DE3636203A1 - Schultergurtsystem, insbesondere fuer einen flugbegleitersitz - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Gurtsystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein derartiges System ist durch die DE-OS 26 37 747 be­ kannt. Diese zeigt in den Fig. 1 bis 4 einen Drei­ punkt-Sicherheitsgurt mit Doppelschultergurt, beste­ hend aus zwei schräg von der Mitte oben aus einem Aufrollautomaten nach unten auseinanderlaufenden Ein­ zelschultergurten 1 und 3 sowie einem Beckengurt­ teil 3, die zusammen eine durchlaufende Gurtbandschlin­ ge bilden. Diese Schlinge hat in angelegtem Zustand eine dreieckige Gestalt, wobei der mittlere Punkt durch den Automaten und die Punkte links und rechts unten durch Ösenbeschläge gebildet sind. Infolge der hier entnehmbaren an der Mitte des Doppelschultergur­ tes angreifenden Gurtstraffung durch einen Aufrollauto­ maten, wird bei seitlichem Zug auch immer der andere, nicht belastete Schultergurt gelockert, wodurch die Sicherheitswirkung dieses Gurtes herabgesetzt wird.

Um dies zu vermeiden, zeigt die DE-OS 33 10 392 einen Sicherheitsgurt für Fahrzeugsitze mit einem Doppel­ schultergurt und einem Beckengurt, wobei jedoch gemäß der betreffenden Fig. 4 jedes Ende der beiden Schulter­ gurte in einen eigenen Aufrollautomaten einläuft. Hier­ bei ist insbesondere noch von Nachteil,

• - daß die Länge des Beckengurtes durch den Benutzer individuell von Hand einzustellen ist und
• - daß die zweifellos vorteilhaften Eigenschaften des Schultergurtes mit einem relativ hohen Aufwand er­ kauft werden.

Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Gurtsystem mit an der Mitte eines Dop­ pelschultergurtes angreifender Gurtstraffung derart auszubilden, daß bei einem mit den vorgenannten Lösun­ gen vergleichbaren Gesamtaufwand ein Höchstmaß an Si­ cherheit und Komfort erreicht wird.

Diese Aufgabe ist bei einem gattungsgemäßen System durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 ge­ löst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die damit erreichten Vorteile bestehen darin, daß so­ wohl der Beckengurt als auch der Schultergurt komfor­ tabel durch Aufrollautomaten gestrafft werden können und insbesondere der Doppelschultergurt auch im Falle seitlich wirkender Kräfte einen festen Halt vermittelt.

Die Erfindung ist anhand der Zeichnung dargestellt und in der Beispielbeschreibung näher erläutert.

Das Bild zeigt einen Flugbegleitersitz 1, im wesentli­ chen bestehend aus einem Unterteil 2 zur Befestigung des Sitzes am Kabinenfußboden und/oder an einer Kabi­ nenwand, einem klappbaren Sitzteil 3 und einer Rücken­ lehne 4 mit einer Kopfstütze 5. Das Gurtsystem wird im wesentlichen durch den Beckengurt 6 und den Schulter­ gurt 7 gebildet.

Die Anordnung des Schultergurtes 7 stellt ein vom Beckengurt 6 unabhängiges Teilsystem dar und besteht außer dem Gurt 7 aus einem Aufrollautomaten 8, einem Rückholgurt 9, einer Durchlauföse 10, einer Gurtumlen­ kung 11 und zwei Ösenbeschlägen 12 und 13 für die unte­ ren Enden des Gurtes 7. Der Schultergurt 7 ist in seiner Mitte derart durch die Durchlauföse 10 geführt, daß beide Gurthälften von hier aus zunächst nach oben bis zur Umlenkung 11 auseinanderlaufen und dann nach unten weiter auseinanderlaufen bis zu den Beschlä­ gen 12 und 13. Der Schultergurt ist somit M-förmig ge­ führt.

Für den Beckengurt 6 ist innerhalb des Unterteils 2 an der im Bild linken Seitenwand 4 a ein Aufrollautomat 14 angeordnet, von dem der Gurt 6 innerhalb des Unter­ teils 2 nach oben verläuft und durch eine Umlenköse 15 zum Sitz hin geführt ist, wo er in einer seitlich des Beckens einer sitzenden Person angeordneten Gurtschnal­ le 16 endet. In bezug auf die Öse 15 ist die Gurt­ schnalle 16 naturgemäß derart bemessen, daß diese in­ folge der Rückholkraft des Automaten 14 nicht ins Inne­ re des Unterteils 2 gezogen werden kann. Auf der rech­ ten Seite des Unterteils 2 ist an dem der Öse 15 entsprechenden Ort ein Gurtschloß 17 angeordnet.

Zum Anlegen des Beckengurtes 6 wird die Gurtschnal­ le 16 zum Gurtschloß 17 geführt und hier eingerastet. ADabei ist von Vorteil, daß es hier keine frei auf dem Sitz liegenden Enden des Beckengurtes 6 gibt. Zum Anle­ gen des Schultergurtes 7 braucht eine bereits sitzende Person lediglich diesen Gurt nacheinander links und rechts über Arme und Schultern zu ziehen. Dies wird dadurch erleichtert, daß beide Gurtenden gleichzeitig oder einzeln hinreichend weit herausziehbar sind.

In der dargestellten Beispielausführung ist die Umlen­ kung 11 durch zwei Umlenkrollen 18 realisiert. Hier­ durch wird die Reibung zwischen dem Gurt 7 und der Umlenkung verringert, so daß die Straffung des Gur­ tes 7 durch den Automaten 8 erleichtert wird.

Eine nicht gezeigte einfachere Ausgestaltung der Er­ findung besteht darin, daß die Umlenkung 11 durch zwei Umlenkösen gebildet ist. Hierdurch kann die Konstruk­ tion im Falle günstiger Reibwerte vereinfacht werden.

Eine weitere, hier nicht gezeigte Ausgestaltung be­ steht darin, daß auch die Durchlauföse 10 für den Gurt 7 eine Rolle aufweist.

Die Anwendung des erfindungsgemäßen Schultergurtsy­ stems ist nicht auf die gezeigte Beispielausführung beschränkt. Es sind auch andere Anwendungen denkbar, wobei die unteren Endpunkte der Schultergurte auch aus Durchlaufbeschlägen oder dgl. bestehen können.

Claims (4)

1. Schultergurtsystem, insbesondere für einen Flug­ begleitersitz, im wesentlichen bestehend aus einem Doppelschultergurt und einem Beckengurt, wobei eine an der Mitte des Doppelschultergurtes angreifende automatische Aufrolleinrichtung vorgesehen ist, da­ durch gekennzeichnet, daß die Auf­ rolleinrichtung durch einen Aufrollautomaten (8) mit einem Aufrollgurt (9) gebildet ist und das freie Ende des Aufrollgurtes (9) eine Durchlauf­ öse (10) aufweist, durch die der Schultergurt (7) geführt ist und die beiden Teile des Schultergur­ tes (7) von hier aus im Prinzip nach unten zu ihren unteren Endpunkten (12, 13) hin auseinanderlaufen.

2. Gurtsystem nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die beiden Teile des Schultergurtes (7) von der Durchlauföse (10) aus zu­ nächst nach oben zu mindestens einer Umlenkung (11) hin auseinanderlaufen und von hier nach unten zu ihren unteren Endpunkten (12, 13) weiter auseinander­ laufen, so daß der Schultergurt im wesentlichen M-förmig geführt ist.

3. Gurtsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlen­ kung (11) durch Umlenkrollen (18) gebildet ist.

4. Gurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlauföse (10) eine Umlenkrolle für den Schulter­ gurt aufweist.