernen des Kernsandes aus Guss-Stücken, welche Guss- Stücke hierfür der Schlagfrequenz eines hydraulischen oder pneumatischen Schlagkolbensystems ausgesetzt werden.

Mit der Zunahme der Komplexität von Guss-Stücken, wie Motor­ blöcke, Zylinderköpfe u. dgl. nimmt auch die Problematik zu, aus und von diesen Guss-Stücken nach vollzogenem Guss den hartgebrannten Kernsand zu entfernen, was mit den bekannten Einrichtungen hierfür nicht mehr zufriedenstellend erreicht werden kann.

Zwar lässt eine Vorrichtung dieser Art des gleichen Anmelders bereits eine wesentliche Verbesserung dadurch zu, dass als Vibrator ein Drucklufthammer o. dgl. verwendet wird, welcher sich an einem Rahmen über eine stoss- und schwingungsdämpfen­ de Zwischenlage ortsfest abstützt, wobei die Hammerspitze des Drucklufthammers mit einem, am Rahmen über eine weitere stoss­ und schwingungsdämpfende Zwischenlage abgestützten Amboss eine Einspanneinheit für das Guss-Stück bilden; aber auch hier wird nicht immer erreicht, den Kernsand vollständig, auch aus Hinterschneidungen und kleinsten Bohrungen am Guss- Stück zu entfernen, was kostspielige Nacharbeiten verlangt.

Ein wesentlicher Nachteil ist zudem, dass auch kleinste Guss- Teile Stück für Stück behandelt werden müssen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Schaffung einer Einrichtung zur Kernsandentfernung, welche sowohl die Bearbeitung einzelner Gross-Guss-Stücke als auch die Bearbeitung gleichzeitig vieler kleiner Guss-Stücke er­ laubt und welche in der Lage ist, jeglichen Kernsand aus und von jedem beliebigen Guss-Stück vollständig und schnell zu entfernen.

Dies wird nun zunächst erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass das Schlagkolbensystem ortsfest angeordnet und das freie Ende seines Schlagkolbens fest mit einer schwing­ fähig an einem ortsfesten Gestell abgestützten Aufspann- Platte zum Aufspannen der Guss-Stücke verbunden ist.

Damit ist es möglich, die Hochleistungsvibrationen des Schlagkolbensystems verlustlos auf die, mit dem Schlagkolben eine Schwingungseinheit bildende Aufspann-Platte und damit auch direkt und verlustlos auf die auf der Platte aufge­ spannten Guss-Stücke zu übertragen. Dadurch wird der Kern­ sand nunmehr in Sekunden auch aus den kleinsten und ver­ schlungensten Kanälen u. dgl. herausvibriert.

Für eine optimale Abstützung der Aufspann-Platte ist es da­ bei von Vorteil, wenn die schwingfähige Abstützung der Auf­ spann-Platte am Gestell über, in beide Schwingrichtungen dämpfend wirksame Druckfedern erfolgt.

Für eine Schnellbefestigung beliebiger Guss-Stücke auf der Aufspann-Platte ist es weiter von Vorteil, wenn die Auf­ spann-Platte eine Nutenplatte ist.

Hierbei kann es zudem von Vorteil für eine rationelle Hand­ habung sein, wenn das ortsfeste Gestell als Karussell aus­ gebildet ist.

Um einerseits den Kernsand noch wirksamer entfernen zu können, andererseits den verschärften Bedingungen an die Luftreinhaltung Rechnung zu tragen, ist es von Vorteil, wenn über der Aufspann-Platte eine Sauganlage mit mindestens einem, am betreffenden Guss-Stück ausmündenden Saugrohr zum Ab­ saugen des Kernsandes angeordnet ist.

Zudem ist es umweltfreundlich, wenn ein alles umgebendes schalldämpfendes Gehäuse vorgesehen wird.

Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstan­ des ist nachfolgend anhand der Zeichnung, welche in teil­ weise schaubildartiger Darstellung die Einrichtung zur Kern­ sandentfernung zeigt, näher erläutert.

Die dargestellte ortsfeste Einrichtung zum Entfernen des Kernsandes aus hier einem Guss-Stück 1 umfasst ein orts­ festes Gestell 2, auf welchem sich eine, hier rechteckför­ mige Aufspann-Platte 6 zum Aufspannen des Guss-Stückes 1 schwingfähig abstützt.

Vorzugsweise zentrisch und von unten her ist fest mit der Aufspann-Platte 6 das freie Ende eines Schlagkolbens 4 eines Schlagkolbensystems 5 verbunden. Das Schlagkolben­ system stützt sich fest am Gestell 2 ab und ragt mit seinem Schlagkolben 4 vorzugsweise vertikal nach oben.

Selbstverständlich ist aber auch eine Anordnung des Schlag­ kolbensystems oberhalb der Aufspann-Platte 6 denkbar, wie auch eine geneigte Lage des Schlagkolbens zur Plattenebene möglich ist.

Das Schlagkolbensystem 5 kann ein herkömmlicher Hydraulik- Hammer oder eine pneumatisch betriebene Anordnung sein.

Die schwingfähige Abstützung der Aufspann-Platte 6 am Ge­ stell 2 erfolgt über in beide Schwingrichtungen dämpfend wirksame Druckfedern 15 und 16, von welchen eine Mehrzahl am Umfang der Platte 6 verteilt angeordnet und durch ent­ sprechende Bolzen 13 geführt sind. Hierbei durchdringt jeder Bolzen 13 den oberen Lagerrahmen des Gestelles 2 und trägt an seiner Unterseite einen, jeweils die untere Feder 16 abstützenden Flansch 14. Dies ergibt eine relativ ein­ fache aber wirksame schwingfähige Abstützung der Aufspann- Platte 6 am Gestell 2.

Die Aufspann-Platte 6 ist vorzugsweise eine sogenannte Nuten­ platte mit einer Mehrzahl Führungsnuten 30 zur Aufnahme von Schraubenbolzen zum beliebigen Aufspannen von einem oder mehreren Guss-Stücken.

Vorzugsweise ist die ganze Einrichtung von einer begehbaren Gehäusekammer 23 umgeben.

Vorzugsweise innerhalb der Gehäusekammer 23 und über der Aufspann-Platte 6 ist eine Sauganlage 20 mit mindestens einem, am betreffenden Guss-Stück 1 ausmündenden Saugrohr 21 zum Absaugen des Kernsandes angeordnet.

Für das Absaugen des Kernsandes eignen sich insbesondere Hoch­ druck-Sauganlagen für Punktabsaugung, mit welchen der Kern­ sand nahe bei der Kernsandquelle mit relativ hoher Strömungs­ geschwindigkeit erfasst und abgesaugt werden kann. Solche Sauggeräte arbeiten mit hohem Unterdruck und geringen Luft­ mengen und ermöglichen so die Verwendung kleiner Rohrquer­ schnitte und leichte, hochflexible Saugschläuche. Dies ge­ stattet, an der Sauganlage viele Saugschläuche vorzusehen, um diese an den Extremöffnungen der zu entkernenden Guss- Stücke anzusetzen.

Somit ergibt sich aus dem Vorstehenden eine Einrichtung zur Kernsandentfernung, welche trotz relativ einfacher Konzep­ tion allen gestellten Anforderungen zu genügen vermag.

Selbstverständlich sind dabei eine Reihe von Modifikationen möglich, ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen. Insbe­ sondere kann das Ganze als Karussell ausgebildet sein, um das Beladen bzw. Entladen der Einrichtung zu erleichtern. Weiter kann die Aufspann-Platte von runder oder polygonaler Form und/oder auswechselbar sein. Ferner sind weitere Fang-, Saug-, und Kanalmittel für die Kernsandentfernung denkbar.

Claims (6)

1. Einrichtung zum Entfernen des Kernsandes aus Guss- Stücken, welche Guss-Stücke hierfür der Schlagfrequenz eines hydraulischen oder pneumatischen Schlagkolben­ systems ausgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagkolbensystem (5) ortsfest angeordnet und das freie Ende seines Schlagkolbens (4) fest mit einer schwingfähig an einem ortsfesten Gestell (2) abgestütz­ ten Aufspann-Platte (6) zum Aufspannen der Guss-Stücke (1) verbunden ist.

2. Einrichtung zur Kernsandentfernung nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, dass die schwingfähige Abstützung der Aufspann-Platte (6) am Gestell (2) über, in beide Schwingrichtungen dämpfend wirksame Druckfedern (15; 16) erfolgt.

3. Einrichtung zur Kernsandentfernung nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, dass die Aufspann-Platte (6) eine Nutenplatte ist.

4. Einrichtung zur Kernsandentfernung nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, dass über der Aufspann-Platte (6) eine Sauganlage (20) mit mindestens einem, am betreffen­ den Guss-Stück (1) ausmündenden Saugrohr (21) zum Ab­ saugen des Kernsandes angeordnet ist.

5. Einrichtung zur Kernsandentfernung nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, dass das ortsfeste Gestell (2) als Karussell ausgebildet ist.

6. Einrichtung zur Kernsandentfernung nach Anspruch 1, ge­ kennzeichnet durch ein alles umgebendes schalldämpfendes Gehäuse (23).