DE3635620C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kolbenpresse zum Pressen von keramischen Rohlingen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Um einen Strangpreßformkörper bei einer bekannten Kolbenpresse dieser Art (vgl. Fig. 1) auszutauschen, um die Form der gepreß­ ten Produkte zu ändern, wird ein neuer Strangpreßformkör­ per 41 an einem Befestigungsabschnitt 42 der Kolbenpresse mittels des Einschraubens von außen anbringbaren Schrauben bzw. Bolzen 43 in innenliegen­ de Gewindeöffnungen, die am Befestigungsab­ schnitt 42 ausgebildet sind, befestigt. Eine derartige Befestigung eines Strangpreßformkörpers ist sehr umständlich und sehr zeitintensiv.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kolbenpresse der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Strang­ preßformkörper in einfacher Weise ausgewechselt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Die Antriebsvorrichtung für die Klemmbacken wird dabei bevorzugterweise von Hydraulikzylindern gebildet.

Bei der erfindungsgemäßen Presse werden das Klemmteil und die Klemmbacken mittels der Antriebsvorrichtungen zuerst zurückgezogen, so daß der Strangpreßformkörper an dem Befestigungsabschnitt angebracht werden kann. Nach der Ausrichtung des Strangpreßformkörpers unter Ver­ wendung des Klemmteils werden die Klemmbacken mit der zugehörigen Nut in Eingriff gebracht, um den Strangpreßformkörper an dem Befestigungsabschnitt zu fixieren. Die Klemmelemente werden dabei mittels der Antriebsvorrichtungen automatisch angetrieben, ohne daß eine lästige manuelle Betätigung notwendig ist, wodurch die zum Einbau des Strangpreßformkörpers erforderliche Zeit erheblich verkürzt ist.

Die Erfindung wird im folgenden ausführlich anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Fig. 2 bis 4b der Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 einen Schnitt durch einen Strangpreßformkörper einer Kolbenpresse gemäß dem Stand der Technik,

Fig. 2 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Kolbenpresse,

Fig. 3a eine Seitenansicht eines Ausführungsbei­ spiels einer Strangpreßform,

Fig. 3b zeigt einen Schnitt entlang der Linie IIIb-IIIb in Fig. 3a,

Fig. 4a zeigt ein Beispiel eines Befestigungsabschnittes und

Fig. 4b zeigt einen Schnitt entlang der Linie IVb-IVb in Fig. 4a.

Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Kolbenpresse. Die Kolbenpresse 1 dieses Ausführungsbeispiels weist einen Werkstoffzylinder 3, der an seinem einen Ende einen Strangpreßformkörper 2 aufweist, durch den Keramik­ chargen bzw. -partien ausgepreßt werden, eine Entleerungs­ vorrichtung 7 mit einem Stempel 5 und einem Entleerungs­ deckel bzw. -vorsatz 6 und einen Hydraulikzylinder 8 auf, dessen Kolben 4 mit der Entleerungsvorrichtung 7 verbunden ist. Diese Bauteile sind auf einer Basis bzw. einem Bett 9 angeordnet. Bei dieser Vorrichtung wird beispielsweise ein zylindrischer Rohling eines keramischen Werkstoffes mittels einer Rohlingszuführvorrich­ tung 10 in den Werkstoffzylinder 3 eingesetzt, woraufhin der hydraulische Zylinder 8 betätigt wird, um den Stempel 5 mittels des Kolbens 4 in den Werkstoffzylinder 3 zu treiben und den Rohling durch den Strangpreßformkörper 2 auszupressen, wodurch ein gewünschtes gepreßtes Werk­ stück erhalten wird.

Gemäß den Fig. 3a und 3b weist der Strangpreßformkörper 21 an seinem einen Ende eine Chargenzuführöffnung 22 und an seinem anderen Ende ein Strangpreßmundstück 23 auf, das eine gewünschte Form hat. Die Chargenzuführöffnung 22 ist in diesem Ausführungsbeispiel größer als eine Öffnung des Strangpreß­ mundstückes 23 ausgebildet, so daß der Durchmesser eines Rohlings, der durch das Strangpreßmundstück 23 hindurch­ läuft, verringert wird. Der Strangpreßformkörper 21 ist an seiner gesamten äußeren Umfangsfläche mit einer Be­ festigungsnut 24 versehen und weist an seiner äußeren Umfangsfläche des weiteren eine Positioniernut 25 auf, die dem Strangpreßmundstück 23 näher als die Befestigungs­ nut 24 liegt. Die Befestigungsnut 24 und die Positionier­ nut 25 sind so ausgebildet, daß sie Befestigungs- bzw. Positionier-Klemmelemente aufnehmen können. Das Strangpreß­ mundstück 23 ist mit einer Ringschraube bzw. einer Augen­ schraube 26 versehen, um den Strangpreßformkörper 21 tragen bzw. transportieren zu können, und ist am Gehäuse des Strangpreßformkörpers 21 mittels Schrauben oder Bolzen 27-1 bis 27-6 befestigt. Der Strangpreßform­ körper ist des weiteren mit einem O-Ring 28 versehen, der die Chargenzuführöffnung 22 umgibt, um ein Austreten des Rohwerkstoffs aus der Presse zu verhindern. Der zuvor beschriebene Strangpreßformkörper 21 ist für jedes Strangpreßmundstück 23, das eine gewünschte Form aufweist, ausgebildet.

Gemäß den Fig. 4a und 4b ist der Befestigungsabschnitt 31 für den Strangpreßformkörper 21 an einem Ende einer Kolbenpresse 32 vorgesehen und weist Klemmbacken 33-1 und 33-2, die in die Befestigungsnut 24 eingreifen können, wenn ein Strang­ preßformkörper 21 an dem Befestigungsab­ schnitt 31 angebracht ist, Hydraulikzylinder 34-1 und 34-2 zum Antrieb der Klemmbacken, ein Klemmteil 35, das in die Positioniernut 25 eingreifen kann, und eine Antriebsvorrichtung 36 zum Antrieb des Klemmteils 35 auf. Die Klemmbacken 33-1 und 33-2 weisen eine Kreis­ bogenform auf und greifen in die Befestigungsnut 24 ein, wenn der Strangpreßformkörper befestigt wird. Sie nehmen eine Einbauposition ein, bei der sie außerhalb einer Ein­ bauöffnung 37 angeordnet sind, wenn der Strangpreßformkör­ per 21 in den Befestigungsabschnitt 31 eingebaut werden soll. Obwohl die Klemmelemente und die Hydraulikzylinder zu deren Antrieb unter Bezugnahme auf die Fig. 4a und 4b erläutert wurden, in denen sie nur in der unteren Hälfte des Strangpreßformkörpers dargestellt sind, sind sie natürlich auch in der oberen Hälfte des Strangpreßform­ körpers vorgesehen, um mit denen in der unteren Hälfte zusammenzuwirken und den Strangpreßformkörper 21 zu fixieren.

Vorstehend ist nur ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert worden. Es liegt jedoch für den Fachmann auf der Hand, daß zahlreiche Änderungen und Abwandlungen ausführbar sind, ohne den Rahmen und den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. Obwohl in diesem Ausführungs­ beispiel vier Klemmbacken zur Fixierung des Strangpreß­ formkörpers vorgesehen sind, können mehr oder weniger Klemmbacken vorgesehen sein, solange sie in der Lage sind, den Strangpreßformkörper am Be­ festigungsabschnitt zu fixieren.

Des weiteren ist eine Vorrichtung zum Einsetzen des Strang­ preßmundstückes oder des Strangpreßformkörpers in bzw. zu deren Entnahme aus dem Werkstoffzylinder vorzugsweise so vorgesehen, daß der Strangpreßformkörper als Ganzes an dem Werkstoffzylinder befestigt bzw. von diesem abgenommen werden kann.

Claims (2)

1. Kolbenpresse zum Pressen von keramischen Rohlingen mit einem Strangpreßformkörper, der abnehmbar an einem Be­ festigungsabschnitt der Kolbenpresse befestigt ist und an seinem vorderen Ende ein Strangpreßmundstück sowie zu seiner Befestigung an dem Befestigungsabschnitt an seiner Umfangsfläche eine Nut aufweist, in die Klemmelemente eingreifen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Strangpreßformkörper (21) an seiner Umfangsfläche eine weitere Nut (25) zu seiner Positionierung an dem Befestigungsabschnitt (31) der Kol­ benpresse (1) aufweist, in die ein Klemmteil (35) ein­ greift,
daß die in die andere Nut (24) eingreifenden Klemmelemente als Klemmbacken (33-1, 33-2) ausgebildet sind und
daß für das Klemmteil und die Klemmbacken am Befestigungs­ abschnitt angeordnete Antriebsvorrichtungen (36 bzw. 34) vorgesehen sind.

2. Kolbenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtungen für die Klemmbacken (33-1, 33-2) Hydraulikzylinder (34) sind.